lißiimlMM. Noman von Eus. v Adlersseld Ballestrrm. ?. Fortsetzung.) „Es scheint so sonst hätte ,ch sie kaum gethan, für den Diskretion nicht nur die etwas breitgetreten« Ehrensache, sondern die Grundbedin gung jeglichen Erfolges ist," entgeg mt« d«r Doktor ebenso schatf. „Wo zu mit Worten fechten, Exzellenz? Entweder Sie setzen volles Vertrauen in mich oder gar keines ein Mit telding «xistirt hier einfach nicht. Wie tann ich ein Schriftstück suchen, wenn mir die Augen verbunden werden, so daß ich die Spuren nicht sehen kann? Wenn ich nicht weiß, wer ein In teresse hat an diesem Dokument und dann suchen? Im Monde? Während ist? Also auf Deutsch: Soll ich Zeit und Geld auf der chinesischen Bot schaft vergeuden, während di« amr iibers Wasser schickt? Denn ich bin doch kein Hexenmeister, Exzellenz, sondern ein zweibeinig«! Schweiß ich wohl annehmen, daß es sich um nichts Geringeres, als um politische Wirren, vielleicht um Krieg und „Damit bin ich nicht abzuspeisen, Exzell«nz," fiel Windmüller ein. „Es handelt sich hier, soweit ich es verste- w«d«r »«ranlaßt, noch g«n«igt, «s Ih nen mitzutheilen, mehr noch, ich sehe die Nothwendigkeit dazu nicht ein." lich zum dritten Akt der „Götter- „Ich stehe Euer Exzellenz zur Ver- Helfer mit gedämpfter Stimme von dem Inhalt des Dokuments. Als er fertig war, versanl Windmüller in ein tiefes Nachdenken. .Haben Exzellenz schon Irgend wel chen Schritt gethan?" fragt« er nach einer Weile. .Ja- Ich h°be die interessirte Macht in einem chiffrirten Tcl»- !zr«mm von dem Abhandenkomme» > des Dokuments unterrichtet." „Gut. Sehr gut. Hm! Wenn ich die Situation also recht auffasse, so handelt« es sich für eine gewisse an dere Macht darum, in den Besitz des Wortlautes des Vertrags zu kom men, um ihn vor seinem Vollzi^ nothwendig gewordene Verzögerung zwei verbündete Mächte eventuell durch Besetzung der Grenzen durch Militär in den Stand gesetzt sind, einzuschreiten. Ist das richtig?" „Durchaus richtig. Sie werde« demnach die Nothwendigkeit erkennen, die es gebot, d«s Dokument mit s« vielen Sicherheitsmaßregeln zu um geben. Daß der Mach! A., welche den Liebesdienst des Durchkreuzens für die Mächte B. und C. übernommen steht, darf als sicher gelten. Umsonst ist der Tod! Ein „Fait accompli" würde die drei Mächte A., B. und C. kalt stellen. Wi« sie Wind bekoin- Mein Himmel, wozu gäbe es denn politisch« Agenten, für die Unsum men jährlich die Budgets belasten! Das Interesse von A. an der Sache? Ah die gewichtig« Befürwortung seines Eintritts in das Konzert der Großmächte. Besser in diesem Orche ster di« letzte Bratsche spielen, als sidinten ist." ich die Umstände des Abhandenkom mens der Kassette hören. Wollen Sie nun die Güte haben, Herr von hatte, richtete seine klaren und in telligenten Augen fest auf den Detek tiv, der ihn anscheinend jetzt über mit Respekt gemischte Bewunderung aus. „Bitte, fragen Sie nur," sagte er mit einem knabenhaften Eifer, der ein wohloollendes Licht in den scharfen, vielen so ungemllthlich«n Augen des Detektivs aufleuchten ließ. „Ich will versuchen, so genau wie möglich zu sein. Also: Exzellenz hatten mir be fohlen, zur Vermeidung jedes Ausse hcns «ine einfach« Droschke zu neh men, in dieser den Kasten mit dem Schmuck zu mir zu fahren und mei ne Wohnung bis zum Abgang des Zuges z«hn Uhr dreißig nicht zu ver« lassen. Eine Droschke mit einem Ge heimpolizisten als Kutscher würde mich zum Bahnhof abholen, ein an derer Geheimpolizist als Gepäckträger nung fuhr, von einem unserer Agen ten gelenkt wurde. Nun, ich traf kurz vor vier Uhr an meiner Wohnung ein —" „Wo wohnen Sie?" unterbrach Windmüller den ruhig und klar be gonnenen Bericht. .Mariannenstraße 72a im erste» habe." „Lebt die Dame allein?" „Nein, mit ihrer Tochter und ei- Seewirih ist die Wittwe des bekannt ten Staatsrechtslehrers dieses Na mens, sehr respektable Dame, aber „Die Tocht«r ist sie jung, hübsch?" „Keins von beiden. Mindestens vierzig, garstig und fürchterlich thö richt. Es ist erstaunlich, wie solch ge scheidter Mann wie Doktor Seewirth ein« so dumme Tochter haben kann, besonders da die Mutter gar nichts Thörichtes an sich hat." „Wer bewohnt daS Haus noch?" fragte Doktor Windmüller den jun gen Offizier, „Die Parterrewohnung hat ein verh«irath«ter Generalstäbler, den zweiten Stock ein Universitätsprofes sor und den dritten zw«i zusammen wohnende ältere Damen, von denen die ein« Stiftsdame ist, die andre, ihre Freundin, eine pensioniri« Hof dame. Ich tr«ff« all« di«se Mitbe wohner des Hauses hin und wieder bei Frau von Seewirth, b«i der ich scii einem halben Jahre Aftermiether rder, wi« die Tochter ständig sagt, „möblirter Zimmerherr" bin." „Ja, das heißt, ich war's bis vor Kurzem. Die Wohnung besteht aus jechs Zimmern mit Zubehör: drei ge dem Hof«. Das Mädchen schläft, glaube ich, in den Mansarden. Von Viesen sechsZimmern vermuthet Frau Diener?" ' ' 'g Pfifferling, wie «r heißt. Er ist mir identifizirt." „Sonst räumt Ihnen das Mädchen für alles auf?" „Nein, das macht Pfifferling. Das mühe sie nur selten, da ich gewohnt bin, mir selbst, so weit es geht, zu helfen." „Ein weises Prinzip d«r Selbstän digkeit, denn eS macht sr«i. Was ist das Mädchen für alles für eine Per son?" - ? A ' Trampel ist st«, die über ihre eignen Füße fällt. Irgend woher vom Lan t« importirt. Bekommt wahrschein- deni engen Korridor immer an mei nen großen Reif«koffer stießen, den ich nothg«drungen zwischen meinen beiden Thüren aufgestellt hatte. Als dem Wunsch nach einem dritten Raum, da hieß es: „Ach, wi« schade! Ti« ganze Zeit habe das eine Zimmer seit ein Paar Tagen sei «s vermie thet." Na, jedenfalls hatt« ich das Ncchfehen. Ich hatte gar nicht be merkt, daß Jemand eingezogen war dock nicht nach. Fräulein von See wirth «rzählte mir später, ihre Mie terin wäre eine russisch« Studentin und fand daS in ihrer thörichten Art „furchtbar interessant". Was ich biS- Ixr von russischen Studentinnen ge- ?luf dem Kopfe ein Burenhut von ruppigem Filz mit weit herausspie ßender Nadel kurz, «in Genre, daS mir greulich ist und mich gar nicht mteressirt." „Nicht sehr in diesem Falle. Ich kenne den Typus. Das Interessante i!l, daß eine Vertreterin desselben in solch exklusivem Haushalte gefunden hat. Das sucht gewöhnlich kleine bil lige Pensionen oder ebensolche möblir- „O, sie wird wohl „all right" sein. Wenigstens erzäbUe Fräulein von Seewirth, daß dies Fräulein Tatjana Petrowna P«trojewitsch mit vorzügli chen Empfehlungen von einem Profes sor der Universität gekommen wär«." suche?" guiri« Persönlichkeit, was mir eigent lich beides nicht aufgefallen ist. Die Lina scheint ein andres Lied zu sin klatsch nicht." schon sehen, wie ich zu meiner Ration dieses fördernden Prinzips komme; d>e Lina wird ja wohl ihre zugiingli eben manchmal aus trüben Quellen schöpfen fahren Sie indes immer hin fort. Sie kamen also heut' Nach sozusagen gleich einem vorbeigehenden Kollegen in di« Hände dem russi schen Legationssekretär Prinz Rosa nofs der mir natürlich so ungele gen wie möglich kam, denn mir lag daran, ungesehen ins Haus zu kom men. Prinz Rosanoss, der für mei nen Geschmack etwas zu sehr groß russischer Grandseigneur ist und von etwas herablassender Liebenswürdig keit, blieb stehen, als ich, mit dem Kasten in der Hand auSsteig«nd, ihn fest anrempelte, und wir wechselten ei» paar banale Phrasen —" .Können Sie sich deren noch erin nern?" „O „wie geht's?" Lb«r's Wetter was man so auf der Straße re det. Ja, und natürlich b«inerkte er in, Kasten in meiner Hand, der wie eine Reisetasche aussah, klopfte mit dem Stöckchen darauf und meinte: „Warum lassen Sie sich das nicht schicken? Ihr Deutschen seid doch zu komisch, daß ihr euch immer mit Ge päck und Packeten schleppt." Ich ant wortete ihm lachend eigentlich war ick ärgerlich daß ich dies enorme Gepäckstück ohne Schaden für meine Gesundheit die paar Schritte schon gout" und dann weiterging. Ohne Jemand zu begegnen nur d«r Por tirr, der mir di« Hausthür von sei nem Souterrain aus öffnete, sah mich erreichte ich dann glücklich meine Zimmer und stellt« d«n Kasten auf den Sophatisch in meiner Wohn stube.' „Darf ich Si« um eine kurze Be schreibung Ihrer Zimmer bemühen, ehe SK fortfahren?" „Gewiß. Sie liegen nach der Straße heraus, gleich linkerhand, wenn man die Entreethür aufmacht, zu der ich natürlich meinen eignen Drücker habe. Zwei zweifenstrige, hübsche, große Zimmer. Di« erste Ausgang nach dem Korridor, der Tdllr gegenüber, hinter der die andere Mietherin wohnt; ein« dritte Thür in dem Schlafzjinm«!, di« in den Salon der Dame des Hauses führt, ist durch einen großen, schweren Kleiderschrank zugestellt. Genügt daS? Gut also, nachdem ich in meinen Zimm«rn war und d«n Kasten auf den Tisch gestellt hatte, damit ich ihn immer im Auge hatte, trotzdem ich In aller Welt nicht gewußt hätte, wie er mir jetzt hätte Pfifferling kam, sollte er zum Abend anfangen? Wie ich so noch eine überflüssist-^tiefelparade l«> Tiefenthal ist der b«ste und an ständigste Mensch von der Welt, aber dabei ein so verzweifelt ungeschliffe ner Diamant, daß er wirklich nur ein Muster von Taktlosigkeit. Trotzdem ich ihn ganz gern, gall, indessen hatte er auch schon glücklich den Kasten beim Wickel mit der Frage, was denn das wäre? Ich stl>s was darin wäre, und auf meinen Bescheid, ich wüßte «s nicht, sagte er ganz gemüthlich, wir könnten ja mal che» zu gehen. Ganz abgehetzt von dem Besuche Onkel Tiefenthal hat das so an sich, die Leute abzuhetzen schen Gesandtschaft —" „Ah!" machte Doktor Windmüller. „Ah! Ah!" machte Doktor Wind rlii," fuhr Greifens« fort. „Auch ein riesig netkr Kerl, d«r kleine Anunee. Sein Tollpunkt Ist die Veredlung sei ner Rasse. Darum ist er s«st ent ?u verheirathen, und wählt nun krampfhaft unter d«n Töchtern des Landes, die aber immer noch «icht ein zwanzig! Natürlich! Gott, in großen Haus« wohnen so viel and« len —" wen was hat sie eigentlich ge wollt? Doch ich will nicht aus d«m Text fallen. Also, so nach sechs Uhr tre«thür össn«n geht und dort mit handelt. Gleich darauf klopft es, ich sage gewohnheitsmäßig Herein und falle fast auf den Rücken vor Stau nen, als mit einer Wolke scharfen Zimmer rauscht!" „Aha! Die schöne Wittwe!" „Wie, Herr Doktor Sie kennen die Gräfin?" rief der Minister in tcressirt. „Nur dem Namen nach bis jetzt, nicht persönlich," erwiderte Doktor Windmüller. „Sie steht auf meiner Liste so gut wie auf Ihrer, Excel lenz." „Auf welcher Liste?" fragte Grei fensee perplex. l'tisch Beschäftigten," erwiderte der Minister, und, als «r des Attaches erstauntes Gesicht sah, setzte er mit halbem Lächeln hinzu: „Sie sind noch zu kurze Zeit bei uns, um mit dieser Liste bekannt geworden zu sein. Das kommt erst später, dieser Anschau ungsunterricht mit den Warnungsta feln." GreifenseeS Gesicht war eine Siu- ch ch s politische SP--- Agentin ist?" platzte „O nicht eben gerade das in dem vollen Sinne des Wortes, aber si: erweist politische Gefälligkeiten," erklärte Windmüller. „Das ist «ine Nuance so so! Sie kennen also die Gräfin Sulau und werden sogar von ihr besucht. Das ist von größ tem Interesse. Natürlich ziehen Sie auch mit am Siegeswagen der „schö nen Wittwe"." „Nein, das thu« ich nicht es fällt mir gar nicht im Traume ein," erklärte Greifensee energisch. „Di« Gräfin Sulau ist eine Verwandte von mir. Als ihr Mann noch lebte c>us seiner Klitsche von Landgut er war meiner Mutter Stiefbruder da nannte ich die Gräfin Tante, wie das so Sitte ist, Tante Mieze. Als der Onkel starb, verduftete sein« Frau mit dem Ertrag« des verkauften Gu tes, sie ging auf Reif«n, heißt das, und that ihr« einzige Tochter in «ine Erziehungsanstalt. Hier habe ich die Tante wiedergefunden als sezessioni siische Schönheit, die sich auf die „blonde Bestie" und das Nietzschesche Ueberweib hinausspielt und „Maja" heißt. Sie hat mir verboten, sie „Tante" zu nennen, weil das alt der wie ich that, und ich muß „Cou sin« Maja" zu ihr sagen. Ich habe Onkel Sulaus Frau mit ihrem Ge ihue schon als Jung« nicht leiden mö gen; aber jetzt, mit ihrer künstlichen Jugend, ihren gelbgesärbien Haaren und ihrem Hincnisspielen auf die „in ihrer Individualität sich Auslebende" aus," meinte der Minister mit einem Tadel, der von einem Schmunzeln und einem fast zärtlichen Blick auf Windmüller hatte auch leise gelä chelt, aber jetzt klopft« er mit dem Stift auf den Tisch. rief er. „Und bitte, Herr Leutnant, erinnern Sie sich jedes Details dieser interessanten Visite. Mir scheint (Fortsetzung folgt.) Unter Studenten. War d«r Geldbriefträg« In diesem Jahr« Stimmt. Lehrer (der den Begriff „verstockter Sünder' erklärt hat): Wie sagen wir also von einem Nun? Er ist ver versto —? Schü ler: Er ist verstopft! FSr die Küche. Rindsbraten auf deut« sche Art. Zum Rinderbraten eig net sich am besten das Schooßstück, die Oberschale oder das Rippenstück; daS Fleisch muß altschlachten und mürbe sein. Das Fleisch wird g«- klopft, flüchtig abgewaschen, abgehäu tet, gespickt, gesalzen und in di« Pfanne gelegt. Dann macht man 7 Unzen Butter heiß, übergießt das Fleisch damit und stellt es zugedeckt in den sehr heißen Ofen. Nach eini hat, nimmt wach einer Stunde den Deckel von der Pfanne ab, stellt den Braten hoch, damit er brauit wird, und brät daS Fleisch je nach der Größe, 2 —3 Stunden. Man legt das Stück auf die erwärmte Schüssel, mit etwas siedendem Wasser oder mit Fleischbrühe los, thut nach Belieben einige Löffel fetten sauren Rahm zu, —lO Stück, etwas Salz, Pfeffer und Sauce zu Tisch. Man kann sich auch mit einer pikanten Kalbfleischfarce füllen und von derselben Farce noch Lendibratin auf süd« deutsch« Art. Man ziehe dem Lendenbraten die Haut ab, wasche tern.- Ein gut gehäutetes und ge- Speckscheiben bedeckt ist, giebt das nothwendige Salz und 1 Pint leichte 40 bis SO Kastanien ab, dämpft sie in zerlassener Butter «in Weilchen und mischt sie mit der fein gehackten Gänseleber nebst Vu Pfund fein ge geriebenen, ein wenig in Butter durch gedünsteten Zwiebeln, gehackter Peter silie, Schnittlauch, Salz, Pfeffer und geriebener Nuß und läßt diese Mi schung in etwas zerlassener Butter oder Brühe dämpfen. Die Gans wird zugenäht, mi! ,nnem Salz be streut und im eigenen Fett im Ofen bei fleißigem Begießen zu schöner Farbe gebraten. Die Sauce wird entfettet und mit etwas in Butter braun geröstetem Mehl verkocht. Zucker auf. Auf 1U bis 2 Pint Wasser rechnet man 400 Gr. Zucker und fünf Hände voll Rhabarberstücke. Dazu fügt man etwas Apfelsinen bis 40 Minuten kochen, worauf man die Flüssigkeit durch ein Sieb gießt, auf Eis stellt und kalt f«rvirt. Nach Belieben werden Eisstückchen (nur von Kunsteis) hineingegeben. Schweinefliisch-Ragout. Etwa 2 Pfund nicht zu fetter Schweinskamm wird in kleine Stücke tronenschale. Am andern Tag setzt man das Fleisch mit Wasser und ei nen Theil der Beize zu, läßt es weich kochen, nimmt etwas in Butter braun geröstetes Mehl, schmeckt ab und rich tet Fleisch und Sauce zusammen auf erwärmter Schüssel an. Man schich tet Makkaroni oder Kartoffelmus