Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 02, 1909, Image 7

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    Die Ichachmaschillt.
(11. Fortsetzung.)
Landgerichtsrath Hellermann hatte
heute, das heißt einen Tag nach der
so „sensationellen Verhaftung", noch
einige neue Zeugen zu vernehmen.
Es erschienen zuerst einige lungere
und ältere Herren, gegen die der Rath
ganz besonders artig war das wa
ren die Collegen und Vorgesetzten des
Verhafteten. Welche Sensation unter
ihnen die Verhaftung hervorgerufen
hatte, braucht nicht gesagt zu werden.
Es wurde Max von den Herren das
allergiinstigste Zeugniß ausgestellt.
Die Vorgesetzten lobten seinen Fleiß,
seine Zuverlässigkeit, seinen Pflicht
eifer. seine Tüchtigkeit die Kame
raden seinen vortrefflichen Charakter,
sein vorbildliches collegialisches Ver
halten. Allerdings stellte sich heraus,
daß keiner von ihnen mit Max näher
ihm wußte, sehr eingezogen lebte, doch
stimmte ihre Ueberzeugung mit derje
nigen der Vorgesetzten überein. Sie
legten ihre Hand dafür ins Feuer,
daß er an der That und wenn
auch noch soviel anscheinende Ver
dachtsgründe gegen ihn vorlagen
unschuldig war. Hellermann dankte
sie von ihm entlassen. Nach ihrer Ver
nehmung rief Albus den nächsten Zeu
gen auf. der eine Zeugin war.
„Fräulein Schwalbe," scholl seine
Stimme über den langen, belebten
Corridor, in dem die Anwälte mit
ihren Talaren, die Boten und^Hun
geknickten, erfreuten und auch gleich
gültigen Mienen herumliefen und her
umstanden soweit die an den Fen
sierwänden aufgereihten Bänke Platz
boten, hatte man auch diese besetzt.
Kaum war der letzt« Name von des
Alten Lippen geflossen, als auch von
einer dieser Bänke eine zarte Frauen
gestalt emporflog, todtenbleich im Ge
sicht, was zu der tiefschwarzen Klei
dung. die sie aus irgend einem Gefühl
der Ehrfurcht oder auch bloß der
Furcht angelegt hatte, einen maleri
schen Contrast bildete und sich
wankend der Pforte, die sich für sie
geöffnet hatte, nähert«.
„Herr Wachtmeister, ich bin un
swuldig! Bei Gott und meiner See
len Seeligkeit, ich bin unschuldig!"
stammelte die Dame Albus entge
gen.
„Aber Fräulein Schwalbe," sagte
Albus bieder, „Sie sind doch bloß
schuldig zu sein. Ich bin auch kein
Wachtmeister, ich bin bloß Gerichts-
„Aber ich bin unschuldig, Herr
Wachtmeister!"
Fragen wegen ihres möblirten Herrn
beantworten sollte. Bei diesem Punkte
angelangt, stieß der Rath auf neue
Schwierigkeit. Denn Fräulein
Schwalbe fing nun an, mit schluchzen
sie, eine Dame aus so gutem Hause,
die aus einem Schloß geboren und ih
rer königlichen Hoheit der Prinzessin
Sophie Auguste unzählige Male auf
dem Schooße gesessen habe, durch eine
Verkettung unglücklicher Lebensum
stände überhaupt in die Lage gedrängt
worden wäre, sich dem traurigen Er-
Verb einer Zimmervermietherin hin
zugeben. Die Hindernisse, die also für
lcn Rath mit diesem Verhör ver
knüpft waren, wurden ihm aber auf
gewogen durch die Aussagen, die er
«,'dlich aus der Zeugin herausbracht«
Aussagen, die für den Untersu
chungsgefangenen neues, belastendes
Material ergaben. Nach einer halben
Stunde konnte Fräulein Schwalbe
wieder nach Hause gehen. Sie war
n.ich immer furchtbar aufgeregt, hatte
aber den Kopf noch auf dei Schul
tern und auch keine Schergen hatten
sich ihrer bemächtigt, um sie in ein
feuchtes, finsteres Kerkerloch mit Rat
ten und Schla:.gen zu werfen.
Nach Fräulein Schwalbe erfolgte
die Vernehmung des Restaurateurs
Schneemelcher, bei dem Max, wie er
an dem Tage des Verbrechens zu
Abend gegessen hatte. Auch die Be
kundung dieses Mannes, der seinen
Stammgast latürlich in guter Erin
nerung hatte, fiel für Max erschwe
rend ins Gewicht.
Hierauf gab der Rath an Albus
den Befehl, ihm den Gefangenen wie
der vorzufuhren.
Seit seiner Inhaftnahme bewohnte
Max ein? jener Zellen, die im Justiz
palast extra für die Untersuchungsge-
T^sch"^B-ttstM
zlhn anderen unentbehrlichen Utensi
lien. Der Knopf zu einer lektrlschen
Klingelleitung an der Wand galt für
den wurde, wie es die Vorschrift ver
langte, so brauchte er sie nicht mit der
Anstaltstracht zu vertauschen. Dage
gen waren ihm seine Hosenträger und
mord verüben kann. Seine Mahlzeiten
durfte er sich sür sein Geld von einem
Speisewirth in der Nähe kommen las
sen, auch Lektüre hatte er auf seinen
Wunsch aus der Gefängnißbibliothek
erhalten, allerdings keinen Band des
ein lehrreiches, wenn auch schon aus
dem Jahre 1852 stammendes Buch
„Ueber die Kunst, einen Hausgarten
keik in sich. Alles Weichliche und
Entschluß unerschütterlich fest. Er
Aber selbst der Gedanke an die G«-
sen, der gemüthliche Wärter erschien,
hängte ihm das weiße Pappschild mit
der Zellennummer um, und Albus
führte ihn wieder den bekannten Weg
durch die belebten Corridore. All?
Blicke richteten sich auf ihn, aber auch
das ertrug er. Eine Minute späte«
stand er wieder in dem Amtszimmer
vor Rath Hellermann.
„Ich habe Ihre Zimmerwirthin.
Fräulein Schwalbe, vernommen." be
gann dieser. Fräulein Schwalbe be
kundet, daß Sie sich noch bis vor eini
gen Wochen häufig in seh» niederge
schlagener Stimmung befunden haben.
Ist das richtig?"
„Jawohl."
„Welchen Grund hatten Sie da
zu?"
„Die Furcht, daß ich die Wechsel
nicht würde einlösen können."
„Fräulein Schwalbe bekundet fer
ner, daß Sie am Montag Abend,
also dem Tage, an dem das Ver
brechen stattgefunden hat, in sehr
aufgeregter nach Hause
noch sehr wohl entsinnen.
„Jawohl."
„Was war die Ursache zu Ihrer
„Jawohl."
„Am anderen Morgen, also a!S
die That durch die Zeitungen be-
Gesicht kam, haben Sie in großer
Hast Ihre Wohnung verlassen, so daß
Sie nicht mal Kaffee getrunken ha
ben? Wie wollen Sie diesen Um
stand erklären?"
sehen aufgefallen sei und als er Sie
„Woher kam Ihr Trübsinn?"
Konnte er sagen: Daher, daß seine
oen auf der Rückseite seitens d?s
Wenn Sie Herrn Alaska die Wechsel
tiren müssen."
.Ich hatte zum erstenmal etwas
mit Wechseln zu thun und habe auf
die Fo»n alitäten nicht so genau ge
achtet. Wenn Herr Vlaska den Ver
merk unterlassen hat, so lag wohl
von seiner Seite eben eine Vergeß
lichkeit oder ein« Nachlässigkeit vor."
Mit diesen Fragen war Max' drit
tes Verhör beendet und er wurde
wieder in seine Zelle abgeführt.
Etwa eine Stunde später dröhnte
stizpalast sewin Höhepunkt erreicht.
„Herr Präsident von Goetzsch."
Die hohe Gestalt eines vornehmen
~Bitte, Herr Präsident!"
daß ich kein Zeugniß von Personen,
die vielleicht über das Privatleben
des Gefangenen Aufschluß geben
Neustadt an der Regierungsbehörde
Assessor gewesen. Es wird Ihnen
b«kannt sein, welcher Verdacht gegen
ihn vorliegt. Darf ich Sie also bit
ten, soweit Ihnen die Verhältnisse
und der Charakter des Herrn be
„Ah," sagte der Rath überrascht.
Grunde sich der Verdacht
zum Reden bringen wird." >
Der Präsident athmete auf. l
„Ich danke Ihnen für diesen Trost,
Der Rath beauftragte Albus, den
Sie."
väterlichem Tone der Präsident jetzt
das Wort „wir sind beide Män
ner. Wir wollen uns über das Ver
sen, damit ich Sie bitten kann: Bre
chen Sie Ihr Schweigen. Was Sie
auch zu verhüllen haben mögen es
Sie!"
einge>«iht. Sabine wird mich.
an Ihnen abgeprallt ist? Sie soll
erleben, daß Sie auf die Anklage
„Jch hoffe, Herr Präsident," sagt«
„Sie hoffen das, Sie Unglücks
mensch. Welcher Unschuldige hosft
ren Ton an —, „so hören Sie jetzt,
was ich Ihnen sage. Ich verlange
verstehen Sie mich? ich oer-
Jch lasse Ihnen Bedenkzeit, ich habe
Ihnen."
der ab," sagt« der Rath zu Albus.
Max kehrte in seine Zelle zurück.
Noch an demselben Tage reiste
Der große Schwurgerichtssaal im
Justizpalaste war bis auf den letzten
durch den Saal, durch die bunten
Fenster schien die helle Vorfrühlings
sonne, an den Thüren standen die
neigt, sein Gesicht war bleich, aber
von ruhigem Ausdruck, er sah still
vor sich hin nach dem Tisch Hinuber,
seinen beschäftigt war. Jetzt
einige Worte mit ihm. Auch hierbei
verließ ihn seine Ruhe nicht.
Die Stimmung über ihn im Pu
einmal in einem Resum6 durch die
Zeitungen erfahren hatte, mehr als
hinreichend waren, um seine Verur
theilung herbeizuführen. Aber war
wirklich so eine That begangen ha
ben konnte? Und so sah doch kein
Mörder aus! Doch hierauf wurden
wieder andere Stimmen vernehmlich.
Als ob es nicht auch hochgestellte und
gebildete Verbrecher gäbe Ver
brecher mit Heiligengesichtern. Mit
einem Male verstummte die Unter
gen Tisches, an dem Staatsan
walt saß, öffnete sich jetzt die Thür
und der Präsident mit dem Gerichts
hof trat ein. Alles erhob sich ge-
Richtern in ihren feierlichen Talaren
nahm vor der Mitte des Tisches
Platz, hierauf setzte sich auch die
Förmlichkeiten erledigt waren, er
theilte er dem Gerichtsschreiber das
Wort zur Verlesung der Anklage-
ll e es
zelheiten nun schon Jedermann be
kannt war, so geritthen die Gemüther
dabei doch von Neuem in Bewegung.
Auch der Staatsanwalt und der Ver
theidiger rückten sich auf ihren Stüh
len zurecht. Nur der Angeklagte al
lein rührte sich nicht. Mit monoto
ner Stimme begann nun der Beamte
zu lesen. Der Inhalt der Schrift
stimmte in allem Wesentlichen mit
dem überein, was unfern Lesern aus
der Voruntersuchung her bereits be
kannt ist. „Aus eben diesen hier an
geführten Gründen," fo schloß die
Anklageschrift, in der auch auf die
Zeugen Bezug genommen worden war
„erschein: der Angeklagte, der kö
nigliche Regierungsassessor Max von
Suckow hinreichend verdächtig, dem
früheren serbischen Rittmeister Lazar
Vlaska dessen Besitz befindli
zeichneten Wechsel geraubt und ihn
durch Anwendung eines gefährlichen
Werkzeuges vom Leben zum Tode
gebracht zu haben."
Die Verlesung der Anklageschrift
hatte eine gute halbe Stunde gedauert.
Abermals trat eine allgemeine Bewe
gung im Saal« «in, und der Bor
sitzende «rgriff nun das Wort.
„Angeklagter, stehen Si« auf," sag
te er zu diesem gewendet.
Der Angeklagte erhob sich.
Es wurden ihm sein« Personalien
verlesen, und mit leiser, aber deutli
cher Stimme gab er die verlangten
„Angeklagter, bekennen sie sich schul
dig?" lautete jetzt die Frage des Vor
„Nein!" war die selbstverständliche
Der Vorsitzend« ging zum Verhör
über.
Auf seine Fragen an den Angellag'
len erfolgten dieselben Antworten, di
er bereits vor dem Untersuchungsrich
ter abgelegt hatte, oder er schwieg da
rauf, und wenn ihn der Vorsitzende
Spruch setzte. Das Verhör verlief fo
Mit, daß weder der Staatsanwal:
noch der Vertheidiger sich veranlaßt
sahen, darin einzugreifen. In knapp
einer weiteren halben Stunde war es
beendet.
„Angeklagter. Sie können sich set
zen!" sagt« der Vorsitzende.
Der Angeklagte nahm wieder seinen
Platz ein. Es begann nun das Ver
hör der Zeugen.
Hintereinander wurden sie aufge
fcn und betraten den Saal, wo sie
dicht vor den Tisch des Vorsitzenden
zu treten hatten. Die Zeugen bestan
sonen: erstens Frau Alaska,
die Tante und Wirthschaft»!» des
Ermordeten, die in einer stolzen und
prachtvollen Trauertoilette erschien,
diesem imponirenden und würdigen
Aufzuge aber dadurch Abbruch that,
daß sie sich sehr aufgeregt gebärdet«
und in einemfort verlangte, daß dem
Angeklagten „der Kopf abgehackt wer
de". Mehr als einmal sah sich der
Vorsitzende deshalb genöthigt, die
Zeugin ernstlich zur Ruhe zu ermah
nen. Gerade rührend war es, wenn
sie auf das zärtliche liebevoll« Ver
hältniß, das zwisch«n ihr und ihrem
Neffen geherrscht hatte, zu sprechen
kam, denn nach ihrer Schilderung
mußten sie beide, Tante und Neffe,
wie die Turteltauben zusammen gelebt
rem Schmerze zuzuschreiben, als sie
mitten in ihrer Vernehmung in al
lerdings etwas naiver Weise dem
Vorsitzenden sozusagen die Erklärung
an den Kopf warf, daß sie von dem
Mörder «ine größere Geldentfchädi
gung für sich beanspruche, da sie in
ihrem Neffen ihren einzigen Ernährer
verloren hab«. Nur unter großer
Schwierigkeit und mit viel Geduld
konnte ihr klargemacht werden, daß
das eine Angelegenheit sei, die nicht
hierher gehöre. Manche Thräne wur
de während der Aussage von Frau
Zenobia im Publikum aus weibli
chem Aug« vergossen, denn welches
zarte G«müth konnte einer Tante, der
ein so hervorragendes Exemplar von
Neffen entrissen worden war. ihren
Schmerz und Groll nicht nacheinpfin-
Den strikten Gegensatz zu dem that
kräftigen Auftreten dieser Zeugin bil
dete die nächste. Es war dies Fräu
lein Johanna Elfriede Veronika
Schwalb«, die Zimmerwirthin des
Angeklagten. Auch sie erschien in
verschleiert. Ihre zarte Gestalt °wank!
te. als sie den Zeugenraum betrat,
und sie mußt« von einem Gerichtsdie
ner gestützt werden. Gleich auf di
erste Frag« d«s Vorsitzenden: „Wie
heißen Sie?" hob Fräulein Schwalbe
ihre beiden Arme empor, rang die
Hände, und unter Schluchzen und
einer Thränensluth schwur sie dem al
ten Herrn zu. daß sie an dem Mor
de unschuldig sei, daß sie einen Säbel
in ihrem ganzen Leben überhaupt noch
nie in der Hand gehabt, viel weniger
den Schädel eines Menschen damit
zerschmettert hätte. So etwas wäre
ihr schon durch ihre gute Herkunft
verboten, da sie auf einem Schlosse
geboren sei und von Ihrer Königli
chen Hoheit der Prinzessin Sophie
Auguste unzählige Male auf dem
Schneemelcher sehr schlicht und ein
fach auftrat, machte Herr Knauer
den Eindruck eines Zeugen, der sich
der Gewichtigkeit und Bedeutung sei
ner Aufgabe bewustt ist. Er er
konnt« jetzt vor Gericht in dem An
geklagten d«n Mann. d«n er an je
nem Abend in das Haus hatte gehen
seben, sofort wieder; mit großartiger
Genugthuung sah er sich im Kreise
um, und offenbar that es ihm leid,
daß er nicht noch mehr auszusagen
hatte und seine Rolle so bald ausge-
Auf die Vorladung der übrigen
Zeugin, die in der Voruntersuchung
vernommen worden waren, hatten so
wohl Staatsanwalt als auch Ver
theidiger als unwesentlich verzichtet.
Die Aussagen dieser vier Zeugen
beschränkten sich auf das, was schon
aus der Anklageschrift bekannt war.
Weder Staatsanwalt noch Vertheidi
ger hatten wichtige neue Fragen an
sie zu stellen, ebensowenig die Ge
schworenen und Richter. Ihre Ber
ten sich inzwischen auf die Zeugen
bank setzen dürfen.
(Fortsetzung folgt.)
Gemüth U
ganzer!" AnMagter „W:nn ich
Allerlei WeihnachtSnebäck.
Weiße Pseffer n ü s s«. Eim
Pfund weißer Zucker wird mit vier
Eiern Stunde mit der Schneerutl/e
gut durchgeschlagen und mit 1 Pfund»
gesiebtem Mehl vermischt. 3 Unzem
kleingeschnittenes Zitronat, die
rieben? Schale einer Citrone. 1 Eß
löffel ftingestoßener Zimmet, ein klei
ner Theelöffel gestoßene Nelken, sowie
eine Prise gestoßener, weißer Pfeffer
und Unze gereinigte Pottasche
kommen darauf unter die Masse.
Man verbreitet dies« auf einem mit
Mehl bestreuten Backbrett. Nachdem
werden kleine Kugeln geformt unl>
auf einem mit Speck abgeriebenen unt>
mit Mehl bestäubten Blech bei mäßi
ger Ofenhitze langsam gebacken. Di»
Niisse dürfen nur eine helle Farbe
Springerle. Pfund But»
ter rührt man mit fünf ganzen Eierir
und 1 Pfund gesiebtem, feinem Zucker
!/-> Stunde. Alsdann sind nach u»t»
nach 1 Pfund bestes Weizenmehl, so
wie zwei Messerspitzen gereinigte und
in etwas Milch aufgelöste Pottasche
hinzuzuschütten. Man macht aus die»
fer Masse einen recht geschmeidige«»
Teig. Nachdem er gut durchgearbeitet
ist. legt man ihn auf ein mit Mehl
bestreutes Brett, rollt ihn mit einen»
Nudelholz in der Stärke eines halbe»
Fingers aus und sticht mit verschiede
nen Blechformen kleinere oder größere
Kuchen davon aus. Die aufgeschla
genen Kuchen werden nun so aus eil«
mit Mehl bestäubtes Brett gelegt, das;
die Figuren mit ihrer glatteren Seite
nach oben liegen. Sie können mit
Anis bestreut werden und müssei»
mehrere Stunden liegen, damit sie
trocknen. In einem mäßig warmer»
Ofen werden die Springerle auf ei
nem mit Speck oder Wachs bestriche
nen Blech ganz hellgelb gebacken.
Anisplätzchen macht man wie
folgt: 4 Unzen sein geßoßener Zucker
werd-n mit 2 ganzen Eiern eine Vier
telstunde gerührt, dann 4 Unze» sei« /
nes Mehl und ein Theelöffel voll klei»-
ner. runder Anis darunter gemengt.
Ein Blech wird heiß gemacht, mit
Wachs bestrichen; wenn kalt, setzt
man mit einem Löffel kleine Häuflein
darauf, läßt sie mehrere Stunden, an»
k Unzen Butter werden sehr schauiniz
gerührt, alsdann 2 Eidotter, der fest
geschlagene Schnee von 2 Eiweiße
gewiegte Mandeln, etwas
Zimmt, Nelkengewürz und Muskat»
nußblüthe, die fein gewiegte Schal»
einer Citrone und zuletzt 10 Unzei»
Mehl, nebst ein paar Eßlöffel voll
Arac darunter gemischt. Wenn Alles
gut verrührt ist, kommt es auf da»
leicht mit Butter bestrichen, die Blu»
Sächsischer Weihnacht s»
Stollen. In 8 Pfund erwärm«
tes, gesiebtes Mehl, das in eine-
Quart Milch, 2 bis 3 Pfund Butter,
reinigt), 1 Pfund Zucker. Pfunl»
gangen ist, formt man längliche,
flache Brote, klappt den linken Rant>
zweimal um und schlägt ihn auf dei»
rechten, wodurch die bekannte Stollen»
besiebt.
Schwäbische Leckerli. Ii»
1 1-8 Pfund Zuckersyrup, der mit
Pfund Honig aufkochen muh,
einer Citrone, Pfund Orangeat,
2 Theelöffel gestoßenen Ziinmet,
Theelöffel Kardamom, eine Messer»
spitze Muslatblüthe. gibt ein G!aS
die Mischung in eine kalte Schüssel,,
in der sie bis zum nächsten Tag zu»
gedeckt steht. Nun wird sie mit
Pfund Zucker und 2 Pfd. Mehl kräf-
Schluß ist si« zu Zoll Dicke aus»
ecke ähnlich« Formen geschnitten.
Man kann mit stumpfem Holzfpeiler
kleine einfache Muster hineinstechen.