Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 13, 1908, Image 5

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    Seranton Wochenblatt.
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Sech» Monat«, " I 00
Stach Deutschland, Misftet 2,bv
Dt« N-idiillunft dl« „Snanto» Wochen-
Natt" in Lockawanna Tount» ist giSßn,
dift,
Donnerstag, 13. Februar 1908.
Wo<ben-Rundschau.
Bei einer Dampfkessel Explosion in
den Walzwei ken der Firma von Allen
Co. wurden in Norlhumberland,
einem kleinen nicht weit von Sunbnry,
Pa., gelegenen Städtchen, die folgenden
sieden Aibeiter getödtei: David Clark,
Samuel Sarviß, George Kreß, William
Jone«, Graut Leader, Willi» Brouse
und John Sholvin. Vier andere,
Hairy Smith, Frank Morgan, Wes
ley Reicheudach' und A. F. Sanders,
Monat« hat daSOber-BundcSgericht eine
den Arbeiler-Orgaiiisaiioiie» ungünstige
Entscheidung abgegeben. Es handelte
sich in dem Fall, der jetzt endgültig
entschieden ist. darum, festzustellen, ob
ein von einer Arbeiter-Organisation an
gesagter Boycott eine Verletzung der
Bestimmungen des Sherman - Anti
trustgesetzcS in dem Sinne ist, daß
durch der zwischenstaatliche Handel be
einträchtigt und das geboycollett Ge
schäft. das an zwischenstaatlichem Han
del betheiligt ist, direkt geschädigt wird.
Nach der Entscheidung, die vo» dem
präsidirendcn Richter des Ober-Bunde«.
GerichtS bekannt gegeben wurde, beein
trächtigt ein Boycott den freien Han
delSoeilehr zwischen den einzelnen
Staaten und ist somit als Verletzung
de« Sheruian - AniitruslgesetzeS anzu
sehen.
Senator Beveridge von Indiana
hielt im Bundcssenal eine längere Rede
zu Gunsten der Ernennung einer Taris
Commission, die au« Sachverständigen
zusammengesetzt sein und beiress« einer
Revision de« bestehenden Tarif« Unter
suchungen austcllen soll. In seiner
Rede machte der Senator interessante
statistische Angaben.
Die Freunde und Feinde de« Sonn
tag»-Au»schank» rüsten zu einem Eni
scheidungSkampse. Zum ersten Male in
der Geschichte Chicago's wird die Trink
srage in der kommenden Stadtwahl im
April I. da» ausschlaggebende
„Jssue" sein. Von beiden Seiten wird
der bevorstehenden Kraftprobe zuver
sichtlich entgegengesehen. In einer
Reihe von Distrikt» - Versammlungen
der „Ver. Gesellschaften für lokale
Selbstverwaltung' wurde eine plan
mäßige Bekämpfung der sogenannten
„Law and Order League" vorbereitet.
Flottensekretär Metcals hat da«
HauScomite für Flottenangelegenheiten
ersucht, für sein Departement 573,770,-
(XX> zu bewilligen, tie zum Bau von
neuen Schlachtschiffen und zum Ankauf
einzelnen Mitglieder de« Comite« in
dieser Angelegenheit stehen, so scheint e«,
als ob sie mit den Forderungen des
ten wollen eine Union gründen. Sie
werden wohlweislich die neu zu grün
dende Organisation nicht Union nennen,
sondern ihr irgend einen anderen wohl
klingenden Namen geben, aber der Zweck
der Organisation ist Selbstschutz gegen
ihre Arbeitgeber, von denen sich viele
kein Gewissen daraus machen, einen
Theil des von dem Congreß für die
Sekretäre ausgesetzten Gehalt« für sich
zu behalten.
Ausland.
Nachdem der Staatsrat!, von Portu
gal den Prinzen Manuel, Herzog vo»
Beja, zum König proklamirt, dieser un
ter dem Name» Manuel 11. den Thron
seines ermordeten Vaters bestiegen
und eine in sehr scharfen Worten ver
faßte Proklamation an das Volk von
Portugal erlassen hatte, reichten die
Mitglieder de« Cabinett» mit Pre
mlerminister> Franca an der Spitze
ihre Resignation ein, und der neu er
nannte Premier, Admiral Ferreira
Do Amaral, unternahm die Bildung
eine» neuen Cabinett» Mit AuSnah
me der Vertreter der radikal republi
kanischen Partei haben sich alle Op
positionsparteien bereit erklärt, mit
der Regierung gemeinsam nicht» unver
sucht zu lassen, um die Monarchie zu
retten.
Au» Kolomea in Galizien wird ein
brutales Bubenstück sondergleichen ge
meldet. Schüler des dortigen polnischen
Gymnasiums überfielen nächtlicherweile
den ihnen verhaßten Lehrer Piekarski,
mißhandelten ihn in der unbarmherzig
sten Weise und warsen den Unglückli
chen, der inzwischen da« Bewußtsein
verloren halte, in einen Straßengraben.
Der Lehrer ist den erlittenen Verletz»»
gen erlegen. Einer der Thäler ist in
Hast genommen worden.
Da» über ganz Europa verbreitete
stürmische Winterwetter hat im westlichen
Deulschlaud ganz besonder« schlimm ge
haust. Schwere Schneestürme haben
mannigfache» Unheil angerichtet. Die
Eider, die durch die Regierungsbezirke
Arnsberg. Wiesbaden und Kassel, so
wie durch Waldeck fließt, ist iusolge
der mächtigen SchneesSlle ausgetreten.
Zahlreiche Oi lschaslen mit viele» Fabri
keu, die am Flusse liegen, sind über
schwemmt ; die Wohnungen mußten
von den Bewohnern geräumt werden.
Der Zozialislensühicr Bebel hielt im
Reichstag in einer Debatte über de»
Militär-Etat eine bemerkenswerihe Rede
z» Gunsten eines nalioiiale» Milizhee
res statt einer stehenden Armee. Er
sührle an der Hand von verschiedenen
Beispielen au» der Geschichle Europa's
au», daß BcrusStiuppen die Kriege
verlängerten. Es sei viel aus de» Er
folge» der Miliz im amerikanische»
Bürgerkrieg zu lerne», uud auch das
schweizerischc Miliz-System habe vor
zügliche Resullate gezeigt; sogar deut
sche Generäle, außer andcreu niililäri-
verschiedenen traiiSatlantischcn Damps
schiss-Gcsellschaslen in London ist ge
schlösse» worden, »ud wenngleich keiner
der Delegaten über das Resultat der
Conserenz etwas sagen oder auch nur
zugeben wollte, daß ein Uebcreinroiiimen
erzielt worden sei, so wurde doch aus
absolut zuverlässiger Quelle i» Erfah
rung gebracht, daß alle schwebenden
Streitfragen erledigt sind und unter
den verschiedenen Gesellschasten ei»
Eiuverständniß erzielt worden ist. Ein
speziell zu diesem Zweck trnannteS Co
allen Ernste« die Möglichkeit de« Aus
bruchs von Feindseligkeiten zwischen
Rußland und der Tilrkei als Folge
der türkisch - persischen Grenzstreitig
keiten, welche die Entsendung von
5<XX> Mann russischen Truppen nach
der türkischen Grenze veranlaßt haben.
Das Blatt giebt der Ausicht Ausdruck,
wäre für die Türkei günstig. Zda Ruß
land in inneren Wirren verstrickt, seine
Armee dcsorganisirt und die türkische
Grenze thatsächlich unbefestigt sei.
In Berlin ist eine Gesellschaft ge-
Anregung gegenüber durchaus ab
lehnend. Das zeigte sich bereits, als
unlängst eine Resolution eingebracht
Sultans Abdul AsiS, wurde von dem
Häuptling Raisuli, der ihn sieben Mo
nate gcsangcn gehalten hat, gegen ein
Lösegeld vo» kUw.IXX) und der Ga<
sich, Raisuli, und die Mitglieder sei
ner Familie frei gegeben. Raisuli kam
selbst mit drei Soldaten und Mac-
Wie au» Hofkreisen verlautet, sieht
Prinzessin Eitel Friedrich Mutterfreu,
den entgegen. Prinz Eitel Friedrich,
der Zweitälteste Sohn de« Kiiserpaare«,
und Herzogin Sophie Charlotte von Ol
denburg sind seit dem 27. Februar iso«
vermählt.
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Mischker Drucker! Wie
nau schlechte Zeite gewe dät, so was
mer en Panik heeßt. Die Bänke däte
boschte, wo die Leit ihr Geld verliere
däte un die große Cumpenies un Fäl
teries däte entweders die Hälft vun
ihre Leit disdfchardfche oder ihre
Schaps ganz zumache. Des dät dann
schrecklich werre for d'r Winter. Eni
hau mit seller berichmte Brosperität
Ursach, all-weil sckun sellerweg zu la
mentiere, so arg wie seil wär des Ding
net un dät ah net so kumme. Ustohrs,
es wär net Alles, wie es sei sot, awer
es breicht sor en Weil noch Niemand zu
verhungere. Noch seiner Meening wär
es ah net recht, daß allsort dät geklagt
werre iwer die hoche Breise vun die
Lewesmittel. Was des viel Geld
löschte dät, wär net des Eßsach, sun
dern die fänzy Kleeder. „Jeß, Sör,"
fegt er, „es is d'r verdollt Hochmuth,
was des Volk — des
groß. Lahf mol die Stroß naus eeni
ger Sundag, un was sehnst? Hoch
muth, nix aS wie Hochmuth! Buwe un
Mäd, Männer un Weimer usgedreßt,
daß mer meene sot, se hätte des Geld
mit Sessel zu fresse. Die Seide rab
belt im schlieft ufem Grund. Finfzig-
Dhaler - Autfits un Finfzig - Sent-
Dschentelleit. Ich muß allsort an d'r
gut alt Parrer Horbach denke, wann
ler Hot mol geschriewe:
D'r Hochmuth is, was des viel Geld
loscht, net des Esse. Dheel vun die
Mäd gucke so leerbeichig, wie en aus-
Dreß hen se an. Ün en Hut mit eine
verreckte Vogel drus, was verleicht
zwanzig Dhaler oder noch Mehner
loscht was weeß ich vun so Sache.
Awer Geld loscht es, viel Geld, sell
Hot deneweg gesaht:
Ich schwätz net vun mir. Ich
kann's stände, bekohs ich hab kee Mäd.
Ich kenn awer en mancher Mann, was
allsort muß en Hoffe! ushalte sor en
Bossel us seiner Frah oder Dochter zu
halte. Ring an die Finger, Ring an
die Ohre, en goldene Watsch un Kett —
Hochmuth allerwege. Es scheint, es is
in die Mensche gebore. Awer wo d'r
Deihenker soll en Mann sell ufdreiwe?
Un wann die Weibsleit es felwert ver
diene, dann is sell oft en böse Bisnis.
Do lummt dann gewehnlich Hochmuth
vor dem Fall. Wann es werllich
schlechte Zeite gebt un sell dät dann
Weibsleit schuld mit ihrem große
Hochmuth."
Mir hen net gewißt, daß em Hanne
dem ganze Ding zugehorcht Hot. Un
wi» grad d'r Bensch gesaht Hot:
.Dschoh, do hoscht Du vollster recht!"
vo is se rauslumme un Hot gesaht:
«Dschoh, ich hab net gedenkt, daß Du
so en verdollter Esel wärscht. Du
magst in Dcim alte Rock rumlahse, for
nix an, was ich, mei Mäd oder anner
Weibsleit drage. Du bezahlst net der
for. Un wann Du net en alt» Mann
wärscht, dann dät ich Dir nau en
Stick vun meiner Meind gewe. Wann
Du Dich net kannst in die Fäschen
schicke, dann besser loscht Tu Dich be
grawe. Es is alleweil net meb, as
wie vor fuszig Johre Alles is an
ders Nobel muß die Welt
zu Grund gehne, verstehst Du." D'r
Dschoh Hot lee Wort drus gesaht.
Juscht ufem Heemweg segt er zu mir:
„Dunnerwetzstee, ich hab gar net ge
wißt, daß die Hannebergersen seller
weg Hoor uf die Zähn Hot. Kee Wun
ner, baß ihr Alter oftmols so geduckt
ii." D' r Hansjörg.
A jedermann rveih, V
G Verrenkungen,
K Verätzungen, v
K M St. Jacoiis Gel
Preis, SSe. »od KOc.
Eine sclls.imc Geschichte.
In dem englischen Orte Babbacombe
1885 das Haus einer 70jährigen
Dame, eines Fräuleins Emma White
head Keyse, in Flammen auf. Der
Brand wurde gelöscht, und man fand
Teppich ihres Speisezimmers mit
schrecklichen Wunden an Kopf und
Leib, die nach ärztlichem Befunde ihren
sich Blut an seinen Kleidern, an der
Thür seines Zimmers waren Blut
flecken zu sehen, und in einer Schub
lade des Zimmers fand sich ein blut
beflecktes Messer. Lee betheuerte fort
während feine Unschuld, die Geschwo
renen erklärten ikm jedoch unbedenklich
für schuldig. Der Richter sprach denn
auch das Todesurtheil aus und hielt
dabei eine Bemerkung über die ausfal
lend lühle Haltung des Angeklagten
nicht zurück. Der aber sprach: „Ge
statten Sie, Mylord, der Grund,
warum ich so ruhig bin, liegt darin,
daß ich auf den Herrn vertrau«, und
der Herr weiß, daß ich unschuldig bin."
Drei Wochen später war die Hin
richtung anberaumt. Lee schritt ruhig
fängnißgeistlich« sprach die letzten
Worte des Beerdigungsdienstes, und
dann wurde das Zeichen gegeben, und
auf, legte ihm wieder den Strick um
den Hals, stellte ihn auf die Fallthür
und gab das Zeichen, doch abermals
längliche Zwangsarbeit umzuwandeln.
Der Aberglaube wob alsbald eine Le
gende um den Vorfall, man erzählte
Freiheit^gefetzt.
Berühmte Geyser. Ob
wohl die Männer der Wissenschaft bi
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