Vssisgt. Roman von A. v. Gersdorff. Durch Haß und Rauch empor Das Heim des jungen Millionärs Paul Breitenfeld war, seinen Mit teln und seinen etwas sehr ausge cher Gebrauchsgegenstand, der nicht als ein kleines Meisterwerk des Kunst gewerbes, wo es irgend anging oder kel dieses Mundes aber lag ein Zug Es war Fürst Adam Ebersburg Breitenfelds Langstuhl stehen und Krayn?" Breitenfeld zuckte zusammen, und „Ja, lch mußte es „Bis auf zwei der wichtigsten, braucht seine Millionen nicht. Die hat sie selbst." »Liebe?! Was man so Liebe nennt. „Ich versteht Sie nicht, Fürst. Ihr radinens zwei Millionen sind für Sie kein Grund, ohne Liebe zu Heirathen und" .... „Und daß ich dem Zauber dieser berühmt schönen Konradine Krayn, Antwort. „Ich kenne Ihren Ge schmack ... für stolze Marmorbräute war er nie entflammt." „Mich riizt der Kampf, das Wa- Hand?" > „Ja. Ich will!" > „Und meinen, Konradine wird Ih res Fürstentitels wegen Ihnen vor Ottmiiller den Vorzug geben", nickte Breitenfeld trübe. „Paul!" sagte Fürst Ebersburg ernst, sich ihm gegenüber in den Ses sel niederlassend. „Sie lieben dieses Mädchen selbst?" Der andere nahm die Hand von den Augen, mit der er sie verdeckt hatte, und lächelte träumerisch. sie, wie die Welt, das Licht: wie Je- Zeit verschwinden muß dem die Welt hinabtaucht ins ewige Dunkel. Liebe sie wunschlos, hoffnungslos, „Weiß sie das?" Hände an seinem Taschentuch trock nend. „Als kleiner Junge hat sie mich einmal mit ihren zarten Händchen vom Rande eines Teiches zurückgeru fen, in den ich eben hinunterzustürzen Anstalt machte; ich hatte mich darü ber geneigt, um die Fische auf dem Grunde zu erkennen. Dann sah ich sie öfters mit ihrer schönen, stolzen Mutter die ist eine Freiin von Jsenstein, sehr klug, aber herzenstalt und über die Mähen hochmüthig aber das wissen Sie wohl auch." ! „Ich weiß es. Und auch, daß die Tochter ebenso ist." „Und doch lieben Sie sie?! Ich kann es gar nicht fassen, wie man Je mand lieben kann und dabei so scharf „Man kann lieben, ohne blind für Fehler zu fein. Und ich sagte Ihnen schon! der Kampf mit diesem für hoch „Und wenn er beendet ist dann wird Ihnen des Kampfes Preis gleichgültig fein?!" stieß der andere, dem Fürsten mit heißen, kranken Au gen ins Gesicht sehend, heraus. „Vielleicht vielleicht auch nicht!" „Aber, um Gottes willen, Ebers ein furchtbares Unglück, in das dies schöne, stolze Geschöpf hineingelockt wird! Um des Kampfes willen hei- Ebersburgs kurzes, hartes Lachen unterbrach die Worte Breitenfelds. „Nein, lieber Freund, Ihre Phantasie lich: „Rache ist ein Gericht, das kalt Ton. „Ab, leidenschaftlich! Ueber die Häßlichkeit ein Hinderniß für Frauen liebe? Denken Sie an Richard 111. radinens für ein Mann?" lenkte er energisch zum Zwecke seines Besuches hier zurück. der, und" Ebersburg zuckte verächtlich die Achseln. Also die Mutter, die Kaiserström, Reisen oder in Paris. „Luxuriös? Verschwenderisch? Oder vernünftig sparsam?" „Nun, ziemlich, aber nicht außeror dentlich luxuriös. Ihren finanziellen Verhältnissen angemessen." „Die sind schwer sundirt?" sagte Ebersburg leicht, da dies ja nicht die Hauptsache bei der Werbung war. „Oh, vollkommen sicher." „Ihr Geschäftsführer, juristischer Beirath sie verwaltet doch wohl nicht selbst wer ist das?" „Das ist Maitre de Vandamme in Paris." „Vandamme in Paris? Der ver waltet hier ihr Vermögen? Worin steckt das denn?" „In sicheren Papieren, in sicherem Grundbesitz, in sicheren Eisen- und Maschinenfabriken. Maitre Van damme ist nicht der einzige Verwalter der Geschäfte, nur der hauptsächliche: hier ist's Justizrath Lerch." „Der alte Lerch?" „Gewiß. Der Söhn ist leider um die Ecke gegangen. War hochbegabt als Rechtsanwalt. Die Anwaltskam- Der Fürst sah rasch auf, denn Breitenfeld hatte immer leiser in Ab sätzen gesprochen und athmete schwer. Jetzt legte er den Kopf zurück, und fahle Todtenblässe überzog seine spitzen Züge. Ebersburg erhob sich und beugte sich über ihn. ..Ist Ihnen schlecht, Isidor?" fragte „Nur ein Anfall Herzschwäche. .... Bitte, klingeln Sie. ... Kommen Sie morgen früh wieder jetzt kann ich nicht mehr ich" „Morgen früh kann ich nicht wie derkommen. Ich weiß auch genug und will Sie nicht länger quälen, mein armer Freund. Soll ich nicht bleiben, bis es besser wird, oder tann ich nichts für Sie thun? Geklingelt habe ich. Hoffentlich kommt bald Je- Er schob seinen Arm unter den zurückgesunkenen Kopf, der seltsam steif nach hinten gelegt war, und trock nete mit seinem Taschentuch den Stirn. Dann kam der alte Diener Klau dius herein, der schon jahrzehntelang im Breitenseldschen Hause war. „Ein Anfall!" stieß er entsetzt Her schnell" zu Bett. Ich will nur rasch rufen, daß wir ihn hinübertragen und dann zum Arzt schicken. Wollen Durchlaucht, bitte, hier bleiben, bis ich zurücktomme?" „Schicken Sie nur zum Arzt. Ich trage ihn allein hinüber." Der Diener öffnete hastig die Thür zum anstoßenden Schlafzimmer, das sein prächtiges mit weißer Seide und Eisbärfellen ausgestattetes Lager, während der Diener fortstürzte, den gepriist. A t d hätte. als dieser ahnte. Die Räume der Villa Krayn, nahe dem Thiergarten, waren strahlend er leuchtet, durchduftet von Parfüm und Blumen, die in Vasen und Schalen schimmernde, exotische Pracht entfal teten. Keine der holden, schlichten Frühlingskinder, welche die Jahres zeit und die Heimath boten, waren dabei. Gräfin Konradine, die mit ausgesuchtem Geschmacks- und Deto rationstalent die Blumenarrange ments zu ihren Festen selbst besorgte, liebte die bescheidene Schönheit, den poetischen Zauber der Schneeglöckchen und Veilchen nicht. Die Orchidee war ihre Lieblingsblume. Sie trug nie andere Blumen an sich, gebrauchte ein Parfüm aus indischen Blüthen das „Orchidee" genannt und ihr ei niß der Fabrikant in Paris sür schwe res Geld zu bewahren sich verpflichtet hatte und sah selbst aus wie eine weiße Orchidee mit goldenem Schim mer von allerseltenster Form und phantastischem Zauber. Sie wußte das, Maler und Dichter hatten das erklärt und in die Sprache vollendeter Kunst übersetzt, und um das vornehm königliche Blumenbild immer in ih rem Wesen darzubieten, trug sie nur Weiß und schweren Goldschmuck in verschiedenster Form, Goldstosse und weiße indische Schleierstoffe und köst liche weiße Spitzen von großem Werth, die sie aufkaufen ließ auf Auktionen, im Nachlaß königlicher Frauen, welt berühmter Persönlichkeiten. In den strahlenden, duftenden Räumen, die noch leer und still waren, stand sie allein vor einem hohen Spiegelglase und bewunderte sich. Weiß und gol den selbst, weiß wie blasser Marmor Antlitz, Schultern und Arme, golden das schwere, reiche Haar um das schmale, volle Gesicht, von eigenartiger Schmalheit und Schlankheit die hoch gewachsene Gestalt, die wirklich wie ein schlanker Stengel zur weißgolde nen Orchidee ihres Hauptes erscheinen tonnte. Schwer flimmernder Gold stoff umschloß wie eine Schlangenhaut fest und gleißend ihren Körper? darü ber ein klares, fließendes Gewebe von durchsichtig weißem Seidenstoff in lo sen Falten ohne Gürtel. Wundervoll ziselirte Goldringe um Oberarme und Handgelenke, in der bauschigen Haar antiker Goldreif, ein Musterwert al ter Goldschmiedekunst, dessen starre, goldene Zacken und Kanten sich kaum abhoben von dem matten Goldglanz ihres Haares. Das Rauschen einer schweren Sei denschleppe wurde hörbar in der glän zenden Stille um das schöne Bild. „Mama!" „Nun. du bist fertig und fchon'an wesend, ehe deine Gäste kommen, Kon radine? Das ist ja ein seltener Fall und hat wohl etwas zu bedeuten?" klang es in leichtem Spott von der Schwelle des anderen Salons. „Ja, das hat zu bedeuten, daß Fürst Ebersburg unter unseren Gä sten sein wird, und daß er Punkt acht Uhr auf unserer Schwelle stehen wird, und daß ich sein kaltes Lächeln hasse, mit dem er einmal sagte: „Ich habe geglaubt, Gräfin zögerten absichtlich, wie Königinnen thun, die erst erschei nen, wenn der ganze Hof versammelt ist." „Ah so! Und meine stolze Orchi dee fängt schon an, sich dem Stock zu fügen, an den sie sich binden lassen muß." „Ja, muß!" war die bittere, zor nige Antwort, und aus den großen, tiefblauen Augen flammte ein dunk ler Strahl, der ihre Farbe ins Vio lett wandelte, und den blaßrothcn, vollen Mund umzuckten in rascher Folge alle Züge von Temperament und Leidenschaftlichkeit. Gräfin Krayn, geborene Freiin von Jlscn stein, ließ sich in einen Sessel unweit des Spiegels nieder, vor dem ihre schöne Tochter stand. „Du siehst gut aus, mein Kind, und ich glaube kaum, daß du es nö thig haben wirst, dich zi-ben und fest binden zu lassen von den Prinzipien und Anschauungen deines Gatten, um ihm zu gefallen. Auch bindet Nie mand die vornehmste der Blumen an wachse mit ver er sein Heim schmückt um den Preis eines Ver mögens sondern giebt ihr nur eine Stütze." „Du triffst immer ins Ziel, Ma sonst" . „Jetzt triffst du übers Ziel hinaus, ausnähme!" „Es ist wirklich ein Glück, Konra dine, daß du so vernünftig bist. über das „Glück im Winkel" hätte." borgene Ader von deinem guten, un praktischen Vater hättest, denn die alte Baronin Reder hatte die Stirn, mich tig?" fragte Gräfin Konradine nach einer Pause, sich halb zu ihrer Mut ter umwendend. „Der Fürst ist ein sonderbarer Charakter! Wenn er lichen Eklat er uns bereitet. Ich sehe schon sein hämisches Lächeln und das kalte Funkeln in seinen garstigen Augen." keine Rede sein, Konradine, im Ge gentheil! Aber du scheinst den Mann ja beinahe zu hassen!" „Bis jetzt noch nicht," war die gleichgültige Antwort, „und ich hoffe, Ich glaube das sogar: denn ich kenne Jemand, der solchen Umgang genießt und sehr für ihn eingenommen ist." .Den Breitenfeld meinst du? Scha de, daß der nicht Fürst ist: er ist rei cher wie glaube ich," Magnat" „Jedenfalls kein Wachs ist in ir gendeines Menschen Hand, außer in der meinigen." bemerkte Konradine S ' df" ene Tochter daß er dir Wachs bleibt, und fasse das Wachs nicht zu hart und zu kalt an, daß es sich immer nach deinem nahezu eine Million, um den klaffen den Riß zu füllen, der durch unser Haus geht." m unserem Hause, in einem unserer Häuser. Ich muß gestehen, daß ich den Gedanken, ganz allein bei ihm mi.th, Eitelkeit und Selbstüb.'r- nen Augen, dem grausamen Lächeln: der Fürst Adam Ebersburg stand. Es lies doch etwas wie ein flüchtig in dem schwarzen Bart zuckten, auf ihren vollen, blassen Mund gepreßt. War er denn wahnsinnig gewor den? Jede Haltung zu verlieren, jede Erziehung wirklich, wie ein Wilder sich zu benehmen, in einem europäischen Salon, einem vornehmen Mädchen gegenüber, wo jeden Mo ment Menschen hereintreten tonnten, sie sehen, staunen, lachen, e.-trvftet ob solcher Scenen? Sie kämpfte gegen ihn, sie stieß ihn von sich mit entsetztem Aechzen; aber was bedeutete die Kraft ihrer zarten Glieder gegen die übermäch tige Gewalt der jäh entfesselten Lei denschaft dieses Riesen! „Du hast es gewollt gewollt! Nun nimm es nimm es hin!" raunte er heiß athmend an ihren Lippen. „Du sahst mich schon lange dort stehen." Ermattet, wirklich wie eine welk«, weiße Orchidee, hing sie in seinen Armen, als die ersten Gast,. eintraten, und von der anderen Seite die Grä finmutter Hereingerausch »am. Ein Aufblitzen des Triumphes in ihren Auaen. ein überraschendes, zärtliches Lächeln, eine entschuldi gende, aber siegesstol>t Bewegung gegen ihre Gäste und einige schnell erklärende Worte, wie sie einzig der „Nur einen Moment zu früh ver schafft Ihnen der Zufall, was Sie alle, meine lieben Freunde, erst beim Souper erfahren sollten!" rief sie laut und lächelnd in ununterdriick barer Freude. „Fürst Adam Ebers burg hat sich beut mit meiner Tochter Konradine verlobt, und dc.2 Fest, zu dem ich Sie einlud, soll ein Verlo bungsfest sein." Die Situation war gerettet, er klärt. und Konradine, die, todten blaß, mit Augen, als habe sie in die Feuer der Hölle selbst geschaut, am Arm des Fürsten lehnte, empfing die Glückwünsche der doch mehr oder weniger recht überraschten Gäste. Ebersburg aber sah vollkommen ruhig aus: Beherrscher der Sachlage Zoll für Zoll siegessicherer, kühner Eroberer und °nn stolzes Lächeln hatte sogar wieder die sarka stische Beimischung, die es sonst zu haben pflegte, und feine Augen schlössen sich wieder halb unter d?n dicken, breiten Lidern, und in dem braunen Gesicht war kein Schimmer von erhöhter Blutsarbe. Das Fest war im rauschenden Gange. Reichthum, Vornehmheit, Berühmtheiten hatten sich beeilt, der Einladung der stolzen Herrin dieses Hauses, die so viel beneidet, bewun dert, gefürchtet so wenig geliebt war, zu folgen. Verschwendung, Genußsucht, Prachtliebe hatten ihr Feinstes gethan, um auf Stunden ein festes, stolz ragendes Haus vorzu täuschen für Stunden noch, wenn nicht schnelle, weitreichende, umfas sende Hilfe und Halt kam so kam. daß Niemand ihr rasches Eingreifen bemerken konnte, daß, wenn auch irgendwo ein Schimmer der Wahrheit gesickert wäre, jedermann glauben Gräfin Krayn besaß jene Eigenschaf ten. welche die Schlechtigkeit und Verdorbenheit schon oft genug aus den gemeinsten, ekelhafteven Tiefen der Erniedrigung auf Throne geho ben und mit Kronen geschmückt und ihr Zepter über Welten in die Hand gelegt haben: Klugheit und Muth. Muth, der bis zur Tollkühnheit ging, vielleicht aber auch bis zum Wahnsinn. Der Schritt ist klein, die Grenze sehr schnell erreicht. Mit übermenschlicher Kraft hielt diese Frau das sinkende Schiff noch Nichtsein Lotse an Bord kam, der es mit sicherer Hand 'n glattes Wasser führte. (Forts-tzung folgt.) Vorsichtig. Gattin: „Und was für ctnen Wein soll ich unserem zukünftigen Schwiegersohn heute am ?erlobungstage vorsetzen?" Gatte: Um Gotteswillen keinen starten! höchstens ein leichtes Moselchen, sonst ekommt er Courage und frägt nach der Mitgift!" Für »ie Kichc. Kartofkcl-Omelette. Klei--- ne Kartoffeln werden geschält und den. Brotsuppe. Brot, Knoblauch, Paprika, Salz, Butter. Zwei bis ' die Buttel ei? wenig fetzt j man eine Prise Paprika und das nö thige Wasser nebst Salz zu. kocht eben auf und fügt das in kleine Würfel (steifste Konsistenz) erscheint. Zuletzt rührt man mit ein bis zwei Eiern ab. Eier-Tomaten. (Drei Per fönen.) In einer Pfanne mit Butter rinnen. Auch Tomaten « Konserven A l t e s H u h n m i t G r a u p e n und Gemüsen. >/<> Pfund gute Mehl, 2 Eier, Theelöffel Salz, 2 Eßlöffel Butter, !/» Eßlöffel Zucker. hen wird die folgende Masse obenauf Tasse sauren Rahm, Tassen Zucker (nach Belieben auch mehr), Z Eier, >/!. Tasse Korinthen. Schließlich überstreicht man die Oberfläche mit 2 Eier, 3 Eßlöffel süße Sahne, 2 Butter schön braun, nimmt sie aus eine erwärmte Schüssel, stellt sie warm, bindet die Bratbrühe mit etwas in Wasser oder Wein verquirl tem Kraftmehl, schmeckt sie ab und reicht sie dann zu den Hirnwllrstchen. Kaldsrücken. Ein Kalbs rücken wird gehäutet, die Rippchen vorsichtig aus dem Fleisch gelöst, zur Hälfte abgehackt oder, noch besser, ganz herausgelöst, so daß nur der Rllcktnknochen im Fleisch bleibt. Das Bauchfleisch wird um den Braten herumgelegt, am besten auf der ande ren Seite z»sammengen<-ht. So vor bereitet, klopft man das Fleisch tiich tag und legt es 2—3 Tage in Milch. Vor dem Gebrauch trocknet man ab, spickt es, und setzt es mit Butter zu. Unter fleißigem Begießen bratet man den Rücken gar, und gießt nach Sauce wird kurz vor dem Anrichten mit etwas kochendem Wasser, Stärke mehl und Fleifchextratt zusammenge rührt und über den Braten ein Theit davon geschüttet. Die Niere wird, in Scheibchen geschnitten, obenauf ge legt.