Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 28, 1908, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der GrÄbersrhmWungstAg.
! Mitten aus dieser heiteren Früh
lingszeit ragt ein ernster Tag hervor,
der den im großen amerikanischen
Bürgerkrieg gefallenen Held«» gewid
met ist.
„Denkt an si«, die auf dem Felde
der Ehre starben!" lautet die patrioti
sche Mahnung, und der brausende,
kluthende, tobende Alltagsverkehr
scheint plötzlich zu stocken. Ein Fest
bereitet sich vor, ein Feiertag bricht
herein. Ganze Wagen voll grüner
Guirlanden und bunter, duftender
Kinder Floras fahren durch die Stra
ßen und nehmen ihren Weg hinaus
nach den Friedhöfen, wo die Hügel
der Todten mit den anlangenden
Spenden der Erinnerung bedeckt wer
den.
«Und Jeder eilt, ein theures Grab
Deutschland's Frauen.
P euß n chon da l" ' Wes nt
--HK
sowohl unter dem Ministerium des
Fürsten Karl Anton oon Hohenzot
lern-Sigmaringen, das Ausbru
am Ruder war, als unter dem Mini
sterium des Prinzen A»sli von Ho
henlohe - Jngelsingen und dann un
ter dem des Freiherrn Ottv von Bis
marck, der seine gewaltig? Laufbahn
als erster Minister Pr-ußens am 24,
September 1862 an'rat. Bismarck
zeigte sich in der schwere» '.meritani
schen Zeit von da bis in den Apn!
1865, wo endlich der Bürg" krieg e>i:
der Union günstiges En»? nahm, als
Leiter der auswärtigen Po'ltik
Bens, selbst in den Tagen der schlimm-
zu zieren." Während d«s ganzen lan
gen Jahres wurde tapfer das Weh ei
ner stillen, verzehrenden Sehnsucht
durch Arbeit und unermüdliche
Pflichterfüllung niedergekämpft, aber
nun, an diesem einen, einzigen Tage
der Erinnerung, zieht es uns nach den
Gräbern der Todten, um einen Her
zenslaut mit ihn«n auszutauschtn,
Sie sind „heimgegangen", und wir
dachten einst, daß unser liebendes
Herz ihre einzige und beste Heimakh
wäre! Nun seit sie fort sind
hat uns selbst ein Heimweh ergriffen,
wir möchten wohl auch da landen, wo
sie ihre Heimath gefunden haben, ab«r
bis jetzt gelangen wir nicht weiter, als
bis an ihre Gräber. Hier sucht die
weinende Mutter ihr« Kinder, suchen
verlassene Kinder ihre Elt«rn und
Alle, die der Tod aus liebender Ver
einigung gerissen, erhalten den Besuch
Derer, die noch leben und ihrer treu-
„Und alle diese Schmerzen, Thränen,
Klagen,
Schmückt sich der Mensch mit bunten
Blumen aus."
seit sie uns verließen, und wie wir
still warten, bis unsere Zeit sich auch
erfüllet hat und wir denselben Weg
antreten, den sie bereits zurückgelegt
Wie nachdrücklich das deutsche Volk
schildert worden.
zendsten Rebellensiege, als Gladstone
es sei Jesserson Davis gelungen, ei-
Paris und Frankfurt a. M., das sich in
dieser Richtung für die Südstaaten be-
mühte und diesem Zwecke sogar ein
Frankfurter Blatt gewann, das dann
den Norsen uns Washingtoner
Regierung oerläumdei« und den Sü
j den pries, erwiderten andere Zeitun
gen Frankfuns »nd sielec deutscher
! Städte: Kein braoer Teutscher werde,
scher in Amerila im Felde'ständen? die
Deutschen in Deutschland könnten nicht
! Geld hergeben, um ihre tapferen Brii
! zulassen. sich d -
Akten deZ amerikanischen Generalkon
sulats in Frankfurt.
Im December 1862 hatte sich eben
Rheinpfalz, der Gattin des Jlli»
det, um Leinen, und sonstigen
Lazarethbedarf für die verwundeten
Krieger der amerikanischen Unionsar
gen, segensooller. Leben vor einigen
Jahren zu Velleoille in Illinois ihrem
greisen Gatten, mit dem sie im Jahre
Diese Aufforderung fand in
Deutschland einen mächtigen Anklang.
Adel und sogar der weibliche Theil
des Hofs in Hessen-Darmstadt, zupf
ten Charpie ausgesuchte
nische Packetsahrt - Aktiengesellschaft
Der damalig» amerikanische Gene
ralkonsul Murphy in Frankfurt erließ
«ine öffentliche äußerst warme Dank
sagung „an die edlen deutschen Gebe
von Städten und Dörfern, an die
deutschen Frauen und Jungfrauen je
den Standes, welch« sich mit Zeit-
und Kosten - Aufwand zu Comites
organistrt, sich zur Entgegennahme der
Gaben bereit erklärt »nd selbst der
mühevollen Arbeit des Eharpiezupfexs
und anderen nothwendigen Vorrich
gen in Spinnstuben wie in Salons
unterzogen!"
Generalconsul Murphy in Frank
furt schloß eine seiner Danksagungen
mit den ahnungsvollen Worten:
Wenn je ein Priifungskampf über das
große, schöne, herrliche, auf so hohen
Stufen des Tempels der Civilisation
stehende deutsche Volk verhängt wer
den sollte, so werde das dann hofsent
sche Volk auch in Gestalt eines Bru
derkriegs, der zur Einigung wenig
stens des größten Theils von Deutsch
land unumgänglich nöthig war. Und
vier Jahre nach diesem Bruderkriege
kam der noch gewaltigere deutsch
französische Krieg. Die Deutsch-Ame
rikaner vergalten da in der That Gu
tes mit Gutem, Großes mit Großem,
indem sie nun Spenden in Menge für
die Kämpfer Deutschlands über den
Die große amerikanische Republik
in amtlicher Gestalt aber „bedankte sich"
durch den Waffenschacher, durch
Die Rache des Todten.
„Wa ~." DaS „S" blieb gleichzei
tig mit einem Stückchen Apfel dem
Dr. med. Fritz Müller in der Kehle
stecken. Krampfhaftes Husten be
herrschte für einige Minuten die
„Du scherzest doch nur, liebes
Kind?" fuhr er dann fort und blickte
„Ganz und gar nicht," entgegnete
Frau Lizzie. „Ich finde nicht eher
Ruhe im Hause, bis das Ungliicksding
»ntsernt ist."
tät."
„Nein, das hat keinen Zweck. Nicht
eher wird der Todte Ruhe geben,
bis ..."
„Woher weißt Du denn das?"
unterbrach er sie ungläubiA.
Frau Lizzie ignorirte die Frage,
„Ich weiß ja, Du möchtest die
Sache in'S Lächerliche ziehen. Jedoch
„Aber gern doch!" pflichtete Fritz
lächelnd bei.
„Du brauchst mich nicht immer zu
unterbrechen. Jedenfalls hat uns seit
dem Tage, da wir auf Saßnitz den
Schädel fanden und an uns nahmen,
das Unglück Schritt auf Schritt ver
folgt."
„Als excellentestes Beispiel unsere
bald darauf erfolgte Heirath, nicht
wahr?" konnte sich der Doktor nicht
verkneifen, etwas ironisch einzuwer
fen.
„Fritz!" Frau Lizzie schaute den
Spötter ernsttraurig an.
„Verzeih, Liebste!" Er Aiiss ihre
schlanke, weiße Hand und drückte einen
zärtlichen Kuß darauf. „Ich will jetzt
ganz brav zuhören. Aber erst sage
mir mal, wer Dich auf die Idee ge
bracht hat."
„Frau Sibyll, Sie war hier, und
da ist sie in Trance verfallen und
sagte, wir hätten etwas von einem
Todten im Hause; das gehöre der
Erde an und müsse ihr wiedergegeben
„Und das glaubst Du?"
„Ja, das glaube ich!" Sie betonte
die Worte scharf und fuhr dann fort.
„Erstens ist Frau Sibyll durchaus zu
verlässig in ihren Prophezeiungen.
Ich erinnere Dich nur daran, wie sie
die große Enttäuschung voraussagte
und kurz darauf der reiche Onkel
starb, ohne uns etwas zu hinterlas
sen."
„Kunststück! Wäre Dir die Palme
eingegangen oder der Papagei gestor
ben, so wäre das eben die Enttäu
schung gewesen."
„Und zweitens", fuhr die schön
junge Frau unb-irrt fort, „stimmt es
auch auffallend. Zuerst der Brand
in unserer Wohnung ..." -
„Wobei alles versichert war."
„Tann der Tod des Onkels, der
Prozeß, das andauernde Ausbleiben
von Patienten und, trotzdem wir schon
drei Jahre verheirathet sind ..."
Frau Lizzie brach errathend ab.
Fritz Müller begriff nicht sofort.
Dann pfiff er leise zwischen den Zäh
nen und schaute seine Frau schalkhaft
lächelnd an.
„Da hat wohl die weise Sibyll ge
sagt, daß wenn ?"
„Ja," kam es zaghaft als Ant-
Da mußte er lachen.
„Du Tschapperl, Du dummes!
Aber dann will ich wirklich nicht der
jenige sein, welcher. Ich vergrabe
ihn,"
„Wirklich?"
..Ja!'
Am nächsten Tage fuhr Dr. med.
Fritz Müller nach Abfertigung der
nicht erschienenen Patienten, oder
besser gesagt nach seiner Sprechstunde,
mit dem sorgsam in Pergamentpapier
verpackten Schädel zum Grunewald
hinaus. Da hoffte er irgend eine
Grube zu finden, in der er den Un
glücksbringer versenken konnte.
Bom Baum herab lockte ein Buch
fink: „Vergrab ihn hier", und aus
einem Haselbusch heraus bestätigte die
Amsel: „Ties tief tief!"
Fritz Müller mußte lächeln. Eigent
lich war es doch ein Blödsinn, daß er
mit dem Schädel hier herum wanderte.
Er hätte ihn ruhig einem Kollegen
geben sollen, wenn sein abergläubisches
Frauchen nun auf einmal Angst hatte.
Vor ihm schimmerte zwischen den
Bäumen ein Ziegelbau. Schon wollte
der Doktor sich seitwärts in die
es das im Entstehen begriffene neue
ForsthLuschen war. Ihm kam ein
Gedanke. Von den Arbeitern konnte
er sich eine Schaufel leihen oder gar
das benöthigte Loch graben lassen.
Also stieg er hinan. Verödet lag
der Bau. Fritz Müller zog seine
Uhr: dreiviertel eins. Also Mittags-
Die genügte ja. Er nahm das Ding
an sich und ging einige Schritte in's
Gebüsch. Ungesehen,
Winkel sitzender Handlanger, der ge
rade aus seiner „Preßkohle" einen
kräftigen Schluck „Maison du Nord"
auch in das Gebüsch.
Da stand der Fremde zur Erde ge
bückt. Er vertiefte mit der Kelle eine
'kleine Mulde. Dann schob er ein
Packet in das Loch, schaufelte es wie
der zu und brachte die Kelle wieder
dahin, woher er sie genommen.
Kaum war Fritz Müller außer
Sehweite, da stürzte sich der Arbeiter
auf das Versteck, In fiebernder
Spannung riß er mit den Händen die
lockere Erde aus und ergriff das
Packet. Einen Augenblick wog er es
unschlüssig, dann riß er das Papier
ab klappernd fiel der bleiche
Schädel zu Boden.
Mit offenem Munde und weit auf
gerissenen Augen starte der Handlan
ger auf das grinsende Gebein. Doch
nicht lange stand er so. Flugs eilte
er zu einer nahen Schenke, wo die
ArbeitScollegen saßen. Dem Polier
erzählte er,- was geschehen, und schloß
seinen Bericht:
„Ick denke, ick soll jleich uss'n
Rücken fallen, wat is et? Een Doden
kopp!"
„Nee so wat! Det is sicher
eener von die Raubmörders."
Zwölf Mann hoch wurde die Ver
folgung aufgenommen, und es dauerte
keine Viertelstunde, da brachten sie den
„Raubmörder", den sie unterwegs
nicht gerade schonend angefaßt hatten,
im Triumphe angeschleift. Fritz Mül
ler wurde in den Keller gesperrt, bis
nach einer halben Stunde der herbei
telephonirte Gendarm den Sachverhalt
aufklärte.
Mit ramponirter Kleidung schlich
sich gegen Abend der Doktor nach
Hause, wo er seine Frau, die ihn
entsetzt anschaute und für betrunken
hielt, eine dumme Gans nannte, sich
selbst aber als den dümmsten Esel
unter der Sonne bezeichnete. Niemand
gab ihm unrecht.
Einige Tage herrschte bei Müllers
eisige Stimmung, aber dann wurde
wieder Friede geschlossen. Nur ein
mal noch sank für einige Stunden
daS eheliche Thermometer auf Null,
als ein Strafmandat über hundert
Mark wegen groben Unfugs einlief.
Das war des Todten letzter Rache
streich.
Frau Lizzies Glaube an die Sehe
rin ist durch die Geschehnisse noch ge
festigt worden. Schon jetzt besichtigt
sie mit Vorliebe Babyausstattungen.
Sie weiß auch schon, welche sie kausen
Ein AvMer.
Der Förster und der Doktor stan
den beständig auf dem Kriegsfuße.
K.'ieg ist eigentlich ein zu hartes
Wort, denn im Grunde genommen,
konnten die beiden einander ganz gut
leiden, sogar sehr gut, und vielleicht
hätte auf sie das Sprichwort gepaßt:
„Was sich liebt, das neckt sich," wenn
nur diese Neckereien nicht, entspre
chend dem Charakter der beiden Par
teien, gewöhnlich ziemlich derb aus'
gefallen wären.
Die Wahrheit zu gestehen, hatte
der Doktor meistens die Lacher auf
seiner Seit«, denn er war der
Schlauere, und gegen seine überlege
ne Ruhe konnte der hitzköpfige För
ster trotz seiner Grobheit, mit der er
den anderen thurmhoch überragt.',
nicht aufkommen. Dies wußte er
auch im Geheimen, so wenig er es
auch zugestehen wollte, und deshalb
war er beständig gespannt, wie der
Hahn einer Pistole, immer bereit,
loszuplatzen, besonders wenn er die
Hinterstube des „Rothen Ochsen" be
trat, wo die Honoratioren ihren
Stammsitz hatten.
Auch heute spitzte der Förster bei
seinem Eintritt ins Stammlokal so
fort die Ohren, wie ein Schlachtroß,
das die Trompete vernimmt, denn
als er die Thüre geöffnet hatte, war
die bereits versammelte Tafelrunde
in ein schallendes Gelächter ausge
brochen. Dann war sie merkwürdig
still geworden, und Ni:inand schien
Lust zu haben, das begonnene Ge
leite der Alte denn los: „Was sitzl
Ihr da wie die Stockfisch«, he? Uno
vorhin habt Ihr doch geschnatter!
wie die Gänse und gegröhlt wie, wie
nem passenden Vergleich.
„Aber Fritz," begütigte der Apo
theker, zugleich Bürgermeister und al
ter Schulkollege des Försters, den
Aufgeregten. „Du bist auch gleich
aus dem Häuschen. Unser Gespräch
zu Ende und der Stoff erschöpft."
Der Angesprochene lachte höhnisch.
„Und das soll ich Dir glauben? Da
müßte ich ja noch dümmer sein,
als —"
redet habt?" brüllte er. „Ich will
Kosten!"
dem wir aufsehen, den "
„Maul, halten!" schrie der Förster,
außer sich über diese Fopperei, Uno
„Wenn ich euch unrecht thue, wa
rum verschweigt ihr so hartnäckig den
Gegenstand eures Gespräches?"
„Aber Fritz, wir verschweigen ja
gar nichts. Du hast uns ja noch gar
nicht danach gefragt. Also, wenn Du
es wissen willst, wir sprachen von
der morgigen Treibjagd, von den bei
den Jagdhunden, die der Doktor sich
aus der Züchter« kommen ließ und
die heute Abend angelangt sind, und
da machte der Doktor eine Bemer
kung, gerade als Du eintratest —"
Der Förster warf dem Arzte einen
durchbohrenden Blick zu. „Natürlich,
der Doktor! Und was sagte er?"
„Daß Er morgen bei der Treib
jagd mindestens doppelt so viel Ha
sen heimbringen würde als Sie."
platzte der Amtsrichter los, der bis
her geschwiegen hatte.
Der Förster wurde roth vor Zorn,
und seine Faust fuhr krachend aus
„Und ich behaupte das Gegentheil,"
sagt« er möglichst ruhig.
Der Doktor zog ein erstauntes Ge
sicht, welches den heimlichen Groll
des Försters noch vermehrte, „Abel
erlauben Sie," rief er, „wie können
Sie so etwa sagen? Ich bestehe
darauf, und ich muß es wissen —"
„Und ich behaupte das Gegentheil
und wette sechs Flaschen Wein,"
brüllte der Förster, dem anderen sei
ne Rechte entgegenstreckend. „Nun,
Sie haben keine Schneid? Gilt es?"
„Meinetwegen." sagte der Doktor
gleichgiltig, die Wette durch Hand
schlag besiegelnd. „Wenn es
recht sein. Aber jetzt sprechen wir
Schmunzelnd quittirte der Förster
diesen Rückzug seines Gegners, der
einem halben Eingeständniß glich,
und das Gespräch kam aus and::«
Gegenstände. Ziemlich bald nahm
man voneinander Abschied, denn di
morgige Treibjagd sollte ziemlich
früh beginnen.
Im Kriege sind alle Mittel er
laubt, sagt man, und machte sich der
Förster, welcher den Teilnehmern
ihre Plätze zuzuweisen hatte, kein
Gewissen daraus, sich selbst die beste
Stelle zu reserviren, dem Doktor
aber einen Platz anzuweisen, wo
kaum viel zu holen war. Der Stand
des Arztes war übrigens so gelegen,
daß der Förster den Gegner beobacht
Alles ging, wie der Alte es ge
wünscht hatte. Während er selbst
einen Treffer um den anderen ver
ztichnete und seine Hunde zu thun
hatten, die Jagdbeute zusammenzu
schleppen, ertönte nur selten des Dok
tors Büchse, und seine beiden Rüden
lungerten müßig um den neuen
Herrn herum.
Der Förster wäre nicht mit Leib
und Seele Jäger gewesen, wenn er
sich für die Hunde nicht interessirt
hätte. Der eine war ein Prachtthier
und offenbar trefflich dressirt, wäh
rend der andere, um die derbe Spra
che des Forstmannes zu gebrauchen,
ein faules Luder war.
Als abgeblasen wurde, sagte sich
der Förster schmunzelnd, daß er die
Wette glänzend gewonnen habe. Und
da Großmuth dem Sieger ziemt, ver
mied er es beim Rendez-vous, seinei
Triumph auszubeuten. Auch der
Doktor erwähnte kein Wort, und erst
als die Herren ausstanben, um sich
zu verabschieden, rief der Förster:
„Also heut« Abend im „Rothen Och
sen", da werden sechs Flaschen vom
Besten ausgestochen!"
Der Doktor lacht«. „Ja, För
sterchen, da müssen Sie einmal tief
in den Säckel greifen."
schössen?"
„Leider nur fünf. Ich hatte einen
zu schlechten Stand."
„Und ich habe mehr als das Vier
fache geschossen," triumphirte der
Förster.
trocken. „Aber was hat das mit
unserer Wette zu thun?"
„Wie? Was?" Der Alte begann
wirklich zu glauben, daß der andere
im Kopf nicht ganz richtig sei. „Was
haben wir denn gewettet?"
„Das weiß ich ganz genau," misch
te sich der Amtsrichter in das Ge
spräch, „Ich war ja Zeuge. Der
Doktor behauptete, daß Er minde
stens doppelt so viel Hasen heimbrin-
Kopf des einen Hundes „hat that
sächlich alles erlegte Wild heimge
bracht, während „Sie", die Hiind'n
nämlich, gar nichts taugt. Ich werdt
„Sie" auch wieder zurückschicken,
während ich „Er" behalte."
Unter dem schallenden Gelächter
aller Jagdgäste der Förster
sich nicht nehmen, auch seinerseits
sechs Flaschen steigen zu lassen, söhn
ten sich die beiden wieder aus, bis
sten Streit.
Krankheitserscheinungen ist alles ver
schwunden bis auf den Durst?"
Patient: „Jawohl . . . aber an
dein wollen wir nichts ändern!"
Nn» Seele.
„Gnädiger Herr, die Mutter Ihrer
Frau Gemahlin ist soeben angekom
ter?"
nicht erschrecken!"
Beruhigend. „Mein lieber
Herr, machen sich nichts daraus, daß
Ihr Piccoko Selbstmord verübt hat.
AuS Leuten, die in so jungendlichem
Alter Selbstmord begehen, wird spä
ter nie etwas!"
B-rilSmt,
Herr (zum andern, der seit Kur
zem ein Automobil hat): „Wie geht
es denn mit der Fahrerei?!"
„O, es macht sich schon, nur die
Häuser und die Bäume sind mir noch
ein bissel im Wege!"
Mißglückt-Ermahnung.
Mutler: Benimm dich doch nicht so un
gebildet, Klara, d'i darfst in Gesell
schaft niemals „Nee" sagen, (Nach
einer Zeit): Wie konntest du denn dem
Assessor erlauben, dich zu küssen?!
„Ich sollte doch niemals „Nee" sagen!"
Leicht gesagt. Zwei
grauen unterhalten sich über ihre Män
ner, „Ich wär' ja mit ihm soweit
ganz zufrieden," sagt die Meyern,
„aber, wenn er sich nur das ewige
Kneipen abgewöhnen wollte, Ilde
Nacht gibt's deshalb Lärm bei uns . .
„Das ist falsch," sagt die ander«
daraus, .mein Mann kommt auch oft
erst spät nach Haus, aber da heißt's:
Zähne auseinander gebissen und schwei
gen." Frau Meyer: Das möchte ich
ja auch thun, aber... Die andere:
Aber? Frau Meyer: Mein? Zähne