Der Zanberladen. «ine phantastische Beschichte. Bon H. B. Wells. Von weitem hatte ich den Zauber laden schon öfter gesehen; «in- oder von verfiiherischen kleinen Gegenstän den: Zauberbällen, Zauberhennen, wundervollen Kegeln, Puppen, die bauchredeten, sämmtlichem Zubehör zum Korbtrick, Kartenspielen, die aus sahen, als wären sie ganz harmlos, und all solchen, Zeug, Aber nie war mir der Gedanke gekommen, hinein zugehen, bis mich eines Tags Gip ganz unversehens am Finger zu dem Fenster hinlotste und sich derartig aufführte, daß ich ihn einfach hinein führen mußte. Ich hatte aufrichtig gesagt gar nicht daran gedacht, Qnde von Gips Zeigefinger hämmerte gegen das Glas, „Wenn ich reich wäre," sagte Gip, taufen. Und das da" nämlich «Das schreiende Wickelkind, völlig menschlich" „und das da" ein geheimnißvolles Etwas, Namens (wie ein sauberes kleines Schild besagte) Freunde!" „Und da", sagte Gip, „unter den Rollen da verschwindet alles, einfach olles. Ich hab' es einmal in einem Buch gelesen." „Und dort, Väterchen, ist der „Un sichtbare Groschen" bloß daß sie es so 'rum hingelegt haben und nicht sieht, wie's gemacht Gip, der liebe Junge, hat ganz die Wohlerzogenheit seiner Mutler ge erbt; er machte nicht etwa den Vor schlag, wir wollten in den Laden gehen, oder quälte und quängelte; er lotste mich bloß so ganz instinktiv an einem Finger nach der Thür zu und zeigte sein Jntc.esse recht deut „Das da", sagte er und deutete auf die Zauberflasche. . . . „Wenn Du das hättest. . .?" sagte ich. auf welche vielversprechende Frage hin er mit einem plötzlichen Aufstrah len aufschaute. „Dann könnt' ich es Jefsie zeigen!" sagte er, wie immer auch an andere „Es sind nicht einmal mehr ganz hundert Tage bis zu Deinem Ge burtstag, Gibbles", sagte ich und leg'.e meine Hand auf die Thürklinke. Gip antwortete nicht; aber er packte meinen Finger fester, und wir betra ten den Laden. Es war wirklich kein gewöhnlicher Laden; es war ein Zauberladen. Und all die großartige Überlegen heit, die Gip sonst, wo es sich einfach um Spielsachen handelt, zeigte, ließ ihn hier gänzlich im Stich. Er Über ließ die ganze Last der Konversation mir. Es war ein kleiner, enger, nicht be sonders glänzend erleuchteter Laden; die Glocke an der Thür gab einen jämmerlichen T,n von sich, als wir hinter uns zumachten. Einen Augen blick waren wir beide allein und konn ten uns umsehen. Auf dem Glas deckel, der den niederen Ladentisch be deckte, stand ein Tiger in Papiermache -- ein ernsthafter.' gutmüthig ausse hender Tiger, der unentwegt mit dem Kopf nickte; daneben ein paar Kri stalltugeln, eine Porzellanhand, die Zauberkarten hielt, ein Satz Zauber fischgläser in verschiedenen Größen »nd ein recht aufdringlicher Zauber hut, der seine Federn schamlos preis gab. Auf dem Fußboden standen Zauberspiegel; einer, der lang und dünn machte, einer, in dem der Kopf aufquoll und die Beine gänzlich ver schwanden, und wiederum einer der einen ganz kuikz und dick machte, wie eine Null. Und während wir uns noch daran belustigen, kam—so vermuthe ich wenigstens der Ladeninhaber herein. Jedenfalls stand er auf einmal hin ter seinem Tisch. Ein merkwürdiger, brünetter, fahler Mensch ein Ohr länger als das anoere und ein Kinn wie die Spitze eines Stiefels. „Womit kann ich dienen?" sagte er, seine langen Zauberfinger auf der Glasplatte ausspreizend. Worauf wir zusammenfuhren. Wir merkten erst jetzt, daß er da war. „Ich möchte", sagte ich, „ein paar einfache Tricks für meinen Kleinen." „Handgeschickliclikeit?" fragte er. „Oder Mechanik? Für den Salon?" »Irgend was Lustiges", sagte ich. Handfläche. „Es ist in Deiner Tasche!" sagte der Mann. Wo es auch wirklich legte sie neben ihre Vorgängerin aus den Ladentisch. Gip besah sich seine Glaskugel aufmerksam, warf dann Mund, Da!" alten Witz lacht. „Statt nach dem Hauptdepot zu gehen", sagte ich. „Selbstverständlich, Es kommt billi ger." „Auf eine Art," sagte der Mann. „Obschon wir schließlich doch bezah len. Aber nicht so viel, wie die hen wir hier aus dem Hut. . . Sie müssen wissen, Herr entschuldigen Sie die Freiheit! es gibt kein Hauptdepot nicht für echte Zau berartikel, Herr! Ich weiß nicht, ob Sie unser Firmenschild gesehen haben „Der echte Zauberladen"." Er zog eine Geschästskarte aus seiner Backe und händigte sie mir ein. „Der echt!" das Wort deutend, und fügte hinzu: „Kein Betrug in keiner Weist, Herr!" Der scheint den Scherz ja recht ernsthaft durchzuführen, dachte ich. Darauf wandte er sich mit einem Lächeln von auffallender Beflissenheit an Gip. „Junge, weißt du, du bist von der rechten Sorte!" Ich war überrascht ob seiner Sachkenntniß. Denn im Interesse der Disciplin hal ten wir das sogar bei uns zu Hause ziemlich geheim. Gip dagegen nahm es mit unerschütterlichem Stillschwei gst Und als eine Art Illustration zu diesem Ausspruch vernahmen wir im selben Augenblick ein Rütteln an der Thür und hörten eine schwächliche, piepsende, kleine Stimme: „'rein! Ich will aber 'rein, Väterchen, ich will 'rein! 'rein!" und darauf Töne eines mißhandelten Vaters, der tröstete und beschwichtigte. „Es ist geschlossen, Edward!" ge?" fragte ich aufathmend. „Zauberei!" sagte der Mann mit einer gleichmütigen Handbewegvng; dens. „Hast du nicht gesagt," wandte er sich darauf an Gip, „eben eh' du her deine Freunde"?" Gip. nach einer tüchtigen Kraftan strengung. sagte: „Ja". ganz außergewöhnlich langen Körper förderte der erstaunliche Mensch den genannten Gegenstand zutage leeren Hut mit den Federn. „Bind faden!" Und siehe da. sein Mund war ein Bindfadenbeutel, aus dem er er schließlich, nachdem er das zugebunden hatte, abbiß und worauf er so wenigstens erschien es mir Siegellack aussah) in die Flamme und versiegelte damit das Packet. „Dann war da noch das „Unsicht bare Ei", fuhr er fort, zog eins aus meiner Brusttasche und packte es ein; ebenso das „Schreiende Wickelkind, völlig menschlich". Und ich reichte jedes Packet, sobald es fertig war, Gip, der es innig an sich drückte. so beredter waren seine Augen. Auch die Art, wie er mich anfaßte, war recht beredt. Er war der Spielball un aussprechlichster Erregungen. Man bedenke: echte Zauberei! Gleich daraus machte ich einen Luftsprung: ich entdeckte, daß sich in meinem Hut etwas bewegte etwas Weiches, Flatterndes. Ich riß ihn vom Kopf, und eine zerzauste Taube zweifellos eine Mitverschworene fiel heraus und lief über den Laden tisch, um wie ich glaube in ei ner Pappschachtel hinter dem Papier- zu verschwinden. „Ei, ei!" sagte der Ladenbesitzer, mir gewandt meinen Hut aus der Hand nehmen. „Leichtsinniger Bo gel! Und hat so wahr ich lebe Er schüttelte meinen Hut und schüt telte in seine ausgestreckte Hand zwei oder drei Eier, einen großen Schus ser, eine Uhr, ungefähr ein halbes Dutzend der unvermeidlichen Glasku geln und zuletzt zerknittertes zusam mengeknülltes Papier, immer mehr und mehr und mehr, wobei er die ganze Zeit darüber redete, wie nach lässig die Menschen ihre Hüte innen und außen ausbürsteten höflich natürlich, aber doch mit einer gewissen persönlichen Anzüglichkeit. „Alle mög lichen Dinge sammeln sich an, Herr... Ich meine nicht Sie im besondern. . . aber fast bet jedem Kunden. . . Ganz erstaunlich, was sie alles mit sich her umschleppen. . ." Das zerknitterte Papier wogte und stieg auf dem La dentisch, immer höher und höher, bis der Mann fast ganz verschwunden war, bis es ihn ganz und gar ver deckte; und immer noch ertönte die Stimme fort und fort: „Keiner von uns weiß, was der äußere Schein eines menschlichen Wesens verbergen kann, Herr! Sind wir nicht alle nur glattgebiirstete Außenseiten, weiße Grabmäler ——" Seine Stimme verstummte genau wie wenn man nach dem Grammophon seines Nach bars wirft dasselbe plötzliche Ver stummen; das Rascheln des Papiers hörte aus und alles war still. . . ES kam keine Antwort. Ich starrte Gip an, und Gip starrte mich an: und w den Zauberspiegeln still . mit einem kleinen, trägen Satz mir „Väterchen!" sagte Gip in schuldbe „Was gibt's, Gip?" sagte ich. „Der Laden gefällt mir, Vä zu sehen, Herr!" sagte er mit einer Art harmloser Beflissenheit. Gip zerr te meinen Finger vorwärts. Ich sah fing an, den Zauber ein bißchen zu echt zu finden! „Sehr oiel Zeit ha ben nicht", sagte ich. Aber noch drin. nichts, was nicht echte Zauberei ist und für dessen Originalität wir nicht garantiren. Bitte um Entschuldigung, mein Herr!" Ich fühlte, wie er an etwas zog, das an meinem Rockärmel hing! und dann sah ich ihn einen kleinen, sich krümmenden, rothen Dämon am Schwanz halten das kleine Wesen fauchte und schlug um sich und ver suchte ihn in die Hand zu beißen —; im nächsten Augenblick schleuderte er es gleichmüthig hinter einen Tisch. Ohne Zweifel war das Ding ja nichts weiter als eine kleine Gummi puppe; aber so im Augenblick. . .! Und das ganze Gebaren des Mannes war genau so, als ob er ein ekles, bissiges, kleines Stück Ungeziefer in der Hand hielte. Ich blickte nach Gip, aber Gip besah sich eben ein Zauberschaukelpserd. Ich war froh, daß er das Ding nicht gesehen hatte. „Hören Sie mal", sagte ich leise, mit meinen Augen auf Gip und den klei nen rothen Teufel weisend, „Sie haben wohl nicht viel Derartiges hier, was?" „Das war keiner von unfern! Wahrscheinlich haben Sie ihn mitge bracht!" sagte der Mann, ebenfalls leise und mit strahlenderem Lächeln Leute immer mit sich herumschleppen, ohne daß sie's merken!" Dann zu Gip: „Siehst du hier irgendwas, was dir gefällt?" Es waren recht viele Dinge da, die Gip gefielen. Er wandte sich mit einem Gemisch von Zutraulichkeit und Respekt zu dem erstaunlichen Ladenmann. „Ist das ein Zauberschwert?" fragte er. „Ein hölzernes Zauberschwert. Biegt sich nicht, bricht nicht, schneidet einen nicht in den Finger. Macht seinen Träger unbesiegbar in jedem Kampf gegen alle Menschen unter achtzehn Jahren. Von einer halben Krone bis zu sieben Schilling und Sixpence je nach Größe. Die Pappdeckelrüstungen hier sind für ju gendliche fahrende Ritter äußerst praktisch ein Sicherheitsschild -- Siebenmeilenstiefel ein Tarn- Väterchen!" stieß Gip athem- Jch versuchte, ausfindig zu machen, was diese Gegenstände kosteten; aber der Mann beachtete mich gar nicht. Er hatte jetzt Gip glücklich erwischt; hatte ihn von meinem Finger wegge lotst und hatte sich Hals über Kopf in die Vorführung all seiner ver wünschten Herrlichkeiten gestürzt: ich vermochte ihn nicht aufzuhalten. Bald bemerkte ich mit einem angstvollen Gefühl des Mißtrauens und mit et was. was ganz verteuelt wie Eifer sucht aussah, daß Gip den Finger dieses Menschen gepackt hatte, so wie er sonst meinen packt. Na, ja, in teressant war der Kerl ja. dachte ich. und er hatte auch einen ganz interes sant aufgemachten Haufen von Waa ren. wirtlich gut aufgemachte Waare; immerhin Ich wanderte hinter den beiden drein, sagte fast gar nichts, behielt aber den gauklerifchen Kerl immer im Auge. Schließlich Gip hatte sein Vergnügen daran. Und wenn es Zeit war zu gehen, so konnten wir zweifellos auch ohne Schwierigkeit fort. Es war ein langer, unregelmäßig gebauter Raum, dies Magazin eine Art von Galerie, j>ie voll von Ti schen und Schränken und Buden und Pfeilern war. mit schmalen Gängen, die wieder in andere Abtheilungen führten, in denen sehr seltsam ausse hende Gehilfen herumlungerten und einen anstarrten, und mit einer ver wirrenden Menge von Spiegeln und Vorhängen. So verwirrend, daß ich in der That bald nicht mehr imstande war, die Thür zu erkennen, durch die Der Mann zeigte Gip Zauber-Ei senbahnzüge. die ohne Dampf oder Federmechanismus hierhin und dahin fuhren, je nachdem die Signale auf bendig wurden und sagte:. . . Ich selber habe kein so besonders schar fes Gehör, und es klang geradezu zungenbrecherisch, was sie sagten aber Gip (der das Gehör seiner Mut ter hat) verstand es augenblicklich. „Bravo!" sagte der Ladenmenich. in ihre Schachtel zurückpackte und diese Gip überreichte. „Na also? Und in einem Nu hatte Gip sie sämmtlich wieder lebendig gemacht. nur, wenn Sie den vollen Preis be rechnen. In dem Fall müßten Sie uns freilich unbeschränkten Kreoit ge „Du liebe Zeit! Bitte!" Und der .Das Wahre!" Aischmack!" sagte ich. Darauf begann er Gip allerhand Kunststücke vorzuführen seltsame Kunststücke, die noch seltsamer wurden durch die Art, wie er sie machte. Er erklärte sie er zeigte ihren ganzen Mechanismus mein lieber, und gleich darauf kam dann das klei ne, helle „Hei Presto!" des Jungen. durchtränkt von einem Gefühl der Seltsamkeit. Sogar über der Archi tektur der Decke, dem Fußboden über den wie zufällig vertheilten Stühlen etwas Seltsames. Ich und hinter meinem Rücken ein lautlo ses Blindkuhspiel nieben. Und die Wandbekleidung wies ein Schlangen muster mit Larven auf, die bei wei tem ausdrucksvoller waren, als es für Gip gut war. Plötzlich ward meine Aufmerksam keit von einem der sonderbar aus sehenden Gehilfen gefesselt. Er stand augenscheinlich nichts von meiner Ge genwart ich erblickte so ungefähr drei Viertel seiner Länge durch ei nen Säulenbogen über einem Stapel scheinlich an einem Pfeiler und mächte die scheußlichsten Dinge mit seinem Gesicht. Ganz besonders scheußlich war. was er mit seiner Nase trieb. Und er machte es so ganz einfach, als hätte er eben nichts anderes zu thun und ainüfire sich bloß ein biß chen. Zuerst war es eine ganz kurze Kartoffelnase; dann plötzlich schoß sie heraus wie ein Teleskop, schoß und schoß und wurde dünner und dünner, bis sie aussah wie eine lange, rothe, biegsame Gerte. Wie ein Alpdrücken war es! Und er fuhr mit ihr herum und schwang sie, wie ein Angler seine Ruthe. Mein erster Gedanke war, daß Gip das nicht sehen dürste. Ich wandte mich um; Gip war völlig in An spruch genommen von dem Ladenbe sitzer und ahnte nichts Böses. Sie redeten leise miteinander und blick ten dabei auf mich, Gip stand auf einem kleinen Sessel, und der Mann hielt eine Art großer Trommel in der Hand. „Versteckspielen, Väterchen!" rief Gip. „Du bist dran!" Und eh' ich es verhindern konnte, hatte der Mann seine große Trommel über ihn gestülpt. Ich sah sofort, was los war. „Weg mit dem Ding!" rief ich. „Aber so fort! Sie erschrecken den Jungen ja! Der Mann mit den ungleichen Ohren gehorchte, ohne ein Wort zu sagen, und hielt mir nur den großen Zylinder entgegen, um mir zu zeigen, daß er leer war. Und auch der kleine Sessel war leer. War wirklich in diesem einzigen Augenblick mein Jun ge ganz und gar verschwunden?. heimliche Etwas, was manchmal wie eine Hand aus dem Unsichtbaren kommt und einem das Herz packt. Es löscht das eigentliche, gewöhnliche Ich aus und macht einen durch mid mit mir. Ich ging zu dem grinsenden Kerl hin und stieß mit dem Fuß seinen Stuhl beiseite. „Hören Sie auf mit Ihrem Un sinn!" sagte ich. „Wo ist mein Jun ge?" „Sie sehen", sagte er. mir noch immer das Innere der Trommel hin haltend, „es ist kein Betrug da bei. . H d 'h Ich faßte wieder nach ihm, und er wandte sich ab und stieß eine Thür auf, um zu entwischen. „Halt!" sagte ich, und er lachte und verschwand. Ich machte einen Satz hinter ihm drein in schwarze Fin sterniß. . . Bumm! „Donnerwetter! Ich hab' Sie gar nicht kommen sehen, Herr!" Ich war in Regent Street und war Und er trug vier Packete im Arm! Er bemächtigte sich sofort meines Fingers. 112 d 'ch 'ch .»erkaufen, und dem Fenster mit den Kücken!. . . Ich that das einzige, was in die sem innerlichen Aufruhr zu thun war: ich stellte mich an den Rand des Trot toirs und hielt den Schirm in die Höhe, um eine Droschke herbeizuwin . . T sten Frohlockens, Ich setzte ihn in die Droschke, rief mit einer gewissen Anstrengung mir meine eigene Adresse ins Gedächtniß was Ungewohntes ward plötzlich in meiner Rocktasche fühlbar. Ich sah nach und entdeckte eine Glaskugel. Uebellaunig warf ich sie auf die Straße. Gip sagte nichts. Eine ganze Weile redete keiner von uns ein Wort. „Väterchen", sagte schließlich Gip, Damit brachte er mich zu der Fra ge, wie sich eigentlich die gailze Ge schichte ihm dargestellt hatte. Er sah einstweilen gänzlich unversehrt aus. Er war weder bestürzt noch verwirrt; er war ganz einfach ungeheuer befrie- Packete. Zum Donnerwetter! Was mochte drin sein? „Hm!" bemerkte ich. „Kleine Jun gens können wirklich nicht jeden Tag den!" daß ich sein Vater war und nicht sei ne Mutter; sonst hätt' ich ihn, hier in der Droschke, eoraw publica abgeküßt. Na. jedenfalls, dachte ich, so schlimm ist die Geschichte nicht! Aber ganz beruhigt war ich doch erst, als wir die Packete aufgemacht hatten. Drei davon enthielten Schach teln mit Soldaten, ganz gewöhnlichen Bleisoldaten, aber so gut gemacht, daß Gip darüber gänzlich vergaß, daß kunststücke sein sollten; und im vierten war ein Kätzchen, ein kleines, lebendi ges, weißes Kätzchen von ausgezeich netem Wohlbefinden und Tempera ment. . . Ich sah diesem Auspacken in einer Art provisorischer Erleichterung zu. .. Zimmers herum. . . Das war vor sechs Monaten. Und jetzt sang' ich wirtlich an zu glau ben. daß alles in Ordnung ist. Das Kätzchen hatte lediglich den Zauber, der allen jungen Katzen eigen ist, und die Soldaten bilden eine so zuverläs sige Truppe, wie nur je ein Oberst sie sich wünschen kann. Und Gip? Der erfahrene Vater wird begrei fen, daß ich mit Gip sehr vorsichtig Aber soweit hab' ich mich eines Tages doch einmal verstiegen. Ich sagte: „Was würdest du dazu sagen, Gip, wenn deine Soldaten auf einmal fchirten?" „Das thun meine!" sagte Gip. „Ich brauch' nur ein einziges Wörtchen zu sagen, eh' ich die Schachtel aus- " " V" ch ! W an Zauberei erinnernden Vorführung ertappt. . . Es läßt sich da schwer was sa gen. . . auch sein mögen! mir die Rech nung zu schicken wenn es ihnen paßt! EinguterTropsen. Gast (nachdem er sich eine Flasche Wein bestellt hat): „Sie Kellner, wann geht der nächste Zug nach Bimmelhausen?" Kellner: „In einer halben Stun geht der .etzte Zug nach Bimmelhau Meier. Ihr Gatte ist ja feit eimgen -Arogan oder Meirofonal nennen vertrauen. Häufig kommt es vor, daß schwarze Arbeiter bei ihm ein Gutha ben von PISV bis PMV besitzen, und die dem weißen Aufseher anvertraute Jahr habt Ihr genau dasselbe gesagt," entgegnete der Aufseher, „hoffentlich ist kein Unglück geschehen." —„O Wortspiel. „Nicht wahr. schick?" „Ich wollte, es wäre schick lich!" Vorkenntnisse, Aviatiker; „Sie wollen bei mir als Luftschiffma schinist eintreten?... Haben Sie Vor kenntnisse?" Stellesuchender: „Freili, i bin dv' schon amal vom ersten Stock abig'fallen." Mißverständnis. Frau (zur neuen Köchin): „Das ja an die Vierzig und verheirathet!" Nach der Liebeserklä- Sie: „Und ich ein Fettherz!" Er (zärtlich): „Fettherzel?" — Sie (dito): „Bierherzel!" Einfaches Mittel. Frau Schulz: „Sagen Se, Frau Müllern, is das wahr, daß Ihr Mann jetzt nur noch die Hälfte soviel trinkt, wie früher?" Frau Müller: „Das stimmt." Frau Schulz: „Wie ham Se Frau Müller: „Ich zeh' jetzt die eine Hälfte!" Protzens. „Was, ihr fahrt stets per Auto ins Theater? Aber ihr Sie denn die lange Eisenbahnfahrt überstanden?" — „O vorzüglich: fünf zig Kilometer habe ich gelesen, hun- Lkssen'"