Die Schachmaschiue. Direktor Seidenschnur, der In haber und Leiter des bekannten, nach ihm benannten Panoptikums in der Residenz, stand gerade m seinem Atelier und war damit beschäftigt, «ine Tonbiiste zu modelliren, die später in Wachs ausgeführt werden sollte es handelt« sich um die Figur des neuesten Raubmörders —, als jetzt die Thür geöffnet würd«. Einer der in dem populären Schauinstitut angestellten unisor mirten Aufseher erschien. „Was ist d«nn wieder loS?" rief ihm, unwillig über die Störung, sein Gebieter entgegen. Ein Herr ist da. der den Herrn Direktor zu sprechen wünscht." „Hat er nicht sein?» Namen ge „Doch. Herr Regierungsassessor von Suckow." „Der? WaS will denn der von wir?" . .. . Der Herr Direktor erging sich da bei in einiger Verwunderung. Dann sagte er, sich wieder seiner Arbeit zu wendend: „Meinetwegen, lassen Sie lhn reinkommen." D«r Diener ging und Seiden schnur trat jetzt ein paar Schritt von seinem Werk zurück, um die Photographie des Verbrechers, die neben ihm auf einem Tischchen ruh te, in die Hand zu nehmen und da mit die Büst«, die schon beinahe voll «nd«t war, musternd zu vergleichen. Direktor S«id«nschnur war «in hochgewachsener Mann in mittleren Jahren mit einem sehr sorgfältig zugestutzten Künstlerkopf. den er sich zur Erinnerung an die Zeit bewahr te, wo er bloß Bildhauer gewesen war. Damals hatte ihn seine Kunst hungern lassen, in ihrer jetzi gen Anwendung hatte sie ihn zum reichen Manne gemacht. Er war jetzt mit einem langen weißen Leinen kittel bekleidet und in den herabge sunkenen Händen hielt er das Bos sirholz. Nachdem seine prüfenden Blicke eine Zeitlang zwischen der Photographie und dem Lehmgebilde «r jetzt an das letztere wieder heran um einen Fehler in der noch nicht genug zurückfallenden Stirn zu berich tigen. als abermals die Thür auf ging. „Entschuldigen Sie, Herr Direktor, wenn ich störe," ließ sich eine leis«, höflich«, «twas schüchterne Stimme von dort aus vernehmen. „Nanu, waS führt denn Sie in meine Klause?" bewillkommnete Sei? denschnur in seinem gemüthlichen, kordialen Bierbaß seinen Besuch. .Kommen Sie man ruhig reinspa ziert, Herr Oberregierungsrath. Eine Hand kann ich Ihnen nicht geben, wenn Sie sich nicht schmutzig machen wollen. Aber gesegnet sei Ihr Ein gang. Sie nehmen mir's doch nicht lei nicht stören lasse? Bitte, platzen Sie sich gütigst. Einen Stuhl kann ich Ihnen nicht anbieten. 810 ß wohl Seidenschnur ruhig seine Kap pe auf dem Kopf behielt. Es war ein junger Mann, An fang der Zwanziger. Seine Gestalt war klein und ungemein zierlich, so daß sie zu derjenigen SeidenschnurS einen ausgeprägten Gegensatz bil dete. Sein hübsches Gesicht mit dem blonden Schnurrbärtchen war ziem sehr intelligenten Eindruck. Es nnißte etwas für ihn sehr P«inlichei s«in, was ihn zu dieser verlegenen, gedrückten Haltung veranlaßte. Auch nlhm «r°w ch dem Herr den. desbalb hier in Ihrem Atelier a»f siiche. Da ich aber jetzt mit Arbeit überhäuft bin und keine Zeit mehr sonst da» Vergnügen hatte, Sie zu treffen —" den Kellner nach Ihnen gefragt. Meine Parti« Schach muß ich jetzt mit anderen Leuten spi«len. Und mit was für Leuten! Alles Stümper, die ich natürlich regelmäßig matt setze. Ja, ja, Assessorchen! Sie sind der groß« Matador! Zuckertort und Steinitz in einer Person! Ihr Spiel, das können Sie für Geld sehen las sen!" „O, bitt«!" lehnte der jungeMann, von dieser Schmeichelei unberührt, gelassen ab. „Für Geld!" ereiferte sich der Herr einen Vorschlag gemacht. Aber man riSkirt ja, daß Sie einem als hochwohlgeborener königlich was am Ende noch übel nehmen, deshalb will ich mir an Ihnen erst gar nicht den Mund verbrennen. Schwamm drüber! Na, also," kam «r wi«d«r auf das Anliegen feines GasteS zurück, „um waS handelt es sich denn?" „Um ein Darlehn," brachte jetzt endlich Assessor von Suckow stot ternd und nach qualvollster Ueber die Läng« und bekundete, er auf eine solche Erklärung allerdings nicht gefaßt gewesen war. abg«brochtner, mühsamer Rede der junge Mann s«in Geständniß „daß ich den Muth finde, mich mit zu wenden. Unser- Bekanntschaft ist ja schließlich nur eine Kaffeehaus bekanntschaft, eine Schachbekaunt fchaft. Gerade in Schachbekannt schaften ist man ja, was die Persön lichkeiten des Betreffenden gilt, nicht wählerisch, wenn man nur einen gu ja auch weiter zu nichts, das ist ja doch wohl die allgemeine Regel. Ich bin mir dessen auch Ihnen gegen- Hilflosigkeit bot «r ein Bild, das wohl des Mitleids werth war. „Wieviel soll es denn sein?" frag schen gar nicht einfiel. „Dreitausend Mark!" „Dreitausend?" 'A-nnerw-tt«-!" machte Seiden Endlich erholte «r sich einigerma ßen. „Na, und wenn ich Ihnen das ten Sie mir dafür bieten?" „Mein Ehrenwort. Meine Un terschrift. Mein« ganze Zukunft." Ziegel auf den fällt? Wenn Si« «in Automobil überfährt?" Der Assessor stand ohne Wort da. „Lieber Herr Assessor," fuhr Sie meinen bloß «ine Schachbekannt schaft sein soll. ES thäte mir auch aufrichtig und ganz entschieden leid, wenn Sie mir mein Verhalten übel auf das Vergnügen mit Ihnen ver zichten muß. Ich bin aber eben Ge schäftsmann. und für mich ist Ge schäft Geschäft. Wenn'S ein paar lumpige hundert Mark wären herzlich gern! Aber gleich drei Mille! Damit Sie bloß fthen, daß ich kein ich Ihnen soweit dienen kann —?" „Nein, ich danke vielmals, Hen Airellor —" „Vielleicht überlegen Sie sich's —" „Ich danke, und verzeihen Sie —" „Zu dumm!" dachte Seidenschnur voll Unmuth vor sich hin, d«nn die schönen, mit dem Assessor gespielten I Schachpartien fielen ihm ein, mit denen es in Zukunft nun natürlich für ihn aus sein würde. „Adieu!" klang es noch einmal leif« von d«r Thür, die sich j«tzt öff nete, um die kleine, zarte, junge Männergestalt hinter sich verfchwin S«idenfchnur rief es dem sich Entfernenden, als käme ihm ein ganz plötzlicher Einfall, noch rechtzeitig nach und dieser blieb bei dem An ruf noch einmal stehen. „Machen Sie die Thür noch mal zu, Herr Assessor," sagte der Pa noptikumdirektor „wer weiß, am Ende könnten wir daß Geschäft Sie sollen die dreitausend Mark türlich unter einer bestimmten Be dingung. Es käm« also nur noch «inzig und allein auf Sie selber an." „Auf mich?" Der Umschlag kam für den Hilf«- fuchenden zu fchn«ll, zu unv«rmitt«lt. Di« letzte Hoffnung, die ihm ge blieben und sie war schon, als «i endlich nach dem schwersten See lenkampfe den Weg zu diesem Man ne eingeschlagen hatte, schwach genug war ihm so«b«n entrissen worden. Und nun, nun rief ihm jemand zu, die R«ttung läge in seiner eigenen Hand? Einem Ertrinkenden wird der Schwiminzürtel zugeworfen, und er sollte ihn nicht, den Untergang vor Augen, mit seiner ganzen letzt«n Kraft an sich reißen? „Kommen Sie. Setzen wir uns und unterhalten wir uns in aller Ruhe darüber, H«rr Assessor," sagte Seidenschnur freundlich. Damit rückte er feinem Gaste, der sich nun willentloS von ihm wieder in das Atelier zurückschieben ließ, die große Kiste zurecht, die er ihm schon vorhin zum Sitzen angeboten hatte, drückte ihn darauf nieder, nahm aus einem bereitstehenden Wassereimer ein angefeuchtetes Tuch von feiner Sackleinwand, das er über die Büste deckte, damit sie nicht inzwischen zu trocken wurde, holte eine zweite Kist« herbei und setzte sich seinem Schachfreund gegenüber. „Wollen wir uns erst einen Toback anst«cken?" btgann er .indem er sein Zigarrenetui herausnahm. „Ich danke, ich rauch« nicht," er widerte der Assessor. „Richtig!" erinnerte sich S«id«n schnur von ihren Schachpartien her. „Also dann zur Sache." Er räus pert« sich noch einmal und fragte dann: „Haben Sie sich schon einmal meine schwebende Jungfrau angese hen?" Verständnißvoll blickte ihn der so Befragte an. „Ach so!" lachte Seidenschnur bei dieser stummen Antwort. „Sie wissen vielleicht gar nicht, was das für ein Ding überhaupt ist meine schwebende Jungfrau. Natürlich, Si« haben sich in meinem Panopt ikum gewiß noch niemals umgesehen. Sie denken, was Sie da zu sehen kriegen, das hat für einen Menschen von Ihrem Bildungsgrad kein Inte resse. Darin mögen Sie auch recht haben für mich ist es «den mein Geschäft. Meine schwebende Jung nummer ein Trick, der auf einer optischen Täuschung beruht. Es ist «ine Sache, die zwar schon vor zwanzig Jahren da war, aber des halb ist sie nicht schlechter. In der ausgestellt mach' ich damit mein schönes Geschäft. In den Zeitungen und an den Anschlagsäulen habe ich die Nummer ist also famos einge schlagen. Zehn Monate ist aber für so eine Sache schon eine ziemlich lan le dagewesen, schon vor hundert Jahren, also ein Zeichen, was für eine Zugkraft si. noch jedesmal aus- Tracht eines vornehmen Orientalen gekleidet. Ajeb spielte Schach, ge nau wie ein lebendiger Mensch. W«r aus dem Publikum wollte, der wurde als Gegenspieler zugelassen. Aber das war noch nicht der «inzige Witz. Ajeb als ein Meister prima Garnitur Die besten Spieler von Berlin spiel ten mit und fast immer wurden sen war nichts zu und wi« hätt« «s auch in der Figur, di« selber nicht größer als eben nur ein Mensch war, schließlich Platz hab«n tigen. S«lbst der alte Moltke kam, er wies mir die Pläne dazu vor. Fiir ein paar hundert Mark kaufte ich die ihm ab, und vierzehn Tage später ist der Mensch in einem hie sigen Spital gestorben." „Und worin bestand das Geheim niß der Figur?" fragte jetzt der Asses sor. Das Interesse des Schachfreun des war in ihm rege geworden und auch an den Hoffnungsschimmer, den ihm dieser Mann gezeigt halte, zu rück. trotzdem ein Mensch in der Figur steckte. Nur daß sie so geschickt ge baut war, daß dieser Mensch, der na- Ersatz für ihn fand, das Geschäft war." „Also war das Ganze ein Betrug?" warf der Assessor von Suckow ein. „Betrug?" fuhr Seidenschnur auf. „Nun ja! Da doch eine Täuschung vorlag." Seitxnschnur brach in «in lautes Gelächter aus. „Nanu, kommen Sie mir bloß noch auch Betrug. Dann möcht' ich wis sen, was auf der Welt nicht noch alles Betrug ist. Dann sperren Sie auch die Leute «in, di« falsche Zähne tragen, und die Damen mit den fal schen Zöpfen. Die Sorte von Be trug, die nehm' ich mit gutem Gewif was ich mir dachte, als ich dem alten Kerl feine Pläne abkaufte? Ich dach te mir, daß ich mir nach dem alten Ajeb einen neuen bauen könnte. Mit sollte weil das die Mode jetzt ist. der Mensch, den ich in die Figur zu stecken hatte. In allen Schach cafts, in allen Schachklubs hab' ich rin liegt ja eben die Schwierigkeit. Nicht nur, daß dieser Mensch ein brillanter Spieler sein muß, er muß haben klein gewachsen muß er sein. Denken Sie, das findet sich beides so schnell zusammen? Und fand' ich einen solchen Menschen auch wie könnte ich ihn, wenn er mir fremd ist, überhaupt in mein Ver trauen ziehen? Ja, wenn es einer wä re, der das beides in sich vereinigl, ein Schachgenie und die kleine Fi gur, ein Mensch, den ich kenne, von dem ich >«iß, daß ich zu ihm Ver- Der Assessor stand auf. „Und glauben Sie," stieß er Her den zu haben in mir?" Erfreut klatschte S«id«nschnur mit seinen Händen auf feine prallen Schenkel. „Gott fei Dank. Assessorchen, daß gire Sie und die dreitausend Emm chen zahle ich Ihnen als Vorschuß." Seidenschnur hielt dem jungen kicht ein, er lächelt« nur matt. „Ich bin Staatsb«amt«r, H«rr Seidenschnur." „Und wenn schon! Haben Sie Angst, daß es Ihnen was schaden erfahren? Kein Mensch auf der Welt. fehlend" H Z „Wieso denn? Wir richten die Pro duktion nachmittags ein, w den te belästigt habe. Adieu!" ! „Adieu, Herr Assessor!" rief ihm Seidenschnur noch mit erhobener ,u. h h sch !* * * „Aber ohne Mythos zu reden: So lange unser Wille derselbe ist, kann wünschen alle, erlöst zu werden aus dem Zustande des Leidens und des Todes; sie möchten, wie man sagt, „lch danke Ihnen, li«be Frau Fi , scher," wurde die Vorleserin jetzt durch die sanfte Stimme des Kranken un weilen genug sein lassen. Bitte, le gen Sie ein Zeichen an die Stell«, damit wir später mal dabei fortfah i ren können." ! „Am besten wär's schon, Herr Dok tor," sagte die resolut«, kleine, runde Frau ungehalten, „daß wir in dem Buch überhaupt nicht weiter lesen. Das ist ja eine ganz gräuliche Schar sereins davon verstehen kann, ja alle Lust zum Leben. Und wenn man dazu noch auf der Krankenchaife > longue liegt und wieder rasch g«sund werden will. Ueberhaupt wenn ei ner, von dem ein Buch gedruckt wird, > schon so einen Namen hat: Schopen hauer. Das klingt ja, als wenn sie sich die Bierseidel an den Köpfen zer ! brechen. Da ist'S ja noch gescheiter, ich lese Ihnen aus meiner Bibel vor." D«r Kranke lächelte. „In der Bibel finden wir viel leicht auch manches nicht anders al» in diesem Buch. Auch die Bibel predigt uns ja, daß alles Irdische ei tel ist." Frau Fischer, Doktor ReyländerS Zimm«rwirthin, war von ihrem Stuhl an dem Lager des Kranken aufgestanden und hatte das abge griffene Buch wieder drüben in das bis an die Decke reichende große Re gal hineingestellt, das fast die ganze eine Wand des bescheidenen Gelehr tenstübchens füllte. Nun fing sie an zu schelten: „Wie reden Sie denn? Jetzt werden Sie auch wohl noch lemanncholisch wer den? (Die gute Frau wollte wohl „melancholisch" sagen.) Das wär' ja ganz was neues von Ihnen. Noch ein paar Wochen, und Sie sind wie der frisch und munter auf den Beinen, hat der Doktor gesagt." „Das ist wahr, „lehmanncholisch" wollen wir nicht werden," sagte der Kranke mit ruhiger Heiterkeit, indem er sich fester in feine D«cke hüllte. Aber wie wär's, verehrte Frau Fischer, wenn Sie noch ein paar Preßkohlen in den Ofen thäten und dann die Lampe an zündeten? Ich vielleicht ein klei brennt ja schon, daß er platzt. Na, wie Sie wollen. Ich begreif' bloß nicht, wie's ein Mensch bei der Hitze Zimmerherrn, bald summte und sauste das Feuer in dem weißen Kachelofen noch lauter, und von dem runden, mit „Da soll ich Sie also jetzt solo al leine lassen?" fragte die gutmüthige Dame. wohl erst durch da» Guckloch gesehen, die Kette von der Thür nahm, dann Freund willkommen. „Wie geht es dir?" fragte Max und reichte dem Leidenden die Hand. ter." „Leg' ab, setz' dich, und wenn dir's zu heiß ist, mach' das Fenster auf, ich laß mir dann noch eine Decke bringen. Willst du eine Zigarre? Dort stehen sie. Du brauchst leine zarte Rücksicht auf mich zu nehmen. Ich kann den Rauch noch vertragen." „Nein, nein, ich danke,." erwidert« Max mit zerstreuter Miene, nachdem er Handschuhe, Hut und Mantel abge legt und sich einen Stuhl an den Tisch gerückt hatte . In finsterem Nachden ken, die Arme vor sich auf den Tisch gelegt, starrte er jetzt in die Lampe. „Dir ist etwas zugestoßen," sagte Hermann. „Ja," erwidert« ihm der Freund nach einer Pause dumpf, „ich halte es nicht mehr allein damit aus, ich muß mein Herz ausschütten, und deshalb komme ich zu dir. Schon seit Monaten la stet es auf mir, ich habe dir nichts da von mitgetheilt, weil es bisher keinen Zweck gehabt hätte. Auch jetzt noch müßte ich mich fragen, welchen Zweck es haben soll. Aber du bist ja der Smst'habe niemand auf der her nach der Hauptstadt. Mit welchen freund, hier wiedertreffen würde, freute mich dabei. Dadurch, daß ich diese für mich so überaus günstige Gelegenheit sten GehalteS, als das In Neustadt der Fall gewesen wäre. Doch hoffte ich, indem ich meine Bedürfniss» noch wei (Fortsetzung folgt.) wenn Du nach alten Meister» lochen würdest!" Fix dir Kiche. Pfirsich - Kuchen. Man reibt Vz Tasse Butter zu Schaum mit 1 Tasse weißem Zucker und gibt nach und nach 1 Tass« Mehl und 1 Tasse Kornstärke mit 2 Theelöffeln Back -3 Eiern zum T«iz, den man in 2 Lagen backt. Die Schichten belegt man mit frischen, geschälten und in Hälften geschnittenen Pfirsichen und bedeckt diese mit steifer, gesüßter Schlagsahne. Dies ist ein seiner Kuch«n, der auch, mit and«rm Obst angerichtet, sehr gut schmeckt. Kohlrouladen. Große W«iß kohlblätter werden blanchirt. Aus daraus und wickelt dies« in di« blan chirt«n Kohlblätter ein. Eine Brat, Pfanne oder Kasserolle wird mit But ter ausgestrichen und der Boden mit durchwachsenen Speckscheiben bedeckt, darauf legt man di« Rouladen neben einander, bestreut das Ganze mit ge riebenem Zwieback und bel«gt es mit Butterflöckchen und Speckwiirfeln. Am besten bäckt man dieses Gericht im Bratofen unter zeitw«is«m Befüllen mit kochendem Wasser. Gehackte pikante Schwei nekotelette. Man hackt 1 Pfd. derbes mageres Schweinefleisch fein oder läßt sie durch die Maschine ge hen. Dazu gibt man Pfund ge hacktes Rindsni«renfett, 2—3 ent« gräthete Sardellen, I—21 —2 in Milch Milchbrode, Pfeffer, Salz, eine ge riebene, in etwas Butter gar gedün stete Zwiebel, nach Bedarf, um die Masse gut haltbar zu machen, etwas geriebene Semmel, formt flache kote lettartige Scheiben davon, wendet sie in Ei und geriebener Semmel uni» brät sie in zerlassener, hellbraun ge- I machter Butter oder in halb Schmalz, ! bräunlich. Eier st ich oder Eierkäfe. ln i/t Quart Milch zerquirlt man 4 . Eier, fügt 1 Theelöffel voll feinge > wiegter Petersilie, eine Prise Salz > und ein wenig Muskatnuß, zuletzt I Kaffeelöffel voll Backpulver hinzu und giebt sofort die Masse in einen erwärmten, mit Butter ausgestriche nen Topf, welchen man ohne Verzrz in kochendes Wasser stellt. Die Masse erwärmt sich, wird dick und dann aus dem Wasserbade genommen. Mit ei nem kleinen Löffel sticht man die Klößchen ab und legt sie direkt in die Brühsuppe. Durch daS Backpulver werden di« Klößchen sehr locker, man erhält das doppelte Quantum wie ohne Backpulver; sie sind s'hr nahr haft und leicht verdaulich. Der Topf, welcher in daS heiße Wasser gestellt wird, darf nur zur Hälfte gefüllt sein, sonst läuft die Masse heraus. Brot-Torte. Pfun!» Zucker, 18 Eidotter und Pfund gestoßene Mandeln werden schaumig gerührt, dann fügt man allmählich i/j geriebene Vanillen-Chocolade, H Unze Zimmt, 1 Unze geschnittenes Eitronat und eine Messerspitze voll Nelken hinzu, rührt dies wieder eine Viertelstunde, thut zuletzt V 2 Pfund» gedörrtes, mit Rothwein angefeuch» tetes Schwarzbrot und den Schnee von den Eiern hinein und bäckt drei Masse, nach dem Erkalten den einen mit Erdbeer-Marmelade, den zweiten mit Aprikosen-Marme lade, überzieht di« Torte mit einer Punlchglasur und verziert sie mit ein, gemachten Kirschen. Falsche Schildkröten suppe (Mockturtle). Von einem Huhn und einem Pfund Rindfleisch Schweinsohren weich sieden müssen. Man läßt das Fleisch kalt werben und schneidet alles in kleine Stücke, das Rindfleisch jedoch ausgenommen. in Butter braun, macht eine dunkle Mehlschwitze, gießt die Brühe darü ber, locht es noch einmal auf und seiht durch. Man schmeckt mit eini gen Gläsern Madeira ab und legt die Fleischstücke hinein. Wer Werth auf den Schein der Echtheit legt, lass« Suppe mitkochen, dadurch bekommt sie eine grünlich« Farbe wie Schildkrö tensuppe. Ragout von Kalbfleisch oder Kalbsbraten. Man rö stet 2—3 Lössel Mehl und I—2 fein gehackte Zwiebeln in zerlassener But ter hellbraun, verkocht dies« Einbrenne mit Wasser oder leichter Brühe, der Bratensauce und etwaS mildem Essig» giebt ein Lorbeerblatt, 3 —t entkernte Citronenschreiben, eine in kleine feine Stifte geschnittene Salzgurke, Zucker, Salz und englisches Gewürz dazu, läßt alles kochen, daß die Sauce gut nach den Gewürzen schmeckt, nimmt die Gewürzkörner.und das Lorbeer ben geschnittenen Reiste des Fleisches hinein und läßt si« in der Sauce heiß werden, aber nicht kochen. Man kann die Sauce nach Belieben mit etwaS Citronensast pikant machen. 1