Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 10, 1909, Image 2

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    re zurück, Arthur, es ist alles verge
ben" ich hab' aber keine Lust
dazu."
„Da würde ich einfach nicht hinge
hen."
,Na, da könnt' ich was erleben!"
Eine Ttilblüthen-Sammluug.
In ein«r m«dicinisch«n Fachzeitung
wurde eine „klinische Köchin zur kon
traktlichen Speisung" verlangt. In
der amtlichen Bekanntmachung eines
Gemeindevorstehers war die Rede von
den „Herrn Offiziershunden". In ei
ner illustrirten Zeitung war solg«nd«r
unglücklich gewählt« Titel zu lesin:
„Der Schreiber der Schillerschen Ge
dichte aus einer Postkarte." Das be
rührt ebenso komisch wie di« St«lle
aus jenem Steckbriefe: „Außer oer
stark gebogenen Nas« holt er beim
Sprechen sehr stark Athem durch die
selbe." Ein pfälzischer Bürgermeister
leitete eine feuerpolizeiliche Verord
nung mit folgenden Warten ein: „ES
<st uns zu Ohren gekommen, daß das
Lieh in den Ställen mit brennenden
Cigarren und Pfeifen gefüttert
wird..." Da? arme Vieh! Eine
süddeutsche Zeitung besprach ein Con
cert, indem sie rühmte: Fräulein D.
verfügte über einen sehr sauberen
Sopran und sang ihre Lieder ausge
zeichnet. Dasselbe läßt sich auch von
dem Bassisten Herrn K. sagen. Ob
dieser auch über einen sauberen So
folgender Satz aus einem Roman Ga
len»: „Ein weiblicher Fuß schlüpfte
jus Zimmer und löschte mit eigener
sen wir nicht, daß er aber blind gewe
sen ist, steht fest": und „Mohammed
nichts Schriftliches."
Ein guter Kerl.
Baron Kliefiz, sondern ein gewisser
Herr Mayer, Buchhalter; zweitens ha
ben Sie bereits Frau und drei Kin-
Gcnau.
Frau: „So, also jetzt um 2 Uhr
kommst Du nach Hause! Das ist nun
M,tt«rnacht ,n der Kne,
Mann: „O Gott! Jetzt treibt die
ProtzenS Aerg«r. Rebekka:
Moritz: Ich ärgere mich nicht über
die rothe Nas' selbst, sondern weil
Man sagt daßu Kupsernas'.
Als Rauch. Dichter (pathe
tisch): Mit jedem meiner Gedichte
fliegt ein Stück von mir in die Welt
Wörtlich befolgt.
Sin Bauer schickte seinen
Knecht in den Kuhstall. „Gib jeder
Kuh einen Kohlkopf," sagte er, „aber
pah gut auf, daß Du den größten der
Kuh gibst, die die meiste Milch gibt."
Der Knecht that, wie ihm geheißen
war. Als er wiederkam, fragte ihn
sein Herr, ob er auch alles richtig ge
macht hätt«. „Ja," erwiderte der
Knecht, „ich habe jeder Kuh «inen
Kohlkopf gegeben und den größten an
den Pumpenschwengel gehängt."
Abgewinkt. Junge Frau:
„Lieber Georg, in unserer Brautzeit
machtest Du fast täglich kleine Ge
schenke. Warum bringst Du mir jetzt
nie mehr was mit?" Junger Ehe
mann: „Meine Liebe, hast Du denn
schon «inmal gehört, daß ein Fischer
einem gefangenen Fisch noch Köd«r
gitbt?!'
Mildthätig.
...Wie, Sie hab«n mit dieser
nem Wohlthätigkeitsball!"
lichk«it«n, zuletzt auch den Weinkeller,
zeigt): Haben Sie Ihren Wein eigent
lich nicht unter Verschluß? Haus
mir wirklich leid!"
Alles möglich. Freundin:
„Na, wie l«bst Du denn nun eigentlich
mit Deinem Gemahl?" Weltdame:
„O, wir haben uns in den fünf Jah
ren unserer Ehe sogar zweimal ge
küßt!"
Schlecht« Musik. Gast
(zum Kellner): „Sie haben Garten
konzert und da ist es so leer?" Kell
ner: „Kein Wunder, sie spielen ja schon
zwei Stunden!"
„Sagen Sie 'mal, gibt's unter den
Menschenfressern auch Vegetarier?"
Afrikaforscher: „Natürlich,
die fr«ss«n die grünen Jungens aus."
EinSchlauberger. Frem
der: „Na, den großen Haustn Schmutz
und Unrath könnten Sie auch mal
da von Ihrer Hecke wegschaffen lassen,
Huberbauer!" Bauer: „Fällt mir ein.
wenn der Sommer kommt, dann thut
das schon ... der Verschönerungs
vrrein!"
Er kennt ihn. A.: Du hast
Phier«n lassen? B.: Ja! Was°saß
Du zu dem Bilde? A.: Sehr ähn
lich! Hast Du sie schon bezahlt?
B.: N«in, noch nicht. A.: Da»
sieht Dir auch ähnlich.
Em stolzes Paar.
auf einmal gar so stolz?"
„Er hat jetzt den größten Misthau
fen im Dorf und seine Frau ven
Piratrnherocn.
Skizze von Fr. C,
Für das Gedeihen des gefährlichen
Trios: Piraten, Freibeuter und See
räuber waren just Friedenszeiten
günstig. Der Krieg bot den Aben
teuerlustigen Beschäftigung, Beute
und Rausch. Kamen Friedenszeiten,
wußten sie nicht, was mit sich und
ihren Kräften anfangen, die Rückkehr
in die ehrliche Handelsschiffahrt bot
wenig Abwechslung und noch weniger
Verdienst. So beherzigten sie lieber
alle die Meinung eines ihrer Hilden,
Kapitän Bartholomew Robirts: „Im
ehrlichen Dienst ist magere Kost, ge
ringer Umsatz und harte Arbeit, in
unserm Berufe ist Fülle und Satt
heit, Vergnügen und Muße, Freiheit
und Macht; und wer stände nicht lie
ber auf dieser S«i!e, wenn alles Ar
ge, das dabei zu überstehen ist, einig«
bittere Momente im Sterben sind.
Nein, ein lustiges Leben und ein kur
zes dazu, das sei mein Motto." Ro
berts, der focht wie ein Tiger und
schwatzt« wie ein Advokat, hatte als
Pirat «ine glanzvolle Carriere; er ka
pert« über vierhundert Segler und
starb jung wie er sichs wünschte
> — durch einen verirrten Schuß.
Die ersten Zeiten der großen Pira
tenepoche um Mitte und Ende des
17. Jahrhunderts spielten sich noch in
mehr europäischen Gewässern, um
Spanien ab, als der Boden aber hier
anfing zu heiß zu werden, zogen sich
die Piraten in den indischen Ocean
zurück. Meist waren es Engländer,
die diesen gewiß freien, aber auch ge
fährlichen Beruf ergriffen. Die Hol
länder, denen ja auch die Schiffahrtz
aber reichen Handel und ihre ausgie
bige Fischerei beschränken, sie hatten
dank vielfältiger und üppiger Er
türlich die des Groß-Moguls,
ren die letzten großen Verstecke der
Piraten, und bis um das Jahr 1717
tier. Die zahllosen Buchten und Jn
selchen des Golfes von Mexiko boten
ihnen große Bequemlichkeiten und
der Berichtes werth sind. Im Jahre
hundert Mann, vertrieben die sechzig
zum Schutz bestellten Wachtsoldate»
mit ihren Führern, bemächtigten si»
rantien für erfolgreich«? Arbeiten
sicherte. Er war der Typus des gro
ßen Piraten, dabei von einer wahren
Sucht zum Heirathen besessen. Er
hatte etwa zwölf Unterschlupfe an
den verschiedensten Orten und liebte
gniigen" machen, ging in sein Lager,
holte drei Töpfe voll Schwefel, fetzte
sie aufs Feuer und war am Ende sehr
hörte und dann plötzlich verschwand.
Das war der Teufel selbst gewesen.
Gleich vielen anderen großen Män
ziehung in Verbrechervierteln durch.
Sein Ruf als Falschspieler war groß.
Er meutert« dann auf einer Bauholz-
Elpedition und hißte die schwarze
Flagge, nachdem er das Schiff gänz
lich in seine Gewalt gebracht hatte.
Er kann zu den größten Piraten ge
zählt werden, nur daß er seine Raub
erfolge mehr seiner Schlauheit als
seinem Muth zu danken hatte.
Schwarzbart rechnete mit den aber
gläubischen, Roberts mit den roman
tischen Gefühlen der anderen, Ned
Low baute auf ihre Dummheit.
c'iiige Piratenschaluppen unter seinen
Oberbefehl. Er hatte besonderes
Glück. Ein Schiff des Groß-Moguls,
Beute unauffällig an verschiedenen
Orten los. Bis auf die Juwelen und
diese wurden sein Verhängniß. Sie
Preise. In England hoffte er auf
vornherein ausgeschlossen wäre. Das
Geschäft wurde in Bideford, wo Ave
ry unter falschem Namen lebte, crbge-
Voraus, und die Herrschten reisten
ab. Das Geld ging zu Ende, Avery
hungerte und ging schließlich nach
Berühmtheit zu seiner Zeit im Volk.
Groß-Moguls Tochter seine Gattin
Glaube des Volles an seine Macht,
nichtet würde. Und während die
Volksphantasie Avery mit der Krone
auf dem Haupte in reichstem Ueber
schworen ihn, sie aufs neue hinaus in
den Kampf zu führen. Die Abenteu
rerlust erwachte in ihm und noch ein
mal steuert« er sein Schiff ins Meer.
Im Rothen Meer griff er ein Schiff
des Groß Moguls an und fiel, hel
denhaft kämpfend, wie es sich für den
alten, tapferen Piraten, der er war,
gehörte. Das geordnete bürgerliche Le
ben hatte Tew gleich zahllosen ande
ren Piraten, die ähnlich« Versuche zur
Ehrenhaftigkeit machten, nicht bis zu-
Wohl glaublich.
s'n." b g s . ch ch« ch Pf
bungsring auf den Finger gesteckt."
„Ha! Die! Erkämpft hat sie sich den
Ring, mit List! Und dabei sagte sie
'mal, sie verabscheue den „Ringkampf"!
Di« Heuchlerin!"
BeimHeirathsvermitt
le r. „Ich hätte schon «ine passende
Partie, aber die Dame hat eine ziem
lich rothe Nase." „Das macht nichts,
ich trinke selber sehr gern «in Gläs
chen!"
Seufzer. Mutter (die sechs
Töchter hat, als ein Assessor mit sehr
gutem Appetit öfter zu Tisch kommt):
„Sin schrecklicher Mensch! An alles
beißt er an, nur an di« Töchter
nicht!"
Etwas And«r«s. „Komm
her, Hänschen, Du mußt die Buchsta
ben kenn«» lernen. Siehst Du d«»
runden Buchstabin hier? Das ist ein
„o", und der da mit dem Punkt
darüber ist ein „i". Hänschen
gähnte und sah nach der entgege^-
len."
Originell. Arzt (der von
einem Privatner als Hausarzt genom
passe!"
Moderne Frauen. Herr
(zum Freunde, der jung verheirathet
ist): „Befaßt sich denn eigentlich Deine
Frau auch mit dem Kochen?"
Ein Gefühlsmensch.
Gutbezeichnet. Herr (zum
Bekannten): .Ihr Sohn ist einem
Sportclub beigetreten? Welchem
denn?? Bekannter: „Ich komme
nicht auf den Namen «s ist so einer,
wo sie sich die Schuhspitzen so schnell
iaput machen!"
Nichtmehrnöthig. Elly:
„Du spielst wohl gar nicht mehr Ten
nis?" Trude: .Wozu? Bin ja
Scherzfrage. Welches ist
der zur Zeit am meisten erörterte Zu
tunstSplan Antwort: Der Bero
pla»!
Die gute alte und di«
neu« Zeit. Millionär: „Ach, wo
hin ist doch die gute alte Zeit ent-
Bettelschreiben, heute sind es Erpres
serbrief«!"
Bester Beweis. Mutter:
„Willi, hast Du Dir auch wirklich die
Hände gewaschen?" Willi: „Wahr
haftig, Mama! Wenn Du mir es nicht
Seine Ansicht. Zwei junge
Burschen unterhielten sich miteinander
nur," sagte der eine, „daß das Meer
nicht überläuft, wo doch alle Flüsse
hineinfließen?" „Du Schafskopf!
Weißt Du d«nn nicht, daß das Meer
voller Schwämme ist?"
Zuviel verlangt. Arzt:
„Ja, Sie müssen eben im Trinken
Maß halten." Patient: „Jesses ne«,
das halten meine Hände nimmer aus!"
Dennoch. Landstreicher:
„Merkwürdig, wie heutzutage unsere
Gesetzgebung beschaffen ist! Da lese
ich, daß Freiheitsberaubung verboten
Ihr' Stieb«! net besser g'wichst?"
Bürgerwehrmann: „Kann ich dersür,
w«nn D«i' Wichs koan Glanz gibt?"
Gedanken. Herr Z, (Mit
muß!"
Komiichgesagt. A.: „War
es gestern voll im Theater?" B.:
„Ja, furchtbar, sogar die Stehplatz«
Ja so! Onkel: Was, der
daß «rst der 18. ist?