R-se». Ein kleiner Schrei kam von den rothen Mädchenlippen, der braune, »och unsrisirte Krauskops wendete sich halb ins Zimmer zurück. „Lilith, Lilith komm' bloß! Guck' doch, was auf deinen Schuhen liegt, auf deinen Schuhen! Das erstickt- fast in Kichern und Lachen und klang nach Neckerei und Staunen und ein ganz klein bischen nach Neid! Die andere lag noch im Bett . . . in oem braunen, hölzernen, poesielo sen Pensionsbett mit den fedaten, wei ßen Kissen ohne Spitzen und Zwi schensätze. Der Aermel des Nachthem des war ein wenig zurückgefallen, der volle, rosige Mädchenarm bil dete einen Kranz um das feine Köpf chen mit dem rothgoldenen, flimmern den Haargewirr. Die blauen Augen blinzelten hinter den langen, schwar zen Wimpern hervor. „Du liebe Zeit, was wird's sein, Rose? . . . Weck' einen doch nicht im mer so rauh und sprich doch nicht so rücksichtslos laut ich hab' keine Pferdenerven wie du! Und träumte gerade so schön." „Ach du Mondscheinprinzetz! Na, meinetwegen! Mich geht's nichts an! Aber, wenn du es siehst na! Oder soll ich dir's bringen, Lilith?" „Na, dann ja wenn es nichts Häßliches ist!" „Häßlich? Na, guck'!" Und dir andere hielt die eleganten, seideausgeschlagenen Lackstiefelchen der Pensionsfreundin triumphirend in die Höhe. Nun öffnete selbst Lilith weit die schönen, noch eben so schläfrigen Augen und streckte verlangend die Arme aus. „Ö welche Pracht!" Eine Fülle herrlicher, vollerblüh ter, goldenschimmernder Marschall- Nielrosen mit schwerzesenkten Köpf chen, in denen der Fruchtthau wie große Perlen lag, steckte in dem kin derhast kleinen und schmalen Schuh zeug wi« in einem Paar Vasen. Lilith richtete sich langsam auf, warf die Lockenpracht über di« Schul tern zurück, ergriff mit beiden Hän den die üppige Blumenfülle und drückte ihr zartes, schönes Gesicht hinein. „Rose, woher kommt das?" „Ahn' ich's? Das mußt du doch besser wissen, Lilith! Hast du's fer tig gebracht, dir einen Verehrer anzu schaffen in diesen Klostermauern?" „Ich weiß nicht! Und wi« kam er ins HauS, wie konnte er die. Rosen hierherlegen gerad' richtig vor meine Kammerthür, in mein« Schu he?" „Na Dienstboten sind bestechlich, Lilith! Aber wer kann es sein?" Die Blicke der Freundinnen ruhten sinnend ineinander dann sank Li lith ermattet und enttäuscht in die Kissen zurück. „Geh', Rose das ist ein dum mer Streich von dir!" „Von mir? Lilith! Bist du me schugge? Stehlen thu' selbst ich nicht, mein Herz, und selbst für dich nicht! Und woher soll ich das Geld zu den Rosen nehmen! Zwei Thaler vnter Brüdern sind die werth!" Das leuchtete d«r kleineren Schön heit ein. „Willst du sie ins Wasser stellen, bitte" . . . si« reichte die herrlichen Llumen mit bittendem Lächeln der sonnenhellen Märzmorgen. „Ich hab's! Du nun weiß ich, wer es ist! Schafig. nicht eher drauf Lilith schob den breiten Schild plattpfeil in ihr hochaufgestecktes Lo spiegel, um ihre Frisur von der Seite zu k«guiachten. „Wie sollte ich!" sagte sie etwas abwesend, in dem Anblick ihres feinen Profils versunken. „Winkel, Lilith, natürlich Winkel ist es!" jubelte Rose, den blauen Schifferanzug überwerfend und etwas „Winkel? Unser Literaturlehrer?' „Natürlich, Lilith! Das ist ja oei Aber meinst du wirklich, Winkel? Es du bist!" „Meinst du wirklich? Gott, Hoff nungen darf sich der Mann nicht ma- chen; ich bin überhaupt meinem Vet ter. dem Majoratsherrn Grafen Äd lersfeld so gut wie verlobt. . . Aber wenn du meinst, Rose . . . Weißt du, dann möchte ich lieber heute meine neue blauseidene Bluse anziehen, Rose, weil wir doch Stunde bei ihm Natürlich, Rose fand das sehr rich tig. „Und dann steckst du «ne von den Rosen ins Haar und «ine vor die Brust und s«tzt dich ganz vorn vors Katheder ... ich lause in der Pause schnell und hole sie denn sonst wenn „die Alte" es vorher sieht ist es Essig damit!" Lilith lächelte ergeben. „Natürlich ist er's! Wer sollte es sonst sein, Schatz?" Ja, ob er es war? Man konnte sich nicht recht klar werden darüber. Er hob nie die blondbewimperten Li der von den kurzsichtigen, hellblauen Augen, dieser geheimnißvolle Doktor Winkel sein achtundzwanzigjäh riges Herz fürchtete wohl zu sehr den Anprall der dreißig Paar schöner, junger Mädchenaugen, aber Rose be hauptete, Männer könnten auch durch die Lider sehen und er wäre ein paarmal roth geworden und über haupt, wer sollt« es bloß sein! Alle andern stimmten ihr bei denn sie erfuhren es noch vor der Stunde all« miteinander, diese siebzehn- und acht zehnjährigen Mädchenbliithen, in de ren Köpfen eine ganz unpraktische Romantik von den angealterten Vor steherinnen des großen Internats ein gepflanzt und wohl gepflegt wurde. Natürlich war er nur zu schüchtern, um es sich „merkin" zu lassen. Lilith mußte ihn doch einmal etwas „er muntern" Dreißig Mädchenköpfe waren an den Versen mitschuldig, di« Doktor Winkel beim nächsten Male in Liliths Aufsatzheft fand, und da er weder eine Ahnung von der Persön lichkeit des Widmers hatte noch wirk lich so schüchtern war, wie die jungen Damen vermutheten, so schrieb er mit Blaustift „Quatsch" quer über die mühsam gebauten Verse mid ließ den Zettel an seinem Ort liegen. Das rief einen Sturm der Entrüstung im Internat hervor. Jede fühlte sich durch die niederschmetternde Kritik in ihrer Dichterehre mitgekränkt nur Lilith. die gar nicht an den Versen mitgewirkt, zuckte kiHl die Achsel. „So ein Bauer!" zehn Tag« nach dem großen Ereignitz fand Rose wieder eine Blumen spende in Liliths Stiefelchen Da ging ein tiefes Staunen durch di« ganze Mädchenschaar, und Rose, die temperamentvolle und kühne, die eine leise Schwärmerei für Winkel hatte und sich deshalb auf die Schleichwege des menschlichen Herzens besser zu verstehen glaubt« als die an deren „Unberührten" Rose sprach das große, schicksalsvolle Wort mit Ernst und Würde aus. „Und Winkel ist es doch! Wir Beweisen? Ja, wie? Die Dienst mädchen verschworen sich hoch und theuer, nichts davon zu wissen, nichts! Uno wer kam sonst ins Haus? Und wieder hatte Rose die Er leuchtung der mußte es wissen, Johann, der Schuhputzer. Unten im Souterrain, das die Mädchen nicht betreten durften, neben der Treppe war ein kleiner, dunkler Raum. Da schlief Johann, der Schuhputzer. Er war zwar nur sech zehn Jahre alt, aber die Jnternats vorsteherinnen fanden es ooch sicherer, wußten natürlich nichts davon. Johann Schuhputzers Tagewerk be gann um fünf Uhr Morgens. Dann rasselte der mächtige, blanke Wecker sorgfaltig, auf ivelche Art das schlie ßen ließ. Und eines Tages hatte er «in Paar Stiefelchen entdeckt Stiefelchenl Märchenwunder! Nicht das feine Lackleder, nicht das blaue Atlasfutter that es ihm an Aber in die zierlichen, schmalen, kleinen Dinger, da sollte «in richti ger Menschenfuß hineinpassen?! Und auf den Söhlchen sollt« «in richtiges, ausgewachsenes Menschenkind stehen?! Wie mußte das Mädchen aussehen, das solche Füßchen hatte?! Aschenbrö del war dagegen klotzfüßiz gewesen und plump und unelegant! Und Jo hann Schuhputzer begann, sich in die unbekannte Besitzerin der Lackstiefel chen regelrecht zu verlieben. Er wurde nachlässig und träumerisch, übellaunig und unzufrieden. Er lauerte den „Pensionsfräulein" auf, wo er nur sie zu sehen. Wenn si« in geschlossener Reihe zum Spaziergang am Küchen senster vorbeipromenirten dann gingen die einzelnen so schnell und flüchtig vorbei, daß er kaum seine gu ten Morgenfreunde, die Stiefel, wie dererkennen und unterscheiden konnte, geschweige denn ihre Besitzerinnen.... Aber einmal, einmal... Die Sonne hatte mit verschwende rischer Huld Hände voll Licht und Glanz auf die weiten, grünen Rasen plätze geworfen ein Duft von Maiglöckchen und Veilchen hatte die Luft beschwert di« Stare hatten ihren brütenden Ehegesponsten Tages niuigkeiten erzählt. Da hatte ihn die Köchin in den Garten geschickt, um Weinblätter von der alten Laube zu holen. Und da war es ihm aus dem breiten Kies weg entgegengekommen klein, zier lich, geschmeidig, märchenhaft schmal, feenhaft leicht seine Lackstiefelchen! Und in ihnen Nein, so hatte sein bischen Schuh putzerphantasie sie sich denn doch nicht ausgedacht... Goldflimmernd und weiß und roth . . . und «in hellblaues Seiden kleid am h«llichten Alltag! Genaues wußte er nicht mehr. Aber sein Herz das lag da auf dem Kiesweg und wenn er's auch gesucht hätte, er hätte es nicht ge funden. Seit der Stunde mußte sich die dick« Köchin auch gar zu viel über den „dummen Bengel" ärgern. Seit der Stunde war Hans Schuhputzer Ro mantiker. Es gibt ein altes Märchen, in dem heirathet ein armer HandwerkZ bursche eine Prinzessin . . . Hans Schuhputzer fühlte merkwürdige An lagen in sich er erzählte es sich oft mals selber vor, wenn er mit offenen Augen in der Küche saß und statt Kartoffeln zu schälen träumte. Hans Schuhputzer mußte wissen, woher die Rosen kamen, die Lilith auf ihren Schuhen gefunden darin stimmten alle Mädchen überein. Wie aber ihn befragen es war ja nicht nur verboten, es war durch die Haus ordnung unmöglich gemacht, ins Souterrain zu schlüpfen, um ihn zu sprechen. Rose aber war erfinderisch. „Mademoiselle das kleine Mäd chen, das uns die Tennisbälle auf sucht, kann heute nicht kommen" das hatte man durch ein großes „Selber aufsuchen? Aber Made moiselle, das schickt sich doch nicht für uns!" So schlug man Mademoi selle mit ihrer eigenen Waffe. „Wer? Ach der Junge, der un sere Stiefel putzt"... „Mit ihm sprechen? Ach du liebe oder Hans' Gesicht? Ja, sie war gar nicht unfreundlich! Im Gegen theil! Als ob sie etwas von ihm woll te. .. . Ob sie ahnte, ahnte. ... Er lachte. sie zu Lilith hinüber, französisch, da mit es Hans nicht verstehe. „Ozr Erwartung klopfte „von wem sind Sie dazu beauftragt?" „Beauftragt? Nee, Fräulein, das hab' ich ganz von alleine gethan." „Von alleine?" Sie riefen es beide, Lilith und Rose, wie aus einem Munde, und die anderen traten noch ein wenig näher. Von alleine? Was wollte er sagen? Und Johanns breites Gesicht wur de noch breiter, weil so viel Freude, Glück, Stolz und Zärtlichkeit dar auf Platz finden mußten. „Och, Fräulein, das is ja nich der Rede werth! Für Ihnen thät ich noch ganz was anderes thun! Sone Füß chen! Nee, Fräulein, ich putz' nu all drei Jahr hier Stiefel, aber so eine mit sone Füßchens, die haben wir noch nich gehabt. Och, Fräulein, und da dacht' ich mich, was muß das für eine f«in, mit solche Stiefel! Aber wie ich Ihnen da gesehen hab', Fräulein! Da is ja 'n Engel ne Holzpupp« ge gen, hab' ich mich denkt! Und da hab' ich immer an Ihnen denken mußt. Uno wollt' Ihnen die Rosen doch gern geschenkt haben!" „Von Ihnen?" wiederholte Lilith - und wußte nicht, ob das Aerger oder 'geschmeichelte Eitelkeit war, was sich in ihrem Herzen regte. „Der arme Jung: und die kost baren Blumen!" flüsterte sie ganz leise Lilith halb ins Ohr aber Jo „Gestohlen?" Lilith und Rose Und er strahlte ob seiner helden haften Kühnheit. Lilith ritz das Geldtäschchen aus. auf ihren Wink sich mechanisch aus verbiet' ich Ihnen!" Sie bebte vor Hochmuth und Zorn wohl "um das Fünffache, das konnte er in einem halben Jahre kaum ver dienen. Der dumme Johann Schuhputzer! Und statt sich zu freuen, starrte er verstört auf di« reiche Spende, und ein paar grohe, runde, dicke Thränen liefen ihn, langsam über die rothen hausbacken. Si« smarter Junge. len, unsereiner sei gerade das rich- Jetzt mußte ich wirklich lachen. Mi- nen. Er deutete mein« H«iterkeit auch richtig und fchmunz«lt« zufrie den. „Nun ja> leicht ist es nicht, mich hineinzulegen," fuhr er fort, „aber ein paarmai ist es den Kerlen doch ge lungen. Und der eine, er ha' mich um 20,000 Dollars leichter gemacht, war wirklich ein schlauer Hund. Wenn Also, ich sitz« eines Tages in mei nem Bureau, da bringt mir der Schreiber eine Karte hinein, der Herr wünsche mich persönlich zu sprechen. Ritter von Szepanski stand darauf oder so ähnlich. Der Teufel soll sich diese polnischen Namen merken. Aber Wissen Sie, unsere Weiber hab«n eine gewisse Schwäche für aus Eu ropa importirte Aristokraten und vielleicht auch wir Männer, aber nur gesellschaftlich, so zum Aufputz! Na ärgert die andern, welche ein solches Schaustück nicht vorführen können. Also gesellschaftlich prima, ober im Geschäft liuixl» utk! Da ist ge wöhnlich etwas faul im Staate Dä- Ich war demnach über den Besuch des edlen Ritters nicht sehr erfreut, man einen solchen Menschen doch nicht. Wer weiß, wo man ihm wie der in Gesellschaft begegnet und dann —, kurz und gut, ich sage seufzend „Herein mit ihm!" Alles, was wahr ist, nobel hat der Mann ausgeschaut; so eine aristo kratische Erscheinung, schlank und ge schmeidig, gepflegt vom Kopfhaar bis auf die Fingernägel, gedeiht bei uns zu Lande nicht. Ich war auch sehr „Sie sehen mich in großer Verle genheit, Mister Hunter, beginnt er in correttem Englisch, welches nur ei nen ganz kleinen fremden Beiklang hat. „Ich komme, mir bei Ihnen Rath zu holen, denn ich bin in mo mentaner Geldverlegenheit." „Also doch eine Schnorrer«," denke ich und Überschlag« bereits im Stillen, ich anbieten lich, als ich zu längerem Ausenthalt nach Amerika herüberging, «inen Kre ditbrief mitgegeben!" „Nun, das ist doch nicht unprak tisch," werfe ich ein. „Für mich doch," fuhr er fort. „Ich habe nämlich di« Tour geändert, di? ich ursprünglich machen wollte und in der zum Beispiel die hiesige Stadt nicht inbegriffen war. Daher weiß ich nicht, ob ich hier irgendwo auf meinen Kreditbrief Geld bekom me." Er zieht das Papier aus der Ta sche und legt es mir vor. Nun, auf so etwas verstehe ich mich. Der Brief war echt, so echt wie die Brillanten lautete auf 25,000 Dollars, immer hin ein hübsches Reisegeld. Zwei tausend Dollars waren in New Jork bereits behoben und auf der Rückseite abgeschrieben. „Sie haben recht," sage ich, „der Mann ist hier am Orte nicht akkre ditirt, aber Ihnen kann l«icht gehol fen werden. Wenn es Ihnen recht ist, lassen Sie das Papier da. Ich schicke noch hel.te «inen verläßlichen Men schen nach E., um für Sie abzuhe ben, wieviel Sie brauchen. Morgen kann er zurück fein. Bon uns nach C. sind sechs Bahnstunden, „Well," sagte er. „Lassen Sie, bitte, 3000 Dollars abheben. Und besten Dank." „Gar nicht nothwendig, Herr Ba ron. ja mein Geschäft! Wenn Sie übrigens das Geld gleich brau chen ' Aber er fällt mir ins Wort: „Nein, nein, so ausgeseckelt bin ich noch nicht. Ich wäre ja mit den zweitausend Dollars ausgekommen, aber ich habe hier eine sehr angenehme Bekannt schaft gemacht, einen Mister John Taxon, der Hai mich in den Club eingeführt, und da wurde ein wenig gespielt, nicht allzu hoch, aber ich hatte Pech und das andere läßt sich i' unserm Haust. Ein liebenswürdi ger Nichtsthuer, im Uebrigen voll kommen harmlos. Ich sagt«, ich würde mich freuen, den Herrn Ba ron am Sonnabend bei mir zu be grüßen, dann tauschen wir noch eini ge Höflichkeiten, wechseln einen Hän- Kttditbrief nach C., alles in Ord nung. Er bekommt das Geld an standslos, und vierundzwanzig Stun den später hat Herr von Szepanski, oder wie er sonst hieß, sein Geld in Händen. Er bedankte sich sehr höf lich und ich war natürlich auch sehr Geld hat, das ist «ine Spezialität, kirt. "li " nächste Woche nicht kain, und so lud ich ihn noch einmal schrift lich ein für die nächste Woche, ja, ich schrieb sogar 'au den Taugenichts, seinen Freund einwirken möge, damit Und er kam. Alles, was wahr ist, glänzender Gesellschafter. Zllle Da- Nachher, wie wir Männer im kam die Rede auf allerhand Sport zuletzt auf die Jagd. Ich ver stehe ja nicht viel davon, aber der Thiere und verstand sich aufs beste mit dem Gaste. Im Handumdrehen hatte er ihm den Vorschlag möglichen Viechern wimmeln soll. Nun, der Mann kann es sich schon erlauben, hie und da aus und davon Flamme und der Taxon auch und noch ein halbes Dutzend der jüngeren Leute, nur der Pole schien nicht ganz einverstanden, gebrauchte allerlei Aus reden und rückte schließlich mit der Wahrheit heraus. Er habe die drei tausend Dollars von der vorigen Woche schon wieder verspielt, er sei blank und müsse schauen, nach C. zu kommen, um dort Geld abzuholen. Der Taxon bestätigte lachend, daß sein Freund verdammtes Pech im Spiel gehabt habe. Doch der Smith ließ nicht locker. Er stillt« dem Baron seine Börse zur Verfügung, was dieser aber ziemlich hochmüthig mit der Bemerkung ab wies, er borge prinzipiell nicht. So ein Gauner! Aber wahrhastig, was noch keinem gelungen ist, das ist ihm geglückt: er hat mir imponirt und ich habe mich zu einer Dummheit ver leiten lassen. Zum Theil war aller dings auch der Smith daran schuld mit seiner dummen Vordringlichkeit. Ich wollte ihm zeigen, daß die Gäste meines Hauses es nicht nöthig hät ten, sich von ihm Geld zu pumpen und daß ich taktvoller und vornehmer zu fein wisse, als er. Also nahm ich den Baron beiseite und sagte ihm, wenn er fahren wolle, so brauche er mir nur seinen Kreditbrief zu über geben, ich wollt« ihn gerne escompti ren. Erst sträubte er sich ein wenig, der Lump, dann sagte er ja, holte das Papier hervor, welches auf den Ueberbringer lautete, und ich zahlte ihm die restlichen 20,000 Dollars aus. Schade um das Geld!" Jch mußte hell auflachen. „Den Rest kann ich mir denken; natürlich war der zweite Kreditbrief falsch Entrüstet maß mich Mister tel vom Scheitel bis zur Sohl». „Was denken Sie, mein Herr? Ich, ich sollte mich durch irgendeine Fäl schung foppen lassen? nn, s grün bin ich nicht. Der Kreditbrief fährt er nach New Jork zurück, wc ja dort schon 2000 Dollars erhoben Er erzählt eine Geschichte, feine Brief tasche mit sammt dem Kreditbrief sei ihm gestohlen worden und weist di« Bestätigung vor, daß er diesen Dieb stahl bei der Polizei angemeldet hat Das hat er nämlich wirklich noch am Abend vor seiner Abreise gethan. Well, der Bankdirektor läßt sich übertölpeln und sagt: „O das thut Kurz und gut, sie haben dem Men schen seine 20,0V0 Dollars ausge- hätte ihm girn noch 2V,009 Dollars Modern. „Haben gnädige Frau für den Scheidungsprozeß sonst noch Wünsche?" Dome: „Ach, sor gen Sie, bitte, dafür, daß die Kindel meinem Gatten zugesprochen werden Frech. Hausfrau (die oft ihr Dienstmädchen wechselt, zu einer sich vorstellenden Magd): Bedaure sehr! Ich habe gestern gerade eine angenom men. Mädchen: Dars ich dann oiel — Ge s chä ft. Verleger (beim Bücherabschluß, zum Redakteur)» zeß zu 100 Mark Geldstrafe verur nicht mehr erdulden kann, entschließt sich endlich auf Zureden feiner Ver wandten, sich von ihr scheiden zu las drohend): Herr! Geld her oder Trödler: Gott, wos soll ich geben für das alte Schießeisen, sagen wir drei Mark. Besorgt. Zugführer: „Der Hund darf nicht mit rein, der muß ins Hunde coup«!" Alte Jungfer: „Schön aber . dann bitte für Dora ein Frauen coupi!" Kindliche Diagnose. Herr: Tag. Kleine. Wie geht's dei nem Onkel Kuno? Kwd (dessen Onkel ein« Glotze hat): Ach, ich glau be, der wird wohl bald sterben sein Kopf wird schon langsam alle! Beim Wort genommen. „Wann werden Sie endlich die Schreibmaschine bezahlen, die Sie vor sechs Monaten von mir tauften?" drücklich erklärt, daß sich diese Ma schine von selbst bezahlt?" ,Was heulen Sre^denn Ze itgemäßeW i ch t i z k e It. Form! Ist das künstlich?" Na türlich!" „Was sie nicht sagen! Natürlich." „Nein . . .künstlich!" »Ah! dacht' ich mir doch. Künst lich." „Natürlich!" „Ja wie