Leutnant Börger» ! Als ich mich vor einigen Jahr«» - »ur Ausübung der Jagd und ö-.s < Kisch«reiv«rgnügcns in einer wenig I bekannten Gegend im Westen auf- l hielt, hatt« ich «ines Abends das < Pech, mich zu verirren. Ich stand j jeden Augenblick einmal still und i berechnete mit Hilfe der Sonn« und j mit Hilfe meines kleinen Kompasses die einzuschlagende Richtung, aber ich > fand mich nicht zurecht. Immer un- j !bekannter wurden mir die Wald- ! »veg«, die ich durchschritt. Endlich, nach mehrstündiger, rastloser Wan- i derung, erreichte ich «inen Fahrweg, i koch schien derselbe eines neuen we- > x«n jetzt verlassen zu sein, da auf , Vielen Stellen reichlich Gras wuchs, j Nichtsdestoweniger ging ich muthig j vorwärts, hoffend, daß der Weg nach - irgendeiner Behausung führen werde. Aber mein« Hoffnung erfüllte sich nicht. Die Gegend wurde vielmehr bei jedem Schritt, den ich machte, wilder und wilder. Der Wald rauschte, und schwarze Wögel, die auf den Bäumen am Wege saßen, flogen noch häufiger vuf, als vorher. Ich wollt« gerade umkehren, als ich den Laut eines Fuhrwerkes hörte, das mir schnell entgegenkam. Ich stellte mich mitten «uf den Weg, um die Aufmerksamkett vuf mich zu ziehen, und trotz der Dunkelheit, die sich auszubreiten be gann, sah mich der Fahrende auch. Das Pferd verlangsamte seinen Trab And hielt dicht vor mir an. Im Wagen saß «in älterer Mann; vnd Hintenauf kauert« ein ganz kleiner Bube in einem viel zu weiten Rock. Ich ging gleich auf die Sache los: »Guten Abend ... entschuldigen Sie, wenn ich Sie störe. Ich wohne auf Mörde. Ich hab« mich leider ver »rrt. Möchten Sie die Freundlich ' Zeit haben, mich zurechtzuweisen?" „Sie wohnen auf Mörde? Ja, da jgehen Si« allerdings verkehrt, Sie müssen umkehren, gerade die entge x«ng«setzte Richtung nehmen. Wenn Cie wollen, können Sie sich in den Wagen setzen und mitfahren ... Ach Zvas, Ulnstände machen Sie nicht, es ist Platz genug da, nur immer her auf, ich wohne ziemlich in der Nähe »on Mord«." Ich dankt« dem H«rrn und setzte Imich zu ihm, nannte ihm meinen Namen, und er that desgleichen. Er N>«r der Distriltsarzt dort, Doktor ZStrömme. Er kam von einem Krankenbesuch «nd hatte die Rückfahrt auf dem «lten Wege gemacht, weil er der kür zere war. Sehr hügelig war er freilich, aber sein Pferd lief gut hügelan, ja es möge es sogar gern. Ks sei ein zuverlässiges, kleines Ge- Zbirgspserd. Einmal habe «s im Trabläufen «ine Prämie gewonnen. Plötzlich überfiel uns ein Regen- Nach einer guten Stunde schnellen Fahrens sah ich die Fenster des Hauses vom Doktor leuchten. Der großen Schuppen zog. der °""" Man kann sich auf sie verlassen. Als daher der alte Doktor sagte: .Kommen Sie nur", wußte ich, daß lirli, klein, mit vielerlei Raritäten dt«: Wänden und auf den Borten; alte Kupferstiche und einige schwarz« i Silhouetten, die Frühling, Sommer- I Herbst und Winter darstellten. An den > Wänden auf BörtiN allerlei Nippsa- , chen und Kupsergeräth und in einer > Ecke «in seltener alter Schrank mit i hundertjähriger Holzschnitzerei. Der ! Doktor erzählte, daß manche dieser Ge- ! genstände Geschenke von armen Bauern > seien, di« ktin Geld bezahlen konnten, I ihm aber doch auf jeden Fall etwas hat- i ten geben wollen. i Nachdem wir über verschiedene , gleichgültige Dinge gesprochen hatten. Pause: „Im Grunde bin ich Ihnen sehr > dankbar, daß Sie mit mir gekommen sind und mir heute Abend Gesellschaft leisten. Ich bin nämlich in keiner gu ten Stimmung. Als ich Sie traf, kam ' ich von einem Krankenbesuch, das heißt, ich war dabei, als eine alte Bauersfrau ' starb." Der Doktor schwieg nur «inen Au genblick; dann fuhr er fort: „Ich besitze die Eigenthümlichkeit, die ich mit manchen meiner Kollegen theile, daß die Bauern Zutrauen zu mir ha ben, viel mehr Zutrauen, als zu ihrem Seelsorger. Das ist nun einesteils schmeichelhaft für mich, aber zuweilen ist es auch recht beschwerlich. Unser Pastor ist im Grunde ein Ehrenmann; aber «r ist sehr strenge. Daher sind di«s« Bauern, wenn es zum Sterben kommt, oft geradezu bange, den Mann holen zu lassen, den sie so oft von den Strafen der Hölle haben reden hören. Und doch wollen sie gern Jemanden ha ben, dem sie ihr Herz ausschütten kön nen. So kommt es, daß sie in ihren letzten Lebensstunden zu mir sagen: Doktor, ich habe Ihnen etwas zu lagen. Ich versichere Sie. ich habe während meiner Praxis mehr unheimliche Ge ständnisse anhören müssen, als mir lieb ist. Ich sage oft, wenn einer mir mit dergleichen Mittheilungen kommen will: „Warum sagtest Du das nicht dem Pastor, als er heute hier war?" „Nein, ich konnte nicht. Die Worte, wollen nicht von den Lippen, wenn er > hier sitzt. Ab«r Ihr, Doktor, seid ja! auch ein gelehrter Mann." Ja, ich weigere mich ja auch nicht,! sie anzuhören, kann ja gar nicht anders, und was kann ich wohl anders sagen, wenn sie mir das eine oder das andere gestanden haben, als daß sie nur zu unserm Herrgott beten mögen, dann Obrigkeit nichts angehen, und die be halte ich dann für mich. Aber zuwei len sind's auch Dinge, die auf alte, halbvergessin« Geschehnisse Licht wer sen. Ein oder das andere Verbrechen wird plötzlich aufgeklärt, schwarz wird weiß und weiß schwarz. Natürlich gehe ich in solchen Fällen am nächsten Tag« zum Amtsrichter und erzähle ihm das, was mir der Verstorbene kurz vor seinem Tode erzählte. Morgen werde ich auch hinlniissen, um mit dem Amts richter zu sprechen, wenn es auch inso fern unnütz ist, als dadurch für keinen lebenden Menschen eine Veränderung stattfinden wird. Denn der, den das angeht, was ich heute Abend zu hören bekam, ist schon manches Jahr todt, und so viel ich weiß, lebt auch keiner seiner Verwandten mehr. Ja, eigent lich kann ich Ihnen auch gern die ganze Geschichte erzählen. Aber zuerst muß ich Ihnen dann mal erzählen, was vor vielen Jahren geschehen ist. Ja vierzig Jahre sind sicher vergangen, s«it Leutnant Börger starb. Leutnant Börger paßte eigentlich gar nicht in's Militär. Gott weiß, wie er dazu gekommen war. den Beruf zu Kommandoworte von ihm ab als wie etwas Loses, Aeußerliches im Ge gensatz zu den guten Offizieren, von denen Sie auch wohl manche kennen, Beliebt war er aber. Sprach irgend Jemand von Leutnant Börger, so war's stets, als spreche er von einem wenn die Rede auf den Leutnant kam, auf den Tisch schlug und brüllte: Ha, das alles mag wohl sein, er ist ein ho- ihnen plaudern. Darüber lachten dann die Kameraden erst recht: er gehöre wohl zu der Sorte ganz unbestiminba rer Wesen, sagten sie, die Vergnügen daran finden, sich ganz einfach mit Da men zu unterhalten, «r gehöre wohl zu Jenen, die in Frauengemächern, in Theegesellschaften «benfo gut mit «iner alten, steifbeinigen Frau, als mit dem schönsten jungen Mädchen sprechen könne, der stundenlang das Geschwätz über Küche, Kinder und Dienstboten Aber wer weiß, was hinter Leut nant Börgers Verlegenheit steckte. Vielleicht hatte sie ihren eigenen Reiz, vielleicht hatte sie für Frauen etwas Be strickendes. Wie hätte man es sich sonst erklären können, daß er sich «ines schönen Tages mit einer sehr hübschen Dame, der Tochter eines reichen Han delsherrn in der Hauptstadt, verlobt«? Als «s bekannt wurde, schüttelte man cher kecke Leutnant ohne Verständniß den Kopf. Sie begriffen es nicht, wiederholt«» nur immer: Sollte wirk lich solche Blödigkeit etwas Berückendes an sich haben? Vielleicht sollte man auch den Schnurrbart herunterziehen und sich eine gedämpfte, bescheidene Spracht angewöhnen. Leutnant Börger nahm sich übrigens neben seiner Braut etwas absonderlich aus. Sie hoch, blond, sicher, ei» wenig überlegen, wie es leicht Jemand ist, der ohne Sorgen und verwöhnt aufge wachsen ist, er. immer leise lächelnd, hin und wieder mit Zurückhaltung ein Wort sagend, dann wieder lange schweigsam. Niemand kannte ihr Verhältniß ge nau, aber die, welche Leutnant Börger sehr gut kannten, sagten, daß er seine Braut ganz wahnsinnig liebe. Könne er sich nur aussprechen, ja, dann wür den aller anderen Leute Liebesversiche rungen unbedeutend und stumm sein im Vergleich zu den seinigen. Aber was hilft's? Das Weib im Allgemeinen will nun einmal alles klar und verständlich haben. Sie weiß den . Goldbarren, der halb im Felsen verbor ! gen liegt, ganz und gar nicht zu > schätzen. Erst dann weiß sie, daß es ein schönes Metall ist, wenn es zum ! Schmuck verarbeitet worden, womit si« bung aufgehoben. , Die darauf folgende Zeit blieb er unsichtbar. Seine Freunde erfuhren endlich, daß er nach dem Hofe abgereist sei, den sein Vater, ein armer Land denn es hing doch etwas an ihm, was man sich schwer erklären konnte, was nur in unbewachten Stunden zum Ausbruch kam, «twas Abgezehrtes, Vergrämtes. ! Aber Leutnant Börger war aus norwegischer Bauernfamilie, und di«s« Sorte Menschen läßt sich nicht von ei nem Schlag niederdrücken. Werden sie auf der einen Seite gestoßen und be zwungen, so gehen sie deshalb nicht un ter, sondern kommen auf einer anderen Seite in anderer Gestalt wieder empor. Als daher Leutnant Börger seinen Kummer über das schöne, feine Fräu lein verwunden hatte, das alles b«saß, was sein« Sehnsucht nach sonnigem langsam nach einer anderen Seite hin aus. Er wurde ein ruhiger, nüchter ner, tüchtiger Mensch, ein Mensch, der sich wohl beschäftigte, und der nicht al lein seine Stellung als zuverlässiger Offizier wiedergewann, sondern der auch andere Arbeiten zur Zufriedenheit ausführte, z. B. als Lehrer der Mathe matik und als Vertreter des Detache mentschefs, wenn dieser auf Reisen war. Treffliches leistete. Aber man weiß ja: Alt« Liebe stirbt schwer. Hin und wieder, so behauptete Tage, das Leid über diejenige, die ihn verschmäht hatte. An solchen Tagen > zog er sich ganz zurück. Sie mögen eS mir glauben «S war «twas Anderes da. was wirkte. Oft war «s in den Pausen so, als last« di« Stille auf den Richtern. Sie waren mißmuthig. Es war, als ginge die Wahrheit durch den Saal und zwinge sie. Die wirtliche Wahrheit, die ja ge funden werden muß, aber die doch viel- Menschen mit Herzen im Leib« und Hellem Kopf hätten nun in der Folge zeit dem Leutnant Börger das Leben leicht machen sollen, aber sie thaten es nicht. Er wurde von keinem seiner früheren Bekannten eingeladen. Nun wohl, erklären läßt sich's ja. Wenn man lustige Gesellschaften giebt, will man nur ungern ernste Gesichter dabei sehen. Wahrscheinlich folgerten die be treffenden Gastgeber so: Der Leutnant ist gewiß sehr brav, er würd« ja freige sprochen. Er hat gewiß keinen Heller gestohlen, aber gemüthlich ist ein Mensch, der in solcher Sache verwickelt gewesen ist, nicht. Jedenfalls paßt er nicht in unsere Gesellschaft. Und sie luden ihn nicht ein und gingen nicht mehr mit ihm um. Das drückte Bör ger schwer. Er glaubt«, daß man ihm mißtraue, und vermied alle Menschen. Hin und wieder traf man ihn auf Schneeschuhen weit hinten im Gebirge. Er war ein Meister auf den Schnee schuhen. ! Eines Tages vermißte man ihn. Es war im Dezember, und man nahm an, nicht zurück. I Während des ganzen Winters wurde nach ihm gesucht; doch er wurde nicht gefunden. Nun wohl, das wüste Land j erstreckt sich ja fast in's Unendliche. Man mußte sich schließlich zur Ruhe geben. Es hieß, er habe sich verirrt und sei oben irgendwo im Gebirge er- Die Wahrheit wegen des Geldpunk tes kam also damals nicht zutage. Und wissen Sie, wann sie offenbar wurde? Jetzt, heute Abend, ja, eben heute Abend! heben, um meine Patienten zu besuchen: des Gerichtsschreibers Tochter, des alten Frau, die anderthalb Meilen von hier entfernt wohnt; sie habe nämlich große Athemnoth bekommen und ' „Nun, wer bist Du?" fragte ich. „Ich bin Törbor Bagle's Bruder," „Was ist mit Deiner Schwester ist sie krank geworden?" das er auf einen Tisch vor dem Bette hinsetzte. Näher tretend, sah ich eine alte Frau im Bette liegen. Die Tod- und goß einige Tropfen für sie in einen Löffel; sie sagte fortwährend: „Das nützt nichts, ich kenne mich ich werd! „ich habe dem Doktor gesagt, daß Du ihm etwas zu sagen habest. Nun sprich doch. Es thut wohl, einem anderen DI« alt« Frau lag eine Weile stöh nend da. Dann kam es beschwerlich und in Pausen: „Dir will ich es sagen Doktor denn Du bist ein guter Mann. Vierzig Jahr« sind vergangen—Leutnant Bör ger ihm fehlte damals Geld —" Sie hielt an. „Ja, ja/ sagte ich, „davon weiß ich. Leutnant Börger kam wegen etwas „Viele sagten," begann die Alte wie der, „daß er es gestohlen habe und ver steckt halte er sollte Rechenschaft ab legen es fehlte die Leute glaubten Schlechtes von ihm er kam in's Ver hör er war unschuldig —" „So, so," sagte ich. „Was weißt denn Du davon?" , Das alte Gesicht verzerrte sich, wäh rend langsam die Worte fielen: aber ich weiß daß ein anderer es gestohlen hat. Das ist es, was ich be kennen wollte." Es wurde eine Weile still in der Stube. Dann sagte der Bruder: „Du sagst, Törbor, daß Jemand es gestohlen hatte. Wer war es?" sagw h j vor sich hin. Dann hub er von Neuem mit leiser Stimme an: „Ich las neulich, daß das Leben mit einem Schachspiel verglichen wurde. Es war ein engli scher Denker, der diese Bemerkung ge macht hatte. Das Leben soll also ein Schachspiel sein: man sitzt da mit s«i so schlüpft man gut durch. Aber das Leben, sagte der Philosoph, sich an sei ner geistreichen Bemerkung ergötzend. Wollen Sie nun wohl glauben, daß ein alter Arzt, wie ich, ein alter Prak tikus, mir erlaubte, über diese Bemer kung die Achsel zu zucken? Das Leben ist ein Schachspiel! Jawohl! Beim Schachspiel kämpft doch Jeder unter den gleichen Bedingungen, während im Leben darüber sind wir doch wohl einer Meinung, daß nicht alle unter gleichen Bedingungen kämpfen, daß da oft etwas eintreten kann, was nicht vorauszusehen und zu berechnen ist." »er Sultnfraß. Nichts sieht abstoßender aus als das Fressen einer Eule, weil sie unge heure Stücke und diese mit großer Anstrengung verschlingt. Wenn andere Thiere ein gewisses Wohlbehagen beim Fressen zeigen, so scheint die Eule eine wahre Frohnarbeit zu verrichten, wenn drängt werden können. Die Eulen können beim Verschlingen größerer Stücke eine Vorstellung von d«m «kel hasten Fressen der Schlangen, geben. Getroffen. Ehemann: .Sie können doch in Ehesachen nicht mit reden." Junggeselle: „Und Sie dürfen nicht." Erster Gedankt. Köchin: „Seitdem ich bei Ihnen bin, hat mein Schatz um acht Kilo zugenommen!" Gnädige: „Was mag uns so ein Ki lo Schatz wohl kosten?" Si« pfiffiger Mufikns. Von der Intendanz eines kleinen Hoftheaters war die Stelle eines er sten Violinspielers ausgeschrieben. Von allen Seiten meldeten sich Be werber, und unter diesen befand sich auch ein alter possierlicher Stadtmu sikus. Dieser war nun zwar ein gu ter Geiger, aber in seinem ganzen Wesen von so eigenthümlicher und altmodischer Art, daß der Kapell- Selbstbewußtsein Probe spielte, mit ironischem Lächeln die Achseln zuckte und erklärte, von seinem Engagement absehen zu müssen. Den alten Herrn, der sich schon große Hoffnung auf den ehrenvollen Posten gemacht hatte, riß dieser Bescheid aus allen Himmeln. „Was haben Sie an meinem Spiele „Fehlt es an der Technik? Bin ich nicht durch und durch Musiker? Ist Der Kapellmeister gab das alles gern zu und ertheilte seinem Spiel uneingeschränkte Lobsprllche, schützte aber, da er sein Orchester nun einmal nicht durch solch ein Original ver schandeln wollte, vor, es sei bereits ein anderer Konkurrent in Aussicht ge tige Entscheidung bei der Intendanz. Der kleine Musiker blickte eine Weile nachdenklich zu Boden, dann durften. Vielleicht finde ich dann leichter ein besseres Ziel." Der Kapellmeister war froh, den Zeugniß. Pulte der ersten Violine sitzen sah! Ich erklärte Ihnen doch " „Daß die letzte Entscheidung bei der Intendanz läge zu dienen, Herr Kapellmeister. Ich ward deshalb bei dem hohen Herrn selber vorstellig Ihnen selbst biet» ihm die sicherste Miene zum bösen Spiel. Die Schillern»?« de« »omiker«. Zur Popularität des Berliner Ko mikers Franz Tewel« hat vi« Größe und kühn gehaltene Form seiner Nase viel beigetragen. Diese Nase ist nicht zu verwechseln. Tewel« stellte sie in den Dienst der Komik. Doch si« konnte auch ernste Rollen spielen. Sie ist die beste Kaiser Joseph - Nase, die man gesehen hat. Man kann nicht sagen, daß der Komiker Tewele der beste Kaiser Joseph war. Man hatte ihm die Roll« ja nur wegen des erhabenen Gesichtsvorsprunges des Reformkai sers anvertraut. Eigentlich hatte also bloß die Tew«le-Nase die Kaiser Jo seph-Nase darzustellen. Das gelmig ihr mit einzigem Erfolg. Und so mag wele in München d«n Schiller in Lau bes „Karlsschülern" zu geben hatte. D-nn seinen Humor hatte er erst spä ter entdeckt und während seiner ersten Wanderjahr« Plagte er sich in den ernsthaftesten Fächern ab. Das Mün chener Hoftheater lud ihn und das nachmalige Burgtheatermitglied Fritz Krastel ein, um den Posten eines tra gischen Liebhabers zu concurriren. Tewele gi.:g aus dem Wettstreit als Sieger hervor. Und was hatte den Sieg entschieden? Seine Riesennase! Es ist bekannt, daß Schiller sich einer mächtigen Nase erfreute. Für Nase haben, mag es schwer sein, sich ein« gute Schiller-Maske anzuschmin ken. Tewel« hatte dies nicht nöthig. Als er in den „Karlsschülern" die Bühne betrat, stutzte das ganze Publi kum. Es war durch die täuschende Aehnlichkeit des Schiller - Darstellers mit den bekannten Schiller-Bildnissen vollkommen srappirt. Ein spontaner Beifallssturm ging durch das Haus. engagirt. Alles dank f-.ner lang«« Ein Bübchen. Meister (zum Lehrjunzen): „Na, Max, heute Nacht war der Siorch wieder da und hat noch «inen kleinen Lehrling: „Ick hab' d-« schon jehört, Meester. als Sie zum Storch sagten, na, denn versessen Se mal den Regenschirm nich, Frau Maier!" Der vauer und sein Pserd. Dem Grubhofer-Lenz sein Roß ist erkrankt, nachdem er Tags zuvor mit ihn auf dem Markt gewesen ist. Dem herbeigerufenen Thierarzt giebt der Bauer folgende Auskunft: „I' hab halt gestern aus 5' Nacht vergessen, 's Roß anzuhängen, und da is 's übe« d' Haferlisten kemma. Aber nöt, daß 's aufg'hört hätt', wo 's gnua g'habt hat, 's Schindervieh, 's »lendige; na, weiterg'fressen hat 's, bis 's aufg'laufen is." „So," meint der Thierarzt, „ja warum hast D' denn den Gaul net „Mei —" lächelt der Naz, „weil i halt a bißerl z'viel trunka g'habt' hab." Frauen Frrundschnst. „Weshalb grüßen sich wohl die Frau Direktor und die Frau Rath so Ter König auf der Armsünderbank. In der resormirten Kirche zu Alt- Landsberg befand sich zu Anfang des 28. Jahrhunderts eine „Armsünder bank" sür solche Gemeindemüglieoer, die wegen ihres Lebenswandels eine Wilhelm I. einst nach Alt-Landsberg Beim Eintritt in das Gotteshaus fiel Platz und blieb bis zum Schluß des Gottesdienstes sitzen. Am nächsten Sonntag war die Sünderbank aus Bauersfrau: liebes Fräulein, möchten S' mir nit sagen, wo Sie Ihr Korsett 'kaust hab'n, i möcht' ha» auch gern mal solche Hüf- Fräulein: „Mein Herr, Sie sind Luft für mich!" Bewerber: „Also endlich das Geständniß, daß Sie ohne mich nicht leben können!" r«!sen Sie und nicht mit Ihrer Frau?" „Zusammen amü -sren wir uns immer nur zur Hälfte!"