„ ... Und was machen Sie Sonntags, Herr Federl?" „Sonntags ... O, da setz' ich mich im Stadtpark zwischen zwei hübsche, junge Damen und spiel' den verfluchten Kerl!" Immerfort. .Sehen Sie, Meister, dort gehen eben die beiden größten Prozeßhansl unseres Ortes aneinander vorüber. Jahraus, jähr «in Prozessiren die zusammen und im mer wetten sie um 'ne hohe Summe, wer den Prozeß verliert" »Da kann es aber doch kommen, daß der Prozeßverlierer doppelt geschädigt wird, indem er auch noch die Wette verliert?" „Freilich, die zahlt er «uen Prozeß!" „Was Tausend! Herr Schnackler find jetzt Automobilist?" heute schabt! folgendes Arischen: „Lieber Adolf, Ein Totlor Eisenbart. Vater: „Ich mein', a' bissel bes ser lernt der Junge doch schon, seit d«m ich ihm jeden Tag den Kopf »lassir'!" Gemüthlich. Ein Ge- Bauer: „So, jetzt traut sich g'wiß ka Mensch und ka Vieh mehr über mei Kraut." Nie zuviel. Arzt: Unter anderm muß ich Ihnen noch dringend rathen, nicht zuviel Bier zu trinken. Patient: O nein, Herr Doktor, seien Sie unbesorgt zuviel wird's „WaS macht denn Ihr A«ltester. Cohn?" —Na also. Gehilf«: Fräulein Im Wirthshaus. A.: ner Gattin . . . A.: Ach, gehen AuSrede! Tie schine Aussicht. > „Ja. bei dem dichten Nebel sieht „Na, denken Sie sich einmal den Nebel weg." Sin gefährlicher Mensch. Dr. Hans Heinrich Lotichius, Di r«ktor einer Genossenschaft mit be dingter Haftpflicht und Villenbesitzer in einem der vornehmsten Berliner Vororte, war auf dem Heimwege be griff««. Da er am Bahnhof keine Droschke gefunden hatte, mußte er trotz des unfreundlichen Wetters, das ihm sogar den Genuß seiner kostbaren Havanna verkümmerte, zu Fuß gehen, und so war er nicht eben in bester Laune, als er sich seinem schmucken Hause näherte, obwohl jetzt die Sonne wied«r kräftig aus den Wolken schien und das ungemüthliche Naß nur mehr von seinem Regenschirm herabtropste. Ab«r was war das? Plötzlich nahm das wohlgenährte Antlitz einen ganz außergewöhnlich strengen Ausdruck an, die Brauen über der goldenen Brill« zogen sich «rschreckend hoch, und statt die vornehme Hauptstraße zu be treten, in der kaum hundert Schritte nach rechts die Villa Lotichius lag, machte er ein paar hastige Schritte in das Seitengäßchen zurück und ver steckte sich hinter dem Gebüsch des noch unbebauten Eckgrundstücks. An der Thür seines Vorgartens auch halb versteckt hinter Gebüsch standen zw«i Personen, die sich zum mindesten in seinem Hause nicht miteinander unterhalten dursten, in merkwürdig lebhaftem Gespräch. Eine derselben war ein junger Mann, der genau so wie H«rr Lotichius eine Mappe unter dem Arm und eine Brille vor den Augen trug und auch beinahe ebenso vertrauenswürdig aus sah, obwohl er eher „spindeldürr" als dick genannt werden konnte, sich mit einer Stahlbrille begnügt« und seine Mappe nicht aus kostbarem Leder, sondern aus billiger Wachsleinewand bestand. Er blickte von Zeit zu Zeit auffallend ängstlich nach den b«iden daß er sich nicht zu trennen vermochte. Als ob es für ein so hübsches, frisches Ding kein höheres Glück gäbe als ei- Schlllers, im Haus« der Herrschaft. » Na warte! Als Herr Lotichius d«n peinlichen Vorfall soweit überlegt hatte, machte er plötzlich wieder ein paar hastige mal gleich durch eine Lücke des Zau nes tief hinein in die Wildniß des Bauplatzes. Drüben war eine sehr scharfe Stimme hörbar geworden, die laut „Minna" rief, worauf Minna rasch die Hand des Kandidaten drück te, ihm einen sehr zärtlichen Blick zu warf und verschwand. Merkwürdiger weise blieb aber der Candida! immer noch an seinem Platz, als ob er ins Haus spähte, und erst nach einer Weil« entfernt« er sich nach der Sei tengasse zu, und zwar in einem ganz verdächtig schnellen Tempo. Die Sei tengasse aber betrat er auch nicht, er blieb wieder stehen, späht« wieder nach allen Seiten und lies endlich in der Hauptstraße weitcr, so schnell, als er nur konnte. Dahinter steckte wohl doch nicht bloß eine Liebschaft mit dem Dienstmädchen, die ja in aller Ruhe am Ausgehtag erledigt werden konnte dahinter steckte mehr! Herrn Lotichius war schon heiß und kalt geworden, er sprang endlich trotz sei ner Körperfülle fast ebenso flink wie der Candidat davon, und erst als er nach einer ganz flüchtigen Begrü ßung seiner Frau sein Allerheilig steS betrat, athmete er wieder auf die eiserne Kass« war unberührt! Trotzdem nahm er jetzt sofort den Kassenschlüssel zur Hand und über zeugte sich, daß wirtlich kein Eingriff erfolgt war. Da klopfte «S aber auch schon an der Thür, und als er öffne te, stand seine Tochter vor ihm. Fräu lein Flory war erheblich älter als Minna und auch lange nicht so hübsch. Aber die Erregung, in der sie sich befand, die Verlegenheit, mit der sie offenbar kämpfte, ihr aus aller Verschämtheit doch geradezu jubelnd aufleuchtender Siegesblick weckten in Vielleicht handelte es sich weder um Minna, noch um die eiserne Kasse, sondern um Flory! Vielleicht war Minna nur die Vertraute eines Ver hältnisses. das hinter seinem Rücken und dem Rücken der Mutter ange sponnen wurde! Und je mehr er in der Eile wieder alles erwog, desto mehr wurde ihm dieser neue schreckli che Verdacht zur Gewißheit. Der Hungerleider, so schüchtern und harmlos that, hatte es faustdick hinter den Ohren, er spekulirte auf die Toch ter des Hauses, auf die Tochter einer Villa, die 75,000 Mark gekostet hatte! Flory aber in ihrem gefährlich ge wordenen Alter „Papa!" stammelte sie endlich, nachdem sie auch wieder höchst ver dächtig den Thürriegel vorgescho ben hatte, „verzeih', daß ich Dich störe „Jch dacht« mir's!" fiel er ihr zornroth, seinen Verdruß nur müh sam bekämpfend, ins Wort, und Flory starrt« ihn plötzlich ganz miß trauisch an. „Du dach lest Dir's?" .T ja!' „Sprachst Du mit ihm?" „Ich sah ihn nur von weitem. Wie „So schlimm ist's nun doch nicht, Pa pa," meint« sie. „Was kann schließ lich der arme Mensch dafür, daß er sich verliebt hat! Er war ja auch durchaus nicht frech. Nur daß er eben so weit ging! Daß er den Muth fand, was ich ihm gar nicht zugetraut hätte! Ich war im Vorgarten, als er eben fort wollte, und während er sonst nur ganz scheu den Hut zieht, sprach er mich heute an, obwohl er ohnedies schon fast eine Stunde länger bei Marel geblieben war als sonst. Zu«rst fragte er auch nur nach Dir und ob Du gesund bist. Dann aber erklärte „Seine Liebe —?" „Ach nun, Papa, das traut« er sich doch nicht. Allerlei aus der Botanik erklärte er mir. Aber dabei wurde »r immer wärmer, wollte gar nicht auf hören, pflückte mir einen ganzen Strauß zusammen und versicherte endlich sehr feurig, daß es ihm das größte Vergnügen bereiten würde, mir den ganzen Garten botanisch zu er klären, und daß ich ihn dann erst recht lieb haben würde." „Daß Du ihn dann «rst recht lieb?" auch sehr verdächtig vor. Und da ich plötzlich fürchtete, er könnte sich zu viel einbilden, bat ich ihn, mich zu ent schuldigen. ich müsse ausgehen. Und dann lief ich davon ins Haus zu rück." Herr Lotichius hatte sich erhoben, und jetzt ging er noch immer sehr erregt mit großen Schritten auf Davonlaufen? Und die Sache mit Minna? Das stimmte jetzt nicht recht. Handelte es sich vielleicht um einen ganz gefährlichen Menschen, um «inen Don Juan, der sowohl nach Flory wie nach Mnna seine Angel aus warf? Eiferfuchtsscene zu machen —" „Eine Eifersuchtsscene —?" Er starrte sie an, als wäre ihm und ihre Brust hob sich hoch. „Wenn Du glaubst, es kann sich niemand mehr in mich verlieben," fuhr sie fort, „so thust Du mir leid. Erst gestern stand wieder so ein Fall mit einem Hauslehrer in der Zeitung, fällig benommen." Herr Lotichius starrte sie noch im mer an. War es denn möglich? Aber „Was hat er denn gethan?" fragte er endlich, während Frau Lotichius ihr« Thränen trocknete. „Mindestens «ine Viertelstunde trat. „Hat er Ihnen vielleicht Botanik „I wo! Um Rath hat «r mich g«- biten mir that er ja wirtlich l«id und war doch schon d«r Augen, während seine Frau im Erker verschwand. „T —ja!" seufzte «r. „Daran hat, wie es scheint, keines von uns gedacht... Na 's ist gut, Min- Und als Minna das Zimmer ver lassen hatte, seufzte er mehrmals auf. „T —ja! Daran hat, wi« es scheint, keines von uns gedacht. Ich hab« ja auch so viel andere Dinge im Kopf. Aber ihr . . . Na, nimm'S nur nicht gleich wieder llb«l. Ihr habt eben di« Liebe im Kopf. T—ja! Aber ich will ihm jetzt sofort sein Geld schicken. Ge zapp«lt hat er genug darum, der ar me Ker1!...." Japanische Kinder weinen nicht. Man hat Japan das Paradies der Kinder genannt. Der Europäer, der tigen Gewänder, Kunstwerke, Gerä the und tausend Niedlichkeiten kennt, die das Land der aufgehenden Sonne hervorbringt, wird d«n Ausspruch gerne für wahr halten. Er denkt an die Blumenliebhaberei des japanischen Leuten gut haben müsse. Und es ist so, in der That. Das Kind wird dort wie eine Pflanze behütet und mit Zärtlichkeit behandelt, «s sieht nichts als lächelnde Gesicht«! und nimmt daher selber die heiterste Mie an Höflichkeit und im Be es sich in Wahrheit so verhält. Aus sind. Ihre Voreltern und die bunte Oberfläch« und den Genuß des Augenblicks. AuS diesen Gründen ist das japanisch« Baby weit geneigter zu lächeln als zu weinen, hat die ra sch? Behendigkeit und die stillvergnüg te Art, wie es sich für einen Nach kömmling von Lebenskünstlern schickt. Wund«rschäfers Ast in Radbruch, ließ v«rlangte. Ab«r statt d«r «rwarteten Bestürzung und Angst zeigte d«r Dok tor sein wohlausgefertigtes, richti ges Diplom und authentische Fakul tiitSzeugniffc vor. „Aber," bat d«r Diktor d«n Com missär, „wenn Sie sich vollständig überzeugt hab«n, bitte, verrathen S>? erfahren, daß ich ein richtiger Doktor der Berliner Fakultät bin, so verlas sen sie mich auf der Stelle!" Der Birnbaum trägt am längsten Früchte, dreihundertjährige ?äuVt geben noch Ernte. Hühneraugenmittel"!" Frau: „O Sie Schmeichler!" Letzte Hoffnung. Alte Verhört. Lehrer (diktirt): Jungfer: „Ich werde es nun einmal Einen fröhlichen Geber hat Gott mit einer ganzseitigen Heirathsan- lieb. Schüler (schreibt): Eine ölige nonce versuchen!" Leber hat Gottlieb. Verschnappt. „Na, viel Nochnicht so weit. Herr: zu thun?" Junger Arzt: Kolossal; „Trotzdem Sie schon vierzehn Tage heut' muß ich schon wieder zum Be- krank sind, nehmen Sie keinen Arzt!" gräbniß! Bekannter: „Ach,... da bin ich halt Kindliche Logik. Mut- doch viel zu lebenslustig!" ter: Merke dir daS Sprüchwort: Zum Ausgleich. Zwei „Verschiebe nie auf morgen, was du Zähne hat dir der Bader gezogen, heute kannst besorgen." Kind: Büble, ich denke es war bloß einer Gut, Mama, dann wollen wir unsern I ja, der Herr Bader, dei Ha- Kuchen noch heute ganz aufessen. derlump, konnt' ja nicht Heiausgeben. Reckerei. Vetter: Mas sind denn daS eigentlich Hut?" Cousine: „Das sind ganz gewöhnliche Ganssedern!" fremden Federn schmückst!" Nichtnöthig. „Wollen sich Naiv. Köchin (eines Univer der Herr Leutnant nicht einige Glas- sitätsprofessors): „Herr Professor, ge malereien als Finsterschmuck zulegen?" hör« ich als Ihre Köchin eigenlich zur „Nicht nöthig stehe oft selbst akademischen Bürgerschaft?" am F«nster." A.: Ihr Schwie — Das kommt davon. Au- gersohn opeiieit wohl recht vorsichtig? Tor: Ich finde, Herr Direktor, daß Protz: Ja, der dreht die Million Ihr Liebhaber und Ihre Naive die erst zwei-, dreimal um, ehe er sie kommt, daß die beiden Leute sich seit- Parvenu: Ja, das erste war: ich hab' dem geheirathet haben. das Bürgerliche Gesetzbuch verkauft. „Zwanzig Mark thät's kosten, wenn wir unser Haus versichern lassen, hat der Inspektor g'fagt! . . . No, döS waar' ja nit z' viel; i' that' aa' gern a' paar Mark mehr zahlen wenn f' nur. bal' amal 'was vor — Merkwürdig. Gläubiger: Kinderlogik. Knabe (zum „W«iß der Teufel, ich treffe Sie nie ersten Male von der Schule heimtom zuhause." Schuldner: „810 ß glück- inend): „Nicht wahr, Mama, jetzt ge licher Zufall!" höre ich auch zu den erstklassigen Monolog. Adeliger (ver- Menschen?" ein Darlehn aufgenommen): „Das Wie mein jetziger Verehrer kostet einen Kampf, bis man heutzu- ist! ... Er spricht schon mit mir sehr tage standesgemäße Schulden zusam- wenig, wann wird er da erst mit Ma» menbringt!" j ma sprechen?!" Arzt: „Ja? mew Lieber, seit der Zeit die ärztliche Wissenschaft