Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 29, 1907, Image 5

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    Seranton Wochenblatt,
Ured.«. Wagner, Herausgeber,
Sll Lackawanna Avenue,
gweitee Sioil. Serant-n, Pa.
Sech« Mona», " t W
Räch Deuischiand, peelosiei 2.bv
rie xeibieilung NS „Sieant-n Wochen
dmisch-n "eiluüft. Ss dieiei de»hal? die teste
«eiegenb-'i, in diesem Td-ile de«
Donnerstag, 2S, August 1907.
Für Nnmesier- P Müchiil.
Wocben-Riind'cban.
! Inland.
BundeSsenator William Alden Smith
indossirt den von seinem Amiscollegen
besitze« von Telegiaphciiliiiic» de« Van
de«. Er wünscht, daß da« Telegra
pheiiwesen zu einem Departement n»se>
ständig unterdrückt sind, und daß aus
der ganzen Insel jetzt Ruhe herrscht.
Von den Häuptlingen befindet sich nur
noch einer, Felipe Idar, auf freien
Füßen. Die amerikanischen Truppen sind
vom Felddienst zurückgezogen worden,
ren und ihren Beschäftigungen nächzu
gehen.
Die Jahresberichte der kommandiien.
Krieg«depariement ein und au« allen
ertönt dieselbe Klage. Ueberall fehlt e«
an Mannschaften, die Rekrulenslalione»
find gar nicht im Stande, die durch De
sertion und Ablauf der Dienstzeit ent
standenen Lücken zu füllen. Die schwa
macht den Soldaten das Leben sauer,
und nur wenige lassen sich verleiten,
einen neuen Termin anzutreten. Alle
niedrig und verlangen eine erhebliche Er
höhung. Ebenfalls verlangen sie eine
Verbesserung der Rationen, die gegen,
wärtig zu einförmig sind, und vor allem
die Wiedereinführung der Kantine.
E« war ein sehr glücklicher Gedanke
de« Präsidenten Rooscvelt, de» Bau des
Panama EaiialS Offizieren des Genie.
Korps der Armee zu überlragen. Unter
den früheren Chefingenieuren Wallace
und Steven« müssen ganz heillose Zu
stände auf dem Isthmus vorgeherrscht
habe», und dem Mangel der nöthigen
Disziplin ist e« zuzuschreiben, daß unter
der Leitung der genannten hochsalarirten
Herren sehr wenig geleistet wurde. Kaum
aber hatten Major Geothal« und seine
Assistenten die Zügel ergriffen, da „sing
der Dreck an zu fliegen", und jede« De
partement der Canalkommifsion arbeitet
wie am Schnürchen.
Die New Uork Butcher«' Dressed Bees
Co., die mit einem Kapital von I.iKK),.
<XX) organifirt wurde, um den Fleffch
trust zu bekämpfen, ist von dem letzteren
jetzt aufgekauft worden. Am l. Okto
ber wird da» frühere Konkurrenzunter
nehmen dem Trust einverleibt werden.
Aus Veranlassung de« Arbeit«com
misfär« Neill werden die streikenden Te
legraphisten sich an Präsident Rooscvelt
mit der Bitte, wenden, seinen Einfluß
zu Gunsten der Beilegung de« Streik«
geltend zu machen. Daniel Ruffel, der
Borsitzende de« Comite« der Streik
führ», sagte, daß die Mitglieder der
Behörde sich nach Oyster Bah begeben
werden, um den Präsidenten persönlich
zu sehen und zu sprechen, und ihm die
Sachlage klar und der Wahrheit gemäß
zu unterbreiten.
Wie au« Madison berichtet wird,
wird sich der Verlust, den die Tabak
pflanzer von Dane County, Wi«c., in
folge de« ungünstigen Stande« de« Ta
bak«, in diesem Jahre erleiden werden,
auf nicht weniger als t3,cxxiMX> belau
fen. Wie e« heißt, ist nur ein Fünftel
de« Tabaks aus den Feldern soweit ent
wickelt, wie er e« sonst um diese Jahres
zeit zu sein Pflegt. Sollte Frühfrost
eintreten, so würde die ganze Ernte ver
dorben sein.
Da die Arbeiten am Panama Canal
seit einiger Zeit schneller gefördert wer
den al« früher, so sind natürlich auch die
Ausgaben bedeutend gewachsen, und eine
der unangenehmen Folgen dieser etwa«
lebhafter gewordene» GeschäftSthätigkeit
in der Canalzone ist die Thatsache, daß
die sür daS lausende Jahr gemachte Be
willigung lange nicht ausreichen wird.
Sachverständige haben ausgerechnet, daß
die Bewilligung um circa tz «,IXK>,tXXZ
überschritten werden wird.
Ausland.
In einer aus Schanghai in Berlin
eingetrofsenen Spezialdcpcfche heißt eS,
groß sein.
Brande« zu verhüten.
Nach langen Vertuschung« Versuchen
geben die Behörden jetzt endlich zn. daß
dessen Weichbild in Besorgniß erregen
der Weise verbreitet haben. E« sind be
reit« achtundvierzig Personen erkrankt.
So viele werden im amtlichen Bericht
ausgeführt. Die Behörden werden von
allen Seilen getadelt, weil sie die Ge
fahr so lange verheimlicht haben. Zu
gleich wird der entschiedenen Erwartung
Ausdruck verliehen, daß in dieser Zeit
wenigstens die nöthigsten Maßregeln
zur Bekämpfung der unheimlichen Seu
che ergriffen worden sind.
Nach einer soeben veröffentlichten Sta
tistik wurden im Jahre l9oe von den
russischen Grenzwachen nicht weniger als
l l.Uiii» Schmuggler verhaftet, doch war
der Werth der beschlagnahmten Waaren
nur I3(l,txx> Rubel. In den Kämpfen
zwischen den Wächtern und den Pascher»
wurden neun der ersteren und 114 der
letzteren getodtet. Die Zahl der Ver
wundeten betrug!! 7, resp. IK3.
Auf dem Deutschen Tag, der am 2».
August in Bromberg zum Abschluß ge
kommen ist, wlirde unter überwältigen
der Zustimmung eine Resolution an die
Regierung angenommen, die die Regel
ung der Enteignungen in der Ostmark
im Auge hat. Die Resolution verlangt,
daß in der Polenvorlage, die demnächst
dem Vandtag vorgelegt wird, da« Ent
eignung»recht gesetzlich festgestellt wird.
Die auf solche Weife erfolgte Erhaltung
de« Deutschthums wäre sür die Regier
ung eine bedeutsame Unterstützung in
dem von ihr pflichtgemäß schon so lange !
geführten Kampfe. ,
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Mifchier Drucker! Wie
noch Mehner do Hot en Dokter Na
mens Karl Vogt geschriewe, daß er
ausgefunne hat, die Mensche däte vun
die Affe abstamme. Er Hot es iwens
browiert zu pruhfe mit die Hernfchä
hoi d'r Nickname „Äffedokter" kriegt.
Ich weep uflohcs nxl, wie s-ll is.
Wie kummt es awer, daß mer schun
sidder undenkliche Zeile en Mensch,
was Alles nochmacht, en Äff hecht,
oder, wann er ganz eenfältig is, en
Deigaff? Un ich hab im Forpoh fei
ner Schoh Affe gesehne, was Mehner
guckt hen wie en Mensch, im G'sicht
enihau, as wie som Niggers dhune,
Johr do bei uns sell Alt Hohm-Wiek
g'hat hen. Sell is ebaut all d'r Pruhs,
zeig »s d'r Stroß rumlahfe, seil glahb
ich mol net. Die Weibsleit kennte
abstamme, sondern ah reddy sen, wie
die Affe zu lewe!
Well, so wunnerbarlich is sell net.
Mer kann grad so gut lewe wie en
seller Hot Alles mit Wasser heele welle.
dergleiche un drinke Wasser, abge
scheppte Millich, Buttermillich un an
ner Schlapp. Morgeds un OwedS
Mage werd net iwerlade un barfießig
lahse kenne se eenlge Zeit, wann ihr
Schuh verrisse sen. Jwrigens is.es
Method reikummt bei sellem Hans
worscht, was hawe will, die Mensche
sötte vierbeenig rumlahfe, sell weeß ich
net. Verleicht denkt er, sellerweg dät
eme Manche deS Packetbuch aus em
picki es uf. Enihau in dem do freie
Land gebt's ken Lah, was verbiet, daß
ebber en Fühl oder en Esel aus sich
macht. D'r Hansjörg.
Die Eindildungskrsfi.
Arzt, der dem Kranken hilft, noch sind
es seine Pulver, Pillen oder Tropfen,
sondern es ist die Phantasie, die mit
Rezept mit der Anweisung: „Legen
Sie das auf die kranke Stelle." Er
hatte naturlich gemeint, sie solle das
und einige fragen über den Verlauf
des Heilungsprozesses stellte, kam eS
heraus, wie die Frau feine Vorschrift
befolgt hatte. Ihr hatte also aus
der Natur der zu behandelnden Krank
heit noch so wenig zu schaffen haben,
und diese Kraft ist es auch, die noch
heutigentags das Heer der Geheimmit
tel und der Quacksalbereien in üppiger,
Heilkraft verleiht.
tig erkältete, weil er sich einbildete,
neben einem geöffneten Fenster zu
sitzen, das gar nicht vorhanden war.
Er befand sich in einem fremden Hause
bei einer großen Festlichkeit, und ein
mächtiger Spiegel neben ihm, der ein
offenes Fenster an der anderen Seite
des Saales widerspiegelte, erweckte in
ihm die Vorstellung, daß der Spiegel
das offene Fenster sei und einen un
erträglichen Zug verursache. Die Folge
davon war, daß er krank wurde an
eingebildetem Zuge. Daß eine Krank
heit dieser Art auch am sichersten ver
mittelst Cinbildungskraft zu heilen ist.
Nach einer Bekanntgabe des franzö
sischen Unterrichtsministeriums waren
an den französischen Universitäten im
verwichenen Studienjahr 38,197 Stu
dirende eingeschrieben, 35,«M männ
lichen und LSM weiblichen Geschlechts.
Von de» männlichen Studirenden wa
ren 33,399 Franzosen und L 239 Aus
länder; unter den weiblichen rekru
tirte sich aber mehr als die Hälfte
l 1195) aus dem Ausland. Die Ge
fammtzahl der Ausländer zeigte ge
genüber den Vorjahren eine bedeutende
Zunahme mit 3434 Studirenden, die
der systematischen Agitation zu ver-
ist, welche die französischen
Universitäten überall seit ungefähr
zehn Jahren unternommen haben, um
Fremde heranzuziehen.
Infolge diefer frcmdcnfreundlichen
Tendenz ist die Proportion der Aus
länder an den französischen Universilä
teil im Verhältniß zu den Inländern
jetzt der an den deutschen Universitä
ten herrschenden gleich gekommen und
übertrifft alle anderen Kulturländer.
Paris steht in unverhältnißmäßiger
Weise über den anderen Universitäten,
was die VesuchSzahl betrifft, da es
mit 16,789 Studenten ungefähr zwei
Fünftel aller französischen Studenten
hat, während dagegen Berlin <Som
mer 6496, Winter 8188 gegen 46,655
resp. 45,135) ungefähr ein Siebentel
resp, ein Fünftel Är deutschen Studen
Glocke und Hammer.
Das deutsche Spiel „Glocke und Ham
mer" wurde schon vor Einführung des
Christenthums von den Germanen ge
spielt und hatte eine Verherrlichung der
deutschen Götter zum Gegenstand. Die
christlichen Glaubensbolen erweiterten
dos Spiel durch Zuführung eines
christlichen Symbols, der Glocke, so daß
dadurch das Spiel als ein symbolischer
Wettbewerb zwischen dem alten und
neuen Glauben darstellt. Wotan ist
durch den Schimmel, Thor durch den
Hammer, Walhalla durch das Wirths
haus wiedergegeben.
In England wird die Arbeit
der Neufassung von Juwelen zumeist
von englischen Juwelieren ausgeführt,
weil deren Methode, die Steine von
hinten anstatt um die Seiten herum
einzufassen, wie die» in Frankreich ge
schieht, beliebter ist.
Während ihres 23jäh
rigen Abbau! produzirten die
El Eobre-Minen in Kuba Kupfer im
Werthe von mehr al« PSO.<XX),<XX).
Die Werke fielen während de« Kriege»
im Jahre ISVS gänzlich der Zerstö
rung anheim.
Aberglaube dri Arabern.
vor dS!-»
Der Araber glaubt sich auf Schritt
und Tritt von bösen Geistern umge
ben, deren Zahl Legion, und deren Le
benszwelj nur darin besteht, die Men
schen bei jeder Gelegenheit zu schikani
ren. Manche Leute kommen ganz un
ter die Gewalt eines solchen Dämons
und werdeft verrückt. Als wirksames
Mittel g?gen diese Dämonen gilt, den
Schutz ewes Mächtigeren, Allahs, an
zurufen. Ohne das Aussprechen sei
lie ganz wesentlich ab. Gleich bei der
ersten Arbeit des Tages, dem Mahlen
und Teigkneten, darf die Frau es nicht
GotteS). Thut sie das nicht, dann
Andererseits gibt eS aber auch Fälle,
wo es verboten oder geradezu gefähr
lich ist, Allah anzurufen. Das ist bei
den natürlichen Heilquellen, wie z. B.
in Liberias. Hier bereiten nämlich die
Geister selber das Bad. Und da würde
mens könnten sie mit Ausbleiben der
Heilung bestrafen. Tie Dämonen
wohnen ferner mit Vorliebe in lüster
nen. In einer Familie starben alle
Kinder frühzeitig fort bis auf den
einen Sohn Ali, der alle seine Ge
schwister überlebte. Die Eltern kamen
daher auf den Gedanken, in Ali müsse
Kinder tödte, und beschlossen eine Aus
treibung des bösen Geistes. Ali wurde,
mit dem Kopfe nach unten, in eine Ci
fterne gehängt und bis zur Bewußt
losigkeit geprügelt, in der festen Er
wartung,! der Dämon werde infolge der
Schläge aus dem Jungen hinaus in
die Eisterne fahren.
Ein anderer, weit verbreiteter Abcr-
Blick. Ein jeder Mensch soll einen bö
sen Blick auf eine Sache werfen kön
nen, besonders aber sind Leute mit
hellblauoir Augen mit dieser Macht be
gabt; sind sie auch noch so bartlos und
' haben sie auseinanderstehende Zähne,
so gelten'sie als ungemein gefährlich.
Der Fächer de» .
Glocke alljährlich einen Fächer zu dedi?
ziren. So geschah es auch Heuer. Man
wählte ein Prachtexemplar der billig
sten Sorte, ließ es durch einen des
Zeichnens kundigen Ahgeordneten mit
einer Karikatur des Adressaten ver
sehen, dann setzten alle „Preßtiibunen"
ihren Namen darauf, und so ging das
noble Geschenk an dxn Präsidententisch.
Bald darauf erhielt die Tribüne fol
genden Dankesbrief: „Mit gerührter
Seele erneuere ich hierM meinen herz
lichsten und ergebensten Dank an hie
Preßtribline für den kostbaren Fächer,
dition gewordenen Brauches über
reichte. Ich hätte gern diesen Dank
jedem verehrten Mitglied der Tribüne
die Gesammtheit dieser Tribune, die
mich doch stets wohlwollend in der Er
füllung mtiiicr nicht leichten Pflichten
unterstützt.' Mit der größten Hoch
achtung G. Marcore <von ILM bis
1872 lou'rnalislendilettant)."
der Bursche Rnßaiis, der Offi
zier und der Chauffeur folgten ihm
und holten ihn auS seinem Versteck in
einem Kaufladen hervor. Der Offi
zier packte den Missethäter am Kragen,
der Chauffeur führte ihn hübsch an der
Hand und dann ging's zum Auto.
„Hier leiste der Dame Abbitte," sagte
der Offizier, und „So, nun kannst Du
schon eine hinhaue derfe!"
Beim Rettungsver
suche umgekommen. Die
14jährige Bertha Blaze in Staunton,
Jll., spielte mit ihrem kleinen Bruder
neben- einem Wasser-Reservoir, und der
Knabe fiel hinein. Bertha sprang, um
ihn zu retten, ihm sofort nach, gerieth
aber in tiefe« Wasser und ertrank,
während der Knabe sich in Sicherheit
zu bringen vermochte.