Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 10, 1910, Image 3

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    itiriMche kuilWis.
Berlin. Selbst gestellt hat sich
der Bureauassistent Bolt, der nach
Schwindeleien bei der Stadtsynode
verschwunden war. Er gibt an, im
Verlauf von 13 Jahren etwa 80,000
Mark durch Schwindeleien an sich ge
bracht zu haben. Er will alles durch
gebracht haben. Nach den Aussagen
Bolts ist nicht er, sondern der 58
Jahre alte Hilfsarbeiter Albert Ban
nicke die Triebfeder und der Haupt
schuldige. Bannicke war schon bei der
Stcdtsynode thätig, als Bolt vor 13
Jahren eintrat. Er half diesem hin
und wieder mit einem Darlehen und
verübte schon damals die Schwinde
leien. Bannicke wurde verhaftet.
Mit dem „Kümmelblättchen" arbeite
ten zwei gewerbsmäßige Bauernfän
ger, die Kellner Ernst Bethge und!
Willi Schuster, welche sich vor der
Strafkammer des Landgerichts I we
gen Betruges verantworten mußten.'
Die Strafkammer erkannte gegen
Bethge auf 3 Jahre Zuchthaus und
gegen Schuster auf 9 Monate Gefäng- >
niß. Die Gastwirtheinnung zu
Berlin beging die Nagelung ihres
neuen Jnnungsbanners, das beim 25.
Stiftungsfeste der Innung seine
Weihe erhalten hatte, in den Hohen
zollern - Sälen. Von den 27 Innun
gen und Vereinen, welche beim Stif
tungsfeste Fahnennägel für das neue
Banner gestiftet, hatte eine große Zahl
Deputationen entsandt, um der Nage
lung beizuwohnen. —Unlängst sprang
der 35 Jahre alte Schlosser Friedrich
Gollnow, Elbingerstraße 20 wohnhaft,
der einen zum Transport dienenden
Kraftwagen als Mitfahrer begleitete,
vor dem Einfahrtsthor zur städtischen
Fleischsammelstelle in der Paul^Heyse-
Krastwagen ab, um daS Thor zu
öffnen. Dabei kam er so unglücklich
zu Fall, daß er besinnungslos liegen
blieb. Als Gollnow nach einiger Zeit
erwachte, bat er um Wasser und schlief
dann ein. Da er gar nicht zu ermun
tern war, schaffte man ihn nach dem
Krankenhause Am Friedrichshain, wo
aber nur noch der inzwischen eingetre
tene Tod festgestellt werden konnte.
Im 102. Lebensjahre gestorben ist im
Kurhyus am Urban eine Greisin, die
Arbeirerwittwe Auguste Beuster, geb.
Wolf, verwittwete Lüdemann. Man
wußte von ihr eigentlich nur, daß sie
am 2. Februar 1808 in Berlin gebo
ren wurde und seit etwa 30 Jahren
Wittwe war. Sie lebte von Mitteln,
die ihr Stadt und Kirche gewährten,
bei fremden Leuten. Noch war sie so
rüstig, daß sie ausging, um einzukau
fen. Als sie heimkehrte, kam sie aber
auf der Treppe zu Fall und konnte
Körperschaften 29 Jahre lang an.
Am 19. November 1908 wurde er
tischen Körperschaften zum Stadtälte
sten ernannt. Er stand im 67. Le
bensjahre.
Osterode. Eine ganze Fami
stickt. Man fand den Fischer Ludwig
Klinger, seine Ehefrau, sowie den
zig festgenommen.
Bliesen. Bor drei Jahren
richtete Lehrer Menz - Bliesen eine
Doeblin - Danzig statt.
Kösl i n. Bei den Wahlen des
2. Wahlbezirks der Handelskammer
für den Regierungsbezirk Köslin wur-
Abtheilung Apothekenbesitzer Maaß-
Belgrad und Kaufmann Wil
helm Werner - Köslin, von der 3.
Abtheilung Mühlenbesitzer Salomon-
Sckiwelbein gewählt.
demfelben Hause krepirte vor einige»
Jahren eine Gronate, die ein Arbeiter
im Walde gesunden; beim Versuch,
omnibusverbindung von Schwedt über
Gramzow und Rassow nach Prenzlau
eröffnete ein hiesiger Unternehmer
kürzlich. Die bereits seit einiger Zeit
bestehende Automobilverbindung nach
währt.
Schleswig. Dem städtischen
Lyceum nebst höherem Lehrerinnen
fungen abzuhalten, !
Achtrup. Der bekannte hiesige
Hengstzüchter Bargum wurde von sei
nem ausschlagenden Hengst dermaßen
an den Kops getroffen, daß er besin
nungslos zu Boden fiel.
Darry. Kürzlich sandte Hufen
pächter Kay aus Darrv seinen Dienst- >
kriecht mit dem Milchwagen zur Cen
trale. Der Verwalter gab dem noch
jugendlichen Knecht für gelieferte Milch
600 Mark für feinen Dienstherrn Kay
mit. Der Knecht aber lieferte bei fei
ner Rückkehr mit dem Milchwagen das
empfangene Geld an seinen Herrn nicht
ab, sondern reiste am folgenden Tage
ab.
Flensburg. Es wird beabsich
tigt, zwischen Flensburg und Krusau
eine elektrische Straßenbahn zu bauen.
Das Unternehmen ruht in privaten
Händen. Es ist veranschlagt mit
200,000 Mark und findet bei den In
teressenten eine günstige Ausnahme.
Auch der Aufsichtsrath der Krusauer
Kupsermühle sympathisirt mit dem
Plane. Bisher muß die Roh- und fer
tige Waare mit Wagen in die Stadt
gebracht werden.
Provinz Schlesien.
Kupferberg. Der langjährige
Stadtkämmerer von Kupferberg, Ren
tier Louis Grampe, scheidet wegen ho
hen Alters aus seinem Amte. Zu sei
nem Nachfolger wurde der Hausbesitzer
todt war. Es sind 20 Schock Forellen
im Werthe von 800 Mark vernichtet.
Mühlseiffen. Dem Waldar
beiter Hehle in Mühlseiffen fiel beim
Holzfällen ein großer Baumstamm
em älteren Genossen Nachts durch ein
Fenster in den Keller eines hiesigen
Kaufmanns eingestiegen war, um zu
Mark verursachten. Bald darauf
Pietrzynski und der Schlächter Wl.
Nowicki bei ihrer Abfahrt nach Berlin
verhaftet, während K. Pietrzynski
entkam. Die Voruntersuchungen haben
sind. Der Hehlerei sind darum ange
klagt Frau Ludwiga Schlegel, Schwe
ster der Brüder P., Händler Ed. Eck
hardt, genannt „Leichenheinrich",
Mich. Meschkat, genannt „Michel",
und Pauline Llldtke, Braut des Eck
hardt. Während K. P. in der Irren
anstalt sich befindet, sind St. P. und
W. N. des Einbruchsdiebstahls ange
klagt. Nowicki wurde zu 4 Jahren 6
Monaten Zuchthaus, 10 Jahren Ehr
v:rlust und Stellung unter Polizei
aufsicht, Stanislaus Pietrzynski zu 2
Jahren Gefängniß verurtheilt; beiden
sterstelle ist dem Bürgermeister Prö
schold in Altenfeld i. Thür, übertra
gen worden. Die Wahl hat die BestL
der Staatsbahn beide Beine abgefah
ren. Der unglückliche Mann verstarb
auf dem Transporte.
Torgau. Bei den Wahlen der
ersten Abtheilung wurden Justizrath
Ulrich mit 24 und Kaufmann Anton
Rößler mit 22 Stimmen zu Stadt-
Hannover. AuS dem Gesichts
punkt der Nothwehr freigesprochen
wurde der wegen gefährlicher Körper
verletzung angeklagte Reisende Fried
rich Stichnote von hier. Festgestellt
wurde, daß er im Streit mit dem
Arbeiter Böggemann sich gegen diesen
wehrt hat. DaS 25jährige Bestehen
seines Geschäftes beging Schuhma
chermeisier Wilhelm Weber, Celler
straße 10.
Barenburg. Kürzlich entstand
in der Scheune des Pächters Rosen
thal Feuer, dem das Gebäude und
das darin lagernde Getreide zum
Opfer fiel. Die Feuerwehr verhinderte
durch ihr Eingreifen die weitere Aus
dehnung deS Brandes, dessen Entste-
Elze. Der Landstreicherei, Füh
rung eines falschen Namens und der
intellektuellen Urkundenfälschung hat
sich der vorbestrafte Arbeiter Andreas
Zug, zuletzt in Elze wohnhaft, schul
dig gemacht. Urtheil: 4 Wochen Ge
fängniß.
Drooinz Zgeltsalen.
Lünen. Kürzlich turnte der
Schüler H. Feldmann an einem Gas
rohr unter der Leseke - Brücke vor dem
Christinenthor. Infolge eines Fehl
griffes stürzte der Junge in die hoch
angeschwollene, reißende Leseke, verlor
die Besinnung und wurde 200 Meter
stromabwärts getrieben. An einem
Stacheldraht, der noch eben aus dem
Wasser hervorragte, blieb er in einer
kritischen Lage hängen. Zum Glück
erschien der Schüler Gustav Ebrecht,
dec im vergangenen Sommer zwei
Knaben mit eigener Lebensgefahr aus
den Fluthen der Lippe rettete, und be
freite den Besinnungslosen unter An
wendung großer Kraft aus feiner be
drängten Lage.
Rinkerode. Es wurde vermuth
lich beim Ankoppeln zweierWagen auf
hiesiger Station der Bremser Kreien-
Zett.
bestände vernichtet wurde.
Köln. Der 46jährige Prokurist
Joseph Schmitz von der Aktiengesell
schaft für Betonbau Diß ck Co. in
Düsseldorf erschoß seine im Bett lie-
Bon n. Dem Geheimrath Karl
Justi, der sein 50jähriges Doktor
jubiläum feierte, wurde der Stern
zum Kronenorden 2. Klaffe mit der
Zahl 60 verliehen. Der Kultusmini
ster, der Rektor und Senat und die
philosophische Fakultät der hiesigen
Universität sandten dem Jubelpaar
herzliche Glückwunschschreiben.
Dahlhausen. Im Hause des
Fräuleins Hiby, Theilhabern der
Firma Dr. C. Otto <8: Co., erschienen
in der Nacht zwei fremde Kerle und
gaben sich trotz des Geschreies der
Damen daran, Kisten und Kasten
aufzubrechen. Als Bergleute, die von
der Arbeit heimkehrten, die Hilferufe
vernahmen, drangen sie in das Haus,
überwältigten die Kerle mit Hülfe
eines telephonisch herbeigerufenen
Beamten des Werkes, seiften ihnen
ordentlich den Rücken ein und über
gaben sie hierauf der Polizei. In
ihrem Besitze wurden Dietriche und
zwei Dolchmesser gefunden, die sie
offen in der Tasche trugen. Es han
delt sich um den 28 Jahre alten An
streicher Emil Bettelei auS Bochum
und den 34 Jahre alten Anstreicher
Emil Nickel, angeblich aus Osnabrück.
Battenberg. Dem sicheren
Tode ist der in der Nähe von Batten
berg ftationirte kgl. Förster Jage
mann durch einen Zufall entronnen.
Ein niederträchtiger Racheakt wurde
gegen ihn zur Ausführung gebracht,
weil er in Ausübung seines Berufes
im Kampfe mit zwei Wilderern den
einen erschossen hatte. Man hatte ihm
nämlich in der Jagdhütte seines Re
viers von oben durch den Schornstein
er beim ersten Feueranmachen sammt
der Jagdhütte in die Luft fliegen
würde. Aber der Förster mußte sich
25jähriges Bestehen. ?l«s diesem An
fchenke.
Greiz. Der Regent hat dem Re-
Wirklicben Geheimen Ra'h von Me-
?s auch die Zwangsversicherung des
Gesindes gegen Krankheit vorgesehen.
Jena. An den Folgen einer Blut
»ergistung ist der verheirathete Maler
gehilfe Pohlig hier verstorben. Er
hatte sich eine kleine Verletzung an der
Hand zugezogen und dieselbe weiter
nicht beachtet. Bei der Ausübung sei
nes Berufes stellte sich nach ein paar
Tagen Blutvergiftung ein, die trotz
ärztlicher Hilfe den Tod herbeiführte.
Orlamünde. Zum Bürgermei
ster von Orlamünde - Raschhausen
wurde einstimmig der Bureauvorsteher
C. Geilfuß aus Ilmenau gewählt.
Ronneberg. Das in der Paitz
dorfer Straße gelegene Neupert'sche
Wohnhaus brannte mit anstoßender
Scheune nieder. Die Entstehungsur
sache ist unbekannt.
Plauen. Wie die „N. Bogtl.
Ztg." meldet, hat sich in Plauen i.
B, der Referendar Karl Müller, der
Sohn eines ehemaligen Plauener
Schuldirektors, aus unbekannten
Gründen erschossen.
Reibersdorf. Auf dem
Schlosse Reibersdorf bei Zittau wur
de kürzlich ein Mordversuch verübt.
Man fand den herrschaftlichen Kut-
Schloß allein bewohnt, mit schweren
Verletzungen am Kopfe besinnungs
los im Bette liegend.
Rodewifch. Gemeindevorstand
EnderS, der seit 1904 unserer Ge
meinde vorsteht, ist als Gemeinde
vorstand in Neugersdors gewählt
worden und hat diesen Posten bereits
angenommen.
Sebnitz. In Sebnitz feierten
drei Bürger ihr 50jähriges Bürger
jubiläum: der Webermeister Moritz
Uhlemann. der Webermeister August
Hermann Winkler und Privatus Carl
Alwin Hesse. Den Jubilaren wurden
stelle ausgehändigt.
Zwickau. Dem Ober-Post
schaffner Felgner in Zwickau ist das
Finthen. Unlängst feierten die
Eheleute Johann Bapt. Schmitt von
hier in voller Rüstigkeit ihre goldene
Hochzeit. AuS diesem Anlaß wurde
ihnen vom Großherzog dessen Bildniß
mit eigener Namensunterschrift über'
reicht.
Gimbsheim. Als der Wagner
meister Stampp mit seiner Holz
schneidemaschine in einen benachbarten
Ort fahren wollte, kam sein alter Va
ter auf dem schlüpfrigen Wege zu Fall
und gerieth unter die Räder des Wa
gens. Dem bejahrten Manne wurde
die rechte Hand zermalmt.
Heuchelheiin. Der KreiSbaum
wart Heberer - Heuchelheim feierte am
1. Dezember sein 25jährigeS Jubiläum
als Bediensteter des Kreises Gießen.
Kelheim. In Siegenburz
schoß ein Sohn des dortigen Frantl
müllerS auS einem Flobertstutzen
nach Tauben. Dabei traf er eine
vorübergehende Dienstmagd so un
glücklich in den Kopf, daß das Mäd
chen bewußtlos zusammenstürzte und
bald darauf starb.
Kötzing. Beim Rodeln fuhr
der Bjährige Jnwohnersfohn Bruck
bauer an eine Partie aufgeschichtes
Stockholz an und rannte sich einen
Holzsplitter in den Kops. Nach drei
tägigem Leiden erlöste ihn der Tod
von seinen Qualen.
Mühldorf. In der Stallung
der Loibifchen Gastwirthschaft gerie
then die Dienstknechte Brandloher
und Stöckl in Streit, in dessen Ver
lause der 30jährige Stöckl den 40-
jährigen Brandloher mit einem Ga
belstiel derart aus den Kops schlug,
daß er bald darauf starb.
Nürnberg. Hier wurde der
verheirathete Kaufmann Freiherr v
Stempel aus Schattenhofen (Ruß
land) wegen zahlreicher, an verschie
denen Plätzen verübter HeiraihS
schwindeleien verhaftet.
Riedeburg. In Eutenhosen
srorenen, sehr tiefen Weiher ein und
sanken unter. Der Krämer Jos. Gab
ler, der den Vorfall bemerkte, retiete
Tode deS Ertrinkens.
Weißenhorn. Auf dem
Heimwege wurde Nachts der Bauer
seiner Baarfchaft im Beilage von
500 Mark beraubt.
Stuttgart. Am zweiten Wcih-
die mit einem Kosten
aufwand von 55,000 M. sür den
Rohbau durch die Architekten Bihl
und Wolz in der Karlsvorstadt Hes
lach erbaut wurde, in feierlicher
Böchingen. AIS Zimmermei
ster Joh. Digefer, mit der Axt auf
der Schulter, in den Wald ging,
stürzte er so unglücklich, daß ihm die
Axt eine sehr schwere Verletzung am
Halse beibrachte.
Ludwig S b u r g. ES sind aus
dem hiesigen Zuchthaus zwei Sträf
linge entkommen, nämlich der 20
Jahre alte Schlosser Franz Maler
aus Wien und der 37 Jabre alte
Schlosser Karl Hüfner aus München.
Stein bach. Innerhalb 8 Ta
gen starben hier die zwei ältesten
Frauen der Pfarrei, Frau Schulleh
rer Veit, Wittwe, 93 Jahre alt, und
Frau Mühleisen Wittwe von Frei
tagShof, 92'/.. Jihre alt; die beiden
funden.
Schnaitheim. Im Kreise ei
ner Schaar Kinder und Enkel konnte
hier daS Wilhelm Krafft'sche Ehe
paar, daS im 76. und 67. Lebensjahr
steht, in seltener Rüstigkeit und Gei
stesfrische da« Fest der goldenen
schenken.
Heidelberg. Unlängst beging
Professor Dr. F. Knauff sein golde
nes Doktorjubiläum. Die medizini
sche Fakultät, sowie der Senat der
Universität ließen den Jubilar durch
Deputationen beglückwünschen. Prof.
von seinem Lehramt zurückgetreten.
Lahr. Die in hohem Alter ste
hende Karoline Striegel von Dörlin
dabei so unglücklich auf den Kopf,
daß sie sehr schwere Verletzungen er
litt, denen ste nun erlag.
Mannheim. Der bei seinem
Schwager wohnende 38 Jahre alte
ledige Schlosser Franz Jhle bekam
mit verschiedenen vor dem Hofthor
lärmenden Burschen Wortwechsel,
während er sich innen im Hofe be
fand. Die Burschen traten das Thor
ein, verprügelten ihn und stachen mit
Messern auf ihn ein. Ein Dolchstich
wurde mit solcher Wucht geführt, daß
dem Manne die Schädeldecke durch
bohrt wurde. Die Thäter, Adam
und Jakob Renner von Großsachsen,
sind in Haft genommen.
Oberschwarzbach. Der ver
wittwete Landwirth Jakob Hillengaß
von hier, der schon längere Zeit an
Geistesschwäche litt, hat durch Erhän
gen seinem Leben ein Ende gemacht.
Seine Frau endete vor einigen Jahren
auf gleiche Weise. .
Kaiserslautern. Der 71
Jahre alte Polizeidiener Ludwig
Theurer von Bornheim bei Damm
heim gerieth in der Dunkelheit auf
dem Heimwege von der Straße ab
Erde den Tod fand.
Ludwigsyafen. Am 1. Oc
tober waren es 40 Jahre daß Ge
heimrath Dr. von Brunck der Badi
fchen Anilin- und Sodafabrik ange
hört. AufsichtSrath und Direktion
haben aus diesem Anlaß eine kleine
Feier veranstaltet, bei der seitens des
AufsichtSrathes Herrn von Brunck,
dem jetzigen Präsidenten desselben,
Ettah Lothrtngen.
Remilly. Während der Aus
übung des Dienstes wurde der hiesige
Rentmeister Matthias Konsbruck auf
der Straße von Remilly nach Bechy,
wo er einen Haupttermin abzuhalten
hatte, prötzlich vom Schlage getroffen
und blieb auf der Stelle liegen.
Woippy. Die Erschießung des
Ackerers Bogenez in Woippy hat das
Reichsgericht beschäftigt. Der Mann
Posten erschossen worden. Die Ge
richte hatten die Hastpflicht des Mi
litärfiskus festgestellt. Der Posten,
der zum ersten Mal einen solchen
Dienst that, hatte sich übereilt und
war vom Kriegsgericht zu 8 Mona
ten Gefängniß verurtheilt worden.
Die Wittwe des Erschossenen hatte
den Militärfiskus auf 30,000 Mark
Schadenersatz verklagt, das Landge
richt Metz hatte ihr 1200 M. Rente
M. jährlich herabsetzte,
sie damit ab.
Schwerin. Das Fest der gol
denen Hochzeit feierte Rentner Karl
Pentzlin Hierselbst, Neßstraße 22
.vohnend.
Groß- Nemerow. Hier feier
ten die Eigenthümer Schulischen
Eheleute das Fest der goldenen Hoch
zeit. Der Großherzog ließ durch
den Ortsgeistlichen seine GlUckwün
teln.
Jabel. Seit einiger Zeit wird
in Jabel der frühere Fischerknecht
Johann Kurth, der dort als Kuh
hirte bedienstet gewesen ist, vermißt.
Kurth, der seine?, Lohn ausbezahlt'
erhalten hatte, war ziemlich ange
trunken und hatte in der Dämme
rung einen bestiegen um
über den Jabeler See zu fahren. Da
der Kahn später leer auf der Mitte
daß Kurth über Bord gefallen und
Teterow. Als der Knecht des
Ackerbürgers I. Holz Hierselbst mit
Güstrower Chaussee passirte, fiel
plötzlich, da daS Vorderbrett von i>«>
schweren Last hinausgedrückt wurde,
wurden die Pferde scheu, der Knecht
rutschte mit den Rüben herab und
kam unter die Pferde und den Wa-
Volksdorf. Dem kürzlich bei
Schuß verletzten HauSwirth I.
Roocks aus Volksdorf war der Fuß
abgenommen worden. Jetzt ist der
Verunglückte seinen Veletzungen erle
gen.
Waren. Kürzlich stürzte hier der
in Schwenzin bedienstete Knecht H.
Rädisch von dem plötzlich scheuenden
Sattelpferde seines Vierspänner-Hof-
Wagens kopfüber auf da? Straßen
pflaster.
Irete Stctdte.
Bremerhaven. Das neue
Kaiferhafenbecken 3 ist dem Betriebe
Lübeck. Amtsgerichtsgerath Dr.
jur. W. Gädeke in Lübeck ist gestor
ben. Er war 1831 in Lübeck gebo
ren, besuchte das Gymnasium seiner
Vaterstadt, studirte die Rechtswissen
der Studien Mitte der 50er Jahre
als Advokat und Notar in Lübeck
nieder. Ende der 60er Jahre trat
Lübecker Lehrerverein beging kürzlich
die Feier des 100 jährigen Bestehens.
gehörige Villa. Jetzt soll nun an
der Ostseite des Landsees ein fchloß
ähnlicher Prachtbau entstehen. Der
führen zu lassen. Ferner wird der
Schweiz.
Bern. Die Konsumgenossenschaft
Bern zählt mit Ablauf ihres 20. Be
triebsjahres 10,000 Mitglieder. Der
Waarenumsatz erreichte im letzten Jahr
die Summe von 2,447,000 Fr.; der
Reingewinn beträgt 268,691 Fr. Nach
den statuarischen Zutheilungen und
Bas e l. Im Alter von 70 Jahren
alten Garde, der seit Anfang der 70er
Jahre sich der Öffentlichkeit zur Vir-
Biel. Der Vieler Stadtrath hat
beschlossen, es sei auf Frühjahr im An
schluß an die Mädchensekundarschule
Justianer. Ab '
! IIN.
raschung erlebte die Bedienerin Marie
Povysik, als sie nach kurzer Abwesen
heit in ihre Wohnung zurückkehrte.
Lenden, 67 Jahre alten Wittwer Jo-
Groß - Bor. Der hiesige Lehrer
Stulik hat als Kassier der Raisfeisen
kassa 50,000 Kronen defraudirt.
nannt wurde, veranstaltet hatte.
Echternach. Es starb plötzlich
in seiner Eeburtsstadt Echternach Herr.
Fir j«»ze Zeichr«kS»siler.
«in Schlitten.Uns»«.
>. /
I <
!
M?WWW^M
Wieder einmal ist in zwei oder drei
, Staaten des Mississippi - Thales eine
. mächtige Agitation dafür im Gange,
, reichlich 12,000. Doch die
> Vielmehr wird eine solche Maßnahme
hauptsächlich als Polizei - Regulirung
verlangt. Denn manche Elemente
unter diesen „Fluß - Zigeunern", die
ja vielerlei Klassen bilden, sind längst
sehr anrüchig. Alle möglichen Gesetz
losigkeiten erzählt man ihnen, vom
heimlichen Spirituosen - Verkauf und
dem Halten von Spielhöllen bis zu
Diebstählen, deren sehr viele ihnen
zur Last gelegt werden, ebenso wie
Zigeunern des festen Landes. Daher
sollen sie mehr unter die Fuchtel ge-
Zu Beginn des 20. Jahrhundert»
legte Kentucky eine Licenz - Gebühr
von je P 7.50 pro Jahr auf alle Haus-
Nome des Boot - Besitzers sowie daS
Stelle des Bootes zu lesen sein solle.
Die Hausbootler bekämpften daS
Gesetz, auf den Grund hin, daß der
Verkehr auf einen schiffbaren Strom
nicht durch Staats gesetzt behindert
werden dürfe; und kein Prozeß unter
dem Gesetz wurde je bis zu einer end
giltigen Entscheidung betrieben. Und
so blieben bei einem Kampfe stets die
Hausbootler im Vortheil. Das Heim
deS Hausbootes ist eben auf dem Was
ser, und wenn es ihm irgendwo zu
heiß wird, braucht er sich mit seinem
Kasten blos nach einem Gestade zu
verziehen, wo man ihn unbehelligt
läßt und keine Steuern von ihm ein
zutreiben versucht.
Nur wenn man in allen Staaten,
die überhaupt in Betracht kommen, in
derselben Weise vorgehen würde, könnte
den Hausbootlern die Puste ausgehen.
. Aber daraus ist kaum Aussicht vor»
l (tochend): „Was sagen dazu.
Jette?" Köchin: „Na, wie Sie zu
einem Mann gekommen sind!?"