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Donnerstag, 26. Dezember ISO 7.
Wochen-Rundschau.
lnland.
W. B, Ridgely, der Controlle»! un
serer UmlaufSmittel, unterbreitete dem
Congreß seinen Bericht über das mit
dem 31. Oct. beendete Jahr. Nach einer
eingehenden Uebersicht über die Ur
sachen und Wirkungen der letzten Finanz
krisis empsihlt er ans'S angelegenste die
Errichtung einer nationalen Centralbank
nach dem Muster der Bank von Frank
reich, die >seiner Ansicht nach in jeder
Beziehung musterhaft genannt werden
kann. Herl Ridgely versucht in feinem
Bericht klar zu mache», daß das gegen
wärtige Rejervesystei» .viele Fehler
habe.
Au« hundertjährigen Vol
lendung vo»?Goetlic'« .Faust" wird der
.Deutsche Liederkranz" am üMpril in
der Carnegie Hall in N. F. eine große
Goethe-Feier uebst Concert veranstalten.
Hervorragende Solisten sollen zur Mit
wirkung gewonnen werden. Der Di
rigent derßPhilyarmoniker, Wassili Sa
fonoff, wird den> instrumentalen Theil
von PittSburg gelegen find, wurden
210 Arbeiter verschüttet. Nach dem
b eiter bei ihr Leben ein
gebüßt, lwie in den vorhergegangenen
elf Jahren.
In IMonongah, W. Va., wo un
längst bei einer furchtbaren Grubenka
tastrophe über vierhundert Grubenar
beiter nmSZLeben kamen, sind die Ma
sern epidemisch ausgebrochen, wodurch
die Noth und da« Elend unter den ihrer
Ernährer beraubten Familien noch
erhöht wird. Da« Suchen nach Lei
chen ist jetzt ausgegeben, wenngleich
e» über jeden Zweifel feststeht, daß
noch ein große Anzahl unter den Triim
mern begraben liegt.
Im BundeS-Abgevrdnctcnhaufe reichte
der Abgeordnete McHenry von Penn
sylvanienZeine Vorlage ein, die verlangt,
daß in' dem Departement für Handel
und Arbeit ein eigene« Bureau errich
tet werde, da« sämmtliche Grube»,
katastrophen untersuchen und dafür
sorgen soll, daß die in Noth zurück
gelassenen Angehörigen von unglück
lichen Opfern solcher Katastrophen in
der gehörigen Weise unterstützt wer
den.
Nach einer im .Echo de Pari«" ver
öffentlichten Nachricht bauen die Maxim«
für die Japaner eine neue Sorte von
Schiffen, die dazu bestimmt sind,
im Kriege unterseeische Boote nach
dem Schauplatz de« Kampfe» zu be
fördern.
Ausland.
Zur höchsten Genugthuung aller
Kreise der Bevölkerung kommt vom
Schloß Schönbrunn die allergllnstigste
Kunde über den Gesundheitszustand de«
Kaiser« Franz Joseph. Der greise
Monarch hat sich von der Erkältung,
die eine Zeitlang so große Besorgnisse
wachrief, vollständig erholt und ist kör
perlich rüstig und geistig frisch, wie zu
vor. Infolge dieser erfreulichen Wen
dung haben denn auch die Vorbereitn»,
gen zu den geplanten Festlichkeiten an
läßlich de» sechzigjährige» Regierung«.
jubilitum« de» Kaiser« von Neuem be
gönne».
Ueber die Ergebnisse einer Studien
reise in Amerika hat soeben der Ehem
nitzer Baumwollsabrikant Schanz vor
der „Deutschen Colonial-Gesellschaft
einen bemerkenswerthen Vortrag gehal
ten. Schanz ermahnte die deutschen
Interessenten, au« allen Kräften den
Baumwollbau zu fördern. Amerika
werde baldigst Monopolpreise Verlan
gen. Die eigen« Verbrauch«sleiger»ng.
die Errichtung von Lagerhäusern zweck«
Zurückhaltung der Waare und die Re
duktion der Anbaufläche zeigten'da« Be
streben, den Prei« zu schrauben, der auf
fünfzehn Cent« pro Pfund erhöht wer«
den dürfte.
Die russischen Fabrikbesitzer, die der
sogenannten „EintagSftreiki" müde sind,
haben beschlossen, jeden ihrer Arbeiter
rücksichtslos zu maßregeln, der auch
nur einen Tag die Arbeit niederlegt.
Beim ersten derartigen Vergehen soll
nur Gehaltsabzug erfolgen, beim zwei
ten Verlust de« rückständigen Lohne» und
beim dritten vollständige Entlassung.
Während andere Länder sich die
Köpse darüber zerbrechen, wie der Rück
wanderung von Amerika zu steuern sei,
ist die schweizerische Regierung bemüht,
dieselbe so viel wie möglich zu fördern ;
aber nur für ihre Unterthanen. Der
Bundesrath hat de» Beschluß gefaßt,
daß allen heimkehrenden Schweizern die
Strafen für etwaige Militärversäum.
nifse erlassen und e» ihnen so viel wie
möglich erleichtert werden solle, sich
wieder in der Heimalh seßhaft zu
machen.
Nach einer schweren Krankheit von
nur wenigen Tagen starb in Glasgow,
Schottland, Lord Kelvin, tiner der
größten Mathematiker und Physiker,
die England je gehabt hat. Der Ver
storbene wurde am 20. Juni 1«24 in
Belfast geboren, stndirte auf den Uni
versitäten von Glasgow, Cambridge und
wurde bereits im Jahre IB4K zum Pro
fessor der Physik an der Universität
Glasgow ernannt.
Jiraßburger Universität wird drin Kai
ser über Probleme der Luftschiffahrt
einen Vortrag halten. Der Gelehrte,
welcher auch den jüngsten entscheidende«
Probefahrten des Luftschiffes de« Gra
fen Zeppelin über den Bodensee bei
wohnte, genießt als Sachverständiger
einen aiisgezeichneten Rnf. Bei dem
großcnjJnteresse, welche« der Monarch
an der Entwicklung der Luftschiffahrt
nimmt, erscheint die Berufung Heigefells
nur natürlich. Professor Hergesell liest
gegenwärtig an der Straßdurger Uni-
versität Über Luftschiffahrt und Me>
tereologie.
In der französischen Sitzung der Dc
putirtenkauimer wurde nach einer lebhaf
ten und intcressanlenDtdatte, die mehrere
Wochen in Anspruch genommen halte,
die Vorlage angenommen, laut welcher
Kircheneigenthum unter dem Trenn
ungsgesetz'an die verschiedenen Departe
inents oder Gemeinwesen zurückfällt.
Den Schluß der Debatte bildete eine
Rede de« Bertreter« von Hazelbrouck,
de« Abbee Leinire, der mit großem
Nachdruck' Idaraus hinwies, daß er
tikau von Abgeordneten wie Piau
Gras De Mu» falsch informirt wor
den sei.
in Deutschland 4«,M0 Personen fordert,
gerichtet, sie ersuchend, Mittel für die
Herstellung eine« Institut« zur Krebs
erforschung'beizusteuern.
Wie au«lOfsenburg in Baden gemel
de« Biihler Bezirk« wegen Vergehen«
gegen da« sogenannte RcblanS-Gesetz in
Anklagezustand versetzt worden. Sie
werden beschuldigt, ein Kreuzung».
Produkt amerikanischer Reben ange
pflanzt zu haben.
In Preußen steht eine beinahe voll
ständige Uuiwiiljung im StaatS-EiseN'
bahnsystem vor. Auf allen Hauptstre
cken sollen an Stellt der Lokomotiven
zum Ziehen gewöhnlicher Züge einZeln
laufende Automobilwagen treten, und
zwar in allen Theilen de« ganzen
Bahnsystem«. Langdauernde Versuche
haben erwiesen, daß solche Wagen auf
den jetzt üblichen Schienen immense
ökonomische Vortheile bieten. Mehrere
Hundert derartiger Passagierwagen,
jeder mit einem sechzigpserdigen Motor
versehen, sind bestellt.
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is ah die Lekfchen chieder mol verbei
foren Johr un fell is ah en gut Ding,
Do bei uns Howe is es lebhaft her
uf en Kuhhaut gehe. Wann ich jufcht
des Geld hät, was fe gefpendt hen,
dann dät ich en Deihenker drum gewe,
weller as gelekt worre is. Awer eni
hau, ich dät net gleich«, wann ebber
vun mir so Sache gesayt hät, wie vun
dann braucht er juscht zu lahse for
en Offis un fe sage ihm Alles, iwens
was sei Doty, sei Großdoty un sei
ganze Freindschast gedhu Hot, vun d'r
er segt. Hessen juscht en bar Säm
pels un es gebt allfort Leit, waS do
is Bisnis, heeßt es bei feller Sort. Do
is net emol schuhr, eb er net mit seim
eegene Geld versahst werd. Bischuhr,
unnig d'r neie Lekfchen-Lah vun Penn
gekofcht Hot un for was er's ausgewe
Hot. Awer fell is all dumm Zeigs.
Juscht Kinner un Narre sage die Woh
zn mache. Cell is mol mei Glahbe.
War es net d'r Dscheneral Scher
man, was mol gesaht Hot, d'r Krieg
wär die Hell? Well, so en Lekfchen,
erfcht recht viel Geld gelöscht. EI, en
vun d'r Welt iS, kann heitigsdags gar
net m«h foren Offis lahfe. Do werd
als noch geschwätzt vum Wafchinzwn.
fe de« un sell dhun, den un
seller appointe welle, wann se I» die
Offis reikumme, Do heeßt ei awer
bifchuhr ufgepaßt, daß eS Niemand
sunscht hört, sunscht mecht eS Lumperei
schun früher gesaht hab! Wer kee Geld
kann dhun wie er will.
D'r Hansjörg.
< > Di« Folg« einer Schiimmen Erkältung ift M
< > gewöhnlich ein ZVSfer Husten M
< > Dr. August König » < I
<! Nsmburger !j!
!! »rusttbee MM!!
l > ist ein« prompt« Heilung beider und vollständig« Befreiung i >
s > von di«s«n L«id«n. < >
I > »ix- t» 0-lt>o»I ?»-»»,»». 5
>» < >
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Ausländer im Deutsche» Reiche.
Dezember 1905 im Deutschen Reiche
60,641,278 Personen anwesend. Bon
ihnen waren 69,610,462 Reichsange
hörige, 1,028,660 (16 vom Tausend)
liche und 429,240 weibliche sowie 2266
Personen, deren Staatsangehörigkeit
Der Antheil der Ausländer an der
Jahre 1900 von 13,81 v. T. auf 16.96
v. T. gestiegen, also durchschnittlich
jährlich um 4.2 v. H, gegen 8Z v. H.
im Zeiraum 1896 bis 1900. Das
10.37 v, H,, die Niederland« mit 9.82
v. H., Italien mit 9.64 v. H. und die
Schweiz mit 6.12 v, H. Dies« fünf
Staaten lieferten zusammen Z der ge«
Im Jahrfünft von 1900 bis 1906
wiesen von allen Ausländern die Rus
sen verhältnismäßig die stärkst« Zu
nahme auf. Ihre Zahl stieg von 46, <
971 auf 106,639. Erheblich war auch
die Zunahme der Angehörige» Oester
reich-Ungarns, deren Zahl von 390,»
914 auf 626,821 wuch», sowie dl- Zu
nahme der Italiener, deren Zahl sich
do« 69,7 M auf 98,166 erhöhte. Von
im Verhältniß zu ihrer Einwohnerzahl
die meisten Ausländer: Elsaß-Lothrin
gen 75,431 oder 43.77 v. T., König
reich Sachsen 161.534 oder v.
T., Bnmen 8772 (3SLO v. T.). Hain
bürg 22,865 (26.12 v. T.), Berlin
48,879 (23.96 v. T.), Rheinland 161,-
667 (23.65 ». T.l, Baden 41,428
(20.60 v. T.), Schleswig-Holstein 30,-
863 (20.62 v. T.) und Bayern rechts
des Rhein« 113,602 (20.15 v. ?,)
Die Berliner Garni
son entspricht einem starken Armee
zählt mit den Bororten fast 3,000,000
schen Reich auf ein Armeekorps 2,600,«
000 bis 3,000,000 Einwohner.
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