Am Hochzeitstag. (14. Fortsetzung das wußte ich "nicht. Und wessen In seiner Aufregung legte ihm Gerling beide Hände auf die Knie. Und überstürzt kamen die Worte von seinen Lippen: „Es ist im Jfarthal ein Mord verübt worden. Ich weiß nicht, wie der Ermordete hieß Rotter, glau be ich. Wie es zusammenhängt, ver mag ich Ihnen im Augenblick nicht Gedanken sind aber man hat einen Haftbefehl gegen Sie ausgeschrieben man hat Sie im Verdacht, an dem Verbrechen betheiligt zu sein. Wissen Sie etwas davon? Sagen Sie es mir ich beschwöre Sie „Ich muß wohl etwas davon wissen. Denn ich ich habe ja den Todten gesehen." „Wo? Wo haben Sie ihn gese hen?" „Jm Garten der Villa dort, Da schüttelte es Herbert Franks Er schlug die Hände vor das Ge- Gewissen? Ich weiß Sie sollen das?"' h ch N Herbert Frank schüttelte den Kovf. „Es ist nicht nur das. Aber ein Glas Wein vielleicht. Ich habe rückstellte. „Ich glaube, es thut mir noth." Gerling schenkte das Glas zum zweitenmal voll; aber als Frank ver hinderte er ihn, es zu nehmen. „Nicht sogleich!" sagte er. „Mar gen nichts genossen haben?" „Ich bin seit seit jenem Abend herumgeirrt. Herr Doktor. Wo ich Mensch mehr!" gethan haben ein Mörder war die ser Mensch sicherlich nicht. Und wie schwer sein Verschulden sein mochte: begangen hatte. In der Fabrik, in Alexander Rotler als Direktor leitete. Er wollte keine Anzeige machen, wen» zu seiner Kenntniß gelangt waren. Jene Villa, bei der man den Erschosse nen gefunden hatte, war von der Frau fen wollte. Er brach deshalb ab und' fragte statt dessen, was er eigentlich hatte sagen wollen: „Ja! Aber fragen Sie mich nichts weiter ich beschwöre Sie. Ich kann Ihnen nichts weiter sagen. Meine Hände sind rein aber ich habe doch eine schwere Schuld auf mich geladen. Und ich bin gewillt, diese Schuld zu büßen. Nur von der Welt will ich nichts mehr sehen von den Menschen nur Ruhe will ich haben Ruhe!" Rudolf Gerling nahm seine fieber heiße Rechte in beide Hände. „Wenn Sie unschuldig sind an dem entsetzlichen Verbrechen", sagte er, „und ich glaube es Ihnen, daß Sie keinen Theil daran haben, so stellen Sie sich der Polizei. Gestehen Sie, was Sie in Wahrheit gethan haben und vertrauen Sie auf Ihre Un schuld. Denn Sie brauchen in der That vor allen Dingen Ruhe Ruhe und eine gründliche Pflege. Hier wird man Ihnen beides zutheil werden lassen; und wenn Sie körperlich ge kräftigt sind, so wird gewiß manches Frank nickte wiederholt. „Ich werde mich stellen'', flüsterte er. „Ja ich werde es thun. Ich halte es nicht mehr aus. Mögen sie „Gewiß! Ich begreife Ihren Wunsch sebr gut. Aber wie sind Sie die Erfüllung feines Argwohns, der sich schon in seiner Seele festgesetzt hatte. Nun erst glaubte er Evas Be nehmen ganz zu verstehen und er hatte Zeit genug gehabt, mit seinem Schmerz zu ringen, um als ein Mann zu bandeln. Das Gelöbniß, das er sich selbst abgelegt hatte: der Geliebten Kummer nicht entgelten zu lassen. Menschen. die ihn die Bekenntnisse des Unglück lichen versetzt hatten. Und Herbert Frank konnte nichts ahnen von den Wohlthäters abspielten. Ich wei;de ihm sagen, wer Sie sind und in welcher Absicht Sie hierher ge kommen sind. Und ich werde gleich- i „Es ist mehr viel mehr, Herr Doktor, als ich Ihnen jemals werde Er hatte das Glas mit dem dunkel rothen Getränk während der ganzen Zeit kaum aus den Augen gelassen? mernswerthen Anblick. Schwer auf den Arm des Arztes gestützt, schleppte er sich mühsam vorwärts, und der trockene Husten, der ihm von der lig zu stellen"" Frank bejahte. Und Bauhofer Die Feder des Protokollführers von dem Antlitz seines Patienten ver wendet. Als der Beamte, dessen klu ges und energisches Gesicht den wohl- lassen." gen^' Krankenabtheilung geführt. 21. Kapitel. Die Ladung zu einem Verhör vor hatte entschließen müssen. Ihre Wir fast alle den Poststempel Lichienfeld enthielten. Persönliche Besuche keine einstellten. Alte Freunde hatte Wilhelm Rieckhoss in München tauin gehabt, und seine Gemüthsversassung Hungen anzuknüpfen. Als es abermals Morgen geworden war, hatte die elastische Natur der jungen Frau auch den neuen Anfall von Nervenschwäche fast ganz über wunden. Sie erhob sich frühzeitig und machte ihre Toilette ohne Kathis Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie sie dem Mädchen in sehr ruhigem Tone erklärte, wollte sie im Laufe des Vormittags nach München fahren, um sich mit angemessener Trauerkleidung zu versehen; denn in ihrer Garderobe hatte sich nur ein einziges schwarzes Kleid gefunden, das überdies zu reich gearbeitet war, als daß sie es bei dem Begräbniß ihres Vaters und in den darauf folgenden Wochen hätte tragen nächsten Vormittag angesetzt war, stand ihr für diese Besorgungen aller dings nicht mehr viel Zeit zur Ver fügung? aber Kathi machte in der Stille ihres Herzens die Bemerkung, daß sie sich für die Erledigung einer dem sie mit raschem Blick Adresse und Poststempel geprüft hatte, entfaltete sie die Zeitung in sichtlicher Erregung, Artikel überflog. gerfohn des Rentners Wilhelm'Rieck hoff, in dessen Garten der Direktor Rotter ermordet wurde, und man hielt Hambrock von dem Vorfall in Kennt niß gefetzt hatte. Diese Vermuthung hat sich jetzt bestätigt, und Punkte die Auskunft schuldig, daß telten Bekundungen eines Berliner Privatdetektivs schon jetzt als festge stellt angesehen werden, daß Frank Herbert Frank In einem nach der Hummer bezeichneten Zimmer des Zu gringen Sie mir meinen fchwar >en Frühjahrshut, Kathi!" befahl sie. „Ich will auf der Stelle nach Mün chen fahren." Es fehlten noch beinahe anderthalb Stunden an der in der Vorladung angegebenen Zeit, als die junge Frau die breiten Steintreppen des Justizge bäudes emporstieg. Sie sah sehr ele gant und sehr hübsch aus. Unter dem dichten Gewebe des langen schwarzen Schleiers, den sie unterwegs getaust teres Trauergepräge zu geben, erschien ihr feines, blasses Gesicht mit den lebhaften, glänzenden Auge» doppelt vor mochten der schlanken, biegsamen Gestalt so viele heiße und bewun dernde Männerblicke gefolgt sein, wie Kanzlisten saßen. „Sie sind die Frau Frank?" sagte der eine, nachdem er in das von Mur inen. „Ihre Vorladung lautet doch aber auf zwölf Uhr, und es ist noch nicht elf." Ausser Stille vernommen zu werden. Meine Aussage ist von der größten Wichtigkeit." als Furcht einzuflößen, und ein An geborene Ritckhoff? Wollen Sie, bitte, Platz nehmen! Ich hatte für „Halt halt Lassen Sie, bitte, nach der Vorschrift des Gesetzes zu nächst darauf aufmerksam machen, daß Frank?" „Jawohl." dabei Erharren, in der Strafsache gegen Ihren Mann Zeugniß ablegen zu darauf hin sagen. Ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu dem Angeschuldigten geben Ihnen ein Recht, zu schweigen, aber kein Recht zu dem Versuch, die Justiz durch wissentlich unrichtige An gaben irrezuführen. Ich bitte Sie in Ihrem eigenen Interesse wie im Interesse Ihres Mannes, dieser dring lichen und wohlgemeinten Mahnung !n jedem Augenblick eingedenk z!' bleiben. Und theilen Sie mir m.t, Frage zu stellen?" gibt doch nicht den geringsten stich haltigen Grund für einen so schreck lichen Verdacht." derer Meinung. Aber Sie können nicht erwarten, daß ich Ihnen die Gründe darlege. Haben Sie etwas Thatsächliches vorzubringen, das den Angeschuldigten entlastet, so würden sie ja ganz von selbst hinfällig wer- sie: S S . s ) mitgetheilt. Ich weiß, es ist nicht ten?" Hilles." richtete dann seinen ernsten, forschen den Blick wieder auf Margots Gesicht. „Vielleicht ist Ihnen nicht mehr al dieser Versicherung verharren?" „Ich weiß jetzt, daß es mein Gatte gewesen ist. Zur Zeit meiner Ver nehmung aber wußte ich das nicht." er selbst erklärt hat, dieser Mail'.« te. Ist es nicht Absicht, frei sägen Ihres Mannes, so hat Ihr mäße Aussage zu schaden." „Gut denn! Ich wußte also, daß mein Mann an jenem Abend nach mir zu sprechen." „Auf welche Art hatten Sie es er fahren?" schickt hatte." ' (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. wenn man an einer kleinen Glas (Medizin) -Flasche die Bewegung macht, als wolle man ihr mit der rolle sie unter leichtem Druck hin und her. Der Decke! pflegt sich danach leicht öffnen zu lassen. Ruß an Kochtöpfen. Man bevor man den Kochtopf Gebrauch kann man dann mit einein Wollappen und etwas kaltem Wasser den Ruß leicht abwaschen, und der Gerösteter Speck in i 5 Paprika. Man schneidet halbfin gerstarke Scheiben von fettem oder einmal wendet, auf beiden Seiten. Müssen sehr heiß servirt werden unk passen zu allerlei Wintergemüse oder Kartoffelgemüse als Beilage. Grau p e n mI t S e l l e r i e. Ungefähr Pfund grobe Graupen werden mit kaltem Wasser abge- Feuer gestellt und unter fleißigem Rühren ausgequellt. Dann fügt man ! etwas Brühe, im Nothfall noch etwa» Wasser, dazu, sowie eine kleine in Scheiben geschnittene Sellerieknolle und etwas Portulakkraut, läßt alle? ! zusammen weich dünsten, würzt nach ! Bedarf mit Salz und nimmt, beim Anrichten auf heißer Schüssel, da? ! Portulakkraut heraus. Portulakkraut giebt dem Graupengemüse einen beson titliche dunkle Farbe erkalten. 2 Zwiebeln und 2—!? Löffel Petersilie fein und dünstet dies in zerlassener Butter durch. Nun rührt man Psd Butter zur Sahne, fügt unter setzten. Rühren 3 Eier, 3 bis 4 irr Milch geweichte, wieder ausgedrückte Milchbrote, die gehackte Lunge, die schmorten Zwiebeln und Petersilie so wie etwas Salz dazu, füllt die Masse in eine mit Butter ausgestrichene Vud Er wird auf eine erwärmte Schüssal. gestürzt und gleich servirt. Apfeilreis. Pfund -rbge schen werden 2 Pfund Aepfel zertheilt, vom Kernhaus befreit, un ten süßen Mandeln und der abaerie- Fleischklößchen von Pö kelfleisch oder Schinken rest e n. Reste von kaltem Pökelfleisch dann gewogen. Man nimmt auf Pfund gutes mageres Fleisch > » Pfd. geschabten fetten Speck oder gehackte?. nicht genügend Salz gab, auch etwas Salz) und einigt Löffel feingeriebeoe- Semmel, mischt einen haltbaren Teig, formt flache, gleichmäßig große Klötze daraus, sie in geriebener Sen, Art (Kalbsbeuschel). Die frische gilt gewaschene Lunge wird in Stücke geschnitten und in Wasser netst Essig, Zwiebel, Salz, Wurzelweri. Pfefferkörnern, Gewürz und Lorbeer blatt weichgekocht, herausgenommen und zum Auskühlen gestellt, dir Brühe durch ein Sieb gegossen. Nach dem Erkalten wird die Lunge in feine längliche Stückchen geschnitten. lis Pfund Butter röstet man ebenso viel Mehl, giebt etwas feingehackte Petersilie hinein und verkocht diese Einbrenne mit einem Theil der Lua genbrühe, säuert die Sauce nach Ge schmack und siigt beliebig Quart saure Sahne dazu. In diese Sauce nebst etwas Citronensast und vertoM Alles zusammen. Man kann Sem melklöße oder gekochten Grießstrudsl. aber auch einfache, gut gekochte Salz-