Im Strudel der Großstadt. Roman von E. ttrickeberg. (7. Fortsetzung.) ken, daß Anna - Maria auf irgend «inem Gebiete künstlerisch thätig sein müßte, nicht losreißen. Ihr« ganz« Art hatt« etwas stilvoll Künstlerisches, und während er ihrer weichen, vollen die Idee, daß sie sicherlich sehr musika .Sie irren auch diesmal, Herr Ba ron, ich besitze auch die Kunst des Ge sänge» nicht wenigstens nicht da», gen ein wenig singen und musiziren da» ist alle», was ich vermag. Ich bin schon seit einer Reihe von Jahren^ Angenehme neben dem Nothwendigen j oft recht herzlich wenig Muße. Sie Hann!, daß ich bin! Ich fürchte, er ist mit falschen Voraus setzungen an die Bekanntschaft m:t uni herangetreten." „Ich wüßte nicht, Iva» diese neben sächliche an der Persönlich keit der Anna - Maria Seidelmann ruhig. Soltei dagegen protestirte leb haft und ganz erschreckt. „Wie können Sie das denken, gnä diges Fräulein, ich bin tief unglücklich, daß Sie meiner harmlosen Bemerkung eine solche Auslegung geben! Der einzigartige Charm, der Sie umgiebt, die Atmosphäre, die man in ihrer Nähe athmet —" er verhaspelte sich, fühlte selber mit Beschämung, wie unange bracht dergleichen ihm so geläufige Kompliment« diesem jungen Mädchen gegenüber waren, fand aber nicht gleich aus dem Labyrinth, In das er sich hin eingeredet hatte, heraus. „Lassen Sie mich ein etwas abgedroschenes Wort gebrauchen," schloß er. „Das „Stil volle" Ihrer ganzen Persönlichkeit schien mir darauf hinzuweisen, daß Sie selber sich nothgedrungen auch künstlerisch bethätigen müßten." Hans lacht:. „Es gibt nicht nur ausübende Künstler, mein lieber Alex ander, sondern auch Künstler der Em pfindung." Die Verwirrung Solteis amüsirte ihn. Es sah dem gar nicht ähnlich, sich durch irgend etwas in Ver legenheit bringen zu lassen. Anna- Maria mußt« doch also wohl einen großen Eindruck auf den verwöhnten Kavalier gemacht haben. Er war ganz stolz auf feine Freundin. Auch die Frau Pastor lächelte. „Ich denke, wir sind In diesem Augenblick schlecht und recht als Menschen beisam wlr Im gewöhnlichen Leben Künstler, Osftziere oder ganz bescheidene Beamte Als die Damen aufbrachen, litt die Frau Pastor nicht, daß die Herren sie weiter als bis zum Ausgang des Parks begleiteten. Man verabschiedet« sich herzlich, und Hans versprach Seidel manns einen Besuch für einen ter nächsten Tage. „Sie scheinen recht häufig bei dm Damen zu verkehren/' meinte Soltei sie zu ihrem Tisch zurückkehrten. „Wie > ist denn „Polly" mit dieser Konkurrenz «inverstanden?" HanS sah den Freund betrosffen an. »Fürchten Sie, daß ich mein Training vernachlässigen könnte? Dann möchte ich doch lieber beizeiten zurück treten." „Das haben Sie natürlich schon wieder krumm genommen! Sie sind jetzt empfindlich wie eine Schnecke, so bald man die antippt, zieht sie sich auch schleunigst in ihr Haus zurück. Es war eine Neckerei und kein Vorwurf, mein Lieber, und es Ist doch wohl am End« selbst für den feit einiger Zeit den Prüden markirenden Orthmann keine Schande, wenn Jemand an nimmt, daß er sich mehr für eine schöne Frau als für einen Gaul interessirt." Hans schüttelte lachend den Kopf. Er verstand den Freund. „Sie sind mit Ihren Kombinationen heute entschieden unglücklich, Alexan der! Der Verkehr mit meinen guten Seidelmanns hält mich von keiner Pflichterfüllung ab." „Ach so! Er ist natürlich durch aus harmloser Natur! Hm da rum hat man selbst seinem Intimus diese so plötzlich aus der Versenkung aufgeiauchte alte Freundschaft verheim licht." „Sprechen Sie sich deutlicher au», Soltei. Ich kann nicht dulden, daß die geringste Unklarheit über meine Beziehungen zur Familie Seidelmann herrscht." Augen nicht Grund h„ben, die braunen zu segnen! „Anna - Maria" und .Hanni" das klingt vertraulich ge- Jhre Zukunft gedacht! —" Es scheint, .Deruhigen Sie flch, Alexander! Ot« wohl ich mich glücklich schktz'.n würd«, Anna - Maria mein nennen zu dürfen, wird dat nicht geschehen. Wir sind seit unserer frühesten Jugend vi«l zu qute Freunde, um uns ineinander ver .Auf Ehre?" „Mein Wort darauf! Aber Sie diese Enthaltsamkeit etwas einbilde! ehrt fühlen." würde ich von vornherein jede Hoff nung auf Ihre militärische Laufbahn aufgeben." HanS sah ihm aufmerksam in'S Ge sicht. Das hatte ja ordentlich feierlich geklungen. Es war doch sonst nicht SolteiS Art, sich vom Anblick eines schönen Mädchens zu Ueberschwäng- Natur. ! „Donnerwetter, ist daS ein Mäd chen!" fuhr Soltei fort. „Eiqentlich, ! HanS, sind Sie ein ich weiß nicht, ber Alexander." „Soll das ein Beweis von Miß trauen sein?" „Nein, wahrhaftig nicht, lediglich ein Gebot der Klugheit ist's! Anna mütterlicher Obhut, der Welt sehr we ten Sie selber auch die edelsten Absich ten damit verknüpfen." „Ich habe mit Anna - Maria kürz lich dasselbe Thema verhandelt: Skla ven sind wir allisamnit, auf diese oder jene Weis« aber «S siebt zu hoffen, daß der Lebemann Sollei diese Tyran- Es aibt mehr schöne Mädchen auf der Welt, Alexander! DaS wissen Sie ja am allerbesten." doch innerlich nicht bei der Sache. Plötzlich sagte Hans, sein GlaS voll goldigen Weins gegen das Licht hal schixrer, alter Rheinwein, tristallklar, lauter, algeklärt, echt bis in'l Mark dabei kühl von außen, daß man st« fül temperamentlos halten könnte. Der Rheinwein will langsam und mit Verständniß genossen sein, aber dabei kann «s einem Passiren, daß «inem ein Rausch zu Kopfe steigt, ehe man «S merkt." „Hat dieser „Rheinwein" vielleicht blaue Augen?" fragte Soltei. Hans lächelte vor sich hin. Er ant wortete nicht. „Heiliges Kanonenrohr! Die spuken also wahrhaftig noch bei Ihnen! Gott stehe Ihnen in Gnaden bei!" Aber In seinem ehrlichen Schreck iib«r diese Entdeckung empfand Soltei X. Gräfin Anastasia EinHardt von Kaltenbergen bewohnte eine große Zimmerflücht auf dem Kursürsten damm. Sie stammt« au» einem alten fsürstengeschlecht, da» im Südosten Rußlands reich begütert war. gestanden hatte. Sie beherrschte ein halbes Dutzend Sprachen fließend, war in Phllosovhie wußte genau In der Volksökonomie und Soziologie Bescheid, politistrte gern und vor ihren diplomatischen Kennt nissen und Fähigkeiten hatte selbst der gewiegteste Staatsmann Respekt. Da für aber gingen ihr auf anderen Ge bieten der Wissenschaft oft die elemen tarsten Kenntnisse ab und ihr Charak- Philosophie beeinflußt. lich gutmüthig war und schrankenlos im Wohlthun, so brachte sie dieser Zwiespalt ihres Wesens oft in die un- Prinzeß Mentschikofs, ist russisch, die Frau. kurz vor dem zurückkehren, da gestellt sein. Zimmer hatte schwere ge schnitzte Elchenmöbel, einen riesengro- Kugel in R.ßland erbeutet hatte. „Mit dem künstlerischen Pro gramm wären wir also fertig", sagte die ältliche Komtess- Mechthild von Bucherierger, ,wk kZnMnl mm .Bitte", unterbrach Gräfin A-a -stasia, die in ihrer pelzbesetzten Kaza b«ika auS rothbraunem Samt im Hiuse trug sie stets Gewänder -on russischem Schnitt wie eine tenplatz thronte, „ich möchte gern noch für die kleine Melitta von Hochspitz Die Damen warfen sich verstohle- Blicke zu u: d die Aelteste unter ihnen, Baronin von Söldenschloß, sagte mit vorsichtiger Reserve „Aber meine liebe Anastasia, Fräu erdacht werdcn", entschied Gräfin Anastasia. Bricklett übernimmt das Arrangement gewiß, er selber spielt ja Mandel'..:. Da hinein würde die Kleine mit ih- S ch 'st sch b'ßch abgedroschen aber meinet wegen," pflichtete Anastasia bei. Und man ging nun zur Berathung d«r in offiziellen Hälfte Festes über. Die verschiedenen Buden und Verkaufs stände wurden den Damen, die sich dazu gemeldet hatten, zugeteilt. „Das Champagnerzelt könnt: vie leicht Ihre Nichte, Fräulein vom Berg, zusammen mit meiner Tochti unter meinem Schutz Umnehmen," schlug die Gräfu Bertha von Lachwitz vor. Sie wie ihre Todter waren berühmte Schönheiten in der Gesellschaft. Viel leicht wollte sie der Gräfin ein Pflaster auf die Wunde legen, wenn sie ihrer Nichte einen Platz meistbesuchte des Festes sein würde. Aber Anastasia faßte die Sache anders „Meine Nichte?" fragte sie im schrof fen Ton, „Sie treiben > ohl Ihren Scherz mit mir? Soll Doret te als Aschenbrödel neben Ihnen Unsinn, sonst kommen wir ja nicht zum Ziel. Ich glaube nicht, daß Dorette persönlich Werth darauf legt, überhaupt beim Fest in irgendeiner offiziellen Eigenschaft zu debütieren, aber wenn sie nicht mitmacht, würde es wieder heißen: na ja, der alte Drache gönnt ihr das Amüsement nicht! Liebe Gräfin, entrüsten Sie sich nicht, man t ja doc! nicht 'in', Also meine Nichte im Zigarreten- oder Blumenzelt wir ken. Dazu eignen sich nur muntere, flotte, pikante und hübsche Damen, Dorette ist weder hübsch noch munter, pikant schon gar nicht, nicht mal in teressant: sie ist überhaupt mehr fürs häusliche Leben zugeschnitten, als für .Aber liebste, Sie thun Ihrer Nich d«s Mädchen, so klug . . . ." Blicks in dem deutlich stand: .Ist sie nicht wirklich eine Drach«?" Dann meinete Komtesse Mechthild von Bu chenberger, die von etwas schwärmeri- Herzlich: „Diese Mechthild! ist werden, wenn wir ste ungeschoren He tzen; aber wie gesagt, ste soll und muß mitwirken und dann mag sie meinetwegen weissagen oder Näsche reien verkaufen, das ist mir einer lei .. . Nur für griechische Gewänder bin ich nicht! Ich werde Dorette in das kostbare Prunkgewand einer vor nehmen Kleinrussin stecken, das wirkt fremdartig und paßt für so etwas Ausgefallenes, wie das Weissagen, ganz vorzüglich, ist auch nicht stil widrig, denn in den Dörfern im In nern Rußlands trifft man oft ge nug auf Frauen aus den besseren Ständen, die sich irgendeinem phan tastischen Unfug mit Leib und Seele ergeben haben." Wenn die Damen mit dieser Auf fassung der Gräfin nicht einverstanden waren, so hüteten sie sich doch, es nie» ken zu lassen. Man besprach die weiteren Angelegenheiten und der Vormittag war schon weit vorgerückt, als man sich zum Aufbruch anschickte. Anastasia langte nach ihrem Stock, den sie, die vom Zipperlein geplagte, stets in Greisnähe neben sich hatte, um sich mit seiner Hilfe schwerfällig zu erheben, zuckte aber beim bloßen Versuch schmerzvoll zusammen. Auf ihr ungeduldiges Läuten erschien so fort Dorette. „Meine Nichte wird Ihnen die Honneurs machen, meine Damen, da ich alter Krüppel nun einmal dazu nicht imstande bin." Als sich die Thür hinter den Da men geschlossen hatte, trat Steinrücker von der entgegengesetzten Seite ins Zimmer. Er war schon seit einer halb«n Stunde anwesend und hatte Dorette Gesellschaft geleistet, d. h. sich mit ihr gelangweilt, wie er es auffaßte. Gott, diese Landpomeranze! Da saß ste über eine komplizierte Sticke rei gebeugt, sprach über Kunst, Litera tur und sonst noch etwas, allerhand sehr gescheite Sachen, fragte theil nahmsvoll nach den Leiden und Freu den seines Berufs wie hausbacken und befaß sogar die Geschmacklo sigkeit, sich und alles mit dieser küh len Ruhe . . . „der schönen Harmonie ihres Wesens" wie Vetter hätte gewiß nicht so ruhig bei ihr ausgehalten, bis die Tante Exzellenz frei war, wenn er nicht dringend hätte. Handlung mit den Damen und die plötzliche Attacke ihres Leidens hatten sie übellaunig gemacht. Blick sein Gesicht streifend. „Du siehst te er sich und sagte im Tone eines gutmüthigen Vorwurfs: „Sie wis sen doch, liebe Tante, daß mir dies Wohlthätigkeitsfest auch noch «ine Menge Arbeit aufbürdet." „Dies Fest", sagte sie brüsk, „wächst zu amüsieren, damit arme Leute Sup diefe unnütze Menge Geld, die zum Fenster hinaus geworfen wird, damit ein paar lumpige Mark erübrigt wer den. Was ist das alles für ein Wi dersinn." „Sie machen doch aber mit, verehrte Tante?" konnte er sich nicht enthalten, einzuwerfen. „Natürlich!" fuhr sie ihn an, „ar rangirt habe ich's 'ogar, weil die Buchenberger, die Lachwitz, die Söl denschloß, die Hospitz und die andern alle kaum eine lumpige Mark heraus rücken würden, wenn nicht ein biß- Sien Amüsement für sie dabei abfiele. So geben sie mit leichtem Herzen Hunderte für die Ausstattung ihrer Buden allein hin und fetzen ihren größten Ehrgeiz darein, recht viel für den ArmenfondS abzuliefern." "h Atlinta versp chen „Wo oerbringst du denn jetzt eigenr. lich deine Abende?" fragte sie scharf. „Keiner sieht dich oder will dich a«- doch nicht allen Ernstes glauben ma chen. daß du über deinen Bücher« sid-st ber stx x eine unangenehme Ueberrafchung auf seinem Gesicht spiegelte. .Wenn Sie wünschen, Tante . . Ihr inquisitorischer Blick heftete sich Weise auf sein Gesicht. .Das klingt »Aber nein, Tante, ich meine nur ich fürchte, Dorette wird selber nicht sehr entzückt von meiner Beglei gen wegzuscheuchen. Dorette trat in diesem Augenblick wieder inS Zimmer und meldete, daß kommen aus. .Natürlich wieder eine Bettelei/ sagte die Gräfin mit einem Seufzer, .aber dann laßt sie in Gottes Namen ein; ich übe das Wohlthun heute gleich ten vorhin und jetzt wahrscheinlich mit recht realer Münze. Geht einstweilen nach dem Salon hinüber." Eine blasse, in schäbige schwarze Gewänder gekleidete Frau trat ein; in ihrem Gesicht war wie mit scharfem losen Leidens eingegraben. Was im mer die Frau that und sprach, dieser Leidenszug wich nicht von ihr und ihre Stimme hatte den sanften vi brierenden Ton einer in alles ergebe nen Dulderin. Solche larmoyanten passiven Gesich ter und Stimmen haßte die Gräfin, an der alles thatkräftiges Leben war. Es war übrigens so, wie sie vermuthet hatte, die Fremde suchte ein« Unter stützung nach. Sie gab eine de- und wehmüthige Schilderung ihrer Leiden zum besten. Es war eine Geschichte hirzerbrechenden Elends, aber sie floß ihr wie etwas auswendig Gelerntes vom Munde, und die Gräfin, als gut« Menschenkennern, hatte die Empfin. Dung, als ob die Thränen, die all minchen Stellen der Erzählung der Frau flössen und das unterdrückte Schluchzen hin und wieder, ebenso auswendig gelernt waren, wie die Worte. Sie hätten ehedem ein Gut besessen, berichtete die Frau von Schebnitz, aber Mißernten und Unglücksfälle unter dem Vieh hätten sie in eine schwierige Lage gebracht. Um ihr Unglück voll zu machen, hätte sich ihr kindlich gut müthiger Mann dazu überreden lassen, für «inen Freund eine hohe Summe Bürgschaft zu leisten und sie zahlen müssen. Das Gut sei ihnen genom men worden und mit leeren Händen hätte man sie gehen heißen. Sie seien nach Berlin übergesiedelt, ihr Mann habe alles versucht, sich durchzubringen, selbst als BersicherunaSbeaintei! ihr adliger Stand setzte ihnen doch eine Grenze, über die sie nicht hinausgehen dürften. Schließlich habe ihr Mann, von Kummer und Aufregung zerrüt tet, einen Schlaganfall erlitten, wäre nun schon seit Jahr und Tag gelähmt und müßte im Rollstuhl gefahren wer den. Zum Beweise der Wahrheit ih rer Worte präsentirte sie das Zeugniß eines Arztes. Sie hab« mit dem Kranken vollauf zu thun. Augen blicklich sei die Noth so groß bn ch dem armen Kranken die nothwendigste Arznei aus der Apotheke zu besorgen. be sie sich überwunden und das erste Mal die Zuflucht zum Bitten genom men. Die qnädiaste Gräfin sei wegen ihrer Wohlthätigkeit bekannt und von einer Standsgenossin dürste sie doch zu allererst Mitleid und Ver ständniß für ihre v«r,weifelte Lage er warten. Sie wollte kein Almosen, sondern nur ein Darlehen von fimf Mark bis zum Ersten, dann wollte sie die Schuld aus der Familienrente^von (Fortsetzung folgt.) daß so viele Wachtposten da an der Mauer stehen?" Wärter: „Die ste hen bloß da. damit uns die Kerle, die Offen. Lisi: „Frau Miillel hat nach Ihnen wahrend Ihrer Abwe senheit gefragt, gnädige Frau!" -- Gnädige: „So? Gott sei Dank, daj ich nicht zu Hause war!" Lisi: »Ja das hat Frau Müller auch gesagt!" Für die Küche. Blumenkohl - Salat. De» gut gewässerte und geputzte Blumen len, mit einer Sauce aus zwei mit etwas Salz, Oel, Essig, Brühe unl» Pfeffer, nach Belieben auch Zucker verrührten Dotter gemischt. j KalbSlunge n h a ch i s mit Reis. Die weich gesottene, ausge kühlte Lunge wiegt man zu einen» Hachis, dämpft sie mit Zwiebel un>» Petersiliengrün in einem Stück Fett od«r Butter ab, giebt hellt Einbrenn« daran, füllt mit Fleischbrühe auf, säuert mit Citronensaft und richtet das Hachis in einem trockenen gedün steten Reisrand an. Rindfleisch auf ostpreu» Bische Art. Ein Pfund Rind fleisch wird geschabt, ein paar alte Semmel in der Universal-Reib maschine zerrieben, Ei und ein Stückch«» geräucherter Speck hinzuge than und die Masse nach Belieben mit Zwiebel, Schnittlauch oder Petersili« abgeschmeckt. Dann wird ein Reh rücken darauf gejsrmt und mit dem übrigen halben Ei bestrichen, dann gut gespickt, mit Semmel bestreut und! in eine Brühe gelegt, welche aus txT Abgängen mit Wurzelwerk gekocht wurde. Dieselbe muß etwa 4 Tassen köpfe voll betragen. Der Brate» wird immer mit brauner Butter be gossen und im ganzen eine Stund« lang gebraten. Man reicht ihn mii> gebratenen Kartoffeln und Salat. , Gebackener Kastanien« Pudding. Nachdem man von 3(1 bis 40 Kastanien die Schale entfernt hat, schmort i»»n ste in 3 Theilen Wasser, 1 Theil Zucker und ein paar Tropfen Citronensaft so lange, bis sie anfangen, breiig zu werden und da» Zuckerwasser zu Shrup geworden ist. Darauf läßt man sie etwas abkühlen, zerquetscht sie ein wenig mit einer sil hinzu: 6 Eigelb, den Schnee von 4 Eiern, 2 —3 Eßlöffel voll Himbeer marmelade, 1 Theelöffel voll Backpul ver, etwas Butter, Salz und Pfeffer (sehr wenig), füllt die Masse in eine gut gebutterte, feuerfeste Porzellan» schüssel, bedeckt mit Butterpapier (fette Seite nach oben) und bäckt sie eine A l t d e "ti Hir Ings- Hering darf nr>r einmal aufschwitzen, weil er sonst zerkocht, die Eigenthüm lichkeit der Sauce erfordert es jedoch, daß die Heringsstiickchen ganz bleiben. Darauf wird ein Löffel Mehl In etwas Wasser klar gerührt, in die Sauce gegeben, etwas Pfeffer dazu gefügt und alles noch einmal aufge kocht. Spinat - Suppe. Man wasche und koch« Peck Spinat so weich, daß man daS Gemüse durch ein Sieb streichen kann. Hat man 2 Tassen starke Fleischbrühe, so erhitz« man diese, andernfalls nehme man kocht wurde. Aus IV2 Eßlöffel But ter und eben so viel Mehl bereitet man «ine Einbrenne, fügt 1»/2 Tasse Milch und eine halbe Tasse süßen Rahm und Salz und Pfeffer hinzu und vermischt dies alles mit dem in der Brühe befindlichen Spinat. Diese Suppe ist schmackhaft und gesund. Sonnenscheinkuchen. Man schlage das Gelbe von 7 Eiern mit I>/» Tasse Powder - Zucker Schnee von 10 Ei«rn und 1 Tasse fei nes mehrmals gesiebte» Mehl und etwas Mandelextrakt als Gewürz in den feinen Kuchen, der in einer hohen «ul»> Mi» wie ein Angel Food-Ku chen gebacken werden muß. In die sem Rezept wird weder Backpulver noch Cream of Tartar gebraucht. Der Kuchen ist von feinem Geschmack und sehr zart und wird von Herren beson ders gern gegessen. Rühreier mit Kalbshirn. Ein Kalbshirn wird von Häuten und Adern befreit, zerschnitten unt» mit einer kleinen, fein gehackten Zwie bel oder Schalotte, Salz und Pfeffer unter fortgesetztem Umrühren gar ge dünstet. Darauf giebt man füns bis sechs, mit -in bis zwei Eßlöffeln Milch zerquirlte Eier hinzu und rührt ein feinflockiges Rührei davon ab, dai recht heiß ausgetragen wird. Sellerie - Gemüse. Man schält 2—3 Sellerie, schneidet sie in gleichmäßige Scheiben und läßt diese in Wasser mit Butter und Salz oder in leichter Brühe langsam weichdäm pfen. Die Sauce wird mit einer hel len Mehleinbrenne oder mit in Butter durchdünsteter geriebener Semmel ver kocht und schließlich das nach Salz vor sichtig abgeschmeckte Gemüse mit etwa« feingeriebener Muskatnuß gewürzt.