Zin Strudel der Grobstadt. Roman von E. Krickeberz. ! (17. Fortsetzung und Schluß.) von Orthmann hat mir die de, Si« mir zu gewinnen. Ich bin Ihnen nicht zufällig begegnet, sondern einfach deshalb, weil ich nicht länger «r fort: .Ich danke Gott, daß es so ge lung. .Sie halten es für Ihre Pflicht, an die Stelle meines ehe maligen Verlobten zu treten aber ich will das nicht! Ich nehme das nun und nimmer an!" mann ist Ihr treu ergebener Freund. nur Ihr Bestes will, nicht wahr? Nun, ihm habe ich dies heutige Zu — Bedürfen Sie noch eines anderen Beweises?" an sich. „Anna Maria, du Liebe. Einzige...!" Sie lehnte Kopf an seine glücklich gewesen, als sein Freund Soltei. In mühsam verhehlter Ungeduld benräume, um das Wahrsagerinnen zelt zu suchen. Er fand es in der oberen Galerie. Und nun stand wieder Mustafa als vor der münzen gefüllte Schale bewies, daß ihr Geschäft im Dienste der Woh!- auf die Gräfin, sie sprach mtt Mu stafa. .Ich hatte den Wunsch!" sagte e« mit einem tiefen schweren Athemzug. .Ich ersehnte es tn fieberhafter Unge duld aber jetzt entfällt mir de: „Für Ungeduld suchen Sie recht spät das Orakel auf!" Das klang bitter. Hans horchte Liebenswürdigkeit der Gräfin Ein- Hardt fast mit Gewalt entflohen, mußte, als ich endlich endlich den gelangt bin, scheine ich nicht gern ge sehen zu sein." Da! Nanz ganz verzweifelt. noch mechanisch in den Karten blät ternd. Jetzt huschte «in leises Lächeln Itber ihr Gesicht und sie sagte launig here Macht sie ihr eingibt. Stellen Sie Ihre Fragen, Gospodin!" Hans schob das Taburett, auf dem men hatte, dicht an den Tisch heran. Die Hand, die er auf die Platte legte, feine Stimme klang von Hoffnungslosigkeit nicht aufgehört hat zu glühen ob diesem Wunsch end lich seine Erfüllung werden wird? Folter! Sie möge mich nur anse hen .. . Aus ihrem Blick werd« ich die Antwort lesen!" Er faßte nach sänke! if^den^Tisch vor ihm Da drang d«r alten Gräfin Fistel stimme, die zu Mustafa vor das Zelt war, und ihren Kopf herein „Jch bin derselben Ansicht." fiel hen!" . . Einfluß." aber kein schlechter Mensch ist sich vor der Tante dazu zu bekennen! Jetzt wollte mußt« er ihr zeigen, daß er doch nicht ein ganz unnützer Wllrde eine» GerichtZassessvrl nicht zu erlangen vermocht«. Er hatte die Oper in den letzten Wochen noch einmal auf dai sorg samste überarbeitet und in Abwesen nen und Herren vom Festcomite ein Komplott geschmiedet, daß noch im letzten Augenblick ein« Nummer für ihn eingeschmuggelt wurde. Natürlich wußte trotzdem jeder, auch Dorette, wer hinter dieser Nummer stand. Nur liger Unkenntniß gehalten. Als daher Steinrücker jetzt auf der Bühne erschien und sich am Flügel niederließ, riß die Tant« Exzellenz die Augen erstaunt auf und sagte er .Jch fürchte, er blamiri sich gründ lich! Natürlich erwartet man bei einer so mystischen Ankündigung et was ganz Besonderes, und dazu wird es bei ihm nicht reichen, wenn er schließlich auch das Menuett ganz leidlich zuwege gebracht hat!" aus. Die Musik feinsinnig und von außerordentlichem Wohllaut. Einige gesangliche Theile hatten Kräfte vom Opernhaus auszuführen übernommen. Die Wirkung ihrer Vorträge war zündend, »nd v«r In tendant vom Opernhaus, der sich für Partitur lebhaft interessirt hatte, Bewunderung für ihren Neffen aus zudrücken. Die Hoh«it, der ganz« Be kanntenkreis Gräfin sprachen Als sie erklärt hatte, sie Weise, so doch stets aus bester Ueber als sonst: über ein verständnißvolles selige? Lachen . . . und plötzlich hielten sich die beiden jungen Mädchen an den .große LooS in d«r sagte Soltei verschmitzt. Als sich Hans und Soltei an die ii/seligem Einv«rständniß kräftig Hand. XXIII. läutete die Eorridorglöcke an Hans von Orthmanns Wohnungsthür. Er hatte den Burschen weggeschickt, so mußte «r selber öffnen. Die Frau schlaflose Nacht hinter ihr. Sie be gann auch sogleich hastig: .Hans! um Gottes willen, was ist das für eine schreckliche Geschichte! Als Anna Maria vom Fest heim kehrte, und ich sie begrüßte, denn ich der zur Nacht nicht daheim ist, sank sie vor mein«m Bett in die Knie, umschlang mich lachend und weinend und beichtete mir, daß sie sich mit Baron von Soltei verlobt habe. Of fenbar hat sich das unerfahrene Mäd chen von dem Glanz der vornehmen Welt blenden und verwirren lassen und in der Weinlaune gesprochen! Worte für Ernst genommen. Ich hab« von vornherein nichts im Sinn« gehabt mit der Theilnahme meiner Kinder an diesem Fest und sie ihnen nur auf Ihre dringende Ueberredung gestattet, Hans . . . habe aber frei lich auch g«hofft, Sie würden Anna Maria in Ihren Schutz nehmen und nicht gestatten, daß einer Ihrer Ka meraden sich Freiheiten gegen sie her „Beste Frau Pastor, eh« ich Ihnen antworte, bitte ich Sie, wir zu sagen, was haben Sie gegen Baron von den?" ch S sh Die Frau Pastor warf ihm «inen finsteren Blick zu. .Sie wollen doch nicht etwa Anna Maria in ihrem Wahn bestärken und mich glauben machen, daß es dem Baron ernst sei damit, «ine Telephonistin zu heira then? Die jungen Leute auS Ihren Kreisen interessiren sich für so manche Dame, ohne Heirathsgedanken dabei zu hegen, ja sie sind sehr häufig der Ansicht, jungen Mädchen aus einfa- Recht auf unbegrenztes Amüsement zu haben. Schon diese Begegnung mit Anna Maria am Postamt war «ine Taktlosigkeit, die Baron Soltei nicht begangen haben würde. w«nn er die ehrliche Absicht einer Heirath ge habt hätte! Ich bin außer mir, daß er es hat waaen können..." „Frau Pastor, ich bitte Sie, halten Sie ein. Sie thun meinem Freund« Freunde!" schon daraus müssen Sie sehen, daß Alexander Soltei kein zweideutiges Spiel Anna Maria ge genüber spielen kann. Denn wenn er mir theuer ist, so ist mir meine ge liebte Pflegeschwester doch noch theu ier, und wer es wagte, s.ch ihr mit Anna Maria kennt, liebt er sie. Al habe Ihnen die Erlaubniß zu Anna Marias Theilnahme am Fest fast mit Gewalt abgerungen. Ich bin also Pastor!" hr t I sollt^!" Als Jobst im Hause der Gräfin aufrüttelndem und umgestaltendem Einfluß auf Steinrücker gewesen. Er «Ar zum Nachdenken über sich selbst gebracht worden. ~EH« ich mich der Gräfin Tante überantworte, drängte es mich, mit Ihnen zu sprechen, verehrtes Fräul«in Kusine. Ich weiß, Sie denken nicht sehr hoch von mir..." „Da sind Sie im Irrthum, Herr von Steinrücker." „Doch! Ich weiß es. Sie ha ben ja niemals ein Hehl auS Ihrer geringen Vorliebe für mich gemacht. Jetzt sehe ich das ein, früher war ich »u . . . anmaßend, Ihrem Benehmen die richtige Deutung zu geben. Wie sollten Sie auch dazu kommen, mich zu achten! Ich habe ein leichtsin niges Leben geführt, meine Kraft und Zeit in unwürdiger Beschäftigung und in Gesellschaft mindenverthiger Personen vergeudkt ... ich fühle mich Waschung vorbringen sollte! Nur möchte ich nicht noch tiefer in Ihren Augen sinken, darum . . . darum ! Er schöpfte Athem. Es wurde ihm lein?" S g ? ihre Absicht nicht hätte verstehen sol nigstens ehrlich!" willen nicht falsch! Ich darf und will Ihnen nicht sagen, daß ich Sie zu sehr mit anderen unwürdigeren Dingen beschäftigt, als daß ich Zeit gehabt mich Ihnen zu widmen. Jbnen, Herr von Steinrücker, danke Ihnen doppelt, für Ihr Vertrauen und dafür, daß mich meine gute hat." dern." Mufilerzunft. Und wenn sie in einem Jahre überzeugt haben wür de, daß Verlaß auf ihn sei. dann würde sie ihm eine Frau aussuchen.. Was für «ine Frau, das auszufüh ren hatte die Gräfin nicht Zeit, denn der Diener meldete ven Herrn Ober leutnant von Orthmann, der in einer dringenden Angelegenheit vorgelassen zu werden bitte. In voller Gala trat er vor die Gräfin, und als er sein Anliegen vorgebracht hatte, da war Gräfin Anastasia EinHardt von Kaltenberge» wohl zum erstenmal in ihrem Leb«n vollkommen verblüfft und für ein paar Sekunden sprachlos. Als sie sich erholt hatte, schlug sie mit der Hand auf den Tisch. überrumpeln! Sie denken wohl, Sie reiten wieder in Karlshorst ein Hindernißr«itin!" nen zutrauen, ob ich aber in dein Wettstreit um mein LebenSglück den Preis des Jawortes von d«r Frau cen ausgefallen sind. Und w«nn Sie im Wettkampf um die Gunst meiner Nichte als Sieger einkommen hier." „Kann's mir denken! Weiß schon! Meine Pläne hatten ja nicht seinen Willen durchsetzt? Bitte, re> fe' miserablen Welt"" .Ach, papperlapapp . . mein Lieber, legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwage! Sie können nicht dig auf dem grünen Rasen seine Pflicht thut, auf den wird auch im Leben Verlaß sein." .Frau Gräfin, der Ritt in Karls horst ging auch schon um mein Le »nastasia EinHardt von Kaltenbergen. die seit dem Tode ihres ManneS keine Thräne mehr vergossen hatte, schimmerten feucht, als sie ihm kräftig die Rechte drückte.^ Pontmartin ist stille Gutssitz in seinen Künstlerfahrten. auf denen er Ruhm und Ehre in Fülle einheimst, in seinem stillen Winkel im Innern Rußlands zurückkehrt, in dem all jährlich auch die Gräfin Anastasia mit „ihrer Familie", den Orthmanns Für die Kiche. Blätterteig: Man thue I Pfund Mehl auf ein Nudelbrett oder den Backtisch und vermenge dasselbe mit Wasser und einer Priie Salz zu einem fest«n Teig (Vorteig). Dann nehme man halb so viel Buti ter, als man Teig hat, und knete dieselbe, damit si« wasserfrei ist. Der Vorteig wird nun auf dem Nudel brett ausgerollt und die Butter in die Mitte gelegt, so daß dieselbe mit dem ausgerollten, darüber gelegten Teig bedeckt ist. Dann wird der Teig wieder ausgerollt, und wieder holt man dies Verfahren in derfel hen Weise dreimal, wobei noch z» bemerken ist, daß der Teig nach je der Tour ruhen muß, was am besten auf Eis geschieht. Nach dreimali gem Ausrollen ist der Teig verwend bar und man kann ihn zu Pasteten, Kuchen und dergl. benutzen. Fettkuchen mit Butter milch. Man reibe »4 Tass« But ter und I>/z Tasse Zucker zu leichtem Schaum, gebe 3 ganze Eier hinzu und fahre mit dem Schlagen fort, bis alle» schön leicht ist. In 1 Eßlöffel hei ßem Wasser löst man V 2 Theelöffel Backsoda auf, und fügt dies, sowie I>/s Tasse Butermilch zu dem Teig, gibt genügend Mehl dazu, um ein«n weichen Teig zu bekommen, den man auf d«m Backbrett ausrollt, sticht Ringe davon aus, die in kochen dem Fett hübsch goldbraun gebacken, und mit feinem Zucker bestreut wer-» den. > Holländischer Fischpud ding. Zwei Kalbshaxen werden in kaltem Wasser beigesetzt, so daß si« ganz bedeckt sind. Wenn das Wasser anfängt zu kochen, wird es gut abge schäumt, dann fügt man einen gehäuf-» ten Theelöffel Salz, etwas Paprika, zwei Nelken, ein Lorbeerblatt, ein Stückchen Citronenschal« zu und läßt das Fleisch sieden, bis es weich ist. Nun nimmt man es herqus, gießt die läßt sie auf etwa 1 Pint einkochen. Nachdem die Brühe soweit erkaltet, bis sie dickflüssig g«word«n ist, gießt kaltem Wasser angefeuchtet würd«. Hierauf wird das durch zwei Gabeln in feine Stückchen gerissene Fleisch hineingegeben und das Ganze stehen gelassen, bis es fest geworden. Der gestürzte Pudding wird kalt mit drei eckigen Butterschnitten servirt. Kalbsleischroulade. Hier zu nimmt man Pfund Kalb fleisch, am besten aus der Keule, be freit eS von Haut und Sehnen unti zerlegt eS in Zoll dicke, ungefähr 4 Zoll breit« und nöch einhalbmal so lange Scheiben. Diese sind zuvörderst leicht zu klopfen und dann auf d«r einen Seite mit dünnen, kurzen Speck str«ifen zu spicken, worauf sie gewen det und auf der anderen Seite mit der unten beschriebenen Masse bestri chtn werden. Dann bestreut man si« noch mit würfelig geschnittenem, hart gekochtem Ei. rollt sie zusammen, um wickelt sie mit w«ißem Zwirn und läßt sie ein« Stunde in leicht gesalzenem Wasser oder in Brühe kochen, worauf sie gleich servirt werden, entweder mit Petersiliensauc« und Salzkartoffel» oder als Beilage zu Gemüsen. Die Füllung wird aus V- Pfund feinge wiegtem Kalbfleisch, einer geriebene» Zwi«bel, zwei Löffeln Nierentalg oder Butter, etwas gestoßenem Pfefser und Gewürz, einer Prise Salz, einem« zerquirlten Ei. einer Messerspitze voll geriebener Citronenschale, grüner, ge wiegter Petersilie und einer Milch mischt und dann auf dem Feuer ab gequirlt wird. Nach dem Abkühlen ist es in einer Satte zu zerreiben und dann zum Gebrauch fertig. Soll Petersiliensauce zu den Rouladen ge geben werden, so zerläßt man 1-S Pfund Butter, stäubt einige Löffel M«hl darüb«r. gießt 1 Pint von der Brühe, in der die Rouladen getocht wurden, dazu, läßt das Ganze kochen» bis eS gebunden ist, schmeckt mit Salz. Pfeffer und Muskatnuß ab, giebt gewiegt« Petersilie und zuletzt zwei schaumig gequirlte Eidotter dar- Mjoransleisch. Etwa 3 bis 4 Pfund Kalbfleisch von der Brust oder vom Schulterblatt werden in Stücke geschnitten, in siedend«m Wasser blanchirt und dann in kal tem Wasser abgekühlt. Etwa ei» viertel Pfund magerer Speck wir!» in Würfel geschnitten, hellbraun an gebraten, mit einem Kochlöffel Mehl durchgeschwitzt und mit Fleischbrüh« aufgekocht! sodann wird das Fleisch in die Brühe gegeben, gesalzen und men, die Brühe durch ein Sieb ge gossen. mit feingehacktem frischem Majoran und gehackter Petersilie un ter beständigem Rühren dick eingelocht und mit dem Fleisch aufgekocht. Papriakaleber. Kalsleb«r wird in Scheiben geschnitten. Dann röstet man 2—3 in ge- Butter, oder auch in Schmalz, Haid Butter, gelb, giebt die in Mehl ge hüllten Leberscheiben hinein, läßt sie jeicht anbraten, stäubt einen halb«n ten «twaS Salz auf I—2 Löffel süß«