Verl!««. „Wie kannst Du nur Deinem Lräutigam einen Taschenkamm zum Geschenke machen, Elsa? Er ist doch Verschiedenartig« Auffassung. Daß Kunstwerk« verschieden beur theilt werden, ist nichts Neues. Daß tZilder und Bildwerke alter Künstler, sten, hinsichtlich des dargestellten Ge genstandes abweichende Erklärung er fahren, ist nichts Seltenes. Eine be sonders eigenartige, das stolze Selbst bewußtsein der Eingeborenen in den deutsch-afrikanischen Kolonien und der Rolonialsoldaten. der ASkari, verra thende Denkmalserklärung vernahm jedoch eine deutsche Krankenpflegerin aus dem Munde eines ihrer dunkel farbigen Patienten. In Daresfalam hat man bekanntlich dem Forscher H. v. Wißmann ein einfaches, würdiges Denkmal errichtet. Wißmann steht auf einem ragenden Felsblock, an ihn lehnt sich ein ASkari und hält eine Nahne über «inen ruhenden Löwen. Für die Schwarzen ist die Hauptge stalt des ganzen Denkmals natürlich d«r Askari, und da er-ählen sie sich nun: „Der große, weiße Mann hat sich vor dem Löwen auf ein«n Felsen geflüchtet; da ist der Askari gekom men, hat den Löwen getödtet und so den großen, weiß«n Mann g«r«ttet. Zum Zeichen des Sieges schwingt er die Fahne." Das hat sich Wiß- Wink. Schwiegermutter (zu Be such): „Ihr habt doch auch ein Bade zimmer? Ich nehme nämlich täglich «in Bad." Schwiegersohn: „O ja, bit te ' —-k für O. Tateläben, kannst mer sagen den Unterschied zwischen dir und änn Tausendfuß? Nu, Moritzche? Ae Tausendfuß hat Z- Bein« und du hast O-B«ine! Ungewollte Grobheit. A.: Haben Si« «igentlich Trauer, Herr Baumann? B.: Wieso? B.: Sie machen einen so traurigen Bissig. Frau A.: Ich finde, die Kinder müssen nicht immer all«S sehen und hören. Wenn ich mich mit meinem Mann aussprechen will, Frau So? Deshalb steht Der beleidigte Esel. Der Ochse hatte den Esel beleidigt. du dich nur mit dem Ochsen einlassen; du weißt, er ist ein grober Flegel", meinte sein Herr. „Er hat meine Ehre angegriffen", klagte der Esel. „Das ist doch nicht anders von ihm zu erwarten", lächelte der Mensch, „du aber hast seiner Taktlosigkeit dein« Gesundheit, vielleicht dein Leben ent gegengesetzt. Du bist ein Esel!" „Ich weiß, Herr", entgegnete der Esel „aber früher wußte ich e< nicht." Schnell deutsch gelernt. Eine kostliche Scene trug sich in ei nem Stadttheil Prags zu, aus wel chen die sonst so wohlthuende Freundlichkeit der Geschäftsleute sich er zur Antwort: „Ae r»»unii". Der Pr«ßburg«r kam in Hitze. „Was, „nix deutsch" wolln Sie verstehn und da in „Was?" keifte jetzt die Ladnerin, „dumme Gans? Das laß ich mir nicht g'fall'n!" „So," lachte der Prehburger, „jetzt kinnens af amol also doch verstanden! Sie werden auch verstehn, was a Marken is." Und wirklich bekam er unter lustigem La- Ein gemüthvoller Thierfrennd. Theaterdiener: „Was haben Sie denn da für eine sonderbare Vor seit ich Mitglied des Thierschutzver die Stiefel!" Anch eine Kostümfrage. Folgende drollige Bühnengeschichte spielt auf die Hutmode an: Abend ei ner Erstaufführung. Das erste Klin gelzeichen ertönt und im Publikum regt eine Dame auf di« Bühne: „U.n Gotteswillen, noch nicht den Vorhang aufziehen, noch nicht aufziehen!" „Ja. was gibt's denn", fragt be stürzt der Regisseur, „was, ist denn geschehen?" „Ich mutz erst oersu chen", antwort«!« die aufgeregte Li«b hab«rin, „ob ich mit meinem Hut Gewissenhaft. Rentier: „Ich habe Ihnen doch nicht gefunden?" Bettler: ,O doch, ich habe Si« g«stolz: Entsetzlich! Zehn Jahre! Und Gesicht sagen? Herr A.: Nu, wif kann ich augenblicklich meiner Toch ter nicht mitgeben. Bewerber (Arzt): Aber erlauben Sie gütigst, soviel könnte ich ja beinahe als Ho norar meine Besuche bei Ihnen Guter Grund. lich hier los ist; Sie sind schon der zehnte Bettler!" „Ja, wissen Sie, heut' ist unser Congreßtag hier." Kleine Ursachen, graste Wir kungen. letzte zu Boden! Und das Oberhemd war sein letztes reines, das Teufels weib von Plätterin hatte ihn mit der Wäsche sitzen lassen. in die grüne Weite fuhren! Wie ein Berserker zerrt der Kanzleirath Wil helm Stigler an dem Hemdbündchen, Knopf f«hlt, und schreit ein wüthendes „Herein!" als es an die Thür pocht. Dann ab«r macht er im Bewußtsein Armen in den Rock Hinein. Nicht Minna, die robuste Maid für alles, bringt ihm wie üblich den Frühkaffee, wittwete Oberlehrer Selma Dühring, hat sich selbst bemüht, und sagt, wäh rend sie das Tablett auf den Tisch sklltt dabei zur Wanduhr hinüber, sieht, es ist die allerhöchste Zeit, daß er zum Bahnhof eilt, wo die anderen wohl stöhnt in seiner Noth laut auf. „Fehlt Ihnen etwas, Herr Kanzlei rath?" fragt theilnehmend die Frau Oberlehrer. Schauriger klingt sein Stöhnen und wieder reißt seine Hand am offe nen Hemdbündchen, an dem er den Kragen nicht befestigen kann. „Und ob mir was fehlt! Ein Knopf fehlt mir! Ein Königreich für einen Hemdenknopf!" „Ein Königreich?" Frau Selma, die in derlei Mannesnöthen Wohler fahrene, lächelt: „Nun, ich thu's billi ger. Einen Augenblick Geduld." Sie ist zum Zimmer hinaus und kommt zurückgeeilt mit Nadel, Faden und einem kleinen weihen Knops, deu tet auf einen Stuhl und sagt munter: „Bitte zur Operation gefälligst Platz zu nehmen." wehren. „Wie dürfte ich Sie und „Gegen die Schicklichkeit?" lacht Frau Selma. „Du lieber Gott, von einer alten Frau, die zehn Jahre lang verheirathet war, können Sie sich ruhig mal was am Zeuge flicken lassen." Nun lacht auch er, mmnn auf dem Stuhle Platz, beugt ihr den Nacken renden warmen, weichen Frauenfinger ein paarmal leis dagegen streifen. Ein ganz kurioses Empfinden ist's, er weih nicht recht, ob angenehm, ob un angenehm doch wohl das letztere, denn als Frau Selma mit einem: „So der Schaden wäre geheilt" den Faden abreiht, springt er voll Haft empor und fährt sich mit der Hand über die Nackenstelle, wo ihm dieses kribbelnd warme Gefühl sitzt. Daß er kein Wort des Dankes gesagt, fällt ihm erst ein, als die hilfsbereite Wittib ihn verlassen und die Thür hinter sich geschlossen hat. Dann bin det er sich umständlich denKragen um. gießt sich den Kaffee ein. beginnt mit geistesabwesendem Gesichtsausdruck zu trinken und stößt plötzlich mit wilder Bewegung die Tasse auf den Tisch zu kucht dem Kutscher zu: „Stettiner Bahn schnell, nur schnell!" Der Rosselenker thut, was er kann. abesse" wird ihm der Bescheid. Er steht vernichtet, will's nicht glauben. Sein Zug, feine Kegelbrü heuerliches zu thun, was das Weltall aus den Fugen reiht, fügt sich schließ lich zähneknirschend in das Unabän derliche und kehrt dem Bahnhof den Rücken. sich's aus, wie nun die anderen in die Frühlingifrühe hinausfabren, wie sie dann zu Berge steigen und droben in sprechen, zu d»r sie sich den Waldmei ster selber gepflückt. Seine Laune oer- besserte sich nicht unter diesen Bildern, die seine Phantasie heraufbeschwört, bastelt! Was mußte sie sich nach man sich auf gefreut hatte! Mir ist's eben kaum besser ge gangen. Ich hatte mich mit einer det und wie ich sie nun abholen wollte, haben sich auswärtige Verwandte bei ihr angemeldet. Mit unserer Partie ist's natürlich nichts." „So," sagte der Kanzleirath wieder mit bissigem Ton. „Na, da können wir uns ja miteinander trösten." „Getheiltes Leid ist halbes Leid," lacht sie. Ihr Lachen dünkt ihm geradezu sri» vol. Giftig sieht er sie an. „Wer im Leid noch so vergnügt fein kann —" „Hm —>" macht der Kanzleirath „hm —" und weil sie die gleiche Weg richtung haben, beginn« er neben Frau Vergnügen," brummt er verdrießlich. „Ja, wo sollte ich in der Geschwin digkeit Jemand hernehmen, der inir's theiltes Leid halbes Leid ist," höhnt Worte doch wahrhaftig nicht gemeint gewesen. Aber schließlich ein ver pfuschter Tag war's doch einmal und dacht», bis nach Schlachtensee. Das ist mein von sich gesagt. Na, mit dem Alter ließ sich's halten, allerhöchstens sechs unddreißig gab er ihr und er war g.'hen," sagte Frau Selma, sich gleich falls erhebend. Aber sie begannen nicht wieder „Ist das schön hier," sagte sie leise paßt, und weil weil „Holdrio! Freut euch des Lebens, Weil noch vas Lämpchen glüht." „Bravo," sagte Frau Selma. „So Er gefiel ihr also! Und sie sie ser, je weiter der Tag vorschritt, und als sie gegen Abend am User des Wannsees beim duftenden Maitrank saßen, da geschah's! Da hatte er plötzlich die weihe, mollige Grübchen- Hand, die auf der Tischplatte lag, an seine Lippen gedrückt. „Aber Herr Kanzleirath —" flü sterte Frau Selma, doch die Hand zog sie nicht zurück. Na und dann Eine Flasche Sekt hatte er bestellt, „weil man doch die geleert hatten und dann beim Mondschein Arm in Arm zum Bahn hof gingen, meinte die verwittwete Frau Oberlehrer: „Aber, daß ein verlobtes Paar zu sammenwohnt, das schickt sich doch nicht." Das hieß: sie kündigte ihm die Wohnung, bis bis Ueber dieses „bis" denkt der Kanz leirath, als er wieder daheim in seiner behaglichen Stube steht. Sein Blick hängt starr am Boden. Da liegt auf dem rothen Teppich ein kleiner, weißer Gegenstand ein kleiner ab gerissener Hemdenknopf. Den hebt er auf und betrachtet ihn kopfschüttelnd. So federleicht ist er und doch so ge wichtig in dem, was er hervorgebracht. Behutsam legt er den Knopf auf die Tischplatte. „Man muß aus allem immer das Beste zu machen suchen," meinte Frau Selma hinfort feine Er reibt sich den Kopf, in dem's ihm wie ein Mühlrad rund umgeht, und plötzlich lacht er schallend auf Seine Selma er hatte hinfort eine Selma! Weil er seinen Zug verpaßt, hatte er dafür den Anschluß für das Leben gefunden. Thierisch« Keinschme««». Es gibt wenig Menschen, die nicht Austern gern essen, aber sie brauchen sich deshalb noch nichi für besondere Gourments zu halten, denn sie thei len ihre Liebhaberei mit manchen Thieren. So behauptet wenigstens Professor Giebel, daß der Orang- Utang und der Predigeraffe oft an die Meeresküste gehen und dort Schal thiere suchen. Der Orang soll es be sonders auf eine große Austernart ab gesehen haben und si« sehr geschickt be handeln. Sobald die Auster ihre Schalen öffnet, schiebt «r einen Stein dazwischen und kann nun die Mol luske, ohne sich zu klemmen, bequem hervorholen. Der Predigeraffe dage gen soll die Schale einfach mit einem Steine aufschlagen. Auch der Fuchs soll Muscheln nicht verschmähen, und es existirt darüber ein abenteuerliches Geschichtchen. Ein Reinecke fand «injt zu Ardinispair« am Loch Carron eine riesige Trompetenmuschel zur Ed bezeit am Strande, und als si« in der Sonne ihre Schalen öffnete, steckte er gierig die Zunge hinein. Sofort schloß das Thier die Schalen und nun war es an der Zunge gefangen. So überraschte ihn die Fluth, und er ertrank. Auch der Waschbär soll Austern suchen, und sie mit der Pfote geschickt hervorholen. Die Moschus ratte taucht nach Fluß- und Sumpf muscheln, zerbricht sie und frißt sie auf. Daß Mäuse über Austern gin gen, die für den menschlichen Genug im Keller aufbewahrt wurden, wirv auch erzählt, mit der Moral, daß si« für ihre diebische Naschsucht mit dem Tode bestraft wurden. Sie wurden eingeklemmt und halb zerquetscht den» Koch präsentirt. Der Bär liebt, wie man schon aus der Fibel weiß, den Honig leiden schaftlich, der Edelmarder gerade das feinere Geflügel, und der Fischotter sind die edelsten Fisch«, etwa Forellen, gerade die besten. Raubthiere fressen immer bestimmte Körpertheil« ihrer Opfer zuerst, offenbar, weil diese ih nen am besten schmecken. Bei Hyänen, Schakalen soll die Vorliebe für die Sqwanzwurzel des Kamele besonders groß sein. Daß endlich Tiger, die Menschenfleisch gekostet haben, dieses jeder anderen Speise ist be dise. König der Lüfte?" Schüler: „Zeppe lin I." B-rfichtig. Student: „Auf eins möchte ich Sie noch aufmerksam machen! Ich bin zeitweise recht zerstreut!" d' M h !" An der Normaluhr. Jung« Dam«: „Schon halb n«un wo bleibt er nur? Gestern hat er mich sein Juwel genannt und heute Schulhumor. Frage: „Was hätte Eva der Schlang« sagen müs sen, als diese ihr den Apfel anbot?" Antwort: „Sie hätte sagen müs sen: Ich will erst mal mit meinem Mann darüber sprechen; das thut Mutti immer!" Verfehltes Mitte l. A.: „Na. wie ist's vergangene Nacht mit dem Schlafen gegangen; haben Sie meinen Rath befolgt und gezählt?" B.: „Bis achtzehntausend hab' ich gezählt!" A.: „Dann sind Sie eingeschlafen?" B.: „I bewahre, dann war's fünf Uhr und ich mußte aufstehen!" Im Eifer. „Weißt D'. Kathl, heut' hab' ich's ihnen in der G'meindesitzung or dintlich g'sagt, daß sie die Automobilisten, die Tropfen, von jetzt ab in Ruh' lass'n soll'n unser allergnädigster Herr Graf g'hört jetzt auch dazu." Patriotisch. Junge Dame (die soeben das Abiturientenexamen bestanden): „Wie schade, daß ich jetzt nicht auch einjährig dienen darf!" In der Trinkerheilan stalt. Direktor: „Warum sind denn die Leute alle so aufgeregt?" Auf seher: „Ach, Herr Doktor, da hat Chaussee gestanden und mit der Schnapsslasche „Prosit" hier herüber gewinkt!" Wird fliegen! Der kleine Isidor kommt zu seiner Mama: „Mamme, was is das, ä Engelche?" „Nu, ä Engelche hat Flügel und fliegt so rum." „Na, Mamme. der Bappe sagt immer zu unserm Kinderfräulein, „mei Engelche", und die kann doch nich fliegen." „So! Du wirst erleben, wie se fliegt!" > MÜH WW WW^WU -- Amateurphotograph: „In welcher Pose laufend, stehend oder lie gend?" Verschnappt. „Es ist mir höchst fatal, Johann: ich möchte ein Abgeblitzt. Alter Geck: Dame: „Warum nicht? Ich lieb« auch ter Glücklich«?" Dame: „Mein reicher Onlel." Boshafte Bestätigung. Mein Geschäft ist nicht leicht, Herr Huber am Wein bleibt nicht viel." „Glaub's schon, Herr Wirth es Ausrede. Gattin (schluch zend): O du Undankbarer, früher hast du mich dein Alles, dein Glil? genannt, und jetzt zerrst du mich bei den Haaren! Gatte: Nun, weist du denn nicht, daß man das Glück bei dem Schöpfe fassen muß? Ein kleiner Irrthum. „Aber, Herr Hüter, wie konnten Sie denn überall behaupten, der Herr Doktor verstehe nichts?" „Ja m«i, H«rr Amtsrichta, i hab' 'n Herrn Dokta zu meiner Alt'n hol'n lass'n und da hat er g'sagt, sie hätt' die Mundfäule. Herr Amtsrichta! Mei Im Restaurant. Nichte: „Du, Onkel, auf der Speisekarte gibt's auch BackUche mit Salat!" Onkel: „Hm, ohne Beilage seid Ihr auch zu ungenießbar!" Unüberlegt. Backfisch (zum Wi« immer. Haushälterin: „Ich sollte den Herrn Professor erin nern, daß Si« heute b«i der Frau von Ihrem verstorbenen Colleges Schulze einen Condolenzbesuch ma chen wollten." Professor: „Hm hm ganz richtig, bei Schulze; aber warten Sie. heute ist ja sein Kegel tag, da treff' ich ihn doch nicht zu Im Glück. Tante (zu ihrer kurz verheiratheten Nichte): „Na, ist denn Dein junger Gatte auch recht glücklich?" Nichte: „Der schwimmt im Glück; gestern Abend hat er sogar hat geliißt!" Im „Was sitzt denn da für ein gefesselter junger Mensch mit am Stammtisch?" „Ein durchgebrannter Kassirer, den der Polizist heut' eingesangen hat: fünfhundert Mari Belohnung giebt's dafür." »Eigenthümlich, warum ein?" .Ja, wissen Sie, das ist ihm zu unsicher den läßt er nicht aus den Augen den nimmt er heute in jede Kneipe mit, bis er verhört und in's Bezirlsgefängniß eingeliefert wird.'