M M Änvch. Roman von Ottomar Enking. (10. Fortsetzung.? Nelde saß bei Flora. Sie sah gern die harmonische Einrichtung in Floras Zimmer. Sie merkte sich die ses und ienes. und ihr eigenes Stüb chen hatte schon mancherlei kleine Wandlungen erfahren. Die Nippes waren in eine Schachtel gelegt und auf den Boden gestellt, die Rüschen waren weniger geworden, es gab nicht mehr so viele Häkeleien bei Nelde, und die Bänderchen an Spie gel und Bildern begannen zu wei „Ö", sagte Nelde, „Si« sehen heute Flora reckte sich: „Ich habe am Nachmittag geschlafen, denn die Nacht par recht fchlummerloS." „Ach, Kind, was wissen Sie von den Ideen, die einem durch den Kopf fliegen! Wie steht es denn mit Ihnen?" Von ihren eigenen Beziehungen zu einem Mann war sie schnell zu Nelde und Thomas geschlüpft. Nelde aber sah sie schlüpfen und hielt sie an. „Mit mir?" Sie meinen?" „Was meint man denn, wenn man so fragt?" Nelde senkte den Kops und sagte: „Ich muß verzichten, und ich weiß nicht, ob es nicht auch das beste ist. Thomas kümmert sich nicht um mich, und ich? Nun. ich werde natürlich dadurch auch kalt. Ich bleibe eben bei meinem Bruder, solange er mich duldet." Sie sank in sich zusammen, dann aber richtete sie sich erschrocken auf: „Nein, das ist zu viel gesagt, dulden muß man mich, denn ich habe meine Rechte." Sie wurde wieder trübe. „Aber eben nur dulden, und ich möchte mal was anderes, als nur geduldet werden." „Ganz recht", entgegnet« Flora. „G«liebt." „Ja. geliebt." „Können Sie sich nicht vorstellen, daß man Sie liebt?" „Nein", antwortet« Nelde, und ein scharfer Zug trat in ihr Gesicht. „Was ich mir darunter vorträume. das gibt es nicht für mich. Ich würde es auch kaum ertragen, denn ich bin. so scheint mir, innerlich kühl und mir graust vor allem, was man Leidenschaft nennt. Ich schaudere oft bei dem Gedanken, daß ich gleichsam das Eigenthum eines Mannes wer den könnte. Da bin ich noch lieber bloß die Schwester, die sich viel ge fallen lassen mutz, dafür aber ihr Stück persönliche Freiheit hat, so klein es ist. Sie würden diese Frei heit nicht bemerken, mir aber ist sie alles. Ich bin auf meiner Stube meine eigene Herrin. Mein Bruder verlangt alles mögliche von mir, aber ich kann mein eigenes Innen leben führen, und das würde ein Mann mir am Ende auch noch entrei ßen." „Spricht so die getäuschte Hoff nung?" fragte Flora und legte ihr den Arm in den Nacken. Nelde sah ehrlich zu ihr auf: „Ein wenig wohl, vor allem aber die Ver nunft." „Die wir uns doch gern hinweg blasen lassen von einem Sturmge braus." Flora breitete die Arme weit aus. Nelde schüttelte den Kopf: „Nein, nein, da verkennen Sie mich, Sturm gebraus ist nichts für mich. Aber Sie haben recht, ein stilles Glück möchte ich wohl. Ich werd« es nicht einmal fort, dann Flora küßte sie und fragte: „Wa rum sollte ich fortgehen, Kind?" Nelde stand auf, strich verlegen mit ser Hand über ihre Taille und sagte: „Ich glaub«, das entscheidet sich bald.' „Wodurch?" Nelde preßte sich an Flora an: werden. Sie lehnte sich an die, deren Stütze sie sonst zu sein pflegte. „Ganz blind sein?" wiederholte Nelde. Flora machte sich los: „Ich weiß nichts." Sie wandte sich erra thend ab, und Nelde, die in diesem „Flora!" .Ich weiß nichts." Nelde trat auf sie zu: „Aber Sie ahnen, und die Ahnungen sind bei unj Krauen das wissen. Kan» eS von abhängig werde, mich dulden wollen?" .O Nelde!" Flora machte ein schmerzliches Ge sicht, als hätte Nelde etwas Furchtba res gesagt. Nelde aber blieb ruhig: „So ist es, Flora. Ich bin als Schwester ge wohnt, mir derlei Gedanken zu ma chen. Für mich haben sie nichts Ent setzliches, und wahr sind sie außerdem. Ich bin hineingeglitten in dieses Ge spräch mit Ihnen. Ich wollte nichts davon erwähnen, aber man ist macht los, wenn man jemand gegenübersitzt, der so viel, so viel über einen zu sa gen hat wie Sie über mich. Ich möchte mich ganz an Si« anschmiegen, ich würde dann zum erstenmal im Leben wieder sicher fühlen, wie ich es vor Vaters Tod war. Ja, Flora, das versprechen Sie mir, wenn es kommt, wovon Sie noch nichts wis sen —" sie lächelte wieder „das versprechen Sie mir, daß Sie gut ge gen mich sein wollen. Von meinem Bruder habe ich das nie verlangt, er hat nie Rücksichten gekannt. Was er von meinen Sachen und Büchern brauchen konnte, war immer sein. Er hat mir Geschichten von sich selbst und seinen Freunden erzählt, die ich nur als Schwester anhören durfte. Er hat mir kein Hehl daraus gemacht, als er auch gegen" Neld« wollte sagen: gegen seine Jugendliebe, aber das wäre ihr wie Verrath erschien«», und so sagte sie „gegen andere rücksichtslos vorgegangen ist. Denn ein Egoist ist mein Bruder nun ein mal. Er hat mich zur Haushälterin eingesetzt, ohne Lohn", fügte sie leise hinzu. .Er hat nie das Bedürfniß gehabt, mich zu fragen, ob ich auch Lohn haben wollte, nicht den Lohn, den Lohn, den man aus dem Herzen holt und mit den Lippen gibt. So ist es, Fräulein Durenhardt." Nelde war jetzt wieder weit von Flora entfernt, sie hatte nur an ihren Bruder gedacht, daher kam die ver trauliche Anrede nicht m«hr aus ihrem Mund. „Und wofür habe ich gearbeitet?" hub sie von neuem an. „Ich weiß es nicht. Wissen muß es jene, die nach mir Haushälterin b«i Friemann wird, die aber mit ihren Pflichten auch Rechte erhält." „Sie meinten vorhin, eine Frau müsse aller Rechte entsag«»?" «Ja, Flora", entgegnete Nelde und war wieder nahe bei ihr. „Eine Frau 'wie ich, nicht ein« Frau wie Sie, denn es ist ein großer Un terschied zwischen uns beiden. Des halb können wir einander auch lieb gleichen Maß." „Und das ist meine ganze Hoff nung", sprach Nelde, „denn das än dert sich nicht im Leben. Aber sonst kann mancherlei anders werden, und die Harmonie zwischen zwei Seelen thut es nicht allein, es sind viele Be dingungen zu erfüllen, damit zwei Menschen friedlich beieinander woh nen. M«in Schwesterdasein gibt mir viel nachzudenken, und ich preise mich, daß ich mit Ihnen davon reden kann. Seien Sie immer gut zu mir, Flora. Es sieht aus, als ob ich wenig Liebe brauch«, aber es ist nicht so, ich brau che viel stille, warme Liebe, ich bin sehnsüchtig danach wie jedes andere Menschenkind, und ich glaube, ich wer de erst recht eifersüchtig, wenn sich zwei Menschen in meiner Gegenwart Lie bes sagen." „Und das sollt«. . Flora stand, die Hand mit den feingekrllmmten Fingern über die Brust gelegt, Span ung im Gesicht, vor Nelde. Die nickte. „O Nelde", scherzte nun Flora. „Sie sind wahrlich keine Dienerin. Sie gehen umher und befehlen: Sagt euf', gefälligst Liebes." Nelde ging auf den Scherz ein, trat dicht vor Flora hin und sprach: „Sagt euck gefälligst Liebes." Flora machte wie entsetzt eine ab wehrende Handbewegung. „Nelde, Sie sind eine Tyrann!»!" „Tyrannin, wenn ich sage, was an dere ja, ja, andere denken? Ist selbst dieser kleine Muth schon zu groß für mich?" So plänkelten die Mädchen mit sammen. Nelde war die Keckere, wie denn in zagen Seelen bisweilen eine Kühnheit aufschimmert, die freilich über eine Stunde wieder welkt. Die Keckheit rührte zum großen Theil von Neides Neugier her, denn sie wollte wissen, wie es um °Flora stand. Flora jedoch hielt sich zurück, ab«r daß sie nicht böse wurde, als Nelde deutlich auf das anspielte, was in dieser Zeit zwischen den Häusern am Ulmengar ten und der Lindenstraße wob, das war für Nelde schon Beweis genug: Welin Friemann zu Flora kam. so würde sie ihn nicht bitten, geschweige denn ihm befehlen, wieder von ihr zu gehen. Als Nelde sich verabschiedete, be gleitete Flora sie die Tr«ppe hin^ „Ach", sagte Frau Emilie und reichte Neiden mit mehr Lebhaftigkeit die Hand, als sie sonst zu thun pflegte. „Eine Empfehlung an oen Herrn Doltor." Sit lächelte. „Werden die Herrschaften Montag bei uns speisen können?" „Ich will es meinem Bruder aus richte», gnädig« Frau." „So, sö." Frau Emilie tätschelte Neldens Wange. „Nur keinen Hof- Blick an. Nelde küßte zum Ab schied Flora »nd eilt- durch den Haus Da trat aus Möllers Stubenthür Thomas Thorsten, der hatte das Haar wirr um die Schläfen hängen und hielt den Hut lässig in der Hand. Er erschrak, al» er Nelde iah, und ordnete sich das Haupthaar, »der es faßte sich/ „Nun, Thomas? Hast du Möllers besucht?" .Ja." „Geht es schlecht bei euch? Ist dem „Und sonst?" „So etwas behält man am besten für sich, Nelde." Ehrenmann bleiben will trotz allen Elends. Adieu, Nelde. Du wirst mich noch verstehen." ihm die Hand und hielt ihn im Haus flur zurück. In feinen Augen standen dicke Thränen. „Es ist schlimm, Nelde, daß ich dich getroffen h»be." Nun gingen sie ein paar Schritte und waren im Bor garten, da blieben sie wieder stehen. Auf der Straße war kein Mensch. „ES ist schlimm. Jedesmal, wenn ich dich treffe. Du mußt wissen, daß «in Mensch wie ich am liebsten immer in seinen Sorgen stecken soll, da sühlt er sich zuletzt beinah wohl. Denn der Zustand, den man nicht anders und besser kennt, der kommt einem natürlich vor, und das Natürlich« macht nicht ganz unglücklich. Was wollte ich ohne meine Sorgen an fangen? Aber das sind eifersüchtige andere Götter hat neben ihnen. Und wenn ich dich sehe, erinnere ich mich daran, daß wir einmal beisammenge sessen haben auf Brunshöh, weißt du noch, die kleinen Vögel? Wenn ich damals ein sorgloser Mann gewesen wäre und hätte weiter nichts ge habt als meine Arme, glaube mir, Nelde, wir hätten dann noch länger dort gesessen, und wenn der Zug auch abgefahren wäre. Aber ich habe Stricke an den Armen. Nelde, und mit den Stricken bin ich an meinen Bater gebunden. Ich habe die Arbeit, darüber zu.wachen, daß nicht alles verloren geht, und daß wir nicht schließlich als Bettler oder noch was Schlimmeres davonziehen müssen. Darf ich da wohl an ein Mädchen denken wie dich? Siehst du, Nelde, so «ine Frau bist du nicht, daß du sagtest: nimm mich nur, ich will alles mit dir theilen: dazu bist du zu schwach. Und ich bin nicht so einer, der da sagte: komm nur und gib mir alles, was du hast, damit ich mich fürs erste rette, die Sache wird schon ihren guten Gang gehen. Du brauchst deine Behaglichkeit, und ich brauche mein gutes Gewissen. Darum ist es schlimm für mich, wenn ich dich tref fe, den» es liegt die Versuchung nahe, daß ich dir etwas sage, was nicht wahr ist. Und das will ich nicht. Weißt du, warum ich eben bei Möllers war? Ich will es dir sagen, weil du von Vertrauen sprichst. Ich bin für meinen Vater hingegangen, nach einem Auftritt.den ich dir nicht erzählen kann, und habe sie gebeten, u»N Geld zu leihen. Ein bißchen Geld. Neld«." uns?" Thomas hob die Hand: „Du kennst deinen Bruder nicht, und du kennst den Stolz meines Vaters nicht. Die se» lächerlichen Stolz! Vor Möllers läßt er ihn fallen, das sind kleine Leute, die behalten es wohl für sich, daß sie uns was geliehen haben. Aber vor deinem Bruder hat m«in Vater Angst, er fürchtet, daß Friemann, wenn er uns irgendetwas leiht, klar ins Geschäft sehen will, und das thu ich ja selbst nicht einmal. Ich weiß nur, daß unser Kredit von Monat zu Monat schwächer wird. In all dieser Trostlosigkeit will ich dich lieber nicht sehen, Nelde." „Wenn ich dich aber trösten möchte, Thomas?" „Dann würd« ich höchstens schwach Adieu, Nelde." Er ging schnell fort. Neld« sprach noch b«i Die saßen be- Schicksal? War sie bestimmt dazu, ein Blatt Papier zu bleiben, das als Niete in den Lostopf gelegt und nen Kräften in d«r Welt. Jhre^Seele Ueber dieser Spannung vergaß sie die eigene Liebe. Ja, irotz ihres Mit leids schmollt« sie mit Thomas, denn und wären es nur ein paar hundert Mark g«wesen, ohne daß ihr Bruder seine Erlaubniß dazu ertheilt«. Das eben Mädchen und wollt« nicht einsehen, daß Thomas nicht zu ihr kommen durfte, sie um Hilfe zu bit kennen, ihr kleines Schmollen eigentlich künstlich und nur so eine Art von Entschuldigung war. Wo für? Dafür, daß sie sich um andere mehr kümmerte als um sich selbst. Nelde also fand, daß sie Thomas kein« Herzensangelegenheit zu besor gen hatte, kehrte sich alle ihre Auf merksamkeit Friemann und Flora zu. reißt. Er besuchte selten die Weinstube, In unsrer Minne Das lag beschlossen Von Anbeginne. nieder, grüßte so ehrerbietig, wie er, der Stolze, Achtungheischende, sonst niemals zu grüßen pflegte, und ging „Wie g«ht es?" „Ich bitte zu grü ßen." Auch über ihr« Mutt«r sprach «r nicht viel mit Flora, und Flora selbst hatte kein Erinnerungsbild an die früh Verstorbene. Nur das wußte sie, und zwar von Emilie, daß die erste geweftn war. Die österr«ichifch« Ed«! dam«, die der junge Offizier mit um des Geldes willen heirathete, hatte recht Bescheid wußt«, aber ganz von s«lbst hatte Durenhardts r«cht«r Arm wohl nicht die kleine Steifheit eS lernten wir uns kennen, und er sah mich zuerst als Desdemona. Er hatte den Dienst längst satt." Damit ging sie über die traurige Zeit hinweg, als Durenhardt um sei ner Liebe willen, und weil er ehrlich war und an ihr festhielt, den Abschied nehmen mußte. Flora rührte bei ihrem Die Zettelkasten füllten sich, und viel kunstreich gefertigten Aufschrist: von 1786 Das Werk aus diesen Zetteln, Notizen und Auszügen Liebling. Er bildete sich Urtheile über Flora. sollten. Arbeit stockte ihm. de zu eng, und er ging auf den Haus flur. Da fegte Anna Dassow. Sie s«gte eigentlich immer. machte ein paar Schritte nach dem „Im Garten sind sie, Herr Rechts durch das Fenster. Wirklich, die muthig Mädchen war. Neld« den Garten, und die Blicke waren heiß, wenn Flora in ihrem lichtem Kleid über das Stück Wegs schritt, das er von seinem Platz, aus beherr schen konnte. Er trat aus dem Zim mer. Anna fegte noch immer. Frie mann griff nach seinem Hut. „Wenn Siv meiner Schwester sagen wollen, ich gehe au»... Ich kann es ihr auch selbst sag«n und durch die „Ich komme gleich zu Fräulein", sagte Anna. „ES ist gut, ich geh« durch den Garten daS Ist siir mich noch »ä -ber." Sonst hatte sich Friemann nie daz» herbeigelassen, Zinna Dassow weit» lausig zu erklären, daß er durch den tri«b. tigt«n Mannes. „Willst Du etwas, Friemann?" fragte Neld«. ß! d' G t s t d«n Bart. „Ja, ja, das ist das Loos deS Mit solchen Reden sollt« «r ihr nicht t«n." „Ja?" fragte Flora. Und Nelde jvarf ein: „DaS hast Du mir noch nie gesagt. WaS denn?" kreuzen", erwiederte Friemann, indem er Flora anblickte. „Sie hat ihre Pflicht schon erfüllt, wenn sie nur hier B.schewemr"^s°^ einmal so überflühig und meinte ha stig: „Mußt Du gleich gehen. Frie mann?" Er sah nach seiner Uhr: „Ja, eS ist halb... Nun..." Zeit. „Willst Du Fräulein Durenhardt eine Viertelstund« Geftllschaft lei- sten?" fragte Nelde in der gleichen Hast. Sie schaute Flora dabei nicht Flora. Da zuckte «s durch Friemann. Da» hatte Flora gefühlt, und sie wurde ernst Friemanns Sprache war gepreßt, denn er hatte Angst, daß Flora mit Neld« gehen könnte. „Gut," entgegnete Flora, „prome nir«n wir." Nelde verschwand wie ein Schalten Sie nahm Hut und Tuch und macht« de der Stadt, und ihre Gedanken wa ren immer: ob es jetzt geschieht? Ob Sie jetzt zusammen sprechen? O.wenn es geschähe! Friemann schwenkt« an Florat lin ke Seite, und sie schritten über den Steig. Flvra fächelte sich mit dem Tuch Luft zu. „Hier ist ei kühler", sagte Frie mann und wies aus die Grotte. Flora nickte, und sie fingen in den Schutz des hohen, granitenen Halbkreises und nahmen auf der Bank nicht allzudichk voneinander Platz. Der Springbrun, nen vor ihnen ließ sein Wasser in di« aufsteigend« Säule zurückfallen, so daß nach allen Seiten große Tropfen wegspritzten, und die Blätter der Wasserrose schaukelten auf dem welli gen Spiegel auf und ab. Friemann legte seinen Hut neben sich. Ob Nelde bald wiederkam? Hof fentlich nicht. Sie war langsam bei ihren Besorgung«». Aber eS eilte pn> schwebte. Angst hatte er, aber « durfte sie nicht zeigen. (Fortsetzung folgt.) , Für die Küche. Biersuppe auf holländi« sche Art. Eine Flasche leichte» Bier und eine Flasche leichter Weiß wein werden in ein« Kasserolle gegos sen, mit sechs bis acht zu Schäum geschlagenen Eigelben, etwas frischer Butter, einem Eßlöffel Zucker und ei ner Kleinigkeit geriebener Muskatnuß gut verquirlt, unter fortwährendem Rühren zum Kochen gebracht und über in Butter gerösteten Semmel brödchen angerichtet. Frikasst« von Seezunge. schöne Seezungen (man kann Gräthen sorgfältig befreit, Stücke g«fchnitten, die man mitSalz bestreut, und eine Stund« beiseite stellt, dann abtrocknet und in reichlich zerlassener Butter auf gelindem Feuer halb weich dünsten läßt. Dazu fügt man dann 2 Obertassen helle, mit etwas in But ter gar und gelb gedünstetem Mehl verdickt« Fleischbrühe, sowie etwaS weißen Pfeffer, eine Prise Muskat blüthe und einig« Citronenschiiben ohne Kerne, läßt die Fischstiicke vol lends weich werden und würzt zuletzt die Sauce, die man nach dem Heraus nehmen des Fisches nach Belieben durch ein Sieb rühren kann, mit etwas Weißwekn und Sardellenbut ter. Inzwischen hat man auch von gehacktem Kalbfleich nebst gehacktem Luftspeck, geriebener und geweich ter Semmel, Pfeffer und Salz eine Farce gemacht, Klößchen daraus ge formt und in Salzwasser gargekocht. Man ordnet Fischstiicke und Klößchen auf erwärmter Schüssel und gießt die gut abgeschmeckte, dickliche Sauce darüber. Hammelfleischrest« - Ge kochte Fleischreste werden in Würfel und P«tersilienwurzel, einer kleinen Zwiebel und etlichen Pfefferkörnern auskocht. Dann rührt man diese Brühe durch ein Sieb. In Ä Pfund Butter hat man 2 Löffel Mehl Weinglas Rothwein, 2 Löffel Johan nisbeergele«. Salz und eine Messer spitz« Cayenne - Pfeffer zu. Nun stellt man den Topf mit der Sauce in ein kochendes Wasserbad, erhitzt daS Fleisch darin und richtet es auf gut erwärmter Schüssel über in tter gelb gerösteten Semmelwürft an. Dazu Kartoffelpüree. Das Recept, kann auch für kleinere Portionen her gerichtet werden. > Sagofupp«. Auf je 1 Quart Suppe rechnet man ungefähr 4 Eß löffel Sago, d«r in Wass«r abgespült wird. Dann giebt man den Sago in den Suppentopf, gießt einig« Ober tassen l«ichter kalter Brühe hinzu, läßt ihn damit zum Kochen kommen und «in Weilchen l«is« fortkoch«n, füllt nach B«darf Brühe dazu, läßt alles noch einmal aufkochen, würzt mit Salz und etwas Muskatnuß und bringt die Suppe zu Tisch. Eierkuchen mit Allerlei. Eine Büchs« Bruchspargel w«rden zum Abtropf«n auf ein Sieb geschüttet, ebenso einige frische, in Citronensast und Butter gelochte od«r Bllchsen- Scheib«n geschnitten und in Butter rasch gedämpft. 1/2 Pfund roher Schinken wird fein gewiegt. Mit Butter w«rd«n 2 bis 3 Löff«l Mehl Weißwein zerquirlt und gekocht, die sämig« Sauce mit 3 Eigelb abgezogen und mit Citronensaft abg«fchm«ckt. Die Sauce wird nun durch ein Sieb passirt und über die Spargel, Cham pignons und Kalbsmilchen gegeben, die, jedes in einem b«sond«ren Ge schirr, im heißen Wasserbad stehen. Von einem Eierkuchenteig.backt man 6 Eierkuchen, legt «in«n auf die rund« Porzellanschüssel, auf diesen de« Schinken, wieder einen Kuchen, dar wir> sofort heiß fervirt. Eiersp«ise mit Spinat. Von 8 bis 10 hart gekochten Eiern tr«nnt man das Weiße und dasGelbe, schneidet erstcres in Streifen und rö stet diese in etwas Butter, vermischt sie sodann mit einigen Lösfeln gerie benen Käs« und Sahne, Pfeffer und Salz. Unter die sein g«hackt«n Eigelb giebt man «in« Prise Cayennepfeffer servikt. Eier. und zertheilten Sardellen, streut Salz weißen Pfeffer, geriebene Muskatnuß, einen Eßlöffel fein zerschnittene und