Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 09, 1909, Image 6

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    Ha«S i« Gl«».
Eine Zuchthaut-Beschichte. Bo» Arth
Pdtli»pi.
Im Innern der Zelle No. 19?
tonnte selbst der Pvlizeiblick, der al
les sieht, außer dem jeweiligen leben
digen Inhalt nichts anders als die
lahlen, weißgetünchten Wände wahr
nehmen, die militärische Sauberkeit
und Ordnung und das taktmäßige
Auf und Zu der Riegel in der Pan
zerthür.
Und daß draußen über der Zel
lennummer im oberen Schwellballen
der Thür immer der Verputz an einer
bestimmten Stell« abbröckelte? Diese
Geringfügigkeit konnte unmöglich das
Nachdenken herausfordern, als ob
hierbei eine heimliche Hand im Spie!
wäre, die ihr sonderliches Merkzei
chen an die Zelle mache. Das Stück
chen Tünche fiel natürlich vom Wi
derschlag der schweren Thür ab.
Der Oberinspektor, der bereits den
Schlüssel im Schloß hatte, zerkrü
melte die weißen Kaltstückchen mit
dem Fuß, schubste sie zur Seite, nickte
halb ärgerlich, halb belustigt mit dem
Ropf zurück, wie Jemand thut, der
gerne loskommen und doch nicht grob
Das Spitzbubengesicht ließ sich schi-r
in den Thürspalt einklemmen und
hatte immer noch etwas vorzubringen.
„Glauben Sie's jetzt, Herr Oberin
spektor?"
„I nu, freilich!"
Man wollte doch kein Unmensch
sein. Der Zellenbesuch auf No. 19!)
hatte statt zehn Minuten wieder end
los gedauert.
Dann der Schlüsselbund
durch den Gang, leis und leiser, und
der Widerhall der Schritte war gleich
mäßig im Abnehmen. Es war, als
ob die stillen Wände mit heißhungri
ger Gier den Laut des Lebens ein
schluckten, wie ein großer Hund seine
Schüssel leer frißt.
Aus der Zelle No. 199 sind aber
ins Irrenhaus abgeliefert wor
den. Sie ist der einsamste Ort in
der alten Berbrecherburg und heißt
Der vorige Bewohner von No. 199
hatte sich durch fünf Jahve nichts
seinen Löffel abgewischt, wenn sein
Eßnaps leer war. Dann aber ver
änderte er Aussehen und Geberden,
legte den Löffel hin und lugte scheu
aus. als suche er Jemand. Er be
wurde in ihm das Verlangen, den
heimlichen Fremdling festzustellen.
Aber der Unbekannte wußte es stets
einzurichten, daß er, so schnell sich
ganze
Haus.
Wer wollte aber so thöricht sein?
Ei, wie die goldklare Sonne in den
den Menschen bestrahlt sie von Ange
sicht zu Angesicht. Die Sonne ist
hinter der Nacht her über die Berge
gewandert und feiert Wiedersehen,
heimlich ohne Zeugen. Denn Nie
mand darf's vorläufig außer der
Nicht der Rückfalldieb und Ge
sondern Hans im Glück.
Wer trotz des Geheimnisses etwas
davon wissen wollte, müßte mit einer
geboren werden und auf'
ruh lief und trottelte in der We!l
herum wie ein junger Hund, der in
jede offene Thorfahrt bellt, bis Hans,
endlich, da Niemand es ahnte, fein
Einher, den Mützenschirm lief Im Ge
sicht. Er trug weit im Osten, bei
Mogilno Briefe durch stundenlang
zen schlotterte ihm am leeren Leib.
Sein Blick unter der Mütze hervor
zeugte von karger, strenger Nothdurst,
die sich außer Sauermilch und den
Kartoffeln des Zinsackers nur ihre
unbescholtene Rechtlichkeit als Sonn-
Und die Mutter? hatte zu
merlichen Gesicht. Auch war sie heim
lich Mitglied einer fettirerifchen Ge
meinschaft und sah, wenn sie dann
der Mond, sondern die Himmelsherr
lichkeit der Auserwählten.
Wer aber damals der Knabe Hans
seines Gutsherrn, der ihn beim Kreb
sen schlug, Gleiches mit Gleichem ver
galt, als sei Schlag Schlag und
Mensch Mensch.
Der Bater gab den letzten Brie?
ab, hustete und streckte sich dienstlich
aus. Die Mutter und die schmale
Pension spannten sich vor, bis das
Irgend eine Wohlfahrtseinrichtung
lehrte Hans das Schlosserhandweri,
und irgend eine andere Hand, die
noch fester zufaßte, trieb ihn alsdann
hinaus auf den Weg, von einem Weg
der Heimath, der das köstlichste Was
növer haben die alten Leute reservi
stenmäßig die Feldmütze auf's Ohr
geklappt, haben getrunken und einen
hielt Hans Unruh vor versammelt«?
Mannschaft zur , Schärfung seines
Ehrgefühls die verletzte
Linie bringt. Er «fiel auf", Ostrich
Zapfen", überstieg Nachts die Kase?-
nenmauer und verprügelte den Posten
auf Festung.
Und dann? Die laute Welt wartet
auf der Gasse und ruft Freiheit! Frei
heit! Und johlt im Tingeltangel
„Uns kann keiner!"
er auf der Pritsche im Polizeiarresi'
„Widerstand gegen die Staatsgewalt,
thätliche Beleidigung und Körperver
letzung". Vorstrafen? Aha! Ein
pen-mcken. „ e s Monate Gesang.
„Landstreicherei Betteln
Diebstahl." Hat «ine Hose vom Zaun
genommen.
Geldsack antastet, begeht das Verbr«-
im strafschärfenden Ruck
„Freiheit und Brüderlichkeit" und
ein flammendes Herz hat Hans sich
mitten auf die Brust ätzen lassen und
ist unter die Tätowirten gekommen.
Der Einfluß der blauen Merkzeichen,
die einer nicht mehr los wird, reicht
weiter als mancher Geheimbund. Nun
kann doch Hans, als es der Zufall
so fügt, es mit seinen Grundsätzen
und seiner Tätowirung nicht verein
baren, ein verlorenes Straßenmäd
chen, das sich an seinen Hals gerette:
hat, mit roher Hand ins Elend zu
rückzustoßen. Wenn das arme Ding
nun einmal nicht von ihm lassen will
und herzzerbrechend schluchzt? ....
Außerdem! Die Vögel unter dem
Himmel sind gerade dabei. Halm« zu
trag«» zum Nest, und jragen nicht
nach der Polizei. Die Schwalben
fliegen den ganzen Tag, und wenn sie
müde sind, fliegen di« Fledermäuse,
die auch ihr Theil wollen.
Da wollen sich auch Hans und
feine Braut noch ein wenig holen zur
späten Abendstunde, was sie zum
Hausstand gebrauchen können. Sie
holen es nicht im Waarenhaus. Die
Welt ist ein Waarenhaus. Sie
merlsam, daß sie als Festbraten gut
zu verwenden wären. Ein Eimer
steht da, und Wäsche muß man in
einem geordneten Haushalt auch ha
ben, und wer gegen ein angelehntes
Fenster drückt, findet in jeder Stuoe
mancherlei, was ein junges Pärchen
gebrauchen kann. Es kann eigentlich
alles gebrauchen
Weshalb muß da draußen ein Pfiff
gellen und noch einer, und ein eisen
harter Griff störend in Hans UnruhS
F«stvorbereilung hinein
„Bandendiebstahl!" Wieder nicken
die Sammtkappen über dem großen
Tintenfaß. Dann stehen alle auf,
einer hebt den Arm. und von der
Decke herab fällt der Spruch auf
HanS Unruh: „Vier Jahre Zucht
haus!"
Pst! Wir verrathen es nicht. Wir
dürfen es schon wissen, wie Hans Un
ruh zu seinem Geheimniß gekommen
Ist.
Hans ist Einsiedel im Taubenschlag
über den Dächern, in nächster Nach
barschaft der Wetterfahne und eini
ger Kamine mit aufgesetztem Rauch-
Helm, die tags im Winde kreiseln und
im Mondlicht aussehen wie eine still«,
weltenrückte Bruderschaft. Auch in
der Nachbarschaft der Wolken lebt
Hans und in einer Höhenlinie mit
den blauen Bergen am Himmelsrand.
Wer hätte das gedacht, daß einer
sein Glück machte im Zuchthaus!
Wäre Hans nicht in sein Wolken-
und Sonnenstübchen gekommen, hätte
es niemals geheißen: Hans im Glück!
Denn zuerst, in der gemeinsamen
Haft, war's nicht zum Aushalten. Da
trat diese verlogene Unterdrückerwelt,
die Hans schon immer das Blut in
Aufruhr brachte, mit solch brutaler
Frechheit vor ihn hin und ließ ihn
stündlich faustdickes Unrecht vor Augen
sehen, daß es gar keine andere Mög
lichkeit gab: entweder er ging der
Welt aus d«m Weg oder die Welr
ihm.
Wer noch menschliches Smpfinden
hatte und sich im Zuchthaus nicht als
Sache behandeln ließ, war ein Kra
kehler und Stänker. Die größten
Gauner bekleideten die Vertrauens
posten, weil sie sich zu allem gebrau
chen ließen, auch zum Verrath. Und
die Niedertracht der Heuchler und
Schmeichler wurde als gute Führung
gebucht.
Wenn HanS den ganzen Tag übe:
fleißig „Pensum machte", könnte er
drei Pfennige „Arbeilsbelohnung gut
machen". Kür eine solche schandbare
Zumuthung ist doch Hans Unruh's
Charakter nicht zu haben! Da ist
Hans selbstverständlich Anwalt und
Offizialvertheidiger der Menschen
würde.
nen!" ruft er, als der grüne, seifige
Käse beim Mittagessen, weil er ein
mal gekauft ist, auch unbedingt ver
daulich sein sollte für Zuchthäusler
magen. Auf seine Veranlassung be
hauptete der brüllende Chor gemein
sam, Leibweh zu haben, und verlangte
Krankenkost.
Hans kam als Aufrührer in die
Eisen und dann in Einzelhaft. Auf
den Taubenschlag!
Niemand weiß etwas. Nach der
Meinung seiner Zwingherrn ist Hans
dazu auf der Zelle No. 199, daß er
tagsüber «ine bestimmte Anzahl
Stuhlsitze flechte, die irgendwo spätec
in einem Unterosfizier-Kastno nützliche
Verwendung finden. Seine Finger
!
Abendglöcklein die Sonne fortging,
befiel ihn Plötzlich ein Zittern, und
gleichzeitig empfand er das starke Der
er Rohrsitze flocht und sich damit
gleichsam vor aller Welt verbarg.
Monat um Monat rasselte durchs
Schlüsselloch und ließ Tag um Taz
und Nacht um Nacht taubstumm in
der Zelle zurück. Das Taubstumme
neigte sich von allen Seiten herzu.
spüren auf den Händen und auf dem
ganzen Körper.
Hans hat Linien im Gesicht, die
wenn er aufschaut, haben seine Augen
den ins Weite verlorenen Blick, w!e
W Leute haben, die lange mit de?
Zuchthaus.
Wieder kommt nach einer Frist,
di« sich mit dem Namen Winter auf
den Dächern draußen, aber nicht ln
der Zelle No. 199 abthun läßt, die
Sonne neu zurück mit einer bespre
chenden. überredenden Dringlichkeit.
Von allen Wänden redet ihre Be
weisführung auf den Menschen ein
als leuchtendes EinVerständniß.
Hans springt auf und läuft ans
Fenster. Da schwört ihm die Sonne
hell ins Gesicht hinein. Die Sonne
erräth Hans' geheimstes Wollen und
lockt es heraus wie die Blüthen am
Kastanienbaum, die bis zum Tau
benschlag herauf duften.
Hans legt geblendet die Hand üb«r
die Augen, und seine Lippen lächeln.
Und wenn er auf dem Schemel sitzt
am Strohgeflecht, ist's ein Versteck
spiel: Such' mich, wer mich finden
kann!
Und die Uhr im Thurm schlurft
und tickt, tickt und schlurft mit Sie
benmeilenschritten hinaus in die
Weite.
Wer hat Hans das Buch in di«
Zelle hineingegeben? Heißt „Der
Techniker" und soll ein Buch sein,
wie andere aus der Zuchthausbiblio
thek? Weiter nichts?
Während der Nachmittagsruhe
schnarchen alle Zellen. Aber im
Taubenschlag sitzt der Mensch über
seinem Buch und hat den Kops un
verwandt über di« Blätter geneigt.
Die Thurmuhr ächzt vor Erwartung.
Pst! Es ist eine Verabredung ge
troffen? ein Zeichen hat gewirkt nach
allen vier Himmelsrichtungen und
«i»«n Spruch gethan.
Und dann ist das Glück da! Es
ist nicht zu beschreiben, wie das Glück
über einen Menschen kommt. In
eines Augenblicks Kürze ist es da.
und in des Menschen Brust hämmert
die Freude, und der Mensch hat seine
zitternde Kraft nöthig, sich und sein
Glück vor dem Neid der diebischen
Welt zu verbergen; wenigstens so
lange, bis der Mensch eines Glückes
sicher ln einer goldenen Stunde
und theilt dem Menschen ein Geheim
niß mit, das immer die Erfüllung
einer großen Sehnsucht ist; Erfindung
nennen es die Leute da unten.
Hans ist ein Erfinder! Im Tau
benschlag ist Hans im Glück allein
mit der Sonne. Hans probiert seine
Erfindung aus. Er stellt sich auf
die Fußspitzen und tritt auf den
Schemel. Er spreitet die Arme aus
und seine Nasenflügel heben und sen
ken sich. Und seine Blicke fahren hin
wie Blitze unter dem Himmel.
O, wenn es erst Zeit ist zu reden,
und wenn sie da unten gewahr wer
den, wer Hans Unruh ist: Hans im
Glück in der ZuchthauSjacke! Dann
werden seine Kerkermeister ihn starr
vor Verwunderung ansehen, als sä
hen si« ihn zum ersten Mal. Und
über sich selbst erschrocken, werden si
das Zuchthausthor aufreißen und in
des Kaisers Namen ihn um Entschul
digung bitten, daß sie um ein paar
lächerliche Wenigkeiten einen Wohlthä
ter der Menschheit in die gemauerte
Zelle sperrten. Dann wird er ja
nicht so sein. Irrthum kann vorkom
men. Aber «r wird nicht durch das
alte Zuchthausthor in die Welt zu
rückkehren, durch das die alten Eisen
männer mit den eisernen Rossen aus-
und eingingen und die armseligen
Sträflinge mit den Kitten. Der
Ritter der neuen Zeit wird gleich vom
Taubenschlag au» die Reise antreten.
Denn Hans im Glück kann flie
gen!
Daß er ungelehrt ist in technischen
Dingen? Hans lächelt, und die Wände
lezei/ungelehrte Leute? gab's
der Geist ein. Der Geist kam schon
immer mit Vorlieb« in di« ni«d«ren
Stub«n mit der gepreßten Armuth
lust über sorgenvoll-selige Gesichter
und mied die Paläste der Reichen und
die stolzen Kirchthürme.
Nmi braucht Hans nur ein wenig
Papier und Bleistift. Soviel kann
rr der Verwaltung ja sagen, ohne et
was zu verrathen, daß er „eine Idee
Hai"
Im Burghof sehen die Jnnenge
bäude so leblos drein, als seien sie
über einen unheimlichen Anblick er-
kchen den Fenverluken ihre Wände
wie Arme schlaff herunterySngen.
Es wirkt überraschend, beinahe auf
vor ihnen hintüber neigen und lachen.
Im Taubenschlag sitzt ein Erfin
der!
Hans Unruh hat sein Geheimniß
ausgeplaudert. Mit erhobener Stim
me, als spräche er vor dem großen
schwerhörigen Publikum, hat er dem
Oberinspektor seine Erfindung er
klärt.
„Aber der Zeppelin?" fragt der zu
rück, um etwas zu sagen.
„Hoch, der Zeppelin!" brüstet« sich
Hans im Glück, „der mit seinem Um
standskram, seinem Gasballon, der
himmelviel G«ld kostet und nie weiß,
ob er aufsteigen kann vor lauter Be
denken, und, wenn er einmal wagt
und nicht gleich beim Niedergehen
seine Ballonhalle zur Hand hat, in
die Luft geht als Feuerwerk!"
Auch das Zuchthaus hat seine „letz
ten Drahtnachrichten".
Hans Unruh's Flugroß dagegen
war jederzeit gebrauchsfertig. Eil
Blick auf die Zeichnung genügte, um
die Rückständigkeit aller Konkurrenz
darzuthun. Der Mann stieg auf,
faßte die Lenkstange und trat wie «in
Radfahrer auf f«in«m Rad. Jede:
Mensch lernte in einer halben Stunde
fliegen . . . Die Wände des Tauben
schlags wichen vor Hans Unruh's
weithin steuernden Augen.
Darüber wollte der Vorsteher den
Arzt und den Pastor sprechen.
„Tscha! Er kann die Einzelhaft
nicht vertragen. Wollen Sie ihn
nicht herausnehmen?"
„Daß er mir wieder die ganze Ge
sellschaft auf den Hals h«tzt? Nein,
Herr Doktor! Unsereiner ist zufrie
den, wenn die Karre halbwegs läuft!
Ich bin ja froh, daß er seine Spezia
lität entdeckt hat. Papier und Blei
stift mag er haben, soviel er bezahlen
kann."
„Tscha! Ihm widersprechen würde
ich auch nicht. Es ist immerhin
schätzenswerth, daß ihn die
Hans im Glück bietet dem Deut
schen Reiche sein Flugroß an. Er
steht im Briefwechsel mit dem Ober
sten der Berkehrstruppen, mit dem
Kriegsminister und gar mit dem
Reichskanzler. Man bedenke Mel
dereiter auf dem Flugroß! Die ho
hen Herrschaften antworten zwar kühl
ablehnend. Hans aber zieht die „ech
ten" Briefumschläge aus der Tasche
und weist auf das Rubrum der Ant
worten hin: „Betrifft Erfindung eines
erkannt? Denn lediglich aus Höflich
keit würde eine solche Behörde einem
Zuchthäusler nicht antworten!
in die Schmiede gelassen wird, um
sein Modell anzufertigen, das ist sein
einziger Zorn. Hans km Glück wird
ausbrechen? Ein Mann von seiner
Zukunft? Er wird sogar gut bürger
lich sein sürderhin, wie alle Leute,
die etwas zu verlieren haben.
Sie sich schon einmal überlegt, wovon
sie in der ersten Zeit leben und Ihren
Unterhalt verdienen?"
Zweimal muß ihn der Pastor frä
sen?
Darauf giebt's eigentlich gar keine
Antwort. Wenn all die schönen
Worte der Kirche nicht lauter Lust
?eine "Rolle.
hat er 100,000 Mark zur Verfügung.
Hat nicht selbst Zeppelin ....
Jedes Wort ist Der Pa-
wht Z t sbl d^
schoß sich todt.
In der Beamtenkonserenz scheuert«
der Vorsteher seine Brille.
„Wir wollen doch kn Taubenschlag
eingehen lassen. Lr liegt zu
Und scheuerte seine Brill».
Im Streit. A.: und
Rindvieh gehalten! B.: Und ich
Sie sür ein Genie, wir haben uns
eben beide geirrt!
»chweln«»ucht in »erll«.
Nicht nur bis zur Regierung des
ersten preußischen Königs wurde in
Berlin die Aufzucht des beliebten Bor
stenthieres betrieben, sondern noch,
wenn auch nicht mehr so weit verbrei
tet, bis zur Mitte des vorigen Jahr
hunderts und in einzelnen Exem
plaren oder zu zweien bis auf den
heutigen Tag. Allerdings hatte das
der Peripherie geblajen; dort konnten
sie, z. B. in der Dresdener Straße,
unbehelligt auf Damm und Bürger-
und Residenzstadt flüchtenden „Bachu
ner" her.
Häufig auch stürzte in wildem Ga<
! daß die selbst schlachteten,
dann ein Fest für die Jugend! Mt
gebunden lmirde, bis zum Abstechen,
Brühen, Schaben und Zertheilen ver
folgt. Straßenweit war das Schreien
und Quieken der Thiere «nun,
cuiquo nannte es der Quintanerwitz
schutzverein der gequälten Geschöpfe
annahm. Mit Einführung der
Schlachthäuser hat das ja gottlob ein
Ende genommen. Aber schön war's
doch, wenn der Wirth der Stamm
! kneipe sein Plakat heraushing:
„Heute Abend frische Wurst und Well
! fleisch", oder gar mittels Brief zum
l Schlachtschmaus einlud! Und die
Wurstsuppe damals! Sie wurde noch
l nicht in so homöopathischer Verdiin»
I nung gegeben wie heute! Frauen und
Kinder eilten in langer Reihe, mit
Töpfen, Schüsseln, Familientassen u.
s. w. bewaffnet, zu beliebten Schläch
tern oder Budikern, um sich frisch«
Wurst mit „recht viel" Wurstsuppe zu
holen. Auch das grünliche Wurst
schmalz erfreute sich, namentlich unter
den Aermeren, einer nicht unberechtig
ten Beliebtheit. Heute noch zieht sich,
wie bemerkt, mancher Bürger ein oder
zwei Schweinchen auf, wenn er gün
stige Gelegenheit dazu hat, wi« sie z.
B. Molkereibesitzern sich bietet. Dies«
Westfalen zart sich ausdrückt, recht be
quem, da sie Stallung haben und die
unverkaufte Buttermilch neben Abfäl
len aller Art zur Mast verwenden
können. Aber die Romantik des
Schlachtfestes ist für immer dahin!
Verschiedenheit »er Eier.
Die Eier einer jeden Geflügelart
sehr feinem Aroma, während Spanier
die Eier der Rasse Br«sch, der zu
nächst Houdan, und Crsve-
Crmtesse mußte ich
Variante. Luftschiffer: Sie
Luft hat keine Balken!
Dl« SehenSwiirdigkciten.
Herr Schwammerl vesucht auf der
gcr. „Bis sechs Uhr hab' ich Zeit!"
ter!" „Bis sechs Uhr!" meint
Stutzelberger. „Jetzt ist's zehne!
und sie gewahren erst im letzten Au
genblick, daß es höchste Zeit, den
Bahnhos aufzusuchen. Wie sie aber
der Portier achselzuckend: „Bedaur«,
meine Herren, zu spät Ihr Zug
ist vor zwei Minuten abgefahren!"
.Gelt!" ruft Schwammerl vorwurfs
voll. „Ich Hab's ja g'wußt: Wir
hätten den Zug net versäumt, wenn
wir uns net bei dem Monument auf
g'hakten hätten!"
Damit er'S Benzin gewöhnt
A.: „Nanu s«it wann waschen
Sie sich denn Ihr« Glace-Handschuh«
selbst?"
B.: „Ja, wissen Sie, mache nächste
Woche große Autotour mit und trai
nire dazu jetzt täglich Nase!"
Gerade der Rechte.
fragt« der Brite lakonisch, der in allen
Welttheilin gejagt hatt«. „Si« er
warten doch wohl kaum, Löwen und
Tiger auf Long Island zu finden?"
versetzte der New Dorker. „Kaum,"
entgegnete der Brit« lachend, „aber ich
habe g«rn etwas Gefahr bei meinen
Jagden." „Wenn das der Fall ist,"
antwortete der andere grinsend, „dann
bin ich Ihr Mann; das letztemal, als
ich los war, schoß ich meinem
Ersatz.
Wirth: „Nun, haben Ihnen die
rückständigen Zechschulden bezahlt?"
Kellner: „Nee zum Ehren
mitglied haben sie mich ernannt."
Hoffnungsvoll.
Bei den Eltern des dreijährigen
Fritzch«n treffen an einem Tage zwei
feiner noch jungen, ihm bisher nicht be
kannten Onkel ein. von denen einer
schon eine recht respektable Platte hat.
Am nächsten Tage ist er bei seiner
Tante zu Besuch und wird gefragt, wie
die Onkels aussehen. Darauf sagte
er: „Der Onkel Tonrad hat viele Haare
auf dem Tops, aber der Onkel Max hat
dar teine Haare." Nach einigem Besin
nen fügt er hinzu: „B—v —vielleicht
kommen sie noch!"
Der »gnädig«" Herr.
Diener: Verleihen Sie, Herr
Taron, ich habe schon seit zwei Mo
naten keinen Lohn erhalten!
Baron: Ich v«rzeihe!
Berjüngung. Isidor Mey
böck erhielt im Alter von siebzig Jah
ren den längst ersehnten Adel.
„Nun, wie fühlen Sie sich?" fragte
ihn einer seiner Freunde. „Wie
haißt? Gestern war ich e alter Mann,
beut bin ich e junger Barons