Handlung ein Werk über den „guten Ton" vorlegen. Nachdem er einige Zeit in dem Buche geblättert und gelesen hat. sagt der Lehrling leise zu d«m Gehilfen: „Jetzt ist er auf Seite 9 . . . «r nimmt den Hut ab!" sagt: „Aber die Sache ist doch ganz »ritt«. Bauer!" JungeWittwe: „Ei, ei, Herr Allerdings. „Ein hübsches Mädchen, die Direk torstochter aber schon etwas ält lich!" Jahre"!" „Nach fünf Jahren erbt sie testa mentarisch 100,tXX1 Mark!" da steht im Schaufenster: frische Eier"; diese Aus schrift ist aber schon seit Neujahr an gebracht. Da können die Eier doch unmöglich mehr frisch sein!" Wohlfeiles Interesse. ein srankirtes Kuvert an mich mit, das steckst« in den Kast«n. Wenn's an kommt an mich, werd ich wissen, daß gerst die Annahme!" Phrenologe: Wie ich aus Ihrer Kopfbildung ersehe, haben Sie ein wunderbares Gedächtniß. Professor: Möchten Sie nicht Berschnappt. Richter: „Sie Angeklagter: „Natürlich sonst men!" Aus der Erfahrung. Rosa: „Ich denke, ich werde zu dem Antrag „ja" sag«n. Es ist schließlich besser, einen Mann zu heirathen, den (/ ' j Auge zu?" bringen Sie mir doch meine Zeitung." Marie: „Einen Augenblick. Madam«, ich bin gleich damit fertig." Mutter: John, wie gefällt Dir denn Deine neue Erzieherin?" John: „O. sehr gut". Mutter: „Ich freue mich, daß ich endlich ein« vorzügliche Lehrerin für Dich gefunden habe." John: „Sie ist sogar sehr gut. Sie Das Rechenstsempel. Bon A. Gaber. .Mit wem hast du denn die Qua drille gestern getanzt, Aennchen?" Die Angeredete, welch« «ben damit beschäftigt war. dem vierjährigen Kurt das Fleisch mundg-recht zu zer kleinern, sah ganz roth aus, als sie der Mutter über den Tisch herüber antwortete: „Mit Walden!" jährige Hans, der immer das hörte, was er nicht hören sollte, und umge kehrt, hatte' es doch aufgeschnappt. Mit rascher Bewegung ließ er das große Stück Wurst, das er eben zum Munde führen wollte, wieder sinten. „Herr Walden? Das ist ja uns«r Klassenlehrer! Hurra, nun werde ich versetzt!" „Na, wenn du dich man nicht irrst!" warf die zehnjährige Grete ein, die etwas neidisch darüber war, daß Hans nun scheinbar bessere Chancen hatte als sie. „Wenn Herr Walden gerecht ist" „Gewiß ist er gerecht!" warf Anna «ifernd dazwischen. „Ueberhaupt der tüchtigste Lehrer, den es gibt, ja, das ist er. Wie der über alles spricht, bins!" „Eigenarten! Da siehst«. Mutter, da hast« «s!" unterbrach Grete alt klug. „Jedes Kind ist eben anders, das ist doch richtig. Ja, bei dem Leh rer möchte ich auch Stunde haben!" Ww' st H Wld ' ruft! Wach auf!" schwierigste Frag«, sein knappes Ge „Anders als Ihr Bruder Hans!" sagt er seufzend. „Ist denn Hans wirklich so lacht. ' sich ihm die entscheidendeFrage auf die Lippen! aber er schweigt. Er will es sich zu Hause erst einmal alles er reden. Als Annchen uach Hause kommt, nimmt sie ihr Tagebuch vor. Ein ein faches, blaues Heft ist es, es unter scheid«! sich gar nicht von d«n anderen Arbeitsheften! aber das will sie ge rade. So ist es am sicherst«» vor d«n neugierigen Blicken der anderen. Heute stellt sie ein richtiges Exempel auf; sie rechnet aus, was ein Hausstand in der hübschen kleinen Wohnung wohl kosten würde, die sie heute gesehen hat. Zwei, drei Exempel schreibt sie nieder und dann rechnet sie das Gehalt eines Lehrers mit dem Gelde zusam men, das sie durch Privatstunden zu verdienen hofft. Eine ganze Menge bleibt übrig; da nickt sie befriedigt. Hans sieht sie forschend an. Äine Rechenaufgaben sind heute so schwer, daß er sie unmöglich machen kann. Er hat auch gar keine Lust, sich den Kops zu zerbrechen, heute. Sein blitz artig arbeitendes Gehirn hat sich Herr Walden ist doch dein chenhand schließt ihm den Mund. Das ist ihm noch nicht passirt, daß Annchen schlägt. Sie wird es doch Als Annchen Herrn Walden das Tagebuch ihr Rechenexempel! Glü hende Nöthe überzieht ihr Antlitz. Und da faßt er nach ihrer Hand und sagt alles das Liebe und Gute, was er für sie im Herzen getragen hat bis jetzt, in den kommenden Frühling hin lehnt schüchtern ihr Haupt an seine Schulter. Und in d«r stillen, entlege nen Straße, gerade vor dem Neubau, da gibt er ihr den ersten Kuß. Hans wird nicht versetzt werden zu und er weiß es auch schon, und die Mutter auch. Doch er ist nicht im mindesten unglücklich darüber, sondern er freut sich, daß er noch bei dem Lehrer bleiben kann, der sein ist von allen Exempeln, die er bis jetzt verbrochen hat, dieses mal ein richtiges. Loo des Lebens Nachmittag. Leute, die noch im Morgen o«s ebens stehens, wollen gemeiniglich wenig von d«r airlxren Hälfte txs Le lässig, unermüdlich, in unabänder lichem Wegmaß vor. Glauben wir, si- steh- am Zenith, ihre Leuchtkraft sei am höchsten ihre Wärmegluth am reichsten,ihre belebenden Strahlen am wirksamsten, so ist sie doch unmerk lich schon ein klein w«nig weiterge- 6 Thätigkeit von Nutzen sieht, ist sie nicht alt. von uns pflegen!" spricht der Mund der Tochter. Und sie glaubt, gut und richtig zu handeln. In Wahr heit nimmt sie der Mutt«r mit der Segnungen der Pflichterfüllung fort. Deshalb bleibe solang« wie irgend möglich am Ruder d«in«s Lebens schiffes, liebe L«ferin, und hast du daheim keinen Pflichtenkreis mehr, so schaffe dir «inen n«u«n in den zahl r«ich«n Wohlthätigkeitsbestrebungen, in denen alle Kräst«, besonders die die zum Hände in den Schoß legen kein« Zeit läßt, in der Arbeit mit geistigem G«nuß und körperlicher Er holung abwechselt, erhält dich frisch bis ins hohe Alter. Nur immer ein thätiges Mitglied der Menschen gemeind« bleib«n. Schlägt dann ein mal dein letztes Stündlein, so bist du wie der Arbeiter, den Freund Hein bei vollem Schaffen überrascht. Dein« Hand darf ihre Geschicklich keit nicht verlieren, sie muß täglicher Gewöhnung bleiben. I« mehr du sie in Uebung erhältst, desto gewandt«: wirst du si« finden. Niemals sollte eine gesunde Frau sich beim Aelter w«rd«n von anderen Händ«n anklei den, frisieren usw. lassen. „Meine Finger wollen nicht mehr!" darf langes Rasten die manuelle Gewandt heit «rst «in, so ist es zu spät. Die Beschäftigung mit geistigen wach, lebhaft, voll Interesse ist, brauchen wir das Alter nicht zu fürchten. Aber der Geist will wie der Körper und die Hand eine täg liche Schulung, eine tägliche B-schäs tigung. An des Lebens Nachmittag, wo die harte, grobe Morgenarbeit vollendet ist,sollst du viel lesen, durch Lektüre mit dem täglich weiterschrei tenden Geist der Zeit in Verbindung bleiben, deine Kenntnisse auffrischen, die während all der schweren Arbeit nicht immer die nöthige Berücksichti gung und Wetterführung finden tonnten. Wir sind niemals zu alt, um zu lernen. Deshalb bist du auch an des Leben Nachmittag noch imstande, «ine neue Sprache zu studieren oder dein Klavierspiel zu vervollkomm nen. Ich kenne eine Dame, die erst in ihrem sechzigsten Lebensjahre mit dem Malen begann. Während ei nes arbeitsreichen Lebens hatte sie nie Zeit gehabt Stunden zu nehmen. Nun wo das letzte Kind das Haus verlassen hatte, griff sie auf ihre alte Schwärmerei für Pinsel und Palette zurück, und die Malerei wurde ihr zur Trösterin und Gefährtin für die Einsamkeit des Alters, dessen Nahen si: nicht spürte, weil sie zuviel zu thun hatte, um auf sein Heran schleichen svnd«rlich viel achten zu Willst du noch Zauberformel für das Jungbleiben, liebe Leserin? Sie heißt: „Alles interessirt mich!" So lange du für alles und alle warmes Interesse behältst, solange bleibst du selbst interessant für die Menschen. Es gibt Großmütter, denen die jüng sten Backfisch« lieber ihr Herz aus schütten als der Mutter! zu denen die Enkelsöhne mit Begeisterung je den freien Augenblick lausen: zu denen sich die Jungen genau so hingezogen fühlen wie die Alten. Diese selte nen. glücklichen Frauen, denen nach zueifern unser ernstes Bestreben sein sollte, haben es verstanden, sich den Sin.i für die Jugend, ein warmes Herz für alles Junge, Gute, Schöne zu bewahren. Sindwir erst unzu frieden. rechthaberisch, zänkisch, law nisch und leidlich das Alter, sagt man, soll diese Eigenschaften gern Beliebtheit! ° ' "" Und nun noch eine große, große Hauptsache: Laß dich in deinem Aeu ßern nicht gehen! Gleich wie wir am Nachmittag uns besser kleiden, uns sorgfältiger zurechtmachen als am Arbeitsmorgen, so sollen wir auch an des Lebens Nachmittag Werth und Sorgsalt auf unsere äußere Erschei nung legen. Jetzt, wo die äußere Schönheit unseres Körpers vergangen, spielt eine gediegene, kleidsame Tracht eine ganz andere Rolle wie damals, wo unsere blühenden Wangen alles überstrahlten. Eine beachtenswerthe Regel besagt: „Laß das Gesicht stets jünger erscheinen als den Anzug." Durch ein beizeiten auf den lichter werdenden Scheitel gefetzteo Blonden Häubchen es braucht nur wie ein zierlicher Schmetterling auf deinem Haupt zu thronen gefällst du dem Kennerauge besser als durch gesuchte Jugendlichkeit des Anzugs, die nu> dich, nicht aber die anderen täuscht. Würde sei der Stempel der Toilette einer Frau, die die Fünfzig über schritten. Die Grazie der Großmut i«r besteht in der ausgesuchtesten Nettigkeit t,on der Fußspitze bis zur Halskraus«. schon ausgew«id«te Hübner bestell«n will: „Bringen Sie mir, bitt«, also drei Stück Hühner, aber schon sezirte!" Wirth. I» einer Gastwirthschaft im südlichen Schleswig hatt« ein Radfahrer «in Glas Buttermilch ge trunken. AIS tt bezahlen will, sagt „Weil j' fünfzig Pfennig verlor'n hab'!" „Sei nur wieder ruhig ich schenk' Dir die fünfzig Pfennig!. Aber sag' mir, wie hast Du denn das G«ld verloren?" „Gewürfelt hab'n wir!" Zerstreut. Sie: „Ist es heut« Mittwoch oder Donnerstag?" Er: „Ich glaube, es ist schon Frei lich hatte die Frau so gräßlich« Zahnschmerzen, daß sie auf Tischt und Schränke geklettert ist aber Mann: „Ja, was soll denn das heißen, eine solche Schneiderrech nung!... Und da lachst Du noch dazu...?" Frau: „Ach. ich bin ja so froh, daß Du mich einmal ernst eingeht. Peperl?" —„lch Hab's schon", Der Pantoffelheld. Ehemann (flehend): ..Aber. Amalie, wenn Du nun einmal mit mir schimpfen mußt, so klopfe doch wenigstens nicht gleichzeitig da« Sopha d«bei aus!... Was sollen denn die Nachbarn denken?!" Seine Anficht. Mann: „Alk, jetzt geh'n wir zum Salvator!" Frau: „Ach nein, spare Dein Geld zu etwas Besserem aus!" Mann: „Ja. gibt's, denn noch etwas Besseres als den Salvator?" Aus der Schule. Lehrer: „Weihnachten ist also ein Fest, das auf den nämlichen Tag fällt?" Pe perl: »Die Kindstauf'!" A.: „Ich sag« Dir: es gibt Hund«, die Klüger sind als ihre Herren!" B.: „Das ist mir nichts neues! ich habe selbst einen solchen." Der Unterschi« d. Tom my: „Was ist ein« Visite, Mama?" Tommys Mama: „O, «ine Visit« nun, «ine Bisite ist, wenn wir Groß mutter einen Besuch machen." Tom my: „Aha. Und was ist eine Visita tion, Mama?" Tommys Vater: »Ein« Zart ausgedrückt. Bei einer Arrestvisite fragt der die Visite abnehmende Beamte einen eingesperr ten jungen Burschen: „Warum sind Sie eingesperrt?" Hierauf antwor tet dieser: „Bon wegen der Liebe!" „Machen Si« hier keine Späß«!" weist ihn der Beamte zurecht. „Herr Rath", antwortete der Sträfling, „das ist kein Spaß! Ich hab' näm lich meiner Lieb« das Geldtafchl g'stohlen!"