Die Gräfin Mischkiewiisch. heftigen Sturm in der jungen Ehe des Regierungsassessors Kurt Arnoldi. In seinem Arbeitzimmer ging der Gatte ruhelos auf und ab, heftig rau chend, was er immer that, wenn er aufgeregt war. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen, nahm ein amtlich aussehen des Schreiben vom Tisch auf, las es, obwohl er den Inhalt schon auswen dig kannte, durch und warf es dann neuem zu k«ginnen. In dem stilvoll ausgestatteten klei nen Salon daneben war es stiller. Die elektrisch«, mit rother Seid« abge blendete Lampe in der Hand d«s klei nen Liebesgottes warf ihr sanftes Licht aus die modernen Lehnstühle, den eleganten Schreibtisch von rothem hübsche, junge, blonde Frau in dem duftigen Spitzenkleid, die, nachlässig in den Schaukelstuhl gelehnt, mit den wühlte, und deren von der Gluth des Feuers beleuchtetes Geficht jenen un desimrbaren Zug zeigte, den die Frauen haben, wenn ihr Trotz be ginnt, sich in Wehmuth aufzulösen. „Kurt!" Der Gatte horchte auf, schien es aber für zweckmäßig zu halten, noch dern promenirte geräuschvoll weiter. „Kurt!!" tönte es schärfer zu ihm hinein. Nun fand er es doch für gut, sich zu seiner jungen Frau zu bemüh«n, denn es war klar, daß sie einlenken wollte, aber ebenso klar war es auch, daß ein neuer, stärkerer Sturm be vorstand, wenn er dem schönen, gLieb er denn langsam in den Salon und warf sich in den nächsten Sessel. „Nun?" „Ich dächt«, es wäre Zeit, mit dem Zwist aufzuhören. Burghart kann jeden Augenblick hier fein, und es ist nicht gerade doii ton, einem Gast etwas vorzuzanken." „Ach so, und ich dachte, du woll test " „Die Sache muß noch einmal ruhig besprochen werden!" "Ja wenn du ruhig bleilxn könntest, liebes Herz." „Vorausgesetzt natürlich, daß du nicht gleich wieder Spitzen für mich in Bereitschaft hast." Die junge Frau rückte etwas näher an den Gatten heran. „Sag, Kurt," begann sie einlenkend, „weshalb willst du denn eigentlich von hier fort? Du selbst hast mir hundertmal gesagt, wie wohl du hier fühlst, dienstlich und ge sellschaftlich. ich meinerseits habe mich in den zwei Jahren, die wir verhei ratet sind, nun so recht hier eingelebt und lieben Verkehr gefunden nichts zwingt dich und nun willst du Knall und Fall nach jenem Pofe muckel, wo die Wölfe heulen, wo die Füchse einander „Gute Nacht" sag«n. Ich verstehe wirklich nicht, warum?" „Schlimm genug, daß die Frau ei nes preußischen Beamten das nicht versteht." „Du sagtest mir doch aber, daß man bei dir nur anfragt und dich gar nicht ohne weiteres versetzen wird. Sagst du „nein", so bleibst du eben hier." „Daß aber diese Anfrage eine Ehre siir mich ist, daß man dort b«i der bethätigen, daß man es mir danken wird, wenn ich hingehe, das steht zwar nicht in dem Schreiben, das aber liest wissen ja ob«il doch daß du ein tüch tiger Arbeiter bist und —" kleinerem Rahmen auch dort." Die junge Frau schnippte gering schätzig mit den Fingern. „Du willst mir doch nicht am Ende gar weismachen, daß es kein Op'er für mich wäre, wenn wir hier fortgm „Und da nun einer von uns beiden sich opfern muß, so sehe ich schon, daß ich —" Die Hausglocke tönte hell, und die junge Frau sprang elastisch in die Höhe. „Mein Gott, da ist Burghart schon. Hoffentlich hat die Sophie den Tisch Sie eilte zum anstoßenden Eßzim- und dabei bleibt es! Willst du?" Der Gatte seufzte: „Er macht dir Indessen preußischer Beamter ist er ja doch topp es soll gelten!" Die Dame entschwebte in das Eß zimmer, um dem Tafelarrangement noch den letzten Schliff zu geben, in den Salon aber trat der erwartete Gast. Ein großer, stattlicher Herr von etwa dreißig Jahren, dem ein Backe etwas Forsches und Selbstbe wußtes gaben, während die braunen Augen so lustig und schalkhaft und doch so gutmüthig in die Welt blitzten, nispartner der jungen Damen, der Berather d«r Frauen bei gesellschaft lichen Veranstaltungen, der gute Ka- und dessen junger Frau verband ihn eine herzliche Freundschaft, bei ihnen hatt« er unbestrittenes Heimathrecht. ~N' Tag. Kurt. Komme ich zu früh? Wo ist die Gnädige? Du. wenn ihr mich heute satt bekommt, könnt ihr euch gratuliren, ich habe zwei Stunden Dauerlauf im Stadt park gemacht, und gegen meinen Appetit ist der eines jungen Lön>en ein Waisenknabe." Er legte di« Handschuhe beiseite, behielt aber ein Veilchensträußchen, kunstvoll einer Schokoladen zwifch«n uns sein." „Um Gottes willen," wehrte Burg hart ab, „ich werde mich doch nicht in die Nesseln setzen. Du hast selbstver ständlich unrecht, und deine Frau hat recht. Die Frau hat stets recht t?e que kpmm« veiit, ciioii I<> veut! Da hast du meine Entscheidung, nun brauchst du d«n Streit gar nicht erst vorzutragen." Statt der Antwort holte Arnold! chen und nahm dann mit einer gewis sen Feierlichkeit das Schreiben ent gegen. so nett hier, und nun wollt ihr fort?" „Wir nicht," fiel die Dame des Hauses rasch ein, „hier, dieser alt« Gatte statt ihrer ein, „du kannst beur theilen, ob es für einen pflichtbewuß ten Beamten wie mich, der sich nach Bethätigung sehnt, überhaupt denkbar ist, die angebotene Berufung abzuleh nen. Ich halte das für Selbstauf opferung. Soll ich also ableh- „Oder," unterbrach ihn die Gattin, „soll er annehmen und ich mich mei nerseits als Opfer nach Pofemuckel schleppen lassen? Verstehen Sie es denn überhaupt, daß man mit Gewalt dorthin will, wenn man es nicht nöthig hat?" Burghart machte ein resignirtes Ge- Es 'bt s Ich« M sch "d' Beispiel den kleinen Schlieben von den Dragonern an, hat den größten Zu schuß im ganzen Regiment, seine drei edlen Pferd«, seine schönen Eichen- und geht nach Südwestafrita, um sich mit Hottentotten herumzuschlagen, faules Wasser statt Sekt zu trinken, und ob er mit heilen Knochen oder besten zweifelhaft. Es gibt solche Menschen!" Die Dame erröthete leicht. „Ich sehe schon," sagt- sie, „daß Si« mir ein parteiischer Richter sein werden, natürlich steht ihr Herrn ja stets zu sammen, wenn es gegen die Frau geht." „Partei bin ich allerdings, denn wenn Sie hier fortziehen, schwindet ein Stück Soime für mich aus der Stadt." versetzte Burghart ernster, „ich bitte daher, mich von dhiesemßich teramt als besangen zu disp«nsiren." „Nein entscheiden müssen Sie, und zwar mit klaren Worten. Sie können es sich ja bei Tisch überlegen, aber dann muß Ihr Schiedsspruch fallen; bevor Sie Ihr Urtheil nicht gefällt haben, bekommen Sie keine Burghart neigte in Demuth sein Haupt, und man ging zu Tisch. „Wissen Sie. daß es eigentlich gar nicht so übel ist in Jhr-m Pose muckel." sing er dann wieder an. nachdem die erste Hälfte der Mahlzeit vorbei war. „ich war als Referendar ein halbes Jahr da oben. Man spiel! etwas kürzere Zeit Tennis und läuft etwas länger Schlittschuh aber der Winter ist gerade sehr hübsch dort. Ich bin dort mit dem Schlitten mit Vorliebe durch die Tannenwälder ge fahren, so ein beschneiter Wold das ist wie ein Märchenland —" „Und dann kommen di« Wölfe und fressen einen auf. Nein, nein, von Pofemuckel will ich nichts hören, das ist nicht besser als Rußland!" „Rußland hat aber auch manches „In Rußland? Da wäre ich aber wirklich gespannt. Was denn also? Es ist immer noch besser, wir sprechen von Rußland als von Pofemuckel", versetzte energisch die junge Frau. Sohn," unterbrach ihn d«r Haus herr." „Dann der Kreml mit seiner Kup p«lpracht und dann —" „Wirklich noch etwas?" fiel feine Tischnachbarin fast spöttisch ein. mn...?" „Sind sehr n«tt. Halb Pariserin und halb Tatarin. Gutmüthig und bestimm e. „An die Gräfin Mifchkiewitsch." „Du du wirst dir die Gunst meiner Frau noch verscherzen," unter brach ihn der Freund, „keine schön« Frau hört eine andere gern loben!" „Was ihr euch einbildet," versetzte die junge Frau, „aber erzählen müs sen Sie uns nun doch, was es mit Ihrer Gräsin auf sich hat. Ich sehe schon, Sie machen den Damen dort wie hier den Hof, da weiß man wenigstens, was man davon zu halten Hot." „Ich habe die Dame ja gar nicht gesprochen und sie nur einmal ge sehen." „Ach und das war —?" „Es war in Moskau. Wir fuhren in unserer pelzgefütterten Troika durch die Stadt zu einem Vergnü gungsorte vor den Thoren, als der Kutsch«r plötzlich an einer Straßen kreuzung hielt, um eine Compagnie Soldaten —so etwas schien mir wenigstens die vorbeiziehende Schaar zu sein vorüberzulassen. Aber wie langsam zog sie vorüber und wel ches merkwürdige Geräusch b«im Gehen? Klirrende Ketten! „Es war ein Zug „zum Bergwerk" verurtheilter Verbrecher, die dort eskortirt wurden, sie gingen nach dem sibirischen Bahnhof. Ein trauriger Zug! Rechts und links marfchirten Soldaten mit gezogenem Säbel. Das mitleidige Publikum warf Kupfer- und Sillxrmünzen in die Kolonne hinein, die aufgelesen wurden. So langsam ging es. daß man Zeit ge nung hatte, die Gesichter der einzelnen zu betrachten. Meist zeigten sie eine gleichgültige Stumpfheit, doch auch tiefer Gram durchfurchte manches Ge sicht. Mir fiel in dem Zug ein hochgewachsener, schöner Mann auf mit lebhaften Augen und schwarzem Vollbart, der trotz der Last, die er er faßte meinen Arm. „Der Grcrf Mifchkiewitsch", sagte er, „einer unserer glänzendsten Aristo kraten. Er war in eine nihilistische Verschwörung verwickelt. War er schuldig? Wer weih das? Er hat zehn Jahre Bergwerk." „Der Zug schwankte weiter. „Pas sen Sie auf," sagte mein Freund, „nun kommen die Weiber." „Die Weiber? Um Gottes willen!" zugehen und das Loos ihrer Männer zu theilen. Für manchen der Un glücklichen, der sonst verzweifeln würde, ist dies der einzige Halt. In der Frau folgt ihm ein Mensch, iiir den er etwas anderes ist als nur die „Nummer," folgt ihm die Heimath. Die Frauen dürfen außerhalb des Männern das Essen kochen, für sie waschen u. f. w." „Und gehen viele mit?" „Nicht allzu viele doch immerhin lahren. Ein hübsches, echt russisches die Gräfin Mifchkiewitsch. Aber sie ließ ihr Palais in der Stadt, ihre drei Landgüter im Gouvernement Wilno, ihre Zofen und Kutschpferde und zog mit hinaus den endlosen Hand hin. „Ich danke Ihnen!" plötzlich an ihren Eheherrn: „Kurt, hast doch hoffentlich nicht im Ernst ge glaubt, daß ich dir Schwierigkeiten Berrtut. Renate saß regungslos in ihrem Zimmer und starrte in das Mond licht hinaus. Ihre Gedanken waren in «in«m wilden Aufruhr und dennoch lauschte sie angestrengt auf jedes, auch das leiseste Geräusch. Wie lange es dauerte, eh« sie alle zu Bett gingen! Sie hätte aufschreien mögen, als sie endlich vernahm, wie unttn die Haus thür verschlossen wurde und Schritt« die Treppe heraufkamen. Eine Uhr schlug elf. „Und ich dachte, Mitter nacht sei längst vorüber," flüsterte sie. „Gott sei Dank, ich habe noch Zeit h lb« Lt d s ß si Nadel auf die Tischplatte gehestet hatte. Heiße Thränen traten ihr in die Aug«n. „Die letzte Nacht im El ternhaus," murmelte sie mit zuckenden Lippen. Dann legt« sie Hut und Mantel an, nahm die Reisetasche und verließ ge räuschlos das Haus. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als sie die Straßen d«r kleinen, alten Stadt durchschritt, wo jeder si« kannte. Jeder Schritt war von Gefahr umgeben. Nie zuvor in ihrem ganzen Leben Renat« zählte 22 Jahr« war ß« hier gegangen, ohne das Auge eines Menschen zu fürchten. Nie hatte sie sich sch«u auf dem Bahnhof umgesehen und ängstlich sie. h s g gl p Halle. Renate stieg in ein Abiheil zwei ter Klasse. Gleich darauf setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Gott sei Dank .das Abth«il war leer. Zit- stand. fort." „Es ist besser so," sagte er. „Leben „Einer der besten Menschen, die es auf Gottes weiter Welt gibt," mur melte der ergraute Beamte, während er dem rasch Davonschreitenden, der sich nicht ein einziges Mal umdreht«, nach blickte. mit den vergitterten Fenstern erfüllte Renate mit Entsetzen. Wie hilflos, wie hoffnungslos mußte Eberhard sich hier In ihrem Innern. Frei würde er sein und ein ganz anderer H«ld! Er kam aus dem Gefängniß ein sam, verlassen, verachtet! Aber er würde „sie" wiederfinden! Ihre Wan felsenfest an seine Schuldlosigkeit ge löst hatte und sie jetzt alles auf schien. Er stutzte, als er das junge Mädchen erblickte, und sagte: „Guten Morgen, Fräulein." unendliches Mitleid lag in den Augen d«s Mann«s, als «r antwortete: „Zwi schen fünf und sechs Uhr." „Ist ist heute Morgen IoS. „Mein Gott!" stöhnte sie. „Und ich warte auf ihn Nummer 623 hieß er. Ist er fort?" Ihr Gesicht drückte einem Trosteswort für die Aermste. „Er sah aber famos aus, Fräulein. Er war auch gar nicht mehr nieder geschlagen —" „Sagte er nicht, daß man daß man ihn erwartete?" stammelte Re nate. „Er wollte niemanden sehen," ver setzt« d«r Mann. „Er sagt«, er wolle lieber allein gehen und seinen Freun den später schreiben." Renate lehnte sich gegen die Wand. S!« war dem Umsinken nah«. „Er wird es nie erfahren nie erfahren er wird denken» ich hab« ihn ver gessen!" dachte sie verzweifelt. Sie sah so w«iß und g«isterhaft aus, daß der Mann besorgt wurde. Im nächsten Moment gab sie sich jedoch einen Ruck „Ich danke Ihnen," sagte si« leise und ging langsam davon. Mit zuckendem Herzen und schmer z«nd«m Kopf ging Renate den Weg zurück. d«n sie gekommen war. Me chanisch schlug sie den Weg nach dem Bahnhose ein. Ihr Kirn konnte jetzt nur den einen Gedanken fassen: wie sollt« sie zu Hause ankommen würden si« sie wieder aufnehmen wollen? Der Zug. den sie benutzen konnte, kam bald und Renate stieg steiges stand ein Mann. Er sah ihr todtenblasses Gesicht, er sah, wie sie in di« Kissen sank. Einen Augen blick starrte er wie gebannt auf sie, mit wildklopfendem Herzen und feuch ten Augen. „Armes Lieb'— sie kam. mich abzuholen wi« herzlos ich bin" di« Todesangst auf ihrem lieben Ant litz gesehen! Ab?r :h-> Zug fuhr ab. als er noch auf der Treppe war das Endlich erreichte sie ihr Zimmer wie seltsam das alles war! Sie hatte geglaubt, dieses Zimmer nie wieder zu die Handtasche. Als es bald darauf als sei nichts geschehen. Das Mäd chen brachte ihr einen Brief. Ms Re nig« ruinirt ist. Ich liebe Dich zu ehr lich, um das zu thun. Aber das Be wußtsein, daß Du mich trotz alledem schluchzte. „Oh. mein Gott, warum versieht er mich nicht! Warum ver steht «r mich nicht!" Kurz« Zeit darauf wurde nach ihr geschickt, ob sie nicht herunterkäme. Sie entschuldigte sich mit heftigen Kopfschmerzen. Sie blieb mit dem Gesicht nach d«r Wand liegen, ein Tuch um Stirn und Augen gebunden, so Als Renate die Karte gelesen, die Als Renate die Karte gelesen, die der Anblick Deines Gesichtes len»m der Schul schwieg. Renate legte beide Hände auf seine Schultern und sah ihm' tief in di« Au g«n «ine Welt voll Liebe und Weh im Blick. „Eberhard," flüsterte sie mit zucken den Lippen, „willst du wirklich noch ein anderes Leben ruiniren mein Le ben kannst du mit meinem Herzen nichts anderes thun, als es brechen? Oh, Eberhard, siehst du nicht ein, was für einen Irrthum du begehen willst?" Die Todesangst und das heiß« Flehen in ihrer Stimme drang in sein Herz wie ein zweischneidiges Messer. „Um ein unwürdiges Leben zu retten, willst du zwei Menschenleben zerstören. Eber hard! Ich ertrage das nicht! Laß ge schehen sein, was geschehen ist! Eber hard, bist du denn blind —" „Die ganze Welt würde mich ver dammen und mit Recht," unter brach er sie, „wenn ich —" „Unser Leben gehört uns selbst! Getrennt für immer!" Ejn Zittern ging durch ihren Körper. Die dunklen Augen des Mannes hatten einen ver zweifelten Ausdruck. Todtenstille trat ein. „Unser Leben gehört uns selbst," murmelte er tief erschüttert. „Komm, Renat«, sei mein!" Und er nahm sie in die Arme, um sie nie mehr zu lassen. vvin-sisch« Barbier«. Ein höchst origineller Kauz ist der chinesisckx Barbier. Derselbe zieht mit feinem ganzen Apparat auf der Stra ße umher und klingelt seine Anwesen heit aus. Er hat eine- Schemel, ein Becken, «in Handtuch, einen Feuer topf, Wasser und S«ise bei sich, und sobald ein Kund« kommt, stellt er den Stuhl mitten auf d.« Straße und be ginnt das Rafirgeschäft. Insbesondere in Kalifornien haben sich viele chine sische Barbiere niedergelassen, und die Europäer, die öfter ihr« Dienste in Anspruch nehmen, behaupten, es sei ein großes Vergnügen, sich ihren eigenartigen Manipulationen zu un terwerfen! man müsse sich nur erst an alle diese Sachen gewöhnt haben. Der chinesische Barbier, der für sein. Thä tigkeit in der Heimath kaum einen Cent nach unserem Geld verlangt, läßt sich in San Francisco 1l) Cents, also ungefähr 40 Pfennige bezahlen. Dafür rasirt er ab«r d«n Kunden, zieht ihm die Haar«, die sich der auch d«n Ohren seine Aufmerksam keit: er wäscht dieselten aus, führt Instrumente ein, auf die er mit klei nen Hämmern schlägt, so daß im Ohr ein eigenthümlich dumpfes Kling«« und Brausen entsteht, da- fast hypno tisirend wirken soll. Durch dieses Klopfen und Schlagen aber wird Staub, der sich in den inneren Ge hörorganen angesammelt hat, losge löst, und mit seinen Instrumenten, wie man sie sonst nur zum Mikrosko piren hat. mit seinen Wischerchen und Schwämmchen holt der Chinese diese fremden Körper dann heraus. Ob die Chinesen infolge dieser Ohrenreini gung, die der Barbier jedesmal b«im Rasiren mit ihnen vornimmt, weniger ohrenleidend sind, wie wir, wird sich kaum feststellen lassen. Für Leute mit gesunden Nerven ist aber dieses Oh renreinigen etwas ganz Angenehmes. —lm Eifer. Junge Wittwe (zum Arzt): „Ja. jetzt haben Sie ihn glücklich unter die Erde gebracht, mei nen Mann; ich Hab's ihm gleich ge sagt: „Geh' nicht zuinArzt. Schorschl, kurier Di' selber, wie du's immer ge than hast!" Arzt (entrüstet): „Aber ich bitte Sie. liebe Frau, bei diesem Leiden sich selber kurieren zu wollen das hätte ein schönes Ende nehmen Unter Kollegen. Erster Arzt: Nun, die junge Frau des al ten Commercienraihs erwidert deinen Gruß nickt mal! Zweiter Arzt: Ich letzten Krankheit. Erster Arzt (teil nehmend): Gestorben? Zweiter Arzt: Nein, gerettet! r«r». „Du Rindvieh kannst du denn Darum. Dame: „Das Bild Ist entzückend, das möchte ich für mei pete!" rühmten Vertheidigers): „Kann ich den Herrn Rechtsanwalt sprechen?" Bureauvorstand: „Gewiß, sobald der Ter „höchste" Pantosfellield. MM I! MI ' WWW da oben? Der Mann auf dem Dache: Ach, nehmen Sie mir's nur nicht Summarisch. Richter, gestraft?" Angeklagter: „Einmol gen Hazardfpiels, einmal wegen einer Rauferei, und verhcirathet bin ich auch!" den einen Globus betrachtend: „Ach, wie ist die Welt doch so klein!" Grob. Gatte: „Der Hund menschlich." Gattin: „Ja, er brummt üb«r sein Futter, genau wie du!" Sein Ruf. „Kennen Sk worden ist?" fragte ein Anmalt einen Zeugen. „Jawohl, Herr." „Welchen Ruf genießt er in Bezug auf feine Wahrhaftigkeit?" „Na," erlviderte der Mann vorsichtig, „er ist von Beruf Vorausbestimmer der Witterung am Meteorologischen Institut."