Ein PfiffikilS. Mann (in der Kneipe): „Heute Hab' ich meiner Frau schwören müs nach dem zweiten Schoppen heim- Hugehen, Cenzi, bringen Sie mir al so zuerst den zehnten, dann den neun ten, dann den achten und so fort. Wenn ich den zweiten hab', dann sa- Zen Sie's mir." Letzte Rettung. Alte Jungfer: Hier sind zwanz»? Pfenni ge, fragen Sie, ob ein postlagernder »rief da ist. Dienstmann: Unter »solcher Chiffre? Alte Jungfer: Ach, das ist ja ganz gleich. Der zerstreute Leut nant. Handschuhverkäuferin: Wel che Nummer haben Herr Leutnant? » Leutnant: Achtzig! Bursche Pier hinter ihm steht, leise): „Sieben tziriviertel, Herr Leutnant, achtzig ist doch die Korsettnummer. -—E cht merkantilisch. Hersch tznflich hat sich mit seiner Frau zer- Kragen und schickt sie wieder ihrem Sate zurück. Dieser schickt sie wieder Ahrem Mann retour mit einem Brief, Hessen Inhalt lautet: „Selbst ausge suchte Waare wird nicht zurückgenom men." Küsse. „Warum?" schnalzen." «ms »Don Juan" spielt): Herr Leh Schlaue Ausrede. Poli- (welcher einen Herrn am Gemein gelöst?! Herr: „Ja,.?, warum Entsetzlich. Gkvudele? Tochter des Drehorgel fpielers: I bewahre, gnädiger Unverfroren. A.: Du bist Uebcrsührt. Sie: A! Unsinn! Wannst noch mal Rechtsanwalt (der Abends in seiner Wohnung einen Einbrecher er tappt, den er Tags zuvor vertheidigt und sreigekriegt hat): „Das ist also der Dank dafür, daß ich mich gestern so für Sie in's Zeug gelegt, Sie als einen anständigen, ehrlichen Kerl hin gestellt habe!?" Einbrecher: „Herr Doktor wenn S' mich jetzt anzeigen, sind S' blamirt!" Schlau. Frau: Das ist doch aber unerhört! Da schickt mir die Modistin die qmttirte Rechnung. Ich einer anderen gehen! Mann: Ach, Herzchen, das wäre zu hart? aber ich mache Dir einen anderen Borschlag. Laß sie nun mal ein Jahr warten, ehe Du Dir was Neues bestellst! Das Malwrib. Sein Wunsch. Fritz, in Treppengeländer herunterrutschen! Das sagt genug. Onkel: Na, wie sind denn Deine letzten Zen suren ausgefallen? Neffe: Weiht Du, Onkel, ich hatte am Zensurtage drei paar Hosen angezogen! Theurer Spaß. Bauer: „Was kost'n so'n Bild, Maler: „Zweitausend Mark!" Bauer: „Was? So viel? Für Dorf neu an!" Einfache Abhilfe. Frau einsetzen!" Zweierlei Gründe. Herr: Ich wohne jetzt im Parterre, weil E n ts a g « nft. Durch das hohe Erkerfenster einer behaglich eingerichteten Stube blicken zwei große dunkle Frauenaugen hin aus auf die in dicken Nebel getauchte Gasse. Eintönig geht das Ticktack der Uhr, nur dann und wann unter brochen von einem halbverhaltenen Seufzer aus dem Munde der bleichen schönen Frau, die dort an Kinder striimpfchen strickt. Nach einer Weile geht die Thür, und ein kleines Mädel von sieben, acht Jahren, stürmt herein und fliegt auf die Tante zu. „Tantchen, Tantchen, denk' dir nur, was ich habe. Er kommt, er kommt!" Die Tante ist erschrocken ausgefah ren. „Na, wer kommt denn, mein Lieblingchen?" „Papa! Papa! Hier hat er's ge schrieben! In einer Woche kommt er!" Und ausgelassen schwenkt die Kleine die Ansichtskarte in der Hand, die sie dem Briefträger auf der Treppe „Nun wird es lustig werden .... Aber, lieb Tantchen, du lachst ja gar nicht; freust du dich denn nicht?" „Gewiß, mein Kind, freue ich mich!" Aber recht zaghaft kommen die Worte von den noch bleicher gewor denen Lippen. Wieder ein langer Blick in den Nebel hinaus. Fräulein d'Acourt hört ihr Herz pochen „Und was er mir wohl alles mit bringen wird! Du glaubst doch auch, Tantchen, daß er was mitbringt?" „Schon möglich, mein Liebes, wenn du nur recht artig bist." „Aber Tantchen, liebes Tantchen, bin ich denn nicht immer ganz artig gewesen?" Das Kind hat schmei chelnd seine Aermchen um den Hals „Na ja, es geht, du kleiner Wild fang, du!" Und nun mußte sie doch lachen freilich für eine Weile nur. Dann blicken die Augen ernst. und gehorsam gewesen bist." Und eilfertig schlägt die Kleine ihr Heft auf und beginnt zu rechnen. Die Pendule ihr altes Lied. Vom Tische Tante träumt. Bilder der Vergangenheit stehen vor ihr auf. Bilder grau in grau, wie der Entsagung. Kismet. Ein Stief kind des Glücks. Wenn sie nicht das Kind hätte, was wäre ihr Leben? Schwester. Und alle Äugenblicke stockte das Gespräch. Auch war sie nicht immer so „komisch". Hier aber schlag belegt? flogen. Und so kam es, wie es kommen mußte. Immer öfter sah man ihn und die Schwester lachen und plau einen neuen Hut handelte, fragte: „Was meinst du, soll ich ihn neh men?" Das arme Herz glaubte still stehen zu müssen. „Will er denn?" „Ja. er will!" „Hast vier Jahren starb Marie. „Ihr zwei hättet euch besser verstanden!" hatte sie noch kurz vor ihrem Tode zur Schwester gesagt. Nach Mariens Tode, auch Vater und Mutter waren inzwischen gestor ben, ging Fanny tapfer zu ihrem Schwager und sagte: „Gieb mir dein Kind, ich will es pflegen, will ihm Mutter fein." Und freudig hatte er ihr die Kleine gelassen und hatte sich nach dem Su dan kommandiren lassen ... Seitdem hatte die Kleine ein Stück ihres Da sein ausgemacht, sie war ihr ans Herz und wenn auch vom Antli^ Hoffte sie noch immer? Hundertmal schon hatte sie sich ehrlich diese Frage vorgelegt, und hatte stets sie verneint. Und doch! war nicht doch ein wenig sen, als sie hörte, daß er wieder kom men werde? Wie hatte er doch vor einigen Wochen geschrieben? „... Meine Sehnsucht nach der wird, so glaube ich, end- und hoffentlich weiter erweisen werden ... Ich kann den Tag kaum erwarten, wo es in die Hei ler geworden Was wollte er damit sagen? Wäre es nicht denkbar ... und war nie müde geworden, zu er zählen von den Wundern, die er er lebt. Dann wurde er plötzlich still über hinein schweren Problem zu brü ten. Und eines Tages trat er vor Fanny, nahm ihre rechte Hand und rolle bei meinem Kinde gespielt, und die Kleine ist dir gewiß ans Herz ge wachsen." Hier machte er eine Pause. Glück besitzt. Ich weiß, sie mich dem Schwager in ihrer ernsten, ruhi gen Weise Glück zu seinem Entschluß. Auch Abends, als sie allein war, fand sie keine Erlösung. Sie konnte Kind' war aufgelöst in Thränen. Auch Jacques schien ordentlich gerührt und konnte nicht genug Dankesworte fin den. Dann kamen die langen Wochen der Einsamkeit. Anfangs Briefe über Briefe von Miezchen, die nicht Wun ders genug erzählen konnte von der Mama. Aber immer spärlicher wur ! dergemiiths. Bald wußte Fanny, daß ' sie auch diese letzte Liebe verloren Und jetzt ist sie allein. Wieder wie früher so häufig sitzt sie am Erker fenster und häkelt und liest. Aber i nur selten sieht sie hinaus auf die Gasse, Wozu auch? Sie hat ja Niemand, nichts mehr zu erwarten Körbchen, wohl bepackt mit Wurst und Fleisch und klingender Münze und geht hinaus in das Menschenge triebe, hinein in die Winkel und Lö» cher wo das Elend haust, und spen det, so gut sie kann, ihre Gaben den Mühseligen und Beladenen, den Kran- Theure Karten und Bücher. Der Grafschaftsrath von London läßt gegenwärtig eine Karte von Lan dung über 16,000 Pfund (?80,) losten wird. Es ist eine Karte des Londoner Grundbesitzes, aus der in der Osten bis Putney im Westen jedes darauf befindliche Anlage verzeichnet wird. Die Karte, an der feit 1884 ge arbeitet wird, wird ausgespannt mehr «IS SV Fuß lang und über 20 Fuß wissenschaftliche Welt weit bedeu ausgabe des „Doomsday Book" her zcichnisses der Besitzer des Bodens von England, das Wilhelm der Er oberer zu dem Zwecke anlegen ließ, einerseits die Bertheilung des Boden besitzes in seinem Reiche genau fest zustellen, andererseits aber die steuer lichen Verpflichtungen dieses grund bcsitzenden Adels im beiderseitigen Interesse genau zu bestimmen. Das Doomsday Book, das heute in zwei Bänden in der „Record-Office" auf terlage zur Geschichte des älteren England und genoß Jahrhunderte lang so hohes Ansehen, daß durch die das Alter eines Besitz- oder Adelsanspruches entschieden war. Die Neuherausgabe dieses Werkes wird niehrere Jahre in Anspruch nehmen. vil»er aus Eisenbahnen. Vor kurzer Zeit ist im französischen Eisenbahnwesen eine Neuerung einge zur Beseitigung der nervösen Unruhe der Reisenden beizutragen, die gele gentlich ihr Abtheil verlassen und es bei der äußeren Gleichartigleit aller Eisenbahnwagen nicht sofort wieder Ingenieur ist auf den originellen Ge danken gelommen, die Waggons mit Bildern zu versehen, die sich besser, als es bisher bei den Nummern der Fall war, dem Gedächtnis der Rei senden einprägen und dadurch die Auffindung eines Wagens sehr er leichtern. Solche bemalte Eisenbahn wagen verkehren zur Probe auf der französischen Westbahn und auf der Strecke Paris-Lyon-Marseille und haben sich außerordentlich gut be währt. Als wesentliches Erforderniß bei dieser Einrichtung gilt, daß das Bild schon von Weitem sichtbar ist und einen möglichst einfachen Gegen stand darstellt. Zu diesen, Zwecke hat nian in Frankreich ein weißes Email bild auf dunklem Grunde gewählt, das auch in der Nacht, selbst auf schwachbeleuchteten Bahnhöfen erkenn b,r ist, und als Gegenstand Hunde. Katzen, Hühner, Lilien, Trompeten, Thürme u. dgl. zeigt. Die Einrich tung hat sich, wie gesagt, gut be- Man hat übrigens auch ein „Ge päckbild" eingeführt, das bei großem Reiseverkehr das Auffinden der ein zelnen Koffer unter der Fülle der aufgestapelten Gepäckstücke erleichtert. Das Vergleichen der Nummern auf den Gepäckstücken mit dem Gepäck sck>ein der Reisenden kostet viel Zeit i>nd Arbeit. Der mit einem Bilde bezeichnete Koffer ist viel rascher aus dem Gepäck herauszufinden. Bei einem Aufstieg des Luftballons „Segler" des Göttinger Lustschisservereins verwickelte sich einer der die Taue haltenden Solda ten, der Musketier Storch, mit einem Fuß in die Taue. Er wurde, mit dem Kopf nach unten hängend, in die Luft entführt. Die Balloninsassen scheinen den unglücklichen Passagier nicht bemerkt und auch die verzwei felten Rufe der Umstehenden nicht gehört zu haben. Erst etwa acht Kilo meter nordöstlich von Göttingen, hin ter Reyershausen, bemerkten die Bal lonführer den unfreiwilligen Mitfah rer und zogen ihn in den Korb hin auf. In der Maschinenfa brik von Stephan in Scharley bei Beuthen in Schlesien hatte der 18jäh rige Schlosserges-lle Wieczek dem 13- jä'hrigen Lehrling Krochatzky ein Stück glühenoen Stahls in den Un terleib gestoßen, weil der Lehrling beim Zuschlagen auf glühenden Stahl einen Fehlschlag gethan hatte. Der Lehrling war bald darauf gestorben. DaS Beuthiner Schwurgericht verur theilte Wiczek zu nur zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus. Nach de« Flitterwochen. Sie: Mir ist etwas in die falsche Kehle gelommen. E r: Was? Nicht nur falsches Haar, falsche Zähne hast Du, nun sogar Ungünstiger Tag. Toch ter: Ach, Mama, wenn nur der Buch halter, der mich verehrt, sich endlich erklären möchte, wir sollten ihm vielleicht mal waS recht Feines kochen und ihm paar Flaschen Wein vor ter: Nur morgen nicht, da ist der Erste, da wird der ans Heirathen denlen! Zukunftsbild. Heimkehr des Pantossclheldeii im Jahre 2l)tX). Publikum So? Ja inner halb einer Viertelstunde schlief alles. Mißverständlich. Lehrer (auf dem Lande): Junge, Du kommst schon wieder und fragst um Erlaub niß? Wollt ihr denn wohl schon wie der ein Schwein schlachten? Schü ler: Nein, aber meine Großmutter! Ans dem Gerichtssaal. „In der vergangenen Periode waren Sie der letzte Angeklagte, und heute, in der ersten Sitzung nach den Gerichtsserien, sind Sie der erste, schämen Sie sich nicht?" „Aber, Herr Amtsrichter, kann ich dafür, daß Sie so kurze Ferien haben?" Im Bilde. Verschuldeter Le- »Ei, was tragen Sie o«nn für Haare in Ihrem Medaillon?" Sonntagsjäger: .Das ist eine Locke von dem Hasen, de» ich mal geschossen habe!" Eine Probe aufs Exem pel. Theateragent: Wir wären also Schwer möglich. Chef: Ja, mein lieber Weichensteller, da Ihnen beide Beine abgefahren worden sind, werden Sie wohl in den Ruhe stand treten müssen... Best er Beweis. Ach. gehen Sie, ich glaube nicht, daß der Graf wirklich von so uraltem Adel ist. Aber sicher! Seit zehn Jahren lebt der ja schon vom Verlaus seiner Ahnenbilder! Sein Verdienst. A.: Wie wurde denn Ihre Rede bei der Fest lichkeit aufgenommen? B.: O, ge einer der Herren kam sogar zu mir heran und sagte mir: Als ich wie der Platz genommen hätte,