Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 04, 1909, Image 2

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    .Was. das Strafgesetzbuch sollt ich
glicht kennen? Darin habe ich ja von
meiner guten Mutter das Äsen ge
kernt!"
i Scharfsinnig. Wachtmei-
Zier: „O. da irren Sie sich, Sie
penken wohl, weil der Mann, der
p> total betrunkenem Zustande gefun
den wurde, einen Ehring hat, des-
Kalb muß er auch verheirathet sein?"
Wolizist: „Und er ist sicher verhei
jcathet. es ist auch kein Hausschlüssel
kein?"
Er (für sich): „Ach Gott, ja! Aber
spruch. „A spassiger Mensch. der
Unterweber; der wird erst gesprächig,
jwenn er nimmer rcd'n ko'."
Der erste Ball. Elly:
war's?" Nelly: „(entzückend:
srechts ein Büffet, wo's Apfelkuchen
vab mit Schlagsahne, soviel man
svollte, und links ein Leutnant, der
mir immer um die Vergünstigung bat,
Kuchen herbeischaffen zu dürfen."
Zukunftsbild.
Gefangener (ausbrechend):
Luftpolizist am Kragen!"
Walisisch auf der Alm): „Hören Sie,
Zu deutlich. Pikkolo!
inen!" Pikkolo (nach einer ZLeNe):
«Herr Meyerl, Sie sollen losort hin
«uskommen. sonst sonst
Nette Aussicht. „Ich
habt ihr Zeit, Bader?" „Ja, die
frei/
Er freut sich. Frau „De:
Dokior hat gesagt, ich müsse stets
.durch die Nase athmen!" Mann:
„<Zehr vernünftig! Denn das kann
man nur bei geschlossenem Munde!"
Eine neue Zeitrech
nung. „Wann war der Herr Wei
ler das letztemal bei euch?" .O, vor
riicht langer Zeit, vor höchstens vier
«der fünf Köchinnen."
Na als . Köchin: Ich wür
de mich für die Stellung bei Ihnen
vorzüglich eignen. Dichterin: Wie
so? Köchin (verschämt): Ich dichte
cuch!
Mäßig. Arzt (zum kranken
Wirth): Also, im Essen da müssen
Sie recht mäßig sein, namentlich die
nächste Zeit, essen Sie mal einige
Wochen nichts anderes, als was Ihre
Kostgänger kriegen.
Schlagfertig. Schutzmann
(der einen Einbrecher ertappt, wie er
gerade einen Geldschrank ausbrechen
will): Nanu, was soll denn das
heißen?" Einbrecher: Ach, ich wollte
bloß mal sehen, ob mein Depot noch
da ist, heutzutage kann man sich auf
die Bankiers doch nicht mehr recht
verlassen.
Raffinlrt. Wirthin: Ja,
jetzt geht eben die Terrine mit den
letzten zehn Suppen ins Gastlokal?
drauf zwei, drei Schweinsborsten,
Enttäusch»» g.Du, du! Ich
glaube, der Assessor wirst mir eine
W
.! /
„Was hast Du denn da für eine
Narbe an der Stirn."
Das ist nur ein Mutter
— Druckfehler. .. . Das ein
zige Töchterchen des Kommerzien
caths war eben ein reizendes Protz
löpfchen.
Rippenstöße austheilt?
Schlagscrtig.
„Fräulein, mit Ihren Augen sind
Sie die reinste Funkentelegraphistin."
„Ja, aber leider ohne Draht!"
Last, not least. Herr:
„Also das ist Ihre Tochter, gnädige
Frau! Uebrigens genau Ihr Eben
bild; derselbe kleine Mund, das herr
liche blonde Haar, die schöne Figur
> . ." Dame: „Und kriegt auch
zwanzigtausend Mark mit; genau so-
Dlenstlich und privat.
Major Rudolf Reitler war ein fe
sches Haus. Ein Offizier noch vom
alten Schrot und Korn, kein General
stäbler, aber ein Truppier. der seine
Sache aus dem ff verstand und daher
einer gewissen Verachtung auf die
„Gelehrten" herabblickte. Im ganzen
Siebenbürger Korps und darüber
scharfen, immer den Nagel auf den
Kopf treffenden Witzes und seiner
Trinkfestigkeit, und man erzählte sich
am Wirthshaustische vollbracht haben
soll. Er konnte vor der Weinflasche
sitzen, bis in der Kaserne Reveille ge
te auf seinen langen Beinen nach
Scheffel Wasser über den Schädel gie
ßen, schnallt« den Säbel um, trank
einen guten Witz lachte, wenn «r selber
testen Zielscheibe war.
Er lag mit seinem Bataillon, vom
Regiment detachirt. hoch droben in ir
gendeinem Felsennest der transsylva
nischen Alpen, dort, wo die Welt auf
hört und das graue Elend anfängt.
Wo ein schmieriges Cafshaus das ein
zige Vergnügungslokal ist, und eine
zlrlumpte Zigeunerkapelle und der
Wein die einzige Zerstreuung. Solan
ge der Sommer da ist mit seinen schö
nen, warmen Tagen, geht's noch an.
Msn jagt, fischt, macht Ausflüge
aber der Herbst und gar der Winter,
der Winter! Wenn der Schneesturm
von den Bergen herunterbraust und
vor dem Eingang der Stadt heulen;
wenn des Dienstes ganze Reize in
Gewehrgriffen und Theoretischem be
der Oberleutnant Desider von Niko
licz versetzt. Der lieb« Nikolicz war.
wie man das militärisch b-zeichnet, in
nig. Sogar der Wein schmeckie" ihm
nicht mehr. Seine liebste Beschäfti
gung war Schlafen.
nun aber in den Tod nicht a»j-stehen,
und --e beschloß daher, den Nikolicz.
der ihm eigentlich leid that, au? seine
Art aufzupulvern.
Im !<rühherbst war's, in den gott
verlassenen Bergen schon eme höchst
unangenehme Jahreszeit. Wie ge
wöhnlich saßen sie nach dem Nacht
mahl im Kasino alle um nen großen
runden Tisch im Casöhaus herum,
tranken ihren Rumänischen und er
zählten sich die ältesten Witze, Man
schreite sich zum Teufel um den
Sturm da draußen, der den Regen
gegen die Fenster peitscht:.
Plötzlich sieht der Major, wie de:
Nikolicz melancholisch dahockt und gar
nicht mitthut.
„Oberlieutenant, Du trinkst ja heu
te gar nichts!"
Zu des Reitler's guten Seiten ge
hörte auch noch die liebe, alte öster
reichische Gepflogenheit, alle seine Ka
meraden, den jüngsten Kadetten wie
den ältesten Häuptling, im privaten
Gespräch mit „Du" anzureden. Was
ja nicht hindert, im Dienst per „Sie"
die längsten Nasen auszutheilen.
Also der Reitler fragt den melan
cholischen Nikolicz, warum er nichts
trinkt.
„Herr Major", sagt der darauf,
„ich bitt" gehorsamst, ich ich bin
schläfrig."
„Bist krank?"
„Nein, .Herr Major."
„Bist verliebt?"
„Auch nicht. Nur schläfrig."
„Dann will ich Dich nicht aufhal
ten. Servus! Und schlaf' Dich gut!
aus!"
D«r Nikolicz, todtfroh, so leichten
Kaufs davonzukommen, läßt sich das >
nicht zweimal sagen und verschwindet. "
Zehn Minuten später liegt er Im
Bett.
Auf einmal rüttelt ihn einer am
Arm. Ganz erschrocken fährt er in die
.Mas ist los?"
Bor ihm steht sein Bursche.
Wie spät Ist's denn?"
„Halbe zwei."
„Den Korporal soll " Der
Rest war Schnarchen.
Abermaliges Rütteln.
„Domne Obeleint, habe schriftliches
Befehl von Domne Major "
Nikolicz wurde mit einem Schlagt
ganz munter. Befehl vom Major?
Da steckt« was dahinter.
„Soll 'lltinkommen."
D«r Korporal vom Tag trat ein,
salutirte sich die pflichtschuldige Ohr
feige und llbyreichte Nikolicz einen
zusammengefaltinen Zettel, auf dem
folgendes zu lesen war:
„Bataillonsbefehl: Herr Ober
leutnant Desider von Nikolicz hat
nach Erhalt dieses Befehls sofort
mit einer Patrouille, bestehend aus
einem Unteroffizier und sechs In
fanteristen, auf den Nagoi abzu
marschieren und den Ral-Paß be-
Hufs Gangbarkeit größerer Trup
penmassen zu untersuchen. ' Eine
Skizze ist anzufertigen und dem
Bataillonskommando einzuliefern.
Reitler Major."
Der Nagoi ist ein«r d«r höchsten
und wildesten Stöcke der ganzen
transsylvanischen Alpen, so ein rich
tiger, unidirthlicher Felsriese mit Eis,
Klüften, Schn«istllrmen und steil und
gefährlich. Der Ral-Paß, der etwa in
einer Höhe von 1700 Metern in's
Rumänische hinüberführt, ist ein
schmaler Sattel, der um dies« Jahres
zeit und bei diesem Wetter gewiß be
reits mit hüftenhohem Schnee b«d«ckt
war und dann nicht leicht zu Passiren
ist.
Der Nikolicz starrte bald den Zettel
ihm stehenden Bakas. Aber Befehl ist
Befehl. Er fluchte, daß den Bakas die
Schamröthe in's Gesicht stieg aber
es half ihm nichts.
Er schickte also den Korporal in die
Kaserne zurück mit dem Befehl, den
Ziigsfllhrer Murpu und sechs Infan
teristen zu wählen und zum Gang be
reitzustellen. Er käme selbst gleich
Dann zog er sich an und stapft« in
di« Kaserne hinunter, wo die Pa
trouille bereits Gewehr bei Fuß stand.
Er setzte den Leuten, di« noch im
Stehen schliefen, auseinander, um
was es sich handelte, und dann mar
fchirten sie ab. Als er am CafShaus
vorüb«rkam, stand richtig der Major
auf der Terrasse und lachte. Hinter
ihm die ganze übrige Gesellschaft und
lachte ebenfalls. Nikolicz salutirte und
ballte die Faust.
Siurm und Regen er war jetzt
schon naß bis auf die Haut. Hin
te: der Stadt beginnt das Zigeun r
dorf, das sich schon hoch in die Berge
hinaufzieht. Eine halbe Siunde hinter
seiner letzten Hüte biegt von der Land
straße der Steig zum Nagoi ab, und
von da zum Paß sind's bei gutem
Wetter noch fünf Stunden, bei diesen:
Hundewetter aber mindestens zehn.
Und schon hier unten spürte man, wie'
Schnee und Eiskörner sich in den Rt
gen mischten.
Aber plötzlich hatte Nikolicz eine
Idee. Soweit er orientirt war, muß
ten sie in einer Stunde an dem klei
nen Jägerhaus sein. Und dort .
„Vorwärts, kiolior?»," sagte er zu
seinen Leuten, die sich stumm und
mißinuthig hinter ihm durch den
Sturm schoben.
Das Jägerhaus war erreicht. Die
Thür stand wie immer offen, und >.t-
Stroh. Jetzt machte der Nagoi zu ih-
Am nächsten Tag um drei Uhr
Nachmittags trat Nikolicz den Ruck
marsch an. So kam er noch zu dem
Zigeuner alltäglich auf dem Haupt
platz exekutirten Gott verzeih' Ih
nen, wie! Und richtig. Punkt Fünf
marschirte er mit seiner Patrouille in
den Kasernenhof ein. Wie di« Räuber
schauten sie alle aus, aber m«rkwürdi-
Nlkollcz zog sich um und stürmte
auf den Hauptplatz. Die Nachricht
von seinem hatte sich schon
chen?"
„Wieviel Gamsen hast g'schossen?"
Nikolicz machte sein hochmüthigstes
Gesicht und ließ si« reden. Als der
dienstliche Meldung.
„Herr Major, Oberleutnant von
Nikoli.,s meldet gehorsamst, heute
Nachmittag mit der Patrouille wieder
Dienstliche Meldung. Der Reitler
blieb ganz ernst, nur seine grauen
sagte er. „Wo ist die Skizze?" — Herr
„So? Gut. Ich danke, Herr Ober
er'»,lasen, Niko.icz?"
„Nein, Herr Major, ich bin voll
iommen ausgeschlafen."
„Im Jägerhaus."
„So im Jägerhaus? Warst denn
nicht oben, auf dem Paß?"
„Keine Spur, Herr Major bei
dem Sturm! Ich bin bis drei im Jä
gerhaus gelegen." „So?"
Weiter nichts. Dann unterzog Reit
ler die vorüberpromenir-nden Stadt
fchönheiten ein« eingehenden Kritik.
Auch am Abend im Cafshaus redete
er nichts vom Paß und nichts vom
Jäoerhaus. Aber der Nikolicz war ak
kurat so g-rissen, er war auf feiner
Hut.
Und richtig. Am nächsten Morg?-i
auf dem Exerzierplatz Nikolicz
hatte sich gerade mit den Rekruten in
die Reize des abgetheilten Marsches
vertieft kam der Major auf feinem
mageren Fuchs dahergefetzt.
„Herr Oberleutnant von Nikolicz!"
„Zu Befehl, Herr Major?"
„Waren Sie gestern auf dem Ral-
Paß?"
„Jawohl, Herr Major!"
„Herrrr Oberrrrleutnant —ich fra
ge Sie dienstlich: Waren Sie auf dem
Ral-Paß. ja oder nein?"
„Ja, Herr Major."
„Herrrr Oberrrrleutnant wollen
liche, Herr Major?"
Dienstlich ist dienstlich, und privat
ist privat. Das wußt« der Nikolicz so
gut wie der Reitler selber. Der gab
Nikolicz salutirte. Aber er hatt«
„Du, Nikolicz, komm' her! Willst
eine echt« türkische Cigarett«? Stammt
direkt aus der Fabrik des Sultans.
So, bedien' Dich nur! Na, und warst
Ihnen ja schon gestern gesagt."
Zu Befehl, Herr Major!" —„Wa
ren Sie auf dem Ral-Paß?"
„Jawohl, Herr Major."
Da gab er's endgültig auf, der
Major, und galoppirte davon. Nach
her in der Menage nahm der Major
den Nikolicz unterm Arm. „Weißt,"
sagte er, „eigentlich sollte ich Dich
einsperren aber das wäre eine Un
gerechtigkeit, denn ich ich hätt's ak
kurat so gemacht."
D>« Flamme im Wasser.
W«nn man Wasser erwärmen will,
so pflegt man es in ein Gefäß zu
thun und das Gefäß durch «ine
Flamme zu erhitzen. Einen viel ein
facheren Weg will ein Herr Brünler
(Brüssel) beschreiten, nämlich die
Flamme unmittelbar ohne Zwischen
wand auf das Wasser wirken zu las
sen, indem er sie im Wasser selbst
Wasser erlischt. In der That läßt
aus dem Wasser Wasserstoff und
Sauerstoff abgeschi den. Diese Gase
will der Erfinder in einem besonderen
Gefäße auffangen und nützlich ver
werthen. Wie weit die Idee sich in
der Praxis nutzbringend verwerthen
läßt, muß die Zukunft lehren. Ori
ginell ist sie jedenfalls.
Ter Dank »«» Publikum«.
Gute Schauspiel,? werden in China
Schauspieler.
Da« Ries«» bei dc« Zulus.
Wenn ein Zulu niest, so spricht er:
„Jetzt bin ich gesegnet. Der Jdchlozi
""" - «,ser R-t».
Junge Frau: „Diese Mehlspeise habe ich erfunden, Männchen;
Beim Wort. Berliner (zum
Stuttgarter): „Haben S> eben aus
der Hand gespielt?" Stuttgarter:
„Ja , natürlich! - Glaubet Se, in
Schtuttgart schpi«lt ma mit de Füß'?"
Frau für capriclöse Wünsche hat?"
Lehmann: „Wieso capriciös? Was
will sie denn?" Neumann: „Nach
Eapri will sie!"
Äuch ein Asse.
„Essen Sie eine „Wiener", Herr Maier, die bekommt Ihnen jetzt gut."
„Ach, Unsinn, meinem Affen kann ich die nicht anbieten, der kann keine
Unpassende Redens-
Kohlen!
Unpassend. Klein-Else:
Sieh', Mama, ich habe einen Hosen
knopf gefunden! Mutter: Aber,
Elfe, ich bitte dich, wohlerzogene
Mädchen finden doch keine Hosen
knöpfe.
„Na, hast Du viele Bälle mitgemacht, Grete?"
„Du kannst mir's glauben, auf jedem Ball war ich die erste Tänze
he ' s s"hh' !"
Unvorsichtig. „Ich habe
meine Frau auf einer Hochgebirgstour
kennen gelernt." —, „Da haben Sie
es wahrscheinlich an den „nöthigen
Vorsichtsmaßregeln" fehlen lassen."
Vorsicht. Herr: Warum
denten hat?
Virtuos: „Soll ich bei Ihr» morgigen Soirie auch „Wagner"
spielen?"
Parvenü: .Jawohl aber auf iz«r Ziehharmonika sonst ve»-
steben's meine Gast' nichts
Bacillenfurcht. „Mit
meiner Frau ist's im Sommer nicht
auszuhalten! Aus Furcht vor den
Bacillen läßt sie sogar das Gefrorene
sieden, ehe sie's ißt!"
Gut gegeben. Er: Die
Geschäfte gingen im vorigen Jahre
sehr schlecht; wir müssen in diesem
Jahre ansangen und sparen. Sie:
Gut, dann sa'nqe du nur gleich an
und spare deine Worte.
Wieder gesund. Thier
arzt: Also, da frißt das Schwein jetzt
infolge der Medizin wieder ganz gut?
Tauer: O ja, fein, sogar das Re
zept hat's mit gefressen.
Doppelsinnig. Sonn
tagsjäger (zum Freunde)- So a bis
serl Jagen das ist ganz nett, erst
j heute wieder kam ein Hase, ich legte
E n t r ü st e t. Herr (zum Bett
lers Ich gebe Pfennig,
wollen Sie mir auch noch machen?
Betheuerun g. Käufer:
Der Wein ist billig ,aber ich ?!aub«,
er ist getauft. Weinhändler: Wie
haißt getauft - oei mir wird nix
getauft, ä koscherer Jüd' giebt sich
überhaupt nix ->b mit Wasser.