Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 08, 1908, Image 2

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    Im Darf wlr«b»lia»».
„Herr Wirth, das Bier ist aber heut« furiMor unklar."
„Ich bitte Sie, das B-cr kann gar nicht klarer fein; sehen Sie denn
«icht, daß das GlaS schmutz.g ist?"
Hausherr (beim Abschied zun»
Besuch): ».Und in 14 Tagen haben
wir hoffentlich wieder daZ Vevz«ü
>A«n..."
Besuch: „In 14 Tagen ... beim
'besten Willen unmöglich ... da wir
«ein Begriibniß!"
Wohl möglich. „Warum
'machen Sie Ichren allen Mitarbeiter
Glicht zum Kasstrer?" .Ich fürchte,
»er könnte sich zu viel herausnehmen l"
Zum Einschlafen. „Nun,
»nie war et heute Abend in dem neuen
üktück?" ,O, herrlich, mir hat wäh
lend de« ganzen dritten Aktes ge-
Oeöuint, ich sei Millionär!"
„Soll ich die fünf Pillen in Papi«r
„Na, glauben Si«, ich werd' sie
fibt's wat Fleischern«» zu Mttay.
'.Heschütz sitzenden Leh
'.Qnkel, bist du denn jetzt Srchiftstelber?
'ipaulchen: Papa meinte neulich zu
Mama, von dir hörte man jetzt nett«
--beschichten.
A.: ~Wi« ich hör«, solltest Du auf
letzten Gibirgstvur nahe da>
r o st. Gast ker Kell
ner: es ruhig thun, ist ja
nicht viel Fletsch dran!"
En t t ii uschu n g.
wch, ich habe meinen Freunden ver
sprochen, »wei Flaschen Sekt zu be
zahlen, wenn ich das erste Honorar er
halte, und nun reicht's kaum zu zwei
Maschen Limonade!"
„Wozu hast Du nur schon wi«d«r
«in« Base angeschafft, wo wir schon
so viele haben? Wie oft habe ich Dir
gesagt, Du sollst nicht etwas bloß
deshalb kaufen, weil es billig ist."
„Aber die Vas« ist gar nicht billig,
st« kostet neunzig Mark!"
Verdacht. „Der Herr w-irtz
Sie wohl ä Schwindler gewesen sein."
„Warum denn?" „Ei, herrjefes,
«r sagte Sie doch, «r wär' ausSachsen
und ich kenn 'n gar nich!"
Verschnappt. Richter: Ver
dcbei kommt für Si« nichts heraus.
Angeklagter: Und wenn ich die Wahr
heit sag«, dann komm« ich rein.
Zweideutig. Ich muß »or
allen Dingen einen jungen Menschen
Sagen Sie mir also zuerst: Ist die
ser Mann fähig? Ja, Fu allem!
Lehrer: „Aber Fritz, lauter Feh
ler hast Du in Deinem Rechenheft.
Da steht z. B. 6 und S sind IS.
Fritz: Herr Lehrer, das ist rich
tig, mein Vater rechnet so, der ist
Zahlkellner."
Gelungen. Herr (zum Büh
neiwolontär, der bei einer roisenden
! Truppe ist): Wi« grfiillt Ihnen denn
die Sache? Volontär: O. es macht«
sich schon, wenn nur der Direktor nicht
wollte.
Boshaft. Dichterling: Meine
Kinder müssen meine Gedichte aus»
Abgeblitzt. Herr: .Mein
Dame: „Sprechen Sie mit meiivrm
Voter, er ist Arzt an der Irren
anstalt!"
„Was? DaS soll ich fein? Da» ist
„Pst, meine Gnädige, nicht so laut!
Der Apparat ist sehr empfindlich!"
shing.Ting-?n.
i.
H. M. S. „Jnvicible" stampfte
durch die Singaporestraße. Capitän
Everest hatte sich vorgenommen, wenn
irgend möglich den berüchtigten
Opiumschmuggler Ching-Ting-Fu,
der wieder einmal die Küste beunru
higte, zu fassen. Wenn es allerdings
nach dem Willen seines Midshipman
Hobhouse gegangen wäre, so hätte
die „Jnvicible" wohl noch einige Tage
in Singapore vor Anker gelegen.
Aber da nun einmal Capitäne sich
nicht nach ihren Midshipmen zu rich
ten Pflegen, so war er nahe daran, sich
einzubilden, daß Capitän Everest die
Order ausgegeben hatte, nur damit
Hobhouse und des Capitäns junges
Nichtchen, daS bei einem reichen Thee
händler in Singapore als Gesellschaf
terin lebte, nicht zusammentrafen.
Nun mußte er gerade auch noch die
.Hundewache" di« Wach« von
IS—4 Uhr Nachts haben. Mu
chend ging er, die Hände in den Ta
schen seines Pyjacketts, auf der Com-
Da tauchte eine dunkle Masse im
Wasser aus. Hobhouse starrte nach
Steuerbord. War es ein Schiff, das
jetzt gerade im Begriff war, den Kurs
der „Jnvicible" z» kreuzen? Kein
Licht war daran zu entdecken, doch die
Segelstellung ließ auf eine Dschunke
schließen. Warum führte di« Dschunke
keine Lichter? Das war verdächtig.
Im nächsten Moment stand Hobhouse
vor dem wachthabenden Leutnant.
Und wenige Minuten später war auch
schon Capitän Everest an Deck. „Wer
hat die Dschunke entdeckt?" sragte er.
„Hobhouse? Sonst doch nicht gerade
Hobhouse hörte diei wohl. Er
fühlte, wie ihm das Blut in di« Wan-
Der Cp t" fßt d
zwei Jahren, Capitän."
„Ich möchte Ihnen den Rath geben,
wieder einmal darin Vel
ten.
sein! Was wollen die Herrschaften?
Da ist anscheinend etwas nicht in
Sechs Mann von der Nachtwache
hatten die Schaluppe in's Meer ge
lassen und ruderten mit kräftigen
V 'd d G ß
„Hoher Herr, unser Steuerruder ist
„Herr, dieses Schiff ist ein Todten
schisf. Die Ruhe der Todten sei euch
heilig, sagt Kon-Fu-Tfe. Die Ham
„Hoher Herr, die Wolken von
Dampf sind stärker als das Wehen
des Windes. Ich bitte den englisch«»
schleppt."
„Ihr seid wohl toll! Ein briti
sches Kriegsschiff soll dies«» —" Hob
zurück und pfeilschnell kam er wieder
beim „Jnvicible" an.
„Nun, woran fehlt's drüben?"
ein sehr religiöser Mann und wird
mir diesen Dienst hoch anrechnen.
Und die Diplomatie wird schon davon
Wenige Minuten später dampfte die
.Jnvicible" mit der Dschunl« im
Schlepp dem Hafen von Singapor«
wieder zu. Eine frisch. Brise wehte
im Hafen, und der Zollwächter auf
der kleinen Barkasse rieb sich die
Handflächen gegeneinander, um seinem
verschlafenen Körper neue Wärme
hinzuzuführ .
„Eke Dschunke in Schlepp? Alle
Wetter! Da gibt's schon Arbeit,"
sagte der Zollwächter, und die Bar
kasse dampfte auf die Dschunke los.
„Halloh, was Steuerbares an
Bord?" rief man hinüber.
Der Chinese schüttelte den Kopf.
„Todte zahlen keinen Zoll," rief er.
„Schon möglich, ol>! kolluiv. Aber
deine Ladung?"
„Der Kapitän dei Kriegsschiffe»
verbürgt sich für die Frommen, die
die Todten ehren."
„Capitän Everest? Ach so," meinte
der Zollbeamte, „das ist was ande
res." Und die Barkasse glitt an die
„Jnvicible" heran.
„Darf sich der Chinese auf Capitän
Everest berufen?" rief der Zollmann
hinauf. Dieser ließ durch einen Offi
zier bejahen, und die Barkasse dampfte
davon.
Im Hafen machte die Dschunke los
und ließ sich durch einige von ihren
senarm rüder.,.
Die „Jnvicible" hatte wieder Anker
geworfen. Da man schon einmal im
den Garten dei englischen Konsuls.
An seinem Arm hing Miß Kindrey,
hie Nichte dei Capiiäns Everest. Sie
Es war noch Nacht, als Hobhouse
die gastlich« Stätte verließ. Die Villa
lag draußen in der Vorstadt. Um sich
Uferrand ein Dschunke. Sollte etwa
? Wie ein Vlitz durchschoß es
ihn. Wenn es das Todtenschisf war,
so würde vielleicht ein« Ceremonie
beim Ausschiffen der Todten stattfin
den. Und fein Wissensdurst beschleu
nigte seine Schritte. Bald hörte er
konnte er sie hören und sehen.
des Todtenschiffei! Seine Leute
schleppten der Dschunke^
nicht? Und der Inhalt bestand
glucklich da! Wie steht es denn mit
den Opiumsiirgen? Hörte, daß die
„Die Ruhe der Todten stört Nie
mand. Die Kriegsschiffe ziehen sie in
Ii? Das ist kostbar. Und den
Zoll habt Ihr auch gespart?
kin«. Den kann ich dann ja von der
so unverschämt autfragte."
„Na ja, schon gut," beruhigt« ihn
der Amerikaner. „Wir willen unS
bho s hatte sch th s"ch H
als der Amerikaner und zwei Chine
sen seinem Versteck zuschritten, da war
es ihm klar, daß er seine Entdeckung
mit dem Leben zu bezahlen haben
würde, wenn ihm die Flucht nicht ge-
dann sprang er schnell entschlossen
in die Fluth. Er war immer ein
guter Schwimmer gewesen, und so
ruderte er mit kräftigen Schlägen vor
wärts. Aber die eilige Flucht hatte
ihn doch erschövst. Mehr und mehr
fühlte er, daß ihn die Kraft verließ.
Bor seinen Augen schimmerte es
schwarz, und die Lichter der „Jnvi
cible" schwankten wie durch eine
Nebelwand. Es preßte ihm etwas die
Kehle zusammen ... Einen Schrei
Immer tiefer sank er. Ader der
Meerboden war ja nicht dunkel. Ein
Helles, gedämpftes Licht fiel auf ihn,
und leise wiegte sein Körper hin und
her. Noch einmal holte er mit seinen
Armen au». Aber die durchfuhren
nicht die Wogen, sondern glitten über
tt? Er suchte aufzurei
ßen. Wo war er? Da hört« er
ganz deutlich eine Männerstimme,
war also nicht im M««r ertrunken?
„Nun, mein lieber Hobhouse, wie
geht es?"
War das nicht die Stimme von
Capitän Evtrest? Hobhouse wollte
solutiren. Aber jetzt merkt« er erst,
daß er in einem Bett der Capitäns
kajiite lag.
„Captain, Verzeihung. Bin ich
denn krank?"
„Und ob Ihr es seid! Blessirt wie
ein rechtschaffener Soldat. Der Dok
tor hat die Kug«l allerdings schon
Gedächtniß scheint auch ziemlich
futsch zu sein. Will Euch mal 'n
bischen zu Hilfe kommen. Ihr glaubt
also, daß Ihr regelrecht ertrunken
seid, was? Hst aber nicht
ein bischen im Hafen herum. Dann
stießet Ihr einen Schrei aus. Den
Habels wir hier oben gehört und so
waret an Bord, da gingen bei Euch
die schönsten Phantasien lo». Redetet
«>n Ching-Ting-Fu, Opiumsärgen,
sind, da fliegt der Mnze Kalten in die
Luft. Die Schmuggler hatten sich
selber den Garaus gemacht. Der
ausgeplaudert von einer jungen
Dame. Wie war doch der Name?"
„Miß Kindreh?" sagte Hobhouse
Und wenn nun dieser Oheim Freiwer
ber sein wollt« slir einen jungen Leut
nant Midshipman ist natürlich
nicht genug so kann dieser junge
Herr sein Herz mal dem Captain
Everest ausschütten. Natürlich Dienst^
ww wieder zu K 112
Unerwünschte Fixig
'eit. Bauer (wüthend der Feuer
wehr nachsehend, die eben sein bren
nendes Höuslein abgelöscht hat, und
langsam wieder abfährt): „Jetzt kön
nen sie langsam fahren, die Lumpen,
und eben waren pe in fünf Minuten
da!" .
A.: .Nun, Herr Nachbar, geh«n Sie mit zu Mayers Schlachtfest?"
B.: .Ne«, herrnse, da ist dem s«in Schwag«r Sachs« da, der ißt immer
so viel Wellfleisch, so daß ich stets Schnaps trinken muß und da Ver
derb ich mir sonst den Magen."
Ausderßollegefalle».
Bürgermeister (bei sckner Antritt t-re
d«): „Mein« geehrtrn Herren!" Em
zen« Stimmen: „Bravo!" Bürgermei
ster: „KSnni's net '» Maul halten,
ös Lack'ln!"
Gut gerechnet. Mütterchen
hat nächstens Geburtstag. Ihre drei
kleinen Jungen fragen sie, was sie
sich wünscht. „Was ich mir wünsche?
Drei recht artige Kinder", antwortet
dir Mutter. „O, das wäre fein", ruft
der kleine Hans, „dann wären wir
Glaubhaft.
Frau (von der Reise zurückgekehrt, zu ihrem Gatten): „Aber.
Männchen, ist'» wirklich wahr, daß man Dich gestern stnnloS betrunken aus
der Straße gefunden hat?"
Ganz «gal. Swdiosu»:
„Wenn ich nur wüßte, welches Stu-
Iu» oder Medizin?" Bemoost«
alk'— dasselbe "
Beim Rechtsanwalt.
„Aber, meine Herrschaften, Hotben Si«
sich dvS auch reiflich ilberlogt? Be
benden Sie, dreißig Jahre haben Sie
lassen?" Mann einfallend): „Na, ich
dächte, da haben wir'» doch reichlich
verdient?"
Rich«».
sieht..."
rath bat jetzt schon vier Töchter am
Offiziere verhcirathrt! Jede hat eine
halbe Million mitbekommen. Dkr
Drastischer Ber»leich.
Lebemann (zum äußerst corpulenten Onkel): „O, nur dies eine
sende muß mich mit dem Wein« aber
tüchtig hineingelegt haben." „Wa
rum?" „Seitdem der Wein -da ist.
mirl"
Fest« Arbeitszeit. Tou-
nicht, meine Herrschäften; es ist
bereits 7 Uhr voichri da hat's
schon Feierabend g'macht!"
— Banz sicher. Funger Pro
fessor (der sein« Angebetete brieflich
um «in Rendezvous bittet): „Erkennen
daß ich eine rothe Rose im Knopfloch
trage, oder daß ich sie vergessen habe."
Ein bekannter Name.
kannter Dichter und bietet ihm seine
GÄnchte an. Dieser weist sie be
dauernd zurück, da er nur Werke sol
cher Schriftsteller verlegt, die «inen
bekannten Namen haben. »Den habe
ich", nist der Dichterling freudig au»,
.ich heiße Schultz«".
Plappermäulchen. Leh
rer: „Nomaden sind Menschen, die
srhr oft ihren Wohnsitz wechseln.
Nenne mir solche." Schüler: .Die
Dienstboten."
Am Po st schalter. Fräu
! gen unter K. 2S?" Beamter:^,Bloß
>K. LS? Da habe ich deinen, aber un--
> ter K. K. 22 ist cmer da!" Fräulein:
l ! „Das ist schon richtig. Der Herr, von
! dem ich den Brief erwart«, swtt«rt