Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 24, 1910, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Wertig sur Arbeit.
Die Ostergöttin.
Lrzählung ron Elisabeth Siewert.
Ei ist jchon lange her, aber es gab
eine Zeit, da hatte es Frau Ostara
gut. Kein Dorf, keine Stadt gab es
tt> deutschen Landen, wo man ihr zu
überall zu Gast kommen, hier und da
erschien sie jedoch, in weißem strah
lenden Kleid mit hellgoldenen Haa
ren, eine große schöne Frau, die allen
zunickte und sagt«, sie sollten nur
von Herzen froh sein, der Frühling
iväre da.
Wo wohnt sie heute? Ich kenne
zwei kleine Geschwister Horst und
Christine, die wollen es gar zu gern
wissen, und da sollen es auch andere
Kinder erfahren. Weit draußen,
nördlich, mitten im Meer, liegt eine
Insel, Osterö. Die ist nichts als
ei?- einziger, großer, prächtiger
Bauernhof. Das Wohnhaus hat
blaue und grüne Ballen, der Garten
«inen weißen Zaun. Die Ställe und
Scheunen sehen ganz so frisch aus
wie neues Spielzeug. Pst! Frau
Ostara schläft. Noch ist die Sonne
nicht aufgegangen. Es gibt viel zu
thun für ihre zwölf Mägde. Sie
flüstern und eilen und bringen
Daß nur nicht ein Fenster vergessen
Wird zu schmücken! Die große Haus-
Die Hennen fangen an zu gackeln.
Nicht so laut! Frau Ostara schläft.
Dann geht es zu den Hasen. Wie
klug diese Hasen sind, das ist kaum
Näschereien liegen bereits in langen
Reihen da. So fleißig sind die Hil
gen alten Hasen, die jungen aber
springen und hüpfen draußen herum.
.Sollt ihr nicht Holz schichten?" fra
gen die Mädchen. Die Häschen hö
ren nicht, trotz ihrer langen Löffel,
und spielen weiter. Da setzen die
fich daran, auf dem höchsten Hügel
«inen Holzstoß zu schichten.
Mittlerweile ist ein rothes Fünk
chen im Osten erschienen, es wird
ein Feuerchen, eine halbe Sonne, jetzt
steht sie rund und herrlich da und in
dem Augenblick tritt Frau Ostara im
Herzen liebte, und sie sagen ihr das,
froh ist. Und das thun sie, es gibt
sen losgehen. Haben die Hasen (die
alten, klugen!) sich nicht dies Jahr
selber übertroffen? Das find Ku-
ißt. IDaSist doch aus Geburtstagen
nicht der Fall!) Selbst die älteste»
Großmamas und Großpapas werden
so gestärlt, sie an den Eierspie
len theilnehmen. Man rollt Eier
vorsichtig und in der besten Richtung
von einem Abhang hinunter und
wenn man in das Nest unten trifft,
dann bekommt man's. Das geht so
weiter, Spiele, Gesänge, Schmause
reien. Wo sind die kleinen Spaßma
cher geblieben, die Hnschen? Man
' ht sie zu Vieren, zu Sechsen in den
Blumen liegen und schlafen. Die
Sonn: wird gleich verschwunden sein.
Da brennt der Holzstoß; der Mond
sieht ihn. Die Mädchen haben ihn
angesteckt, bald ist die ganze Insel
lichterloh erleuchtet und weit auf das
Meer hinaus fällt der Schein. WaS
für ein Glück, was für ein Fest, den
ken alle und sehen Frau Ostara an.
Die steht da im Licht des Freuden
feuers und als es im Verlöschen ist.
hebt sie die Hände und grüßt damit
weitherum. Dann geht sie in ihr
Haus; die Thür fällt zu.
Mit leisem Gesang geleiten die
Mädchen die Gäste zu den Booten.
Möge nur jeder der Abfahrenden
seine Eier recht achtsam bewahren!
Daß kein's in's Wasser fällt oder
zerbricht. Sie tragen Glück, Gesund
heit, alles Gute mit den bunten
Art ist das Gastgeschenk der herrli-
Vstermorgcn.
Der lremde Vogel.
„Piep, piep, qulcck, quicck." der kleine
Trotz
Experimente mit Ostereiern.
Ren, wollen wir damit ein paar hüb
sche Experimente machen. Zuerst las
sen wir eins davon aber es muß
Nun setzen wir den Karlen auf die
Spitze des Eies und stellen dieses auf
den Rand einer Flasche, probiren den
der Spitze «in luftleerer Raum «nt
steht. Wir nehmen es dann heraus,
legen es aüf einen umgetehrten Zeller
To geht ».
„Ich habe meine halbe Bibliothek
„Und ich hab« meine Frau vers«tzl.
Ein Angeklagter hat Jahr« Ge
higen, eine Revision hätte nicht die
mindest« Aussicht. Damit ist d«r
Verknaxte aber ganz und gar nicht
tinverstanden: „Zehn Jahre, das ist
zuviel! Zehn Jahre, daß halte ich
nicht aus!"
der Mensch alle? aushält! Ich fel-
Hochzeit gefeiert!"
Hislich.
vollzie h« r (nach-
wenn Sie wissen wollen, wie
spät es ist!"
Der kleine Geschäfts
braucht 10,0tX> Dollars, hat aber nur
was fehlt ihm da?" „Herr
Lehrer, nichts fehlt ihm der Täte
gibt Wechsel."
„Wer war Columbus?" Die kleine
Else: „Ein Vogel." Lehrerin:
„Wie lommst Du darauf?" Die
Ueberschrift gelesen: „Das Ei des Co
zu ch ch
' — Aengstlich. Lehrer: »Das
Lehrer?"
Zum Löschen. „Junge, Du
holst ja heute so viel Bier?" „Ja,
Vater löscht auch 'ne Hypothek!"
ten zu holen. „Du, Mutti", sagt sie
zur Mutter bei der Rückkunft „ich
habe extra gekochten Schinken ver
k°a ""
Das genügt! „Ihr Sohn,
.Ja!" „Was hat er Ihnen denn
mitgebracht?" „Eine Frau
Schmeichelei.
„Ei, Herrcheeses, machen Se doch
xeenen Schbaß! Se sein doch zee
Reiber dazu sähn Se doch viel zu
Kabale.
Der Rentier Werner ist sehr aber»
gläubisch, ganz besonders betreffs der
Zahlen. So besteigt er zum Bei
spiel niemals eine Autodroschke, o^ie
durch drei theilbar sind.
Eines Tages kommt er ziemlich zer
schunden nach Hause. Die Gattin ist
außer sich: „Um Himmels willen,
Konrad, was ist Dir passirt?"
„Ich habe mit dem Auto Malheur
ohne Fleesch als Beilage? Ick eßte
Sie: „Et heeßt nich: ick eßte!
Man sahscht: Ick aß!"
nen Platz anbieten?"
Der beste Beruf. „Herr
, Sootbrenner, können Sie mir nicht
Willy wählen lasten soll? Er faßt sehr
„Na, Herr Krauthübel, so
i
! Der Arbeitsfeind. Leh-
Arbeit macht das Leben na?"
i —Auchein S p o r t. In der
Der lleine Rosenduft: „Mein Aater
„So?, welchen denn...?" „Den
MMöbeltrafport,n—fport, Herr Leh
rer!"
Der eifrige Schutzmann.
Bahn!"
Widerspruch. Hotelgast
<zum Hausdiener): „Ein Trinlgeld
ler sind!"
Ursache und Wirkung.
Leutnant A.: „Der Herr General hat
unseren Herrn Oberst bei der gestrigen
Leutnant Ä.: „Hm! Deshalb ist er
heute so verschnupft!"
„Nun, wie geht es mit Ihrem neuen Unternehmen, Herr Heiratsver
mittler? Haben Sie viel Zuspruch?"
„Mehr, als angenehm! . . . Jetzt kommen sogar schon die Weiber au»
dem Altersheim zu mir!"
Vermittels einer Handbeweauna
Den weltgroßstädtischen Verkehr.
Herr Meyer, der zur Börse wollte,
Erhielt vor'm Magen einen Hieb,
Daß ihm, em s doch nicht gelten
Di« Luft gleich stehen bleiben blieb.
Kraft. „Da ist jetzt ein Her
kules im Circus, der ist so start, daß
er Marktstücke mit den Händen zer
reißt." „Wie oft kann er das ei
nen Abend machen?" „So oft wie
Sie wollen; hundertmal." „Nu,
was ist das vor ein Kunststück? Wenn
Sie wollen, zerreiß ich Ihnen hundert
Mark mit einem Mal!"
Mann."
F r e ch, „Was seh'