Im Strudel der Grotzstadt. Roman von E. Arickeberg. (10. Fortsetzung.) Sie erwiderte kein Wort, wagte auch nicht, ihn anzusehen. Mit zit ternden Fingern beschäftigte sie sich damit, die Handschuhe iiberzustr«ifen. Er verwandt« keinen Blick von ihr würde sich ihm denn nicht wenig stens noch für einen Augenblick sein nende, flehende Ungeduld sprach aus seinen Augen und aus seinen Züge» «in zorniger Schmerz. der Korridorthiir er war ge gangen. Erst als Anna Maria wieder in's Zimmer trat, vermochte sie sich auszu ten drängte in einer solchen Hast zum Aufbruch, daß Anna Maria ganz betroffen und ängstlich wurde. kanntschast konnte das dann wohl nicht fein, sie hatten sich ja fast feind selig gegenübergestanden kennen einander, wenn nicht persönlich, so doch von Na men. Beziehungen spinnen hinüber und herüber und was bereits zu Va ters Zeiten geschehen ist, wird noch dem Enkel nachgerechnet das Fluch werden. Und plötzlich mußte Anna Maria an Hanni's Beichte denken, in der «ine j nge Aristokratin mit wunder schönen blauen Augen die ausschlag gebende Rolle gespielt hatte, und «in heißer Schreck durchzuckte sie. Besaß das Fräulein vom Berg nicht die denken konnte: dunkel, dabei doch leuchtend und kristallklar, wie man sie selten trifft? Gab «s über haupt noch ein zweitesmal Augen mit dieser seltenen Farbe und diesem Ausdruck? Und war Fräulein vom Berg nicht iuch die Nichte «iner hatte? Sie tonnte kaum den Abend er- Oual. gendfreundes andeutete, eilte sie chm entgegen. „Hanni!" sagte sie nur und reichte gend an. „Ich glaube, ich habe Ihnen h«ut früh ahnungZloS sehr wehe gethan." Finger, daß es ihr weh that. „Wie hätten Sie das wissen sol len, Anna Maria. Es war en." s ch S „Und zürnt sie Jhn«n noch im mer?" E? strich wie sich besinnend üter sein« Stirn. „Unzweifelhaft! Aber ihre Sicherheit ist Erschüttert, Hans?" „Um Gottes Willen, Anna Ma mich " ..Ja ja, Hanni, die Frage ver dumm! In folch«n kön »llrin fertig werden." klang so bitter ernst, daß HanS sich seltsam dabon ergriffen fühlte. „Ich hoffe, Anna Maria, Sie ha noch Erholung im Freien suchten. Während ihre Tochter sich zum Ausgehen fertig machte, blieb sie mit Hans allein im Zimmer. Eine ge wisse Unruhe fiel Hans als unge wöhnlich an ihr auf, trotzdem er mit seinen eigenen Gedanken vollauf be schäftigt war. Er sah sie aufmerksam an, ehe er aber noch eine Frage thun konnte, sagt« sie hastig: „Anna Maria hat vor einigen Ta gen einen Brief erhalten seit dem ist sie wie umgewandelt ... Ich weiß, daß sie mit einem Kollegen, der früher in demselben Bureau mit ihr thätig war, eng befreundet ist und auch mit ihm korrespondirt. Es ge schieht mit meiner ausdrücklichen Er laubniß, obwohl nicht nach meinem Wunsch..." Er sah, daß es ihr peinlich war. mit ihm davon zu sprechen und kam ihr zu Hilfe. „Ich weiß", sagte er, „Anna Maria hat mir davon erzählt." '„So das ist mir li«b. Dann werden Sie errathen, um waS eS sich dabei handelt aber sie ken nen nur Anna Marias Ansicht, ich will Ihnen jetzt auch die meine sa gen: Erwin Bauheim ist ein lieber Mensch, durchaus achtbar :ch hätte auch gar nichts gegen ihn als Schwiegersohn einzuwenden. Er hat sein sicheres Brot und wenn es be scheiden ist nun Anna Maria ist nicht gewöhnt, große Ansprüche an's Leben zu stellen. Aber Erwin Bauheim paßt seiner ganzen Veranla gung nach nicht zu ihr. Er ist in «ngbegrenzten Verhältnissen groß ge worden, aus dem Schul- und MÜi tärzwang sofort in den des Beamten thums hineingekommen. Da ist sein Gesichtskreis beschränkt geblieben und ein« gewisse Pedanterie, eiwds Phi listerhaftes haftet schon jetzt dem jun gen Manne an. was Anna Marias ganzem Naturell so durchaus entge gen ist." „Das muß, meine ich, unerträglich für sie s«in und ich verstehe nicht..." „Anna Maria hatte großes Inter esse für ihn. weil er so eifrig bestrebt war, sich weiter zu bilden. Sie ha ben zusammen gelesen und Sprachen getrieben und es war rührend zu se hen, wie sie sich ihm anzupassen suchte. Sie verdankt ja dem gründli chen und vielseitig«« Unterricht ihres Vaters bedeutende Kenntnisse und zum mindesten doch einen freien Blick und einen sicheren Instinkt für die Wissenschaften." „Vor allen Dingen verleiht ihr ihre geniale Veranlagung von vornherein ein Uebergewicht über viele Men schen", fiel er ein. „Das mag sein, jedenfalls aber ist sie eifrig bestrebt, ihm ihre etwaig« Ueberlegenheit sorgsam zu verber gen. Sie kennen ja Anna Ma ro gut genug, um zu wissen, daß ein Mensch ihr um so theurer wird, je mehr sie für ihn sorgen darf. Als dann seine Mutter starb, an der er mit großer Liebe hing, und er sich sehr unglücklich in seiner Verlas senheit fühlte, war Anna Marias Schicksal besiege!!. Sie glaubte fort an, daß es ihre Bestimmung sei, ihm tröstend und ausrichtend zur Seite zu stehen, und wenn ich auch leine Gewißheit darüber habe, so glaube ich doch, daß sie sich ihm bereits fest bunden hat. An sich habe ich, wie gesagt, gar nichts dagegen, wenn ich nur daran glauben könnte, daß die Charaktere der beiden auf die Dauer zusammen stimmten. Menschen, wie des Lebens erhalten.' „Aber was in der Gotleswelt lönn«- ikm da,u veranlaßt haben?" ria war noch im Nebenzimmer be schäftigt: wahrscheinlich richtete sie nach ihrer iiirsorglichen Art noch rasch vor dem Weggehen d.-n AbendbrottisVi her. um der Mutler eine Arbeit zu ersparen. „Das kann ich mir sehr qut den ken", fuhr die Frau Pastor, die Ttimme noch mehr däinpfend, fort: „Anna Maria hat ihm natürlich >ganz offen und ehrlich von ibrer Freundschaft mit Ihnen, Hant, ge schrieben, und das hat ihn verdrossen Leute seines Schlages pflegen kleinlich zu sein." „Das wäre mir schrecklich, wenn ich. ." Sie fiel ihm in'S Wort: „Ein gu tes Werk für alle Theile wäre eZ, Hans, seien Sie versichert, wenn An na Maria von dem Wahle, Erwin Nauheim unbedingt nothwendig zu nig glücklich mit ihr werden, wie sie mit ihm, beide sind in ihrer Art gute, achtbare und liebenswerthe Menschen, würde, entronnen ist. Er wird ein mal sein Ideal in häuslicher Be haglichkeit, einem ruhigen Leben mit widerwärtiger Gedanke." „Lieber Hans." fiel sie ihm mit ernstem Nachdruck ins Wort, „die Freundschaft hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten oft »echt len." ausstoßend ein Ringbahnzug vorüber nes Wort bei all' dem Getöse. Bald aber gelangten die beiden in eine ruhigere Umgebung. Aus eini- Weile die schmetternde Musik von Freikonzerten, dann hörten der Lärm Zur Linken schiebt sich Westend nungsgrün zumuthe. WaS haben Sie, Anna Mari«? Sie sehen matt auS und dabei grübeln Ihre Mt?"" „Sie haben wahrlich genug mit sich selber zu thun, Hanni, und sollen sich nicht auch noch mit meinen kleinen Kümmernissen abplagen. ES ist auch gar nichts... ich nehme nur alles so schwer." „Anna Maria, hat Ihr ... Bräu tigam Ihnen Sorgen bereitet?" Sie zuckte zusammen und streifte sen uns doch nicht eher als Verlobte betrachten, bis wir Mutiers Jawort haben." „Mir Sie sind doch in Wahrheit selbst, wenn Ihre Mutter ihre Zu stimmung nicht geben würde..." „Das wäre schrecklich", fiel sie ha stig ein. „Er hat mein Wort und ich muß es ihm halte»." deharrte er. Sie bewegte nervös die Schultert. Wort ist mir so ungewohnt noch memand hat e» mir gesagt. Maria", sagte er mit einem Her zenston, „es würde mir das Glück meines Lebens bedeuten, wenn Sie zu mir von der, die ich liebe, mit demselben Recht als von meiner Braus sprechen dürsten und Ihnen ist ein Wort, das so viele Erden wonnen in sich schließt, unsympa thisch?" Sie erröthete jäh, und ihr Blick wich verwirrt zur Seite. „Ich ... ich weiß nicht, wie es kommt, aber ich kann mir Erwin viel eher als meinen Mann in einem gemüthlichen Haushalt vorstellen, denn als Bräutigam ... das klingt so nach Verliebtheit . ." „Wie können Sie mir das sagen, Hans", stieß sie erregt hervor. „Gerade die rechte Liebe ist eS, die Freund, den Berather und Schützer sieht. Verliebtsein, das ist so ... so häßlich, so beschämend , .." den Körper rann, wie ihr keusches Innere sich gegen die Gemeinschaft mit dem Manne wehrte. Ehe", fuhr sie, sich selber Erleichte rung zusprechend, fort. „Doch, Anna Maria, es ist nöthig warmem Herzen, daß es auch „ver liebt" in den Mann ist, dem es ange hören will, wenn ei die Pflichten der Ehe nicht als eine Erniedrigung und wachsen sind. Sie würden daran zugrunde gehen, eines ungeliebten Mannes Gattin sein zu müssen." „Aber ich liebe ihn doch", beharrte sie fast weinend. „Er ist nächst Ihnen mein liebster bester Freund." „Nächst mir? Stehe ich Ihnen als Freund voran. Anna Maria? Seien Sie ehrlich, es handelt sich um Ihr Lebensglück." „Ich weiß nicht ... ich bin mir selber nicht klar! Wir beide stimmen besser Überein, Hanni. Mit Ihnen kann ich über alles sprechen. doch immer eine Einigung zwischen uns. Erwin besitzt nicht so die Fähigkeit, auf meine Ideen einzu gehen. Aber das darf ich doch auch nicht von jedermann erwarten. Ich stände, ihm auf seinxm Wege zu fol gen. Aber, Hanni, Erwin ist andererseits wieder viel mehr auf ihm nöthig, er kann nicht ohne mich sein. Sehen Sie, Hans, wenn Sie mich plötzlich verlören, so wäre lich wie aber Erwin ohne mich fertig werden sollte, weiß ich nicht. Er sagt selber, daß er ohne mich nicht leben kann". Sie hatte sich warm ge sprochen und man sah. wie sie sich an dem Bewußtsein, einem Menschen nothwendig zu sein, begeisterte. „Wie hat er denn gelebt, ehe er Sie kannte?" Er fragte es ganz harmlos, aber es wirkte auf sie, wie ein Strahl kalten Wassers. Die Verlegenheit und Unsicherheit war wieder in ihren Zügen. „?rüher ... ja das ist et was anders! Damals lebte er so dumpf und Pumps in den Tag hin ein das sind sein» eigenen Worte, Hanni! Erst der Verlehr mit mir hat ihm den Blick kür die Schön heiten des Daseins eröffnet er könnte jetzt nicht mehr in seinen alten Verhältnissen glücklich sein, sagt er." „Haben Sie ihm die eigenen Au gen für „die Schönheiten des Da seins" geöffnet, oder sieht er sie mit Ihren Äugen. Anna Maria? Sind es überhaupt Schönheiten, die er selber als solche erkannt, rder ha ben Sie ihm die Empfindung dafür suggerirt?" „Er ha! sie durch mich kennen ge lernt und zu den seinen ' macht! Aber, Hanni, das alles hat doch nur einen nebensächlichen Werth ne ben der Thatsache, daß er mich von ganzer Seele liebt." „Und Sie glauben, er wird sich dann zufrieden damit geben, Ihr Freund und Beschützer zu sein?" „Aber ich will doch sein treues Weib werden ..." „Sie wollen sich ihm opfern! Lassen Sie uns in klaren Worten ungeschminkt reden. Glauben Sie wirklich, ihn damit glücklich machen zu können? Das sind ja welt fremde Ideen. Anna Maria, die Ihnen alle Ehre machen, aber der rauhen Wirklichkeit gegenüber kläglich Schiffbruch leiden müssen. Wenn er sie wirklich so heiß liebt, daß er von Ihnen nicht lassen kann, dann wird er von Ihnen auch warmes Leben, und nicht nwbltemperirte Freund- ich bitte Si« um Gottes mich." „DaS weiß ich, Anna Maria, aber ich mußte sie Ihnen bereiten. Si« müssen «rst einmal dahin kommen, schwenglichkeiten über sich selber nach zudenken. Dazu habe ich Ihnen den W«g gewiesen. M«in Ziel ist er reicht lassen wir dies Thema nun! Berz«ih«n Sie mir und denken Sie, daß ich mich als Ihren Bruder fühle." Er reicht« ihr die Hand. Ihre Augen schwamm«» in Thränen. in ein« Angst hineingehest, die mich sobald nicht verlassen wird." Er drückte ihr: Finger. „Ich stehe zur Seite, Anna Maria. Ver sächlich von seinen persönlich«« An geleg«nh«iten, weil er wußte, daß sie am ersten ihre Fassung wieder erlan fragk Anna Maria. Es sollte ein Pflaster wenn man nur da» recht« Mitte! weiß ..." „Das wäre doch recht oberflächlich auf mich eigentlich gar nicht den Ein druck gemacht, als ob er leichtfertig wäre." Ihn, d«n schönen, ritterlichen, klugen und dab«i sehr reich«» Mann haben die Frauen arg verwöhnt ... Si« machen es ihm nicht schwer, sie zu erobern, und da meint er, ein wenig auf si« herabblick«n zu dürfen. ein«, tiefen Respekt, seine Mutter zum Beispiel verehrt er fast wie ein« 'd ch d h spannt auf seine Antwort war!«tc.^ wich er auS. „Gerade Ihre Muster denken." wandte mit Absich! das Wort hierüber ernsthaft mit fich zu Rathe und es war Zeit, heimzukehren. Aus dem Bockrestaurant drangen die rauschenden Klänge einer Mili- Publikum dicht besetzt, und noch un» unterbrochen strömten Menschen her bei, diesseits aus Charlottenburg, jenseits auS Spandau. In die Töne der Musik mischte sich von Zeit zu Zeit das mißtönige Geschrei der Pfauen, zur Brauerei gehörig, die Biertonnen beladen, keuchten den Berg hinan und die Wagen der elektrischen Bahn gaben ihre schrillen Klingelzei chen. ES war ein Trubel hier drau- Hans und Maria kehrten um und schlugen ein rascheres Tempo ein. Nach einer Weile sagte sie plötzlich: „Ich werde am Sonntag kommen, Hanni, ich möcht« doch gern Ihren Triumph sehen, und es ist doch wirklich auch nichts Unschicklich» da bei aber ... mein Gott, Sie Entsetzen, wenn Sie stürzten." „Dafür, daß mir nichts passtrt, kann ich ja nun freilich nicht garan tiren, aber das wäre doch ein ganz besonders tückischer Zufall, und wa- soll man denn gerade mit dem lich """"" XIV. In der Nacht zum Sonntag hatt« es geregnet, am Morgen schien wieder pfindliche Hufe. Die Fuchsstut« Solteis war in den letzten Tagen brillant im Training befördern, die Wagen waren zum Ber sten voll. Man saß und stand in drangvoll fürchterlicher Eng«, und am ter. Albrecht hatte seiner Mutter den geduld so rasch vorwärts, daß st« kaum zu folg«, vermochte. Anna Maria wand sich allein durch daS Bruders Gesicht las man deutlich die «Heroine Abneigung, denn «in Jii t'resse für Pferdesport hatte, war Ekortsetzung folgt.) Theu.eS Studium. „Ihr Huberbauer!" „Ja, ja! D?e schönen Ochsen hab' ich schon längst wegen sität is, verkaufen müssen und hier Mißverständniß. Mut ter: Die Kleine steht im sechsten Mo nat. Besuch: Ach, nicht möglich, so früh? Stellen Sir sie doch mal hin! Mehr als das. Herr (zu einem ältlichen Fräulein): Na. wieder glücklich zurückgekehrt? Fräulein (daS sich auf der Reise verlobt Hit): Ja, danke, sehr glücklich. Fatale Beriheidigung. Frau: „So, jetzt kommt man erst herauf?" Mann (beduselt): .Unsinn, schon sechsmal war beinahe oben!" Für die Küche. Junge Gans auf engltsche Art. Die Lieber der Gans wird Löffel sein gehackter Salbei, Salz und Pfeffer gut verrührt. Dann schwitzt man zwei bis drei feinwürsliz geschnittene Zwiebeln in Bulter hell gelb, verrührt sie mit der Lebermasse und füllt damit die GanS, die man zunäht und schnell brät. Die GanZ wird am besten unzertheilt und mit ihrer klaren, abgefetteten Jus aufge tragen. - Kalt« Erdbeerspeise. Man zerquetscht U Pfund reiseErd beeren mit zwei bis drei Eßlöffeln voll Zucker mittelst eines Holzlöffels zu Brei, vermischt diesen Br«i mit 1 Pint dicker, saurer Sahne und Pfund sehr schönen, ausgesucht gro ßen. vorher etwas «ingezuckerten Erdbeeren, und stellt die Speise in Koteletten von Rindssup penfleisch. Das kalt gewordene Fleisch wird in nicht zu starke, gleich mäßige Stücke geschnitten, mit etwaZ Salz bestreut, in geschlagenem Ei. dann in gesiebter, geriebener Semmel gewendet und in gebräunter Butter schnell auf beiden Seiten braun gebra ten. Wenn man es liebt, kann man ein bis zwei in feine Scheiben geschnitten« Zwiebeln mitbraten lassen. > Geschmorte Kalbfleische scheiden. Man schneidet Kalbfleisch in Scheiben, klopft sie, bestreut sie mit Salz, legt sie in einFünftel Pfund zer lassene Butter, fügt ein Kräntersträuß« chen, zwei bis drei klein geschnittene Zwiebeln und etwas Wurzelwerk dazu und läßt die Scheiben darin schmoren, bis sie auf beiden Seiten gebräunt sind. Dann nimmt man sie heraus, verrührt ein bis anderthalb Löffel Mehl und et« WaS Butter mit dem Saft, der in der Kasserolle blieb, läßt das Mehl hell braun werden, gießt Pint heiße Brühe oder Wasser dazu, würzt mit dem Saft einer Citrone, legt die Schei ein Weilchen dämpfen. Suppeneinlagen. Butter nocken. Man rührt Pfund Butter dotier und vier Eßlöffel feines Mehl, sowie eine Prise Salz, zuletzt den steij geschlagenen Schnee der Eiweiße dazu ruh«n. Mit einem in heißes Wasser getouchten silbernen Löffel sticht man gleichmäßig große Stückchen davon ab. hält den Löffel so lange in siedendes Salzwasser oder in die siedende Brühe, bis die Nocken absallen, und läßt sie 3 bis 4 Minuten lochen. Wer sie in Salzwasser kocht, nimmt sie dann mit dem Schaumlöffel heraus und legt sie Eine Hammelkeule fein zu braten. Die Hammelkeule wird gut enthäutet, flach geklopft, mit Salz und reichlich Pfeffer eingerieben und 3 Tage in milden Essig Weinessig ist vorzuziehen oder auch in saure Milch gelegt und öfter einmal gewen det. Dann wird die Keule mit einem Tuch abgerieben und in reichlich Schmalz und etwas Butter mit Zwie beln, Lorbeerblatt, Nelken, etwas Ci mit saurem Rahm oder mit etwa? Mehl und Wasser sämig und giebt si« zu dem Braten zu Tisch. Gebeizter Rinderbraten. Ein dickes Schwanzstück oder Ober schale wird gehörig geklopft und mit nicht zu scharfem Essig übergössen, den man mit zwei geschälten, in Scheiben geschnittenen Zwiebeln, Lorbeerblatt, Pfeffer- und Gewürzkörnern und et was kleingeschnittenem Wurzelwerk hat aufkochen lassen. Das Fleisch muß 3 —4 Tage an einem lustigen Orte ste hen und wird öfters umgewendet. Dann trocknet man es ab, spickt es mit starken, in Salz und Pfeffer umgewen deten Speckstreifen, legt es in die Pfanne in koch«nde gelb gemachte But ter, übergießt es sofort damit, läßt «I so «in Weilchen braten, füllt dann hei ßes Wasser dazu, giebt Salz daran, legt ein« braune Brodrinde hinein und läßt den Braten im Ofen bei fleißigem Begießen gar braien. Zuletzt giebt man etwas saure Sahne an die Sauce, bestreicht auch den Braten damit, schmeckt die Sauce ab, würzt sie nach Belieben und verkocht sie, wenn sie nicht Sahne verquirltem Kartoffelmehl. Gebackene Griesspeise mit Mandeln und Rosinen. Man läßt auf gelindem Feuer Quart Milch zum Kochen kommen, giebt unter fortgesetztem Rühren Pfund guten, klar gespülten Gries da zu und ein großes Stück Butter, kocht davon einen dicken Brei, der sich von der Kasserolle löst, und schüttet ihn zum Erkalten in einen Napf. Sobald er erkaltet ist, wird er mit 5 Eidottern, S Unzen feinem Zucker, Pfund süßen Pfund gewaschenen, abgetropften Sultanrosinen, zuletzt mit dem steisge schlagenen Schnee der Eiweiße ver mischt: die Masse wird in eine mit But ter ausgestrochene Form gefüllt und die Speise eine Stunde im Ofen in gute» Mittelhitze zu schöner Farbe gebaren. Sie wird in der Form servirt und -in«