Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 01, 1909, Image 6

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    AuSflugabentener.
' Roth vor Aufregung und Eifer
bahnte sich Dr. Richard Klinger seinen
Weg durch das Gewimmel festlich ge
putzter Ausflügler. Und er kam eben
noch früh genug an die Bahnsteig
sperre, um den Anblick des mit bos
haftester Pünktlichkeit ausfahrenden
Zuges zu genießen. Mit jener wohl
thuenden Heiterkeit, die solche Zufälle
immer im Gemüthe unserer Nebenmen
schen auslösen, lächelte ihm der an der
Sperre postirte Beamte zu.
„Für diesmal ist's zu spät. Aber
machen Sie sich nichts drauS. Der
nächste Zug nach Liebenberg« geht ja
schon in knapp drei Stunden."
Richard Klinger war undankbar ge
nug, den tröstlichen Zuspruch keiner
Antwort zu würdigen. Von so wil
dem Ingrimm aber, wie ihn der men
schenfreundliche Beamte offenbar in
seinem Herzen vermuthete, fühlte er >
«igentlich nichts. Ja, der kleine Aer-
ger der ersten Enttäuschung wich bei
nahe noch in der nämlichen Minute je-
Ivärtigkeit unverhofft noch um ein
Weilchen hinausgeschoben sehen. Eben
tvollte er sich wieder dem Ausgange des
Et , ach L'ebenberge
jst er^schon^fort?"
rnüsse, wurde in seiner Seele lebendig.
iUnd während sie seine Mittheilung mit.
Einem AuSrus lebhaften Bedauerns
quittirte, wühlte er fieberhaft geschäf
tig in den Taschen seines leider sehr
durchlässigen Gedächtnisses. Etwas
vbsolut Sicheres fand er freilich nicht;
«ber die unklare Erinnerung verdich
tete sich immerhin zu einer präzisen
Wermuthung. Und es int«ressirte ihn
natürlich, ihre Richtigkeit festzustellen.
„Ja. es ist außerordentlich schade,"
stimmte er ihrem langgezogenen „Oh!"
verbindlich zu. „Auch ich hatte das
Mißgeschick, mich zu diesem Zuge um
«Ine halbe Minute zu v«rspLten. Wir
sind also Schicksalsgenossen, mein
Fräulein! Aber sollten wir nicht viel
leicht auch alte Bekannte sein? Mir
ist, als ob ich schon einmal das Ver
gnügen gehabt hätte, Ihnen etwas ab
zukaufen."
Die junge Dame lächelte. Und nun
schwand dem Doktor auch der letzte
Zweifel, daß diese reizenden Wangen
grübchen für ihn schon früher einmal
«in Gegenstand lebhaften Entzückens
„Das ist recht wohl möglich!"
„Vielleicht vielleicht in dem Ber
ringer'schen Handschuh - Geschäft?"
Es schien sie nun doch ein bißchen
verlegen zu machen, sich erkannt zu
sehen, denn in ihrem hübschen, elegan
ten Kostüm und ihrem hochmodernen
Hut hoffte sie wahrscheinlich für etwas
Vornehmeres gehalten zu werden, als
für eine simple kleine Handschuhver
läuserin. Aber sie war immerhin ehr
lich genug, ihre bescheidene gesellschaft
liche Stellung nicht zu verleugnen.
„Sie haben, wie es scheint, ein vor
zügliches Gedächtniß," sagte sie. wäh
rend ihre Wangen sich höher rötheten.
jlnd er hätte ein Mann ohne alle Er
ziehung sein müssen, wenn er die gün
stige Gelegenheit zu einer kleinen
Schmeichelei ungenützt hätte voriiber
der Welt. Aber es gibt Augen und
der vergißt, auch wenn man nur ein
einziges Mal das Glück hatte, sie zu
sehen."
wollte auch. Wahrscheinlich hatten Sie
wie ich eine Verabredung, die eine auf
macht. Ein Auto würde uns minde
stens tie Hälfte dieser Zeit ersparen
lassen. Dürfte ich also die Freude
haben, Sie in einem solchen nach Lie
benberge zu bringen?"
Mit bezaubernd schelmischem Augen
aufschlag sah sie zu ihm empor.
„Haben Sie denn eins zu Ihrer
Verfügung?"
„Oh, das ließe sich schon auftreiben.
Steht nicht gleich da drüben eine
Auto - Droschke? Hoffen wir, daß nicht
noch im letzten Augenblick Jemand sie
uns wegl»pert. Ich habe doch Ihre
Einwilligung?"
„Wenn Sie mir versprechen, daß Sie
auf dem kürzesten Weg« hinfahrt», und
daß ich mich b«i unserer Ankunft in
Liebenberge sogleich von Ihnen verab
schieden darf. Ich werde nämlich dort
Sehnsucht von Jemandem
Es war merkwürdig, wie unange
nehm diese letzten Worte dem Doktor
in'S Ohr klangen. Dieser unbekannte
Jemand war doch ein verteufelt benei
denswerther Bursche! Auf Klang und
Inhalt seiner Erwiderung aber ließ
er den kleinen Mißton selbstverständlich
keinen Einfluß üben.
„Ich verspreche es Ihnen feierlich,
„Gut! Unter solchem Vorbehalt
deln."
sal mich an diesem Sonntag mit seiner
besonderen Gunst beehrt. Der Anfang
wenigstens läßt gewiß nichts zu wün
schen übrig."
„So wünsche ich Ihnen alles Gute
auch für das Ende. Sicherlich werden
einem guten Freund oder einer lieben
Dr. Klinger seufzte.
Fräulein! Ich wollte, daß ich mit
Ihnen lieber wer weiß wohin fahren
könnte als nach Liebenberge."
Die kleine Handschuhverkäuferin
hatte sich's in einer Ecke des vorneh
men, mit rothem Leder gepolsterte«
Wagens bequem gemacht, und es klang
sehr freundlich teilnehmend, da sie in
Erwiderung seiner letzten Worte sagte:
„Oh! Ich glaubte, Sie wollten wie
ich einen Vergniigungs - Ausflug un
ternehmen."
„Wenn eS ein Vergnügen ist, sich als
eine Art von Handelsobjekt besichtigen
und auf seine Tauglichkeit prüfen zu
lassen. Aber wir wollen, wie ge
sagt, nicht Weiler darüber reden. Bis
zu dem verhängnißvollen Augenblick
Stunde erfreuen. Sehen Sie nur all«
die vergnügten Fciertagsgesichter um
uns her! Nicht einmal der Anblick un
seres Autos !ann ihnen heute die
Laune verderben. Uebrigens Sie
nicht wahr?"
Bei sich selber sagte der Doktor, daß
einem so reizenden Geschöpf auch die
nobelste Passion sehr wohl angestanden
haben würde; laut aber erwiderte er
irgend etwas Nichtssagendes, denn er
dachte an den sehnsüchtig wartenden
Früblingsabenteuer durch den Zwang
der Verhältnisse gesteckt waren. Daß
das Bewußtsein dieser Begrenzung ihm
mit jeder Viertelstunde schmerzlicher
wurde, konnte er freilich nicht verhin
mehr als ein unschuldiger Scherz gewe
sen war, wollte ihm mehr und mehr
im Lichte einer verhiingnißvollen Un
überlegtheit erscheinen. Denn dies
seiner Seite offenbarte einen Liebreiz
des Wesens, von dem er sich trotz ihrer
bestechenden äußeren Vorzüge bei der
kanntschast nichts hatte träumen las
sen. Das naive Entzücken, mit dem
sie die Herrlichkeit der in Saft und
Blüthe prangenden Frühlingsland
schasi genoß, die überraschend klugen
Betrachtungen, die sie an diese oder jene
auffallende Erscheinung zu knüpfen
wußte, die warme, ganz und gar un
verkünstelte Natürlichkeit ihrer Rede
und ihres Benehmens vor allem
aber der schmeichelnde Klang ihrer
Stimme und ihres übermüthigen,
silberhellen Lachens machten es dem
Doktor in seiner gepolsterten Ecke heiß
und immer heißer. In der Tiefe sei
ner Seele regten sich Empfindungen,
wie er sie bisher kaum gekannt hatte.
Und er dachte an das nahe Ende dieser
köstlichen Fahrt wie an einen unab
wendbar drohenden, tief schmerzlichen
Verlust. Noch einmal, als die wohlbe
kannte Umgebung ihn belehrte, daß sie
in weniger als einer halben Stund«
ihr Ziel erreicht haben würden, raffte
er sich zu einem kühnen, um nicht zu
„Sehen Sie das Haus da vor uns,
mein Fräulein?" fragte er. „Von der
Terrasse an seiner Gartenseite hat man
einen wundervollen Ausblick in das
Neubrunner Thal. Könnten Sie nicht
einwilligen, daß wir dort Station ma-
Viertelstunde?"'
Er fürchtete fast, daß sie es unter
Berufung auf sein Versprechen verwei
des armseligen Brodes willen zu ver
war nach Liebenberge geladen, um mich
besichtigen zu lassen. Ich habe die mir
bestimmte junge Dame noch nie ge
ben sind, ist das Geschäft so gut wie
perfekt. Das heißt, es wäre perfekt
gewesen, Wenn's mich nicht noch zu gu
ter Zeit gereut hätte. Nun wird das
ganze fein ausgedachte Arrangement
einer zwanglosen ersten Begegnung in
dem Hause der gemeinsamen Lieben
besmüh' gewesen sein. Denn ich werde
von hier aus zu Fuß bis zur nächsten
Station wandern. Und ich hoffe, Sie
werden mir nicht zürnen, mein Fräu
lein, wenn ich Ihnen deshalb schon
hier Lebewohl sage."
Er hatte immer starr in die Land
die Hände gelegt hätte und bitterlich
weinte. Mit zwei großen Schritten
war er an ihrer Seite.
„Hin GotteSwillen. Fräulein was
ist Ihnen? Was habe ich gesagt, dos
Sie hätte kränken können?"
war so häßlich! Nie nie werde ich
„Ich hätte Sie beschämt ich Sie?
Mein Gott, wenn Sie wüßten, was ich
für ein Ladenmädchen gehalten hätten?
Sollte eS Ihnen wirklich in all' dieser
Zeit nicht eingefallen sein, daß Sie
—Sie sind Fräulein Hertha Budden
berg?"
„Allerdings! Aber Sie brauchen jetzt
keine Angst mehr zu haben, Herr Dr.
mich kaufen werden."
Mit einer hoheitsvollen Gebilde
warf sie den Kopf zurück und schritt
zur Thür. Aber sie gelangte nicht ganz
mögen mich für immer aus Ihrer
Befehl Folge leiste, muß ich Ihnen
sagen, daß ich die Tochter des K°m
das rothgepolsterte Automobil vor der
Villa des Professors Kortkampf in
Liebenberge. Die beiden mit Ungeduld
erwarteten und freudig begrüßten Jn
kurz vorgekommen wie diese.
. » »
Tildernafttl.
Mein Freund Konstantin Silberna
gel stand mit allen Mädchei der
lichkeit und vertraulichen Neckerei zur
Hand; und die Mädchen standen
dann, sahen ihm nach und hatten
Wohlgefallen an ihm: Er hätte jede
te nicht. Und so oft in der Wirkstatt
von Mädchen und LiebeSgeschichten die
Ride war, zuckte er die Achseln, und
wenn ihn einer von uns Mitgesellen
fragte, was er oavon halte, lachte er
und meint«: „Nur drauf los, nur
drauf los, ihr Schlecker! Ich erleb's
noch, daß ihr Alle heirathit." „Ja,
„ist denn Heirathen so ein Unglück?"
„Kannst's ja Probiren. Aber ich
nicht. Ich nicht!" Wir fachten ihn
Im übrigen war Konstantin ein
Mensch, den alle g«rn hatten. Er
ließ es uns nie merken, daß er ge
wir Kollegen: nur wenn einer ihn um
Rath fragte, half er gern und griff
mit zu. Sonst war er wie ein Kind,
unk in Gang wie «in Kinderspiel,
und dabei sah er so edel und beson
ders auF, daß ich damals zum er
stenmal «cht begriff, was das heißt,
daß der Geist den Stoff beherrscht,
und daß der Wille stärker ist als all«
todte Masse.
Allmählich entdeckte ich auch, daß
mein Kamerad Konstantin sich nicht
mit der aufgetragenen Handarbeit be
gnügte. Es fiel mir auf, daß er
zu Zeiten nach Feierabend verschwun
den war und sich nirgendb zeigte, und
bald kam ich dahinter, caß er dann
in seinem gemietheten Stübchen in
der Senfgasse saß und zeichnet«. An
fangs meinte ich er wollte sich üben
und die Abendschultünste nicht einro
sten lassen, aber dann ging ich einmal
hin, und da sah ich zufällig, daß er
am Lösen einer Konstruktions - Aus
gabe war, und als ich weiter redete
und fragte,, erfuhr ich bald von ihm,
daß er an einer Erfindung arbeite.
Seitdem ich das wußte, kam ich in
ein vertrauliches Verhältniß zu ihm,
und nach einiger Zeit kannte ich alle
feine Geheimnisse. Er hatte zwei
Maschinen erfunden, von denen eine
erst auf dem Papier, die andere schon
im Modell fertig war. Es war ein
Vergnügen, seine Zeichnungen anzu
sehen, so tadellos sauber und scharf
waren sie ausgeführt.
Mein abendlicher Verkehr mit Kon
stantin erlitt eine Unterbrechung, als
ich im Herbst die Fränze Brodbeck
kennen lernte und ein Verhältniß mit
ihr anfing. Damals fing ich wie
der stark zu dichten an, was ich seit
meiner Lateinschulzeit unterlassen hat
te, und das hübsche leichtsinnig« Mä
del hat mich mehr gekostet, als sie
vielleicht werth war, obwohl ich noch
mit einem blauen Auge kam.
Ein«s Abends, nachdem ich laijge
wegg«blieben war, kam ich wieder ein
mal zum Silbernagel auf seine Man
sardenstube und sagte: „Grüß Gott."
Da schaute er mich bedenklich an und
wusch mir wegen der Weibergeschicht«
gründlich den Kopf, so daß ich fast lie
ber wieder fortgelaufen wäre. Aber
ich blieb doch da, denn in seiner zor
nigen Rede war etwas vorgekommen,
was meiner jungen Eitelkeit gewaltig
schmeichelte.
„Du bist zu gut für so «in Weib,"
hatte er gesagt, „und überhaupt zu
gut für die Frauenzimmer. Ein gro
ßer Mechanniker wirst Du nicht, wenn
Du das auch nicht gern hörst. Ab«r
etwas steckt in Dir, das wird schon
noch herauskommen, wenn Du ihm
nicht selber daS Kreuz abdrehst."
mich ein« Weil« streng an, dann leg
te er loS:
„Das kann ich Dir gleich sagen,
zum Erzählen ist's zwar eigentlich
nicht, «s ist nur so eine Erfahrung
oder eine Episode oder wi« man das
heißt. Aber Du wirst es schon be
greifen, wenn Du nicht blos mit den
nicht! Verstanden?
„In Cannstatt bin ich zwei Jahre
in Arbeit gestanden. War auch Gie
ßerei dabei, ein schöner Betrieb und
viel zu lernen. Kurz vorher hatte
und dergleichen, ganz nett, ober es
war nicht praktisch, braucht« zu viel
Kraft, und da hatte ich den ganzen
Kram wieder kaput gemacht. Jetzt
wollt« ich noch was ordentliches ler
nen, und das that ich auch, und nach
der etwas an, die kleine Waschma
schine dort; die wird gut. Da wohn
te ich bei einer Heizerswitwe, eine
schöne Zeit . Du liebe» Gott, was
hat man sonst vom Leben, als daß
man schafft und aus seinem Kopf her
aus was in die Welt setzen kann?
junge Burschen gern mit Mädchen
einen Spaß haben, lachte ich ihr zu
und sagte ihr manchmal etwas Lusti
ancinander. Ani Feierabend sind wir
in den Anlagen spazieren gegangen
und am Sonntag auf ein Dorf ins
daß ich im Sinn drinnen mit ihr I
uneinig war und mich ärgerte.
„Nachher dachte ich mir dann aber,
warum soll das Mädchen sich um
Deine Zeichnern bekümmern, wo sie
wahr? Und da nahm ich mich zusam
men, und es war auch wirklich z»
viel verlangt. Nun, das also gut.
te es nicht, so fingen wir an vom
Heirathen zu reden. Meine Aussich
ten waren ja nicht schlecht, ich hätte
liche Aussteuer bei einander und auch
noch ein paar hundert Marl Erspar
tes. Und seit wir einander das ge
zärtlicher geworden, und auch ich hat
te nichts anderes mehr im Kops als
meine Verliebtheit.
ganz schön, und ich war recht glück
lich, wie es einem Bräutigam ansteht,
ließ mir AuSweis-Papiere aus mei
ner Heimath kommen und wa^ete^ei
noch vier oder sechs Wochen.
„So weit war alles in Ordnung.
Bis die Ausstellung eröffnet wurde.
O Sakrament, Junge! ES war ein«
Gewerbeausst«llung, nur ziemlich klein,
und wurde an ein«m Sonntag eröff
net. Von der Fabrik hatte ich eine
Eintrittskarte gekriegt, und für die
Lene hatte ich noch ein? dazu gekauft.
Wir hatten Ermäßigung. Da war
großer Klimbim, kannst Du Dir den
ken. Musik und Spektakel und ein«
Masse Leut«, ich habe dem Mädchen
einen Sonnenschirm gekauft, aus ei
den, und da gingen wir herum und
waren vergnügt. Im Freien spielte
eine Militärkapelle aus Ludwigsburg,
es war auch das schönste Wetter und
alles voll. Später hab' ich lagen hö
ren, sie hätten Defizit gemacht, aber
das kann ich nicht glauben.
„Wir liefen ü.erall herum und sa
hen uns die Sachen an, und die^Lene
meincr Wasch
als müßte ich mich schämen, und als
wolle sie mich von allem fortzerren,
was mir früher lieb und wichtig ge
wesen war. Ich spürte ganz deut
lich, wi« in einem Traum, entwe
der heirathest Du und gehst inwendig
kaput oder Du gehst wieder an Dein«
Wasch - Maschine. Da sagte ich der
Lene, ich wolle noch ein Weilchen hier
in der Maschinenhalle bleiben, da
zankte sie und ging dann allein weg.
„Jawohl, Junge, so ist's und so
war's. Am Abend saß ich wie ein
Wilder am Zeichenbrett, am Montag
morgens hab' ich in meiner Fabrik
werden Maschinen gemacht, eine hab'
ich schon im Kopf, und für die da krieg'
ich's Patent, so gewiß ich Silberna
gel heiße."
«n »te falsche «»reff«.
ser ersetzen," bemerkte Herr Vincent
Hugo und ging zu seinem Advokaten.
In der That wurde das Zollamt
ihm sein« Bewunderung durch sechs
große Rumfässer bezeugen wollte
Das Räthsel blieb, wie der Dichter
in drei Monaten tausend Liter Rum
getrunken haben sollte. Er hct sie
nicht getrunlen. Mit seinem Wein
händler traf er ein Abkommen, und
für die tausend Liter Rum halte er
Mein Name ist Hasei
Redensart: Mein Name ist Hase, ich
weiß von nichts! ist folgender: Ali
Viktor Hase, der Sohn des bekannten
hatte, aus der Musenstadt fliehen.
wandte er sich an Viktor Hase um Zu
flucht und Hilfe. Nun war jeder
Mißbrauch der Legitimationskarte
streng verboten, aber daS ließ sich
nicht verbieten, die Karte zu verlie
ren. Viktor Hase verlor sie; jener
fand sie, kam glücklich über die Grenze
und ließ dann die Karte wieder fal
len. Sie wurde gefunden und als
verdächtig dem Universitätsgericht«
iibersandt. Zur Untersuchung gezo
gen, äußerte sich der junge Jurist so
fort: „Mein Name ist Hase, ich ver
neine die Generalfrage, ich weiß von
nichts." Aus dieser Aussage, die da
mals in Heidelberg rasch bekannt
wurde und bald die Runde durch
Deutschland machte, ist mit Weglas
sung deS juristischen Charakters die
bekannte Redensart entstanden: „Mein
Name ist Hase, ich weiß von nichts."
Der Lausbub.
„DaS kann ich Dir sagen, in Dei
nem Alter hab« ich keine Cigaretten
geraucht."
„Recht hast Du gehabt, Onkel! Ci
garren sind mir schließlich auch lie
Wenig Vertrauen.
Zum Amtsvorsteher eines schlesi
schen Dorfes kommt ein Bäuerlein,
um seine Wiederverheirathung anzu
melden. „Na, Krause", sagte der
Amtsvorsteher jovial, „das ist recht,
daß Ihr Euch wieder verheirathen
wollt; da gratulire ich Euch schön
lange was! Wer weeß, was ser a
Biest fe wieder iS."
Praktische Neuheit.
„Lenkbares Klavier - Luftschiff",
ermöglicht das Klavierspiel fern von
jeder menschlichen Behausung bis zu
einer Höhe von 9IXX> ?uß.
Vorsicht. Diener: Nun ist
der Baron mit seinen Cigarren und
dem Wein Jetzt Heißt'S,
schließen!
Er hat doch recht. Lehrer:
Also Richard Meier heißt du? Weißt
du vielleicht, wie dein Name geschrie
ben wird? Nicht? Du hast aber doch
gewiß schon den Namen deines Va
ters gelesen? Schüler: Ja. Lehrer:
Wie schreibt er sich denn, mit i oder
y? Schüler: Mit ü. Lehrer: Das
kann doch nicht angehen! Buchstabire
mal vor. wie er seinen Namen
schreibt. Schüler: M —ii—l —l—e —r!
Das Fräulein (erklärt die
drahtlose Telegraphie): „Trude! An
was dachten Sie eb«n?"