L « r g o. Di»» einfache Liede«- und Meereigeschtchti Die Strahlenbündel des Helgolän '»er Feuers suchen den Horizont ab. Sie durchfurchen die große Straße, die die Ozeanriesen durchrauschen. Immer schwächer wird der Lichtblitz, bis er schließlich ganz aufhört. Dann tritt das ewig fluchende Meer in sein volles Recht. Losgelöst von allem fast zieht der Hamburger Doppelfchrauber .Meteor" feine Bahn; fast, d«nn Funk- Msenthürmen von Norddeich, mit Kux haven. Die letzten Grüße blitzt knat ternd d«r Enisender oben auf Deck in ldie dunkle Weite. Dann hört auch das auf. Man ist nach dem „Dinner". Gruppe vuf Gruppe zieht hinauf zum Prome nadendeck. das in Lichtern erstrahlt, die in das Wasser zitternd« Reflexe hinauswerfen. Ein leises Beben geht durch den mächtigen Schiffskörper, daS bald etwas stiirler wird, denn der Ma schinentelegraph hat Volldampf signa- Zisirt. l Ein Schiff voll lebensfroher Men schen, oder solcher, die is werden wol len; allen aber gemeinsam die hohe Erwartung der Dinge, die da kommen !sollen. Losgelöst von dem Dunstkreis der grauen Alltagssorgen und Klein- Sichkeiten. Und draußen die wunder barste Sommernacht auf dem Meere mit ihren tausend Geheimnissen. Ei nem linden Wind« treibt das Schiff entgegen; an den Bordwänden sprüht !der quellende Gischt, beleuchtet durch die ungezählten runden Fenster. So geht's vorwärts, in die dunkle Nacht hinein, zum Land der Mitternachts sonne! Ein Theil der Nordlandreifenden Hatte sich in den unverantwortlich bequemen Deckstiihlen wohnlich einge richtet und genoß in vollen Zügen die köstliche Luft oder aber d«n Rauch der mehr oder minder kostbaren Havana. Gin Theil lustwandelte oder zog aus das Sonnendeck hinauf, wo der erst« Offizier mit liebenswürdigster Grazie »autische Auskünfte zu ertheilen sich bemühte. Im Rauchsalon saßen beim Ckat die beiden Brüder Claaßen aus Wittenberg«, zwei behäbige Persönlich keiten, di« uns nicht weiter interessiren, Ebenso wenig Her dritte Mann, Herr Rentier Oberpollinger aus Straubing, der das bereits vor Kuxhaven begon nene edle Spiel fortsetzte. Ungleich mehr Interesse als diese vortrefflichen Repräsentanten deutscher Stammtisch - Gemüthlichkeit bean sprucht jedoch der Doktor der Philoso phie Herr Rudolph Vollmer aus Gernsheim, der auf dem bequemen Sopha der oberen Treppensalons saß «nd mit unverkennbarem Eifer in Kar ten und Schriften studirte, die dazu dienten, sich a) über die Reis?rsute zit tnformiren, d) über das Meer und Higen Leuten, denen im Uebrigen die Solidität und Musterhaftigkeit aus den Augen leuchtete. Ein Vorbild un- Zu Hause ein frugales Abendessen, be reitet durch Frau Wittwe Müller, eine bewohnte. Abends Präparation, Lek türe und Wissenschaftliches. Punkt elf Ahr erlosch regelmäßig das einsame gesetzt wu<>e, Und so kam es denn, daß Herr Dr. Vollmer als „Meteor- Passagier und Mitinhaber der Kabine Seit langen Jahren war er aus den vier Pfählen seines KleinstadtdafeinS nicht herausgekommen, das ihm das Ideal eines getreulich?» Menschenle bens erschien und in dem ihm jede Stö rung des Gleichgewichts als ein Frevel an geheiligten Rechten iin! Pflichten vorkam. Und nun mit einem Male «ine solche unerhörte Extravaganz, zu der er fast unbeabsichtigt, willenlos, wie auf eine unbekannte Eingebung denwelt seines bescheidenen Daseins aus den Fugen ging. Eine eigenartige Welt, die ihm «nt «gentrat. Von dem Augenblick« an, wo der rollende Zug die Grenze seines AckerstädtchenS verlassen hc/te und ihn der Atmosphäre entführte, in der er groß geworden war, steigerten sich du Eindrücke. Dann vollends Hamburg, die Wasserkante. Ein neues Ge schlecht. das hier wirkte und schaffte. Arbeitsfroh und genußfroh, unbekannt mit allen jenen Philistrositäten und Kleinlichkeiten, in denen em großer Th«il des deutschen Volkes dahinlebt und sein kurzes Dasein verzehrt. Den klaren Blick meerwärts gewandt, in die Ferne. Es kam Leben in die Gruppen. Di« Stewardmusik begann ihr Abendkon zert auf Deck, präludirte mit Vilja, dem unvermeidlichen Waldmägdelein, ver weilte längere Zeit bei de. „Fleder maus", um dann zur Ouvertüre zu den Lustigen Weibern von Windfor über zugehen. Damit war der letzte Rest aller Festlands - Melancholie wegge blasen. Alle Befürchtungen, für die morgen zu erwartenden Einflüsse des Skagerraks, die eine sehr geringe Be theiligung am Essen sicher machen wür den, wie der Kapitän mit diabolischem Lächeln und hochgezogenen Augen brauen zwischen dem dritten und vier ten Gange seiner Tischnachbarin ver rieth. Selbst Herr Dr. Vollmer konnte es nicht über sich gewinnen, länger sei nen Studien obzuliegen. Er klappt« seine Karten und Schriften zu, nahm selbige würdevoll unter den Arm und begann mit gewichtigem Schritt eine Promenade gleichwie die übrigen Sterblichen, die «r durch seine Brillen gläser kaum eines Blickes würdigte. Nicht etwa aus Stolz, der ihm eine unbekannte Größe war, sondern aus angeborener Bescheidenheit »der viel mehr Schüchternheit. Eine Stunde später war das Deck verlassen. Die Lichter erloschen; oben auf der Kommandobrück« schritt d«r erste Offizier einher wie ein Löwe in seinem Käfig. Kühl kam es von Tief unten aber in der Kabine No. 202 hatte Herr Dr. Vollmer unter Ueberwindung aller falsch engebrachten Schamhaftigkeit alte !urn«risch« Fer tigkeiten auf's Neue erprobt und war glücklich in di« obere Etage deS Bettes geklettert. Unten ruhte Herr Hugo Bergwitz aus Leipzig, eine mehr mit schnödem Mammon als mit Gaben des Geistes versehene Persönlichkeit, ein lebendiges Modejournal, versehen mit zehn buntschillernden Westen, 'LS Schlipsen, Schuhen in allen Schatti- Das Licht erlosch alsbald auch in Kabine No. 202, und die alles gleich machende Natur trat auch hier in ihre Rechte, dieweil draußen die Wasser glucksend an der Bordwand entlang rauschten. Am nächsten Morgen, nach erfri schendem Bade, saß man beim Früh stück mit seinen mannigfaltigen Herr lichkeiten. Die Sonne schien durch die Bullaugen auf die zahlreichen Lücken, die die Tafeln aufwiesen. Eine nicht unerhebliche Nordostbrise hatte sich nämlich eingestellt und rollte die grau grünen Wasser aus deS SkagerrakS tückischem Winkel gegen den „Meteor", nachhaltig zu stampfen. AuS diesem Grunde sah sich ein erheblicher Theil der Nordlandfahrer leider genöthigt, den Freuden d«r Tafel zu entsagen und sich einer stumpfsinnigen und quälen den Philosophie über die Vergänglich leit alles Irdischen hinzugeben. Um so besser aber mundete es unse rem wackeren Gernsheim» Freunde und seinem Gegenüber, einer jungen Dame, die nicht gerade, wie man so sagt, eine „blendende Schönheit" war, wohl aber anmuthig und von einer entzückenden Frische und Natürlichkeit. Dazu kam eine wunderbare hellblaulei nene Bluse, eine Fülle blonden Haares, das kunstvoll in einer Stephanienfrisur gebändigt war, und ein Teint wie der jenige ein«s Pfirsichs. Es war Fräulein Frieda Müller 11, wohlbestallte und fchw«rgeprllfte Leh rerin einer Schule für höhere Töchter in Hannover, die es, allen entsetzten Philistern und „Kolleginnen" zum Trotz, unternommen hatte, aus eigene Gerede, das ohne Weiteres verstummt wäre, wenn sie sich in altjüngferliche Sittsamkeit und Bescheidenheit geklei- Und er sich die Phttosophie sich Und man fuhr doch mit Volldampf! Sie ihrerseits nahm wenig Notiz von unserem Nordfahrer, der mit Sorgfalt die reichhaltige Speisenfolge absolvirte und dabei in wohlabgemes- stiier Weise Saal und Insassen sw» dirte. Immer aber bildete für ihn dt« hellblauleinene Bluse den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht. Eine unumstößliche Thatsache, die Herr Dr. Vollmer sich selbst gegenüber in seiner gewissenhaften Weise mit der Nothwen digkeit des Studiums motivirte, das man einem solchen nach seiner Auffas sung abnormen Typus einer deutschen Jungfrau des 2l>. Jahrhunderts ange deihen lassen mußte. hüllte'. griff aller Lebensfrisch«. Der bisher mit Sorgfalt ignorirte Sachse aus dem unteren Stockwerk von No. 202, in untadeliges Weiß geklei teresse an den Tag legte; es war Frieda Müller II aus Hannover. Und fort war er. Seine Tafel war schon fast leer, denn die Dampfpinasse hatte ber«its den größten Theil der Meteoristen an das Wagen angetreten, in dem sich besagten herzlich gleichgültigen Ge heimraths nicht etwa der helle Sachs«, sondern, und in der That ganz zufälli gerweise, Herr Dr. Vollmer befand. Man steigt eben «In, wie es sich gerade trifft, und hier traf es sich nun einmal s°- Fräulein Frieda war aufgeräumter denn je. Sie erzählte von kleinen Aufdringlichkeiten und Liebenswür digkeiten, die ihr ein Theil der Herren welt zutheil werden ließ. Dabei zeigte si« unter köstlichem Lachen fortwäh rend zwei Reihen göttlich weißer Zähne. Dann passirte der Sachse Revue und erfuhr durch sie eine Kritik, die ihm, wenn er sie gehört hätte, die ganze Reise verdorben haben würde. „Wie der fade Mensch s—tolz auf einem S—tein f —teht, f —tarr und s —tumm, so habe ich ihn auf die Platte fixirt," sagte sie mit Jronisi rung ihres „hannöverischen" Dialekts. Doktor Vollmer fand ihn ganz rei zend, nämlich diesen Dialekt, und er fand auch mit einem Male das heutige Präludium der norwegischen Sympho nie wundervoll. Abends gab es Ball an Bord, die weil die Hapagflagge gen Bergen zog. Hunderte bunter Glühlampen strahl ten auf das fahnengefchnillckte Txck hernieder, wo die frohbewegte Gesell schaft mit wenigen Ausnahmen daS Kleeblatt aus Wittenberge - Straubing widmete sich, wie immer, im Rauchsa lon dem edlen Skat sich den weltli chen Freuden des Tanzes hingab. Lange stand der Ordinarius der Untersekunda abseits und beobachtete das lebhafte Treiben. In früheren Jahren hatte er auch einmal getanzt, allerdings nur Polka und Schottisch, Sollte er ei versuchen? „Was wird jetzt getanzt?" fragt« er «inen neben ihm stehenden großen Un „Jch glaube, es ist Polka." !cn?" K 5 Es war Frieda Müller 11. „Bitte. Ich dachte, Sie tanzen Er legte seinen Arm mit hingebend ster Sorgfalt um die schlanke Taille deS stattliche« Mädchens, das ihn fast w!« tigem Geschick, sich den Rhythmus sei- Dieses Lob ermunterte i'in, es auch mit einem Walzer zu versuchen. Vom Erfolg wird man getragen, dieses Wort bewährte sich auch hier. „Langsam, langsam, Doktor! Do, das war schon viel besser," mahnte Frl. Frieda ihren glückstrahlenden, reichlich hastig gewordenen Partner. die Sirenenkliingc der Fledermaus musik. „Ein stattliche? Paar," meinte eine Zuschauerin. „Eine klein süße, fire Deern," repli zirte Frau Dora Carstensen - Wittwe aus Hamburg - Eimsbüttel, die sich ihre Nordlandreise durch ein Preis ausschreiben in ihrem Leib- und Ma genblatte errathen hatte. „Er U man noch'n büschen s—tais." Herr Dr. Vollmer befand sich nach Beendigung des wahrhaft beseligenden Tanzes in einer zwiefachen Situation. Auf der einen Seite suchte wieder die Alltäglichkeit seines Gernsheimer Da seins ihn in ihren Bannkreis zu ziehen und ihm begreiflich zu wichen, daß sein Gebahren, d. h. das Vergnügen des Tanzes, seiner unwürdig sei. Auf der anderen Seite hatte ihn der Frohsinn seiner Umgebung mit unwiderstehlicher Gewalt gepackt und ihm mehr als einen Begriff von dem Leben außerhalb sei nes grauen und armseligen Philtster ihums gegeben. So wohnten anschei nend vorläufig noch zwei Seelen in fei ner Brust. Anscheinend. Lorläufig. Eine halbe Stunde später lag unser Wiking in seiner Ruhestatt und gab sich seinen Gedanken hin, im Dunkel der Nacht, dieweil das glückhafte Schiff seine Bahnen zog. Da wurde die Stille durch Stimmen unterbrochen, die aus der Nachbarka bine kamen, deren Insassen sich eben falls zur Ruhe begaben. Zwei weib liche Stimmen, und eine derselben ge hörte Frieda Müller an. Es war kein Zweifel möglich. Man hörte frohge muthes Lachen und Scherzen, ohne des sen Inhalt zu verstehen. Dann unten ein Plumps, bald darauf in der Belle tage ein Plumps und ein Gutenacht, Hannoveranerin verursacht worden war, zumal die Ruhelager sich neben einander an der Innenwand befanden. Die absolute Dunkelheit verhinderte es, ein genaues Konterfei >'r Gesichts züge unseres wackeren WeltumseglerS zu geben. Wand an Wand! Wer gedächte nicht der Schicksale Pyramus' und This be's? Prosaische Pleiße - Athener länast schnarchte. Er wagte kaum, die Augen zuschlagen, geschweige denn, sich zu rühren, und war als Mann von Bil dung taktvoll genug, der trennenden doch nur einer, durchkreuzten sein Ge hirn, bis schließlich der süße Schlum mer auch ihn nach diesem Tage voll Un ruhe und diesem wundersamen, uner zog. Tag um Tag zog dahin, Nacht um Nacht. Immer großartiger und erhabener wurden die hehren Schönheiten der Nordlandsnatur. Rauschende Wasser, smaragdene Farbensymphonien der Fjorde, starrende Felsaebilde, Schnee und blühende Ueppigkeit neben einan der. Tod und Leben. Moide, der liebliche Rosengarten, Merok, mit sei nem märchenhaften Gletschersee. Das wilde Romsdal mit seinen tosenden Wassern und wallenden Nebelschleiern, und später, als der Bug deS „Meteor" heimwärts gewandt war, das giaanti- Jaghaftigkeit, die Herrn Dr. Phil. Vollmer überkam, wenn er si h dem Ge- Di« Reisegesellschaft bitte sich in all» Mondnacht zu genießen, die seiner Phantasie den weitesten Spielraum bot. Dreimal war er „Ihr" schon be gegnet auf der Dorfstraße und immer hatte er sie gemieden, weshalb, das wußte er selbst nicht. Dann aber be ben schmalen Pfad, der sich hoch Über den Fjord hinzog, überragt von Ber gesriefen. Das war ein wundersames Wan dern. Immer weiter ging'S hinaus in die schweigende Ferne, bis er plötzlich vor der jungen Hannoveranerin stand, die ihn mit ihrem fröhlichen Lachen be grüßte, das ihm immer als ein Beweis von Ueberlegenheit vorkam. Man schritt langsam voran, und die Lebenswege dieser beiden Menschenkin der schienen wie zwei parallele Linien, die sich niemals zu treffen, zu vereini gen vermöaen. Da erschollen aus der Ferne Klänge. Es war die Musik, die anhub: die langgezogenen Töne wurden aus dem strahlenden Schiffe, von dem weichen Nachtwinde hinausqetragen über die weite, weite Wasserfläche und sie lan gen auch an das Ohr unserer Wande rer. Händels Largo war es, das eine gü tige Vorsehung bestimmt hatte, die Mittlerrolle zu spielen und die Herzen der Menschen ni vereinen. Jene fast überirdischen Akkorde, die alles Klein liche zunichte machen. Man blieb stehen und blickte hinaus. Tief unten lag daS mondbeglänzte Wasser, aus dem die hochragenden, be waldeten Berae hinauswuchsen. Hoch von oben her glitten ungezählt« Silberadern kristallenen Wassers binab und belebten die weiten, dunklen Flä chen wie flüssiges Metall. Da ergriff er die Hand seiner Ge fährtin und es überkam ihn im Ange sicht alles Herrlichen eine später ihm selbst erstaunliche Kraft, als er sie mit leiser, bebender Stimme fraate: „Willst Du mir gehören für immer?" Sie antwortete nicht, aber sie erwi derte den Druck seiner Rechten und leate ihren blonden Kopf an feine Schulter. —- durch die weiche Nordlandnacht schwei gend und doch so beredt heimgingen, entgegenzogen freudig einem Leben voll starker Kraft und hohem Muth. Cousine Hertha. Von Käthe Sch»lz Mein liebes Cousinchen! Du wirst erstaunt sein, von Dei nem Vetter einen Brief zu bekommen, aber noch erstaunter über seinen In halt. Höre also: Ich, Vetter Hans, lustiger Studio der Universität Kö nigsberg, will mit meinem Freunde zusammen eine Rheinreise machen. Zunächst wollen wir noch Berlin, unsere Haupt- und Residenzstadt ein Frankfurt a. M. u. f.' w. Wie wir nun unseren Plan entwerfen, fällt mir ein, daß ich im schönen Frank furt «in Bäschen habe, von dem ich weiter nichts weiß, als daß sie acht zehn Lenze zählt, und welche ich gerne kennen lernen möchte. Wenn es nun Deine liebe Mutter, meine verehrte Tante erlaubt, dann komme doch zum Bahnhof. Wir tref fen Mittwoch, den Lg., Mittags 12 Uhr dort ein. Freilich mußt Du ein kleines Erkennungszeichen tragen, denn ich habe nicht die leiseste Ah nung, wie meine kleine Base aussieht. Wenn unsere Eltern sich nicht ent fremdet hätten, wäre es wohl nicht möglich gewesen, daß wir nie vonein ander gehört. Doch was haben wir Jungen damit zu thun, uns geht der Groll nichts an. Und darum. Cou sinchen Hertha, bieie uns den Will kommengruß, mich so sehr ehrender unbekannter Vetter. I'. 8. Da bad' ich doch richtig di? Hauptsache vergessen; trage bitte eine rothe Mobnblülhe in der Hand, sie ist meine LieblingSblume. „Bin auch gespannt, was die junge Dame zu Deiner Epistel sagen wird," meinte sein Freund Erich Berg. R tk b ' „Frankfurt! Da wären wir also kannst Du schon etwas sehen?" „Aber Hans, Du benimmst Dich ja und sahen sich erwartungsvoll um. Richtig, da stand eine kleine Gestalt und hielt einen mächtigen Mohnblu menstrauß in der Hand. Also ras war die Ersehnte! Hans Römer eilt I auf sie zu und sieP erstaunt seinen Freund an. Das war seine Cousine Hertha? Dieses kleine Mädel mit nun lach! sie die jungen Leute an, reicht Hans die Blumen hin, macht einen unbeholfenen Knix und sagt: „Ich biete auch den Willkommen gruß!" Gimmel, das war ja gar nicht mög. „Der Herr Veüer und sein Freund möchten doch mit zu uns kommen, das Mittag und die Tante warten schon sehr." Damit lies sie vor, es als selbstver ständlich annehmend, daß die beiden ihr folgten. Das thaten sie auch: Erich faßte seinen Freund unter und sagt« tröstend: Das war der Reinfall, wir brauchen gar nicht bis Schaff- Hausen zu gehen." „Mach' keine Witze," suhr Hans holen." Das junge Mädcheo drehte sich um: „Wir brauchen nicht weit lausen, unser Haus ist hier ganz in d«r N'che." Und sie trippelte weiter, die beiden Herren folgten gehorsam. Vor Hans!" gen Vetters lustige Base." lichem Lächeln entgegen. „Aber ich verstehe nicht ..." sagte Hans verwirrt von einem zum andern sehend. „Wird sich alles aufklären, nun aber erst gemüthlich niederlassen; der gegen ihr Glas und sagte neckisch: „Jetzt will ich die erste Rede in mei nem achtzehnjährigen Leben halten, meinem lieben Studentenvetter Hans." Ihn strafend anblickend fuhr sie fort: kleines Mädel kennen zu lernen. Für so ein Vergehen muß Strafe sein, und darum hab' ich mir die kleine Rache geleistet. Das junge Mädchen, welches dich so schüchtern empfing, ist die 16jährige Tochter unserer Wasch frau. Ich befahl ihr, was sie sagen mein Streich voll und ganz gelungen, haben mir Ihre Gesichter verrathen. So, Vetterchen, und die Moral von nicht!" sagte: „Nimm die kleine Lehre als Anden ken an die Rheinreise mit." Hans Römer neigte sich tief auf di» rosigen Finger, küßte sie und bat leise: „Verzeih, ich sehe jetzt ein, daß ich taktlos gehandelt." „Ist alles vergessen, wenn der Sünder Reue zeigt," sagte Hertha verwirrt und entzog ihm hastig ihre ten würde, um daS Herz seiner lieb lichen Bas«. Die blaue Nase. „Was schönen Gute gemacht, das er hier besaß?" „Die Nase hat er sich da denen Lebensalter." Schüler: „Das Kindes-, Knaben-, Jünglings-, Man nes- und Jubiläumsalter." Ehrgeiz. Freigesprochener Angeklagter: „Ich danke Jhnm sehr für Ihre Bemühungen, Herr Doktor; diesmal war ich aber auch wirklich (empört). Magerer Trost. „Nun, wo fehlt's denn, MariSka,.. Warum weinst Du? „O, gnädiger Herr, mein Mann hat mich so oiele gefchla geschlagen!" „Na, siehst D», Ma riska, da darfst Du Deinem Schöpfer dankn, daß Dein Mann nicht die Baßgeige spielt!" Ter Phil-soph. Krieg? Die Hauptfach' is. daß ich a Symbolistischer Maler: Meine Bilder regen Dich zum Nachdenken an? Kritiker: Allerdings aber «in biß chen zu lange! Herr (zu einem Bekannten, dessen Frau auffallend häßlich ist): „Ihre „Leider...!" Zeitgemäße Ei r. schrän kung. Unteroffizier: „Na, Einjäh das rauchlose!" Gauner-Glück. „Der Edi is fein heraus der hat a' grundehrlich's G'sicht!" Unter Freundinnen. „Du, der Mann der Marie ist aber dumm!" „Hm! Ich hätte auch nicht dumm ausschauen!" Diplomatisch. „Fräulein Gretchen, wenn ich Jh 'ß ' 'ch!" Kostbarer Besitz. J»n-> cird!