Herbststurm. Roman bon Ida Loy-Ed. (8. Fortsetzung.) .Darf ich mich vorstellen: Andre Marschner", sagte er und nahm die »seicht Mütze ab, die keineswegs auf Höflichkeit eingerichtet war, sondern mit beiden Händen wieder auf ihren Platz zurückgebracht werden mußte. Und während Andre das that, schlug shm der Wind wieder den Mantel kragen um die Ohren, so daß er sich förmlich erst h""uswinden mußte. „Ach —' hatte Bru« gesagt. Sehr betroffen und sehr interessirt. Denn sie wußte ja natürlich, wer das war. Ihre Großmutter hatte ihr oft Hendrick Hägens Lebensumstände dar gelegt, und zwar so: Von der ersten yrau war da ein Sohn, ein fataler, eigensinniger junger Bengel, mit dem Hagen so gut wie gar keinen Verkehr unterhielt, und mit dem er bei seiner Wiederheirath sicher ganz brechen würde, so daß eine junge Frau nich! tn die Lage kam, sich als Stiefmut ter eines erwachsenen Sohnes zu füh len; finanziell habe dieser junge Mensch auch nichts von Hagen be natürlich nicht von fern an den Reichthum Hendrick Hägens heran reichte und vor allen Dingen nicht flüssig sei. Brita hatte sich einen Primanertyp dargestellt: anspruchsvoll, selbstbe wußt, ein Knabengestcht mit Bart anslug und schlechtem Teint. So hatte sie in Wachow in den Michae lisserien ein paar gesehen. Bei der Dunkelheit, durch die das kraftlose, flackernde bißchen Laternen licht nur unsicher drang, konnte Brita irichts Genaues erkennen. Aber sie hörte eine frische, wohllautende Män nerstimme, unterschied slotte Bewe „Jch bin Brita Benrath, die Enke- Jserndors", sagte sie. k«in«. Ab«r «r dacht« sofort: „Wie sch-ft/'^" „Haben Sie sich was gethan beim Umkippen?" fragt« er zutraulich. „Nein. Es ging sehr ES te. Sie Uchte. schichte ist hier so: Ihr alter Pölchau muß bei dem Wagen als Wache blei ben, mein alter Busekist Pilgert nach Rothe Heide. . ." „O Gott, mi»n Bratkautüfseln!" dachte BusOist d.izwischen, „wenn mie «ich so wat schwant heit!" lange herumstehen wollen bei dem Sturm. Es wird ja fühlbar schlim mer. Höien Sie mal, wie es im Wald kracht und braust. . . Unheim lich, nicht? Und Ihre Großmutter also einfach vor: Sie gestatten mir, daß ich Sie heim kutschire. Mein Jagdwagen sieht so klein und leicht aus, daß Si« vielleicht Angst haben, der Sturm pustet Sie da noch run zu haben. Ich übernehme die Ga rantie für heile Ankunft in Jsern dorf." vornherein mit Hendrick Stiefsohn gut stand. . . Wenn Groß mama doch recht haben 'p ch ch I . W fühlte. neben dem Rothe Heide-Jagdwagen stand, dachte er: „Schade, daß es so dunkel ist. Ich möchte wohl sehen, waS sie für ein Gesicht hat. Die Ge stalt scheint ja wundervoll. . ." ges Mädchen erfüllte ihn. . . len aus ihrem Glas entließ. Und da dies eine solide Laterne war, neu und vernünftig, trotzte sie über die brausend« Unruhe tn der Luft wechselten. Sie wollten ihre Neugier wenig stens etwas befriedigen und sich be- DaS Gesicht deS jungen Mannes begann zu strahlen. Und Brita dachte glücklich: „DieS ist ja ein bezauberndes Abenteuer. „Biite. . sagte er und half ihr Ihr Fuß mußte ein bißchen her umtasten, um den kleinen Tritt zu 5. Etwas Unglaubliches war gesche hen! Wenn man hört, die räthin Klinghammer gestorben war, ivürde man ja viel eher sagen müs sen: ES sei daS Natürlichste von der Wellie wie etwas Unglaubliches! Seit dreißig Jahren hatten alle Menschen sie jeden Tag hinter ihren Parterrefenstern sitzen sehen. Auf der weißlackirien standen zwei goldumrandeten Medaillon darauf, und im Feld dieser Medaillons be fand sich je ein gemaltes Rosenbukett. Zwischen den beiden leeren hiinmel burtstag einer Mitbürgerin gebracht sah, erschien fast als empfindliche Be einträchtigung. Es wäre doch immer hin eine kleine Wichtigkeit für jeder manns Gefühl gewesen, so etwas mit- Tod machte ihr Testament. Sein Inhalt wurde irgendwie herumge slüstert. Drei Tage vor ihrem Tod hatte die alte Dame sich Abends um sieben Uhr ein bißchen schwach gefühlt und sofort den Rechtsanwalt Dr. Berthold und den Notar Zufuß holen lassen. Da war das Testament ge macht worden. Berthold sprach nicht. Das wußte man. Aber Zufuß hatte so ein« Art so eine conditionelle pöniren, befriedigen konnte. Bom No tar Zufuß vielleicht stammten die Ge rüchte. Aber man tonnte es nicht als am Tag nach der Beerdigung daS Testament, wie die Erblasserin eS vorgeschrieben hatte, im großen Saal des Amtsgerichts öffentlich verlesen All« Männer, die in Wachow Liebe für ihre Baterstadt, Interesse an ih rem Erblühen hatten, fanden sich zum Zuhören ein, und somit war der groß. Seit dreiviertel Jahren, seit Mandach hier als Bürgermeister wirtte, hatte man ihn ja oft und oft mit seiner gewaltigen Befehlshaber- Frau muß ihr Geld der Stadt Wa brauchen, und die KNnghammerschen l Urgrohiiesfen sind kinderlos« Millio- näre!" Gerede wahr? Gleich nach der Verlesung des Te staments, di« Punkt ein Uhr begon- nen hatte, begaben sich der Amtsrich ter Dr. Haldenwang, Dr. Berthold und der Bürgermeister in di« Halden pe «ingtladen. Der angenehme. süßsäuerlicheKräu terdust der Aalsuppe durchschwebte all« Räume der Wohnung. Seiner durchdringenden Würze konnte man durch keine Lüftung entgegenwirken und wollte es auch nicht. Sogar Mandach sagt«: Aalsuppe ist das ein- """ " Es war noch nicht so weit. In wenig Minuten? die Herren möchten sich gedulden, sie seien so pünktlich nicht erwartet worden, sagt« Frau Antvinette. Im großen Eßzimmer stand der gedeckte Tisch in der Mite. Am Fenster saß Frau Antoinette. Zwischen ihren Knieen hielt sie ihr sechsjähriges Töchterlein und band in deren weißblondem Haar di« blaß blaue Schleife etwas anders und kleidsamer zurecht. Berthold, di« Hände hinterm Rü ckem, lehnte in der Nähe an der ge schlossenen, weißlackirien Thüre, di« ins andere Zimmer führt«. Der Bürgermeister lief mit gerun genen Händen in großer Erregung hin und her. Seine Baßstimme füllte mit dunklen, runden Schallwellen d«n ganzen Raum. Er rief immerfort: Es wäre nicht fair, nicht fair, nicht fair! Der Amtsrichter Dr. Haldenwang lief auch mit gerungenen Händen um her und sagte immerfort dagegen: „Nimm doch Vernunft an. Nimm doch Vernunft an. Nimm doch Ver .Vernunft, mein Bester??!" sagte die enorme Baßstimme, „es handelt sich um die Ehre!" „Man kann vor lauter Ehre als Don Ouijote handeln." „Will ich, will ich lieber als nicht „Ach, Quatsch. . ." Das Wort fiel als Bombe in die Erregung und zersprengte sie. Es folgte die Siille wie nach einer gro ßen Explosion. Das hatte Amtsrichter Dr. Fritz Haldenwang gesagt? Er, für den in jeglicher Hinsicht, in allen moralischen den nur irgendwie aufwerfen konnte, sein Freund, der Burgermeister, ein« Autorität war? Er erschrak ja selbst nicht wenig. „Na verzeih!" sagte er aber flink und schlug dem Freund schal lend auf die breiten Schultern. Aber der lachte schon, er wußte ja, wie's gemeint war. „Quatsch das sagst du woll so. Mensch, stell dir mal vor; Erbschlei cher! Nee da mag ich nicht mit 'rumlaufen, mit so 'ner Etikette auf'm Buckel", sprach er mit seinen sonor sten Tönen. „Aber das ist ja eben der Unsinn. Das bist du gar nicht. Die Stadt hat doch dreimalhunderttausend für lauter gemeinnützige und wohlthätige Stiftungen geerbt, und dir hat die alte Dame, weil sie doch gern mochte, weil du ihr die letzten dreiviertel Fahr ihres Lebens manche Stunde ver kürzt hast, weil sie deine Selbstlosig keit erkannt«, Hunderttausend ver macht. Alle Ohren haben die schmei chelhafte Begründung gehört. Dieses Erbe abzulehnen, wäre der reinste seinen wuchtigen Schritten auf und ad, so daß die klein« Toni, sicher zwi schen den Knieen ihrer Mutter ste hend, sich sehr davon unterhalten fühlte, indem sie zusah. .Wenn die Frau nur nicht so ge naue Bestimmungen dazugesetzt hätte! Dann wäre ja alles gut. Aber lehne ich ab, kommt'S nicht mal Wa da in Berlin gönne ichs auch nicht. Das Schrecklichste ist: Ich kann ja nicht verfügen! Nicht mal verfügen kann ich. Sonst gäbe ich die ganzen Hunderttausend als zinsfreies und unkündbares Darlehn der Geembeha! Aber nein, sie müssen in Konsolz fest liegen bleiben, ich soll nur die Zinsen haben!" Er blieb vor dem Doktor Berthold stehen, stach mit seinem fleischigen T^lls^Gelchoß!"^ ?ln Bertholds Augen war ein be hagliches Leuchten, und über sein schmales, sich nach unten vorbauendes Gesicht ging ein zufriedenes Lächeln. Aber er' zuckte die Achseln, als sei er vollkommen unschuldig. „Ja woll", sprach der Bürgermei ster bestimmt, „du hast das der alten Frau eingegeben." „Wenn er's hat, that er sehr recht", sagte derAintsrichter. .Nun hast du doch lebenslänglich die Zinsen. Und mir scheint, du kannst sie brau chen." waren vorgestern, am ersten Oktober, mit einer geradezu beleidigendenPünkt lichkeit die überraschendsten Rechnun gen eingelaufen. Sachen, an di« man wahrhaftig nicht mehr von fern g«- dacht. . . Aber schließlich. . . w«nn man mehr hatte, brauchte man wieder .Und ich bleib« dabei: «S ist nicht fair anzunehmen. Immer wird mir's sein, als hätte ich die Gemeinde be stohlen. . ." Da sagte Frau Antoinette vom Fenster her, indem si« ihr Töchter chen vor sich schob und zugleich auf stand: „Nehmen Sie nur an und setzen sogleich ein Testament auf, wo rin Sie das Geld der Stadt Wachow vermachen." Die Treffsicherheit dieses AuS that"" oh»« solch«" Und so ging die Erbschaft seinem Gemüth doch noch angenehm e»^ mann am Rockknopf und erzählte, !,aß «r seinerseits daS Geld wieder der Stadt hinterlasse, Berthold setzte eigentlich zümuthe, als habe er per sönlich geerbt. Und das BegrAmiß der alten Consistorialräthin Kling hammer war beinah ein Freudenfest in Schwarz. Bald danach fand di« große Gesell schaft statt, die Amtsrichter gaben. Glücklicherweise lag der alte, schon bemooste und grobporige Grabst«in, der in unl«serlich«n Buchstaben die strengen Tugenden des vor fünfzig Jahren verstorbenen Coirsistorialraths nommen, um die Gebein« der Consi storialräthin einzubetten. Ja, acht Tag« lag er schon wieder da, und der B«r«its bei j«ner vorzüglichen Aal suppe hatte Frau Antoinette, die an dem Mittag von den drei Herren als völlig autoritattvePersönlichkeit aner kannt und geehrt wurde, dies festge- Trauer ab. Frau Antoinette war sehr gespannt gewesen, ob Hendrick Hagen zusage. Mit ihm war kein bequemes Verkeh ren. Wenn man auf daS sicherste ge hofft hatte, mit dieser glänzenden Männererscheinung andern Eingelade glaser. Zwei Gaskronen hingen über der Tafel vom Plafond herab, aus dem Mittelpunkt dicker Stuckarabeslen santhemenschmuck karg beleuchtend. Der Saal war erst kürzlich renovirt worden, und zwar in einem mißver standenen Jugendstil. Da rankten sich auf grünlicher Wand fast farb los« Alpenveilchen hin, deren mehrere fenbar nach den Prinzipien eines be kannten „Systems". Der Wirth war sehr stolz auf die Malerei und hatte ten. Ein Streckchen hinter Frau An toinette her schritt ihr Bruder, der bei ihr zum Besuch weilende di« Welt. Mit dem sog«nannt«n ,Ka- Ehre von mir haben?" fragt« «r. „Du kriegst Fräulein Brita von Benrath. Da mach dich man 'ran. Die erbt mal Jserndorf", rieth Frau Antoinette. „I wo. . sagt« der Amtsrich ter. Die Frau sah überrascht ihren Mann» an. „Ich meine: Erst erbt'S doch ihr Vater", sagte der Amtsrichter und nahm jene Miene an, die seine Frau di« sie deshalb stets sofort völlig „Da stimmt was nicht!" sagt« sie deshalb mit Gewißheit. „Ach, waS sollte wohl nicht stim men", meinte er ärgerlich. „Jsse denn hübsch?" fragte der Oberleutnant, um zur Sache zu kom men. stellt« Frau Antoinette ganz einfach fest. „Amerikanerin", sagte ihr Mann. „Kann man nicht so geradezu be haupten. Der Vater ist doch Deut scher. Und di« Mutter war es auch. Daß Brita so'n bißchen was angeflo gen ist von der großzügigeren Lebens weise, da» ist natürlich. Besonders seit dem Tod der Mutter hat sie in einem sehr großen Haus gelebt und sich entsprechende Bedürfniss« ange „Na", sagte der Oberleutnant, „zu so was gehört dann viel Geld, Mil lionenmitgift! Sonst kosten se mehr, als se mitbringen." „Sehr richtig", stimmt« der Amts richter bei, „und von diesem Stand punkt aus rathe ich dir, dich nicht in Brita Benrath zu verlieben." Jetzt erschien der Wirth, Herr Brügge. Er war im Frack mit wei ßer Krawatte wie ein Gast. Er macht« auch trotz der Gastgeber, di« doch Haldenwangs waren, den ganzen Abend immer nebenher die Honneuri allen, sah stets nach dem Rechten und machte das ganze Fest mit, nur daß Platz« hatte. Er berichtete, daß in den Gardero benzimmern, wozu für heute die Clubstuben des Kegelvereins „Gut Holz" eingerichtet waren, sich schon Gäste befänden. mit ihrem Oberleutnant in den an stoßenden Raum, der durch einige Sofas und Fauteuils, di« um weiß gkdeckt« Restaurationstische standen, etwas Salonähnliches hatte we nigstens nach Herrn Brügges Mei nung. Es stand dort auch ein« le bensgroße „Flora"; ihr frischüber tünchter Gips hob sich blendend aus der Gruppe grüner Blattpflanzen. Sie hatte eine verschlossene Büchs« im nackten rechten Arm. hielt den Finger der Linken an di« Lippen und lächelt« beinah geheimnißvoll. Ganz vorsichtig hatte Dr. Bertbold, Brügges Rechtsanwalt, mal angedeu tet, daß «S ein« Pandora sei. Aber da sagte H«rr Brugg«, d«n Namen kenne kein Mensch, auch er habe nie waS von 'ner Pandora gehört, während „Flora" waS Populäres habe und immer passe. Die Räume füllten sich schnell. Haldenwang und Frau waren ver gnügte Leute und von geselliger Na tur. Das wirkte den Gästen förmlich kommt, und all« fühlt«n sich auf der Stelle behaglich. Frau Marya Keßler hatte sich zu diesem Fest ein neues Kleid in Ber lin gekaust und war besonders da rum hingereist, was nicht unbekannt in Wachow bleiben konnte. Man staunte die gelbseiden«. beflitterte Pracht der Robe an und schloß aus diesem Aufwand allgemein, daß die Witbwe sich noch heut« wieder verlo ben werde. Sie hatte Haldemvangs so wieder holt dringend gebeten, ihr doch Hen- W' kl ch Hend ck Hjg S sch ch« Gelassenheit, daß Hendrick Hagen sie nur s«hr flüchtig begrüßte. Sie wußte ja: Heute entging er nicht. Und Der .Oberst Ollendorf" fühlte sich strich nervös feinen grauen Schnurr bart und trug seine kurze Gestalt noch martialischer als sonst. Das gelbe und er dacht«, schon reif zu Entschlüs sen: Sie muß doch viel Geld ha ben. Den Bürgermeister störte es ein fach, daß st« alle paar Minuten sich mit diesem, bald mit jenem führte. Immer über di« Geembeha, versteht sich. Es wurde allgemein beklagt, daß die Testamentsbestimmungen der Con sistorialräthin es unmöglich machten, jene dreihunderttausend Markganz oder doch theilweise in die Gcembeha zu stecken. Man sah Bertholds Einfluß darin. Und da er als unerhört klug galt, schien es zu bezeugen, daß er kein Vertrauen zur Geembeha habe. Nun tonnte der Bürgermeister sich nur Mühe geben, mit seiner Ueberre dungskuirst dir flauwerdende Begeiste rung wieder anzufachtn. Und «r gab sich Mühe. Jetzt sprach d«r Bürgermeister auf Herrn Hermann Fedder ein, den er aus dem Gewühl herausbugsiert und so festgestellt hatte, daß Fedder schon fast mit seinem Frackrücken den fri schen Gips der Flora abwischte. Hermann Fedtxr und sein Bruder, der Doktor Georg Fedder, fühlten sich unbedingt als erste Leute von Wachvw, sahen auf eine Fainilientra ditivn zurück und konnten es nicht ertragen, w«nn st« nicht ihre Hände bei munkelte man, daß chr Vermögen sehr zusammengeschrumpft sei und ihnen keineswegs mehr dieses gewalt same Mitthun und an der Spitzemar schiren bei allen Dingen gestatte. Ihn hatte Dr. Berthold im Sinn ge habt, als er aussprach, daß manch« als Sattel ein röthlicher, trockener Ausschlag. Nun stand er da und hielt den der Andeutungen und schloß: .Also: Zustand« kommt die Sach« unter allen Umständen. Ich vorl«g«n. Sie werden staunen. Wenn Sie fernstehen wollen Ihre immer sein Kapital so disponibel.' Da fuhr wieder Frau Marys Keßler dazwischen mit allerlei scherz- AussallendeS. Ueber das schöne Män gen gelächelt hatte zu dem, was Antoinette Haldennkng herausplau d«rte über dieses Gesicht flog ein Die Frau sah auch, daß der Blick des Mannes an der Thür hing... ! Und da war gerade die alte Frau von Benrath eingetreten. Mit ihr diese Brita von der Frau Marya Keßler nicht begriff, einfach nicht be griff, wie man sie schön finden ihen? ... ' ! Aufpassen, dachte sie mit heißem Herzen, aufpassen! (Fortsetzung folgt.) Das Höchste. A.: .Studio sus Süff«l ist ein Schlemmer!" B.: ,Ja, bei dem schreibt der Gastwirth Au noch mit Schlemmtreide lut" i FSr die «pchr. Hufeisen. Von gutem Bulter« teig (Pastetenteig) werden, nachdem derselbe gleichmäßig autgerollt wor den, 6 Zoll lang« und ebenso breit« Stück« geschnitten, diese mit einer beliebigen Marmelade gefüllt, mit Et bestrichen und zusammengerollt, tn Hufeisenform auf «in Bltch gesetzt, nochmals angestrichen, mit Zucker be streut und im heißen Ofen gebacken. Fl«ifchklöß«. Man nimmt 1 Pfund gehackte» Rindfleisch, vermengt «S mit 2 Eßlöffeln voll zerlassenem Fett, einem ganzen Ei, gehackter Zwiebel, geriebenem Weißbrot, Salz und etwas diinner Sahne zu einem derben, geschmeidigen Teig. Aus die sem formt man kleine flache Kuchen in Größe einer halben Hand und von etwa 1 Zoll Dicke. Diese lerbt man mit einem Messer kreuzweis« ein und kocht sie in der nachfolgenden Sauce. Zu dieser kocht man die beim Durchtreiben durch die Fleifchhackma schine entfernten Sehnen in wenig Wasser mit Zwiebelschalen aus. Dann macht man mit Butter und Mehl eine dunkelbraun« Einbrenne, löst diese mit der entstandenen Brühe auf, schmeckt die Sauce mit gehackter Zwiebel und Essig ab, kocht die Klöße schnell darin gar und gibt ganz kurz vor dem Anrichten I—2 Eßlöffelvoll kleine Kapern an di« Sauce. Man reicht Kartoffelbrei mit braun ge bratener Zwiebel, Sauerkraut und «ingelegte Gurken irgend welcher Art zu den Klößen. Spinatfritters. Vier Hand voll Spinat werden verlesen, gewa schen, in Salzwasser weich gekocht, zum Ablaufen auf ein Sieb geschüt tet, fein gehackt, mit drei zerquirlten Eiern, sechs Eßlöffel voll geriebener Stmmel, Unzen gereinigten Ko rinthen, «iner Pris« Zucker, Zimmet, Ingwer und g»rieb«n«r Muskatnuß vermischt und ein ebener Teig hier von gemacht, den man zu flachen Klößchen formt, in heißem Backfett oder Schmalz auf beiden Seiten bäckt, auf Löschpapier abfetten läßt und sofort anrichtet. Sauerbraten. Das hierzu bestimmt«, gut abgelegene Stück Och senfleisch (Schweifstück) wird mit frischem Wasser überspült, tüchtig mit Salz und Pfeffer eingerieben, dann einige Tage in Essigbeize gelegt und täglich umgewendet. Beim Gebrauch wivd das Fleisch dicht und gleichmä ßig mit Speck gespickt, mit Zwiebel» und Gelbrübenscheiben, Petersilien- Wurzel und einem Citronenrädchen in eine Kassarole eingerichtet, mit halb Beize, halb Wasser zur Hälft« bedeckt und unter öfterem Umwenden, Uebergießen und Nachgießen von Beize und Fleischbrühe (oder Was ser) weichgedämpft. Die ziemlich kurz eingedämpfie Sauce kann nach Belieben mit einigen Eßlöffeln sau rer Sahne oder Milch, worin man «inen kleinen Kochlöffel Mehl ver quirlt hat, gebunden und mit Fleisch brüh« nochmals aufgekocht werden. Dann wird sie durchgeseiht und über den schön verschnittenen Braten ge gossen. Einzeln« Schweinsrip pen in Gelee. Das Rippenstück wird der Länge nach zweimal zer einigen Schweinspfoten mit Wasser und weißem Essig zu gleichen Thei len nebst Salz, klar ausgeschäumt und mit der Schale einer Citrone, reichlich ganzem Pfeffer und einigen Lorbeerblättern gar gekocht. Die Brüh«, die einen stark säuerlichen und sehr gewürzigen Geschmack haben muß, wird kochend heiß durch «in stäubten Hand untermengt und so lange mit Mehl bestreut und knetet, bis er sich vom Brette löst. Dann läßt man ihn 30 Minuten ruhen, wo bei er mit einer erwärmten Schüssel verdeckt wird. Den mit etwas Mchl auf's neue vermengten Teig zieht Stab, am besten mit dem Stiel des Kochlöffels 2 Zoll breite Portionen aus, die man dann mit dem Messer durchschneidet. Die Schnittflächen drückt man noch mit dem Finger fest kann, und kocht die Schnuten dann Stunde vor dem Anrichten in recht kräftiger Bouillon gar.