Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 04, 1909, Image 2

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    . Im Vife».
"»..Zehn Mark kostet „der gute
Ron"? DaZ ist aber viel Geld!"
„Erlauben Sie, in vier Wochen
sind Sie ab«r auch 'n ganz anderer
Verschwendung. Studio-
AS: „Siehst Du, Bummel, so ein
Verschwender ist mein Onkel! Bei 20
Pfennige Frankatur hätt' er IVO
Mark mit der Postanweisung an mich
schicken können! Hat er mir rich
tig nur 26 Mark geschickt!"
/ M-litiö».
sonst! . . . Geben Sie mir doch einen
Rath, wie ich in Künstlerkreisen «in
tzeführt werd«n könnte!"
„Probirin Sie's vielleicht als Mo
dell!"
O diese Frauen! „Und
wenn bei der Untersuchung der Arzt
bleiben wir gemüthlich zu Hause!"
»Aber, nicht wahr, das wünscht Du
Mir doch selbst nicht?"
Auf dem Land«. „Wie
var's denn hier neulich bei der
Wahl?" „Der «ine Candidat hatte
Z 49 Stimmen, der andere 287."
.Und zersplittert?" „Zersplittert
»vurden 17 Stühle und 43 Maßlrii-
Die Weinsuvpe.
Gast: „Donnerwetter, das ist ja
»Graacher Auslese" ... so gute
Weine gebrauchen Sie für Ihre Sup
pen?"
Wirthin (geschmeichelt): „ ja;
haben Sie das gleich herausge
schmeckt?"
t Etik«tterl noch drin herum!"
Immer höflich. Ein auf
Zxm Dach« eines Hauses mit Repara
turen beschäftigter Schieferdecker fällt
auf die Straße hinunter mitten zwi
schen mehrere klatschende Frauen:
„Entschuldigen Sie, meine Damen,
wenn ich Sie unterbreche!"
Ein Unterschied. „Hör'
mal. Manne, Du hast meiue Mama
sehr beleidigt." „So, wodurch
denn?" „Na, erlaub' mal,
ich würde auch beleidigt sein, w«nn
p,an mich in einem Fiakr von d«r
Sahn abholte und im Auto nach dem
Bahnhof zurückbrächte."
Ein Menschenfreund.
Weinwirth: „So! Jetzt noch 'n
paar tüchtige Kannen Wasser in ben
Wein! Denn ich bin auch gegen d«n
Altohol!"
Boshaft. Schusterlehrling
(dessen Meister von seiner Frau ge
prügelt wurde): „Nanu, Meister, :ck
gloobte immer, wir wären die Hen-n
der Schöpfung!"
—A m Stammtisch. .Ja. vom
Radium, meine Herren, vom Radium,
da erzählt man sich jetzt Dinge, die
einfach keiner glaubt! Mit einem
Wort, das Radium ist gewissermaßen
der Oberförster unter den Meialle«!"
Kindliche Besorgn« ß.
Else: Mama, der Weihnachtsmann ist
wohl schon sehr alt, nicht wahr? Mut
ter: Ja, mein Kind, das ist er. Else:
Wird e. denn die vier Treppen zu uns
roch hinaufsteigen können?
Boshaft. Dramatiker (zur
Frau): Ich bin ganz untröstlich, unser
der durchgefallen. Frau: Na ja, der
ganze Papa.
Aergerlich«» MißverstSntniß.
Kadett: „Haben Sie kein Herz
für mich, Fräulein Lina?"
Kellnerin: „Tut mir leid
die letzte Portion Hot der Herr Fähn
rich 'kriegt!'
Naheliegend. A.: Die
Müllers haben schon recht viel Pech
in der Eh« gehabt, sie halten aber im
mer treu und fest zusammen. B.:
Kein Wunder, das Pech hält sie eben
so fest zusammen.
Unoerfroren. Richter (zum
Gauncr): Sie waren Stunden in
der Wohnung des armen Teufels und
rafften alles zusammen, was er sich
durch die Jahre erworben, hat sich da
,n Ihnen gar nichts geregt? Gau
ner: O ja, Hunger hab' ich 'kriegt!
Leichtsinnig.
„Das Geld, das ich Ihnen gelie
aber doch Ihr Geld nicht erst so
Alles umsonst. Ein Rei
haben Sie denn nie 'n Gymnasium
besucht?" „Allerdings, ich war vier
Mal bei dem Kerl, hab'n aber nie
getroffen."
„Das ist doch unerhört! Schon eine
Viertelstunde über die festgesetzte
Deshalb. Der Wilhelm
Schneid interessirt sich heute für nichts
weiter als für Luftschiffahrt. Sehr
begreiflich, in den Luftschichten btgeg
„Wo denken Sie hin, Madam!.,.
Was Si« da erzählten, das weiß ich
schon lange!"
Harte Steine.
habe!
des Hengstes ni«der. Kerzengerade
stieg das Thier in die Höhe, um
fleich darauf, den Kopf tief gesenkt,
abzubiegen, los auf die breit«
schneif«
Jetzt hatte «r gewonnen. Allmäh
samkeit. M!t sechs Jahren ge
ter.
Hatte er das nicht h«ui früh schon
gesehen. Züchtigt man sein Kind,
wenn es solch ein Wechselbalg von
Hofkind auch wirklich «inmal ein biß
chen hing«stoßen hat? Laß doch
den Kröt schreien. Er wird schon
wieder aufhören. Aber dafür eine
harte Strafe?
Todtenstille auf d«m Gutshof, als
„Was ist dir? Weshalb kommst
du nicht?" fuhr Hartenstein d«n
schreckensbleichen Menschen an.
„Ach Gott. Herr Baron Herr
Baron, stotterte und schluckte der
Mann.
„Was dir ist, frage ich, Kerl!"
„Ach du großer Gott, H«rr Baron.
Das Unglück. Der junge Herr."
„Was ist? Antwort. Was ist
mit Karol?"
Hartenstein faßt« den Reitknecht am
Arm, daß der Mann zusammen
knickte.
„Nein, nein, nicht d«r jung«
H«rr, die gnädige Frau. Ach
Gott, ach Gott, das furchtbare Un
glück."
Mit zwei Sätzen war Hartenstein
di« große Freitreppe hinauf, stieß di«
heulenden und jammernden Mägd«
zur Seite und blieb erst stehen, als
er die Mamsell erblickte.
„Was ist g«sch«hen? Wo ist
meine Frau? Na. wird'H bald!
Wahrheit, keine Umschweife —"
xählte hastig, abgerissen.
„Der junge Herr hat im Zimmer
vom Herrn Baron gespielt, das
und sich auf ihn, um das Feuer aus
zulöschen. Das ist auch gelungen,
> — aber —"
Sophie mit Decken kameir, war es
schon geschehen. Aber dem jungen
Herrn ist nichts weiter passirt,
ein paar Blasen, das wird schnell
wieder gut."
Hartenstein war bleich geworden,
wie der Kalk an der Wand. Er zit
terte, der stark« Mann faßte nach
einem Gegenstand, sich daran zu hal
ten.
„Lebt sie noch?"
Es war gar nicht, als gehöre ihm
die Stimme. Die Mamsell nickte
und wies mit der Hand auf die Thür
zum Nebenzimmer.
Auf einer Matratz« mitten im
Zimmer lag di« junge Frau, theil
weise bedeckt mit Tüchern. Das schöne
Haar war halb abgesengt, die rechte
Äite t>es Gesichtes schwarz.
gen der Zähne hören. Bon Zeit
zu Zeit erschütterten Zuckungen den
jungen Leib, dumpfes Stöhnen ent
„Elifabeth Elisabeth liebe
Elisabeth."
Augen und starrten ihn an.
„Thu ihm nichts," stöhnt« sie und
schloß die Augen.
„Wo ist d«r Doktor?"
Man hatte in der «ntsetzlich«n Ver
wirrung noch gar nicht an den Arzt
gedacht.
„Und wenn du den Hengst zuschan
den jagst, ruf den Doktor, so schnell
du kannst! Er soll seine Schind
mähren laus«n lassen. Fallen sie,
ich bezahle sie."
Zw«i Stunden später stand Har
tenstein vor dem Arzt. .
„Die Wahrheit, Doktor. Sie
machen ein Gesicht, als ob —"
„Sein Si« stark, Herr Baron."
„Die Wahrheit, Doktor, ich will
wissen alles."
„Ich glaube, daß menschliche Hilf«
nichts thun kann, daß es zu
spät ist, ich kann nur die
Schmerzen mildern. Mor
phium, und fassen Si« sich,
Herr Baron."
„N«in, n«in," fchri« der Mann wild
auf. Sie kann nicht sterben, sie darf
nicht sterben. Hier freilich
hier muß sie ja verkommen, hier
muß sie sterben. Sie muß nach
Königsberg gebracht werden."
Der Arzt sah Hartenstein an, als
hätte «r es mit einem Verrückten zu
thun.
„Nach Königsberg? Mindestens
zehn Meilen Landweg unmöglich.
Wollen Sie etwa die Qualen
Ihrer Frau ins Unendlich« verm«h
ren? Dazu gebe ich niemals mc>!e
Zustimmung."
„Danach werde ich Si« nicht fra
gen. Zehn Meil«n? Di« bin ich
einer Wette wegen in vier Stunden
gefahren, heut aber werd« ich nur
dr«i gebrauchen. Und wenn alle vier
Rappen der Teufel holt."
„Menschlich«! Voraussicht nach un
nütz."
„Menschlicher Doktor,
menschlicher. Aber es können Wun
der geschehen, «s soll ein Wunde!
geschehen! Mein Fiau daif nicht
sterben."
Dei Aizt zuckte mitleidig di« Ach
seln, Haitenstein sah «s nicht mehl
Am nächsten Tage stand ei vo!
dem beiühmten Univeesitätspiofessoi,
in dessen Klinik sich die Verunglückte
befand.
„Die Wahiheit, Heu Geheimiath
die volle Wahiheit. Muß meine
Fiau steiben?"
„Muß? Nein, sie muß nicht stei
ben. Das ist um ein ganz Geringes
zuviel gesagt. Sie muß nicht, ab«!
sie wiid wahlscheinlich steiben.
Die V«iletzungen sind so schwere, die
Zerstörungen so ausg«d«hnte, daß
ich wage nicht zu hoffen."
„Nicht zu hoffen? Nein, das kann
nicht sein."
Hauttransplantationen voigenommen
weiden, die Jugendkiast Jh!ei
Fiau, mein Gott, ich will ja nicht
jede Möglichkeit von txi Hand wei
sen. Es ist denkbai, nur —"
„Was soll geschehen?"
lichkeit."
Freitreppe hatte er ihr aus dem Wa
gen geholfen, barhäuptig.
pfangen.
Jetzt standen sich nach fast acht!
Monaten die Gatten zum ersten Male
allein Auge in Auge gegenüber. Beide
verändert.
Elisabeth trug das Haar kurz ge
schnitten, ihr« rechte Gesichtsseite war
durch eine große Narbe entstellt, ihm
Bart gefallen. '
sie leise. hoffk e/von
Tag. Meinst du vielleicht, dein« vie
len lieben Briefe konnten mich dafür
„Ich hatt« Furcht,
rief er. „Das ist ja
ja viel schöner geworden in meinen
Augen. Nein, ich hatte Furcht, dir
unter die Augen zu treten."
Der starke Mann schluchzt« laut
auf, er warf sich der Frau zu Füßen
und umklammerte ihr« Knie.
„Kannst du mir die Worte verge-
Tage zu dir sagt«, Elisabeth? Du
thigste Mutter."
„Ist das wahr?" fragt« sie ra>ch
Guter!"
Weib. Kann doch nichts für sich
behalten. Du solltest doch nie etwas
htldenmuthig du gewesen
„Du! Jetzt hör' auf. Wenn er
mich noch wenigstens geschunden hät
te! Ab«r die paar Fetzen Haut.
Elisabeth, liebe, lieb« Elisabeth.
p'lötzlich"'.M«shalb
hat er mich denn noch gar nicht be
grüßt? Er soll gleich kommen."
„Das dürft« nicht ganz so leicht
sein, Liebste. Ich habe ihn in «in«
P«nsion gegeben, wo er vor allem
gehorchen l«rnen wird. Er soll den
jungen Herrn und den jungen Baron
vergessen lernen. Güte und Stren
ge in richtiger Mischung. Ich
hätte es allein doch nie richtig ge
macht, nicht wahr?"
Sie lächelt« ihm zu.
„Aber es geht ihm doch gut?"
„Sehr gut, zu Ostern kommt er
her. Dann können wir ja weiter
sehn."
„Weihnachten nicht?"
„Nein, ich möchte seine Mutter für
mich allein haben."
„W«ihnachten nicht zu Haus?
Mein liebster Mann, das darf nicht
sein. Er ist doch ein Kind, unser
Kind. Nicht wahr, du erfüllst mir
mein« erste Bitte: laß Karol kom-
Hartenstein sah seine Frau groß
an. Ein Strahl unendlicher Fr«ude
und Glücks leuchtete auf seinem Ge
sicht auf, und stürmisch riß er sie an
seine Brust.
„Ich bin ja so weich, Elisabeth.
Wie du es willst."
»er Al«h al« ~>»«»>«««« Thier "
Den Kamtschadalen gilt der Floh
als ein „heiliges Thier". Er spielt in
ihren Göttersagen eine bedeutsame
Rolle. Wohl suchen sich die guten
Leute der in Kamtschatka sehr zahl
reichen, lästigen Blutsauger zu erweh
ren, wenn sie aber einem Floh den
Garaus machen, thun sie dies nur
unter Gebeten und umständlichen
Ceremonien. Seltsamerweise gelten
ihnen die Flöhe als Urheber des Erd
bebens. Ihr Höllengott Tuil fährt
Windsbraut, die Göttin Uschachtschu,
ist ein häßliches, keifendes Weib mit
Windsbraut heraus.
Argbeschwipst. Frau: „Und
ich!" Frau: „Öho es mu/schon
fünf Uhr gewesen sein!" Mann:
„Um drei war ich ab«r doch schon unten >
Dame (zur Freundin): „Aber Ella, was sehe ich? Du, eine glückliche
Braut, weinst?!"
stie im Menschen?" „Na' wart'
Trinkgeld geben, da wird sie gleich
Erklärt. Frau: Liebes
Männchen, was bedeutet denn eigent
lich Zukunstsstaat? Mann: Sehr
Februar schon deine Frühjahrstoi
lett« einkaufen wolltest!
Wirth: „Ach hören Sie das ist aber ein alter Witz!"
nächsten Stück!"
Zur Genesung. „Hat Dich
Deine Frau während Deines Rheu
solange ich kein Glied rühren konnte,
hat sie mir sogar den Hausschlüs
sel aufs Nachtschränkchen gelegt!"
Jedenfalls.
S i e: „Diele Eier sind ab«r furchtbar klein Sie werden sie wohl zu
Klug und weise. Er: „Al
so, die Nachbarin hat Dich be
— Moder n. Frau (zur ande
ren): „Also Du hast h«rausg«kriegt,
daß Dein Mann heute abend auf die
Redoute geht. Da gehst Du doch na
türlich auch?" „Ja, aber auf eine
andere."
Zur Erdihun» de« Genusse«.
Kell'« «: Hm Rummel.wirili so eitel,
daß Sie sich immer vor'n Spiegel sehen?"
Herr: „No, Madl. eitel bin i g'wiß net; aber ichaug, wenn i den oo
drin so sauf'n seh', nacha schmeckt ma dös Bier noch amal so gut."
Bitter. Frau A.: „Na. wie
gesiel Ihnen das Duett, das ich ge
stern mit meinem Mann auf der
Soiree des Kanzleiraths gesungen
habe?" Frau B.: „Ach, das war ein
Duett? Ich dacht«. Sie zankten sich!''
Noch haltbarer. Onkel
(der soeben eine Geschichte von einer
Katze erzählt hat): Ja, so eine Katze
Neffe (Student): Uijeh! Uij«h! Nu
Boshaft. „Denken Sie sich,
Wie lange wollen Sie denn noch an
dem Teppich klopfen?" Dienstmäd
chen: „Ach, jnädije Frau, det is mei
ne schönste Freude; da träum' ick im
mer von meinem Schatz der iS
nämlich Pauker bei's Militär!"
Nicht nett von ihm. Jun
ger Arzt (nach dem Krankenbesuch):
stehe."^
Der Optimist. „Nun, Herr
Tippler, wann werden Sie denn ei
gentlich die von mir bezogene
Schreibmaschine bezahlen?" Herr
Tippler: Ich? Bezahlen? Sie sagten
doch, die Maschine ist so gut, die
macht sich schon selbst bezahlt!