Herbststurm. Roman von Ida Boy-Ed- Den Geburtstag des Bürgermei- Lers feierten Amtsrichter Dr. Fritz Haldenwang und Frau Antoinette mit einem Frühstück. Es war ein Sonntag im September. Die kleine Schaar der Gäste saß im vollen Sonnenschein, der durch die^Fenster heißen Gesichter etwas zu rücksichtslos beleuchtete. Man hatte gut gegessen und getrunken. Seit Bürgermeister Mandach mit imposanter Majestät und doch auch mit schmunzelndem Wohlwollen hier als Stadtvater ga stirte, war in dem engeren Kreis, dem er gleich wie von selbst vorsah, ob schon er darin der Neuling war, ein lebemännischer Ton aufgekommen. Wie lange der Bürgermeister sich in dem Amt behaupten würde, darauf war er selbst objektiv neugierig. Im Allgemeinen war er nicht gut mit sich umgegangen. Er sagte es selbst, theils aus wirklicher Erkenntniß, theils aus einer gewissen grandiosen Art heraus, die sich lieber selbst scharf kritisirt, als daß sie die scharfe Kritik anderer Im Grunde genommen, fiel es aber niemand ein, ihn scharf zu beurtheilen. Er trug ja seine eigene Haut zu Markt. Und selbst die alten Freunde, die wohl hie und da einige Schulden für ihn bezahlt hatten, rechneten ihm ihre Großmuth nicht an, was doch gewiß bedeutsam war. Erst hatte er ein paar Semester studirt, und von jener Zeit her stammte seine Freundschaft mit Amts richter Dr. Haldenwang. Sie waren beide Rhenanen und hatten in Frei burg unvergeßlich« Zeiten zusammen durchbummelt. Dann als Leutnant der Reserve ging ihm bei einem köst lichen Manöver sein Soldatenherz auf. Es war das reinste Lustspiel manöver gewesen im Stil des seligen Gustav v. Moser. Herrliches Wetter, großartige Quartiere, bezaubernde Schloßfräuleins, Vorgesetzte von gu tem Humor. Mandach kapitulirte. Aber als er ein paar Jahre die Ein förmigkeit des Soldatendrillens ge nossen und seine Finanzen derartig verworren wurden, daß seinen guten Freunden die Haare zu Berge standen seine eigenen Kopfnerven waren nicht so reizbar —, nahm er seinen Abschied mit dein Titel «ines Haupt manns z. D. Wovon er dann lebte, schlechte Gesellschaft und jede Nach- Sofort war er der Mittelpunkt der Gesellschaft und der Favorit der öf fentlichen Meinung. Sein Freund Das Sektfrühstück an Mandachs Nun beschien die unhöfliche Mittag sonn« die Tafel in der Veranda und zeigte klar, daß es hier üppig zuge die Motkatäßchen standen vor den Herrschaften, eine ganze Auswahl von Schnäpsen bildet« vermögt d«r Ver schiedenariigteit ihrer Flaschen und Etiketten eine geradezu malerisch« Gruppe. Sie war in erreichbarer Nähe vor Mandach aufgebaut, und kommen. Er ließ sich von Mandach zum fünften Mal Hennessy, Ango stura und Benediktiner in dem rich nächste Woche sehr reich zu verloben, machte Marya Keßler den Hof. Er wurde immer tief, wenn er getrunken sich finden. Ob Mandach es auch noch nicht. Der „Oberst Ollendorf", madisirter Glätte und Wohlfrisirtheit. „Dieser Hendrick Hagen ist launen haft", stellte Major von Lorenz fest, „Finden Sie?" fragte der Rechtsan walt Berthold. nieine, es ist doch ehrlich, daß er schreibt: verzeiht, wenn ich fernbleibe, ich bin nicht für Festfreude gestimmt, als daß er hier düster zwischen uns den mißvergnügten Nobile spielte." „Eins versteh ich nicht", begann der Bürgermeister Mandach mit seiner enormen Kommandeurstimme, die mit ihren dunklen Baßschallwellen jeden Raum ausfüllte, wo sie ertönte, „ich versteh nicht, warum diese beiden im mer zusammen bewaffnet auf der Scene bleiben." „Nothwendigkeit, mein alter Man dach", sagte der Amtsrichter. „Keine Abgangsmöglichkeit, weder nach rechts, noch links. Alle Kulissen verbaut." „Dann sollen se lieber aus'nander losschlagen", entschied der Bürger meister als Mann der That und kippte einen Hennessy. „Dje wenn's man nich noch mal so kommt..." meinte Amtsrichter Haldenwang achselzuckend mit sehr bedenklichem Gesicht. „Das wäre doch gräßlich!" rief seine Frau, „Vater und Sohn!" „Stiefvater und Stiefsohn!" ver besserte Frau Marya Keßler mit fun kelnden Augen. „Egal, sie haben doch ein und der selben Frau so nahe gestanden, der eine als Gatte, der andere als Kind", sagte Antoinette Haldenwang, „und sie haben sie lieb gehabt!" „Vielleicht eben darum." „Js ja Unsinn, kommt alles davon, wenn man's Leben schief ansieht so durch den Winkel eines blaugefärb ten Glases. Aber Hendrick Hagen fiel schon im Korps auf. 'n Zug von Pathos im Wesen. Weißt' noch, Fritz. Na, dafür ist er ja Dichter." „Wie ich höre, hat die Frau auch sehr dumm gehandelt", sprach der Major von Lorenz, „wie konnte ste überhaupt den Mann Heirathen! Eine von Marschner, geborene Freiin Bar nikow! Und wird die Gattin eines Schriftstellers. Das mußte ja schiese Zustände hervorbringen." „Aber erlauben Sie, Herr Major, Hendrick Hagen ist ein sehr berühmter Mann", sagte der Oberleutnant eifrig. Die Aeußerungen seines Borgesetzten fielen ihm oft auf die Nerven. Er schätzte den Major so ein: „alter Stil. „Dumm?" fragte der Rechtsanwalt Berthold mit einem feinen, leisen Lä cheln. „sie handelte sehr liebevoll. Aber die Handlungen eines liebenden Frauenherzens erweisen sich in ihren Konsequenzen ja oft als schwere „Ist denn ihr Testament wirklich so verrückt gewesen? Und warum hast du denn nicht einen vernünftigen Ton mit der überspannten Seele geredet?" fragte der Bürgermeister, der natürlich auch schon Duzbruder von Berthold war, obgleich er ihn erst hier in Wa chow kennen gelernt hatte. „Hab ich, Mandach, hab ich ob gleich ich die Bezeichnung „überspannte Seele" für Nadine Hagen ablehnen muß." „Ach, was war sie denn sonst!" sagte der Bürgermeister voll allge meinen Mitleids mit denen, die das Leben nicht als Pläsier aufzufassen wissen. „Sie war eine mütterliche Seele", sagte Berthold ernst und fest, „eine von denen, die nicht lieben können, ohne zu dienen, zu opfern, zu erzie hen. Die schon als Bräute wie Müt ter sind und als Mütter immer glau> ben, die Brautstimmung könne, könne ja nicht unwiederbringlich hinsein. Und gerade nur so eine Frau konnt einen Hagen wählen." „Sie paßten gar nicht zusammen" sprach Frau Marya Keßler halblaut, und es war ein Zug von Hohn in ihrem Gesicht. „Wer möchte das entscheiden. Ich nicht. Und wer kann wissen, wie sich hätte." fersüchtig sein darf", erklärte Frau Marya. Plötzlich fiel ihr ein, daß sie selbst Wittwe sei. So setzte sie denn künde, die ganz unwillkürlich sich in das Gespräch schob als Zeichen, daß jeder etwas dachte, das er nicht sagen konnte, fühlte Marya Keßler irium phirend, daß sie ihrerseits keinem Mann mit einem „Anhängsel" lästig fallen würde. „Na, und das Testament? Man „Ich war da!" sagte Marys Keß ler mit Betonung. „Na natürlich!" sprach Mandach mit großer Unbefangenheit, daß sie doch noch röther wurde, als sie schon ihrem zweiten Gatten da« Gut „Rothe Heide" als gemeinsamen Besitz hinter lassen babe, und daß sie es nur ver kaufen durften, wenn ein gemeinsames Leben sich nach einigen Jahren als gänzlich unmöglich herausstellen sollte. Aber die Erblasserin habe die heiße Bitte daran geknüpft, daß man sich in Liebe suchen und finden möge schon aus Pietät gegen sie. Und daß vor dem fllnfundzwanzigsten Lebensjahr deS SohneS ein Verkauf von „Rothe Heide" unter keinen Umständen statt finden dürfe. Es scheine, sie habe den Sohn bis an die äußerste Grenze seiner Jünglingzelt unter den Ein fluß und die Bevormundung des ge liebten Mannes stellen wollen. Der einzige, der alle Einzelheiten hätte bestätigen oder richtig stellen können, war Dr. Berthold, und er schwieg nach feiner vorsichtigen Ge wohnheit. Frau Antoinette Haldenwang meinte, daß die Hagen'sche Ehe we niger unruhig verlaufen wäre, wenn er, der Mann, sich fester in der Hand gehabt hätte. „Ja", sagte Frau Marya Keßler und hob ihr kunstvoll aufgezäumtes Haupt voll Stolz sehr hoch, „die Männer! Sie haben immer schuld. Kann man anders, als sie verachten!" Da streckte der Bürgermeister seine weiße, fleischige, schöngepflegte Hand gegen sie aus, die gespreizten Finger mit der rednerischen Geste der ableh nendsten Zweifel hin und her bewe gend. „Die Frauen, die die Männer ver achten, haben gewöhnlich einen von ihnen zu sehr geliebt", sagte er. Alle lachten. Auch Frau Marya zwang sich dazu. Obschon ihr Gesicht nun glühte, was gewiß nicht vom Kaffee und der im Raum herrschen den, mit allerlei starken Düften er füllten Hitze kam. Mandachs Aeußerung erschreckte ihren Hochmuth. Niemand, niemand sollte ahnen, daß sie sich seit Jahren nach dem Mann sehnte, dessen Lebens verhältnisse hier besprochen wurden. Schon als ihr eigener Gatte noch lebte, wäre sie wohl bereit gewesen, ihn und alles zu verlassen, um Hen drick Hagen Trost und Glück zu ge ben. Nur daß der beides nie bei ihr gesucht hatte... Daß ihre Sehnsucht sämmtlichen Leuten ihres Kreises aber so bekannt war, als habe sie im Wochenblatt ge standen. ahnte sie nicht. Indeß hatte Mandach in diesem Augenblick kaum daran gedacht. Er worden durch das Gespräch. Er er ging sich gern in Aphorismen über Frauen. „Ja überhaupt die Weiber!" fuhr rungen fort, „erst erwarten sie vom Mann alles Möglich«, das nicht sei ner Art entspricht, und wenn ihre Erwartungen dann enttäuscht werden, schreien sie Zeter über seine Herzens rohheit." Wenn Mandach bei seiner theuer und fröhlich erkauften Lebensweisheit ankam, war es um der Illusion min der erfahrener Leute willen immer an der Zeit, die Tafel aufzuheben. Und Haldenwang gab seiner Frau war auch halb fünf Uhr geworden, und man saß seit zwölf beisammen. Mandach sprach der Hausfrau sei nen Dank und seine Anerkennung aus. Er beglückwünschte den alten Freund zu einer Gattin, die solches Menü machen, solche Köchin halten und solche Stimmung herstellen könne. Draußen auf der Straße sagte Frau Keßler: „Allnas Lob, mung kam von Ihnen." „Bleibt immer die Köchin, meine gnädige Frau." „Es war die Kochfrau Böteführ", erklärte Marya Keßler lachend, „die alles, was sie kann, bei mir gelernt hat, denn sie war vor ihrer Heirath mit dem Lohndiener Böteführ mehrere Jahre in meinen Diensten." „Erwecken Sie nicht in einem alten Junggefellenherzen Vorstellungen, die" er brach ab, lachte behaglich, rieb sich die weißen Hände und sah sich nach Berthold um, der Niit dem Ober leutnant Müller nachkam. Der Ma jor v. Lorenz hat schon die Erlaub niß, die gnädige Frau nach Haus bringen zu dürfen. „Berthold", sagte der Bürgermei ster, „gehst du mit? Ein kleiner Dauerlauf sollte uns jetzt bekommen, Berthold Die jungen Linden an der Kante lie ßen gelbe Blätter herabflattern. In der Nähe spielten Kinder mit Mur- nachgelaufen. Da trat Frau Marya einen Schritt zurück und hob zugleich ihren Kleiderrock sehr hoch auf. Es kam eine Fülle seidener blaßrosa Volants, von Spitzenrüschen besäumt, Die Blicke deS Majors verfingen sich in diesem eleganten Gewirr von zarten Farben und Gefältel, und zu gleich tauchte eine vage Vorstellung von den Kosten eines solchen Klei dungsstückes in ihm anf. Er sagte, daß er gehormsamst um die Tasse Thee bitte, auch wenn der Herr Bürgermeister und Doktor Ber thold ablehnten. In Frau Maryas Augen leuchtete es zufrieden auf; aber sie redete auch sofort dem Oberleut nant Müller zu, diesen Thee mitzu trinken; ihr schien, der Mann mache Miene, sich dem Bürgermeister anzu schließen. Und ein Tete-a-tete mit dem Major wollte sie nicht noch So ging man in zwei Gruppen auseinander. Frau Marya mit ih ren beiden Kavalieren zog in fürstli cher Haltung die „Hauptstraße" von Wachow entlang und that, als wenn sie die neugierigen Gesichter hinter den Fenstern nicht sähe. Sie fühlte sich weit erhaben über all' diese Klein städter, die nichts zu thun hatten, als die Thaten und Mienen ihrer Mit bürger mit Worten nachzuleben. Doktor Bertholdt aber und der Bürgermeister Mandach gingen zum Thor hinaus. Dies war nur eine sinnbildlichte Handlung, denn es gab da, wo die Straßen Wachows sich in's freie Feld zu erstrecken begannen, kei nerlei gemüthlich drohende alte Mauerthürme mehr, und die Neuzeit hatte mit ihrem Radiergummi alle romantisch engen Linien weggewischt. Auch der bereiteste Wille konnte kei nen Stimmungzauber entdecken in diesem langweiligen Nebeneinander von zwei oder drei Straßen, die ih rerseits durch gerade oder schräg lau fende Gäßchen verbunden waren. Das ganze nüchterne Gebreite von Häusern. Ställen, Speichern schaarte sich in länglicher Form um den Mittelpunkt, den die Kirche hergab. Denn sie hatte ja immerhin ihren Thurm; auch wenn sie an und für sich unbedeutende und häßliche Bauten sind, haben Kirchen doch kraft ihrer größeren Höhe immer eine Chance: sie ragen über ihre Um gebung fort. Dies war auch das ein zige Verdienst der Wachower Kirche. Dieser gänzlich reizlose Ort, dem auch der aufopferungsvolle Verschö nerungsverein auf keine Weise auf zuhelfen vermochte, lag aber in einer so anmuthigen Gegend, als habe die Natur ein häßliches Wesen durch stattliche Mitgift doch begehrenswerth machen wollen. Zunächst säumte di« Chaussee rechts und links noch die norddeutschen Häuschen ein, in denen Tagelöhner, Gemüfegärtner, kleine Handwerker, unbewußt ihrer reichen Lebensum stände, zwischen Blumen und Büschen hausten und es gesünder und schö ner hatten wie manche Beamtenfa milie in der Großstadt. Mandach stellt« Betrachtungen dar über an. Er ärgerte sich. Denn er sah seine eigene Waschfrau da sitzen. Und wie saß sie? Auf griinange strichener Gartenbank, deren Sitz mit einem gepolsterten Kissen belegt war. im vollen Nachmittagsonnenschein, die Arme verschränkt, wohlig vor sich hin dösend, im Rücken die rothe Backstein mauer des schmucken eigenen kleinen Hauses, vor sich ein Blumenbeet, dar auf noch gelbe Ringelblumen und ein senhochstamni blühten. In der ande ren Banlecke saß ihr Mann, hatte die Pfeife im Mund, reckelte sich und las in einem bekannten sozialdemokrati schen Hetzblatt. Ja und dies war es, was Mandach empörte. Er dachte so'n Blatt. Er beschloß .dieser Frau, Weg. Rechts lagerte sich eine Wiesen der Wald an die Chaussee, ein voller, tiefer, majestätischer Wald. Er ge hörte schon zu „Rothe Heide". Erst res Werthes bewußt. Der Herbst werke aui röthlicher Bronze. „Dies ist beinah eine Modelland schaft: de, Herbst, wie er sein soll". sagte Berthold; „wie das wohlthut, wenn einmal die Natur in vollen fall?"""'" »'tlancholische Ton „Ach Berthold, das fragst du noch! sten Menschen lieber. Warum? Weil Ton. . „Was heißt beziehungsvoll! Es ist Das hatte Berthold nichts gedacht. „Hendrick Hagen ja. Halden wang ist >»ohl zwei Jahre jünger." „Was mich anbetrifft: ich ziehe den Herbst vor." „Dje, Berthold, du bist auch 'n feiner, kultivirter Kerl. Aber so der brutale Durchschnitt... Na, und ehr lich: legst du nicht selbst mehr Ge wichts drauf, wenn ein hübsches Mii eine schöne, kluge, aber schon herbst liche Frau dir das Herz schenkt? Und die Weiberchen? Ist ihnen ein hüb- „Das ist ja nun 'n Tragödienstoff, an den du da rührst", sagte Berthold. „Um Gottes willen ,ja also des trübselige Gespräch, ja ein bloßer pessimistischer Gsdante ist nach einem guten und ausdauernden Frühstück hallen des mit Goldgesprenkel durch wirkten Waldes hineinführte. Man dach nickte. „Beinah hätt ich Lust, nach „Rothe Heide" zu gehen; was meinst du?" „Ich finde, wir können nicht gut. Nachdem Hagen abgesagt, hat, weil er nicht gestimmt sei..." „Das scheint uns gerade zu ver pflichten, mal nach ihm zu sehen." „Ich weiß nicht recht." Vorerst im guten Gleichklang deS Schrittes wanderten sie dem Weg nach, den Herbstlaub besäte. Aber es war noch nicht trocken und raschelt« noch nicht um die Füße. Als weicher Teppich nahm es vielmehr jedem Tritt den dumpfen Widerhall. Und in der festlichen Stille de« Waldes klangen die redenden Män nerstimmen sonor. „Erzähl mir doch, was du ohne Indiskretion kannst, von den Schick salen Hagens. Das alles war so lang vor meiner Zeit, und jedermann nimmt es, als sei's frisch, sei die Be „Jst es auch. Du weißt doch: es gibt Lebensläufe, in die das Schick sal so was hineinwebt wie'n fortlau fenden schwarzen Faden." „Liegt meist nicht am Schicksal, liegt am oder vielmehr im Menschen", stellte Mandach fest. „Kann wohl sein. Ich bin nicht indiskret, wenn ich erzähle, was ich der zufälligen Gelegenheit gefehlt." „Wie war die Frau? Im Jnti- Bcrthold Uichtelte. nes Todtschlags darzulegen. Epik liegt mir nicht. Du kanntest Nadine Hagen?" war sie an ihn! Das sah man. Wa rum hätte sie's auch sonst thun sollen. Der Junge gefiel mir nicht übel. Ein hübscher Bursche von fünfzehn da mals. Man merkte auch nichts von Konflikten den Tag. Das will aber nichts sagen. An so'n Tag ist Hoch fluth. Auch von Vorsätzen Zlau ben an allerhand Möglichkeiten Gott, wenn ich denke, das ist nun zehn Jahre her. Und todt und hin. schon feit vier Jahren..." „War sie denn sonst zart? Da> sah man ihr nicht an auf der Hoch zeit." Für die Kiche. « Rosenkohlsalat. Man läßt den Rosenkohl in sieden dem Salzwasser weich kochen, über spült ihn hierauf mit frischem, kaltem Wasser, läßt ihn auf einem Sieb ab tropfen und giebt ihn in eine Schüssel. Hier wird der Rosenkohl hartgekochten, verrüh.ten Eidottern, feinem Oel, Essig, Salz, gestoßenem Pfeffer und ein wenig Senf bereits hat übergössen und damit gut ge mischt. Saure Schweins füße. Man kauft 4 junge Schweissüße, wäscht sie ab und bedeckt sie mit kaltem Wasser. Darin werden die Füße ge- bis man die Knochen leicht von Brühe ein Pint Essig, läßt dieses ei schen, geschält, in Scheiben geschnit ten und diese in Salzwasser halb weich gekocht. Dann bereitet man eine Sauce aus zwei bis drei Eßlöf feln in 2 Unzen Butter gedünstetem Mehl, giebt zwei bis drei Eßlöffel saure Sahne und einen Eßlöffel fein gehackte Petersilie hinein, läßt darin die aus dem Wasser genommenen und gut abgetropften Selleriescheiben vollends weich kochen, schmeckt das Ge müse ah, würzt mit etwas Fleisch brühe und richtet es an. Rundherum legt man gebratene Schweinewürst chen. fleisch. Pfund altgebackenes Brod läßt man 10 Minuten in kal tem Wasser weichen, gibt es dann in eine Serviette und drückt es fest aus, läßt 1/2 Tass« seingehackt« Zwiebeln in 1 Eßlöffel Butter einig« Minuten, ohne es braun >v«rd«n zu lassen, schwitzen, gibt das Brod hinzu und rührt es b Minuten über dem Feuer, gibt «s in «in« Schüssel und wenn kalt, gibt man 1 Pfund feing«hackt«s Schweinefleisch oder Sausage Meat hinzu, würzt es mit 1 Theelöffel Salz. V- Theelöffel Pfeffer. V- Theelöffel Thymian und ein wenig Muskatnuß, mischt alles durcheinan der und braucht die Farce, um Puter oder Hühn«r zu füllen. Lorbeerkartoffeln. Die Kartoffeln werden geschält, in dicke Scheiben geschnitten, gewaschen und mit so viel Wasser aufgesetzt, daß sie nur knapp bedeckt sind; dazu fügt man Salz, etwas Butter oder Bratenfett, einige feinfcheibig geschnittene Zwie beln, etwas ganzen Pfeffer und einige Lorbeerblätter, läßt sie so lange ko chen, bis sie auseinanderzufallen be ginnen, rührt einen Löffel milden Essig dazu, reibt sie durch ein Sieb, läßt sie gut heiß werden und schmeckt sie ab. Das in Scheiben geschnitten«, mit Ei und geriebener Semmel gar nirte Fleisch wird in steigender But ter oder halb Butter und halb Schmatz aufgebraten, beim Anrichten rings um die Kartoffeln gelegt und diese mit der Bratbutter übergössen. Gefüllt« Rindszunge. ten in ganz feine, Zoll dick« Scheiben. Di« Zungenspitze wiegt man mit etwas Citronenschale recht etwas Salz in einem großen Stück Butter. Zwischen je zwei Scheiben Zunge füllt man etwas Farce, drückt hobelten Meerrettich und Mixpickles dazu. Schinken - Beefsteaks. Abfälle von Schinken oder Pökelfleisch oder die Rest«, welche an dem Schin den in süße Milch, hackt sie dann fein, giebt sehr wenig Salz und Pfeffer dazu, mischt die Fleischmasse mit ge weichter Semmel, Ei, geriebener t«n in gebräuntem Schmalz oder halb Schmalz, halb Butter bäckt. Paprikafchnitzek. Man schneidet 2 Pfund schönes Z>vlbflcisch in dicke Scheiben, klopft, salzt und pfeffert dasselbe mit Paprika. Bon letzterem eine Messerspitze voll, ja