EnlMWe MnWan. Berlin. Der Bildhauer Prof. «>>:. Karl Ferdinand Hartzerist im »-O. Lebensjahre gestorben. Einer Gasvergiftung ist in dem Hause Kur fürstenstraße 112 das 30 Jahr« alte Hausmädchen Anna Fathge zum Opfer gefallen. In dem Kellerzim iner, in dem das Mädchen schlief, war der Gummischlauch vom Kochapparat gefallen, und das Gas strömte aus. Ein anderes Hausmädchen, Anna Lipke, erlitt ebenfalls eine Gasver giftung. wurde jedoch durch einen Arzt tn's Leben zurückgerufen. Der Bankier F. Fränkel.Jnhakr d«r Fir ma Marcufe u. Fränkel, b«ging kürz lich feinen 70. Geburtstag. Von einem verhängnißvollen Geschick wurde der Mechaniker Richard Güthler aus H«r Stargarder Straße betroffen. Güthler war seit mehreren Jahren in dem Kabelwerk Ober - Schönweide angestellt und war in der letzten Zeit in der Abtheilung für Hochspan nungsversuche thätig. Durch ein ver hängnißvolles Versehen kam er einem mit Starkstrom geladenen Leitungs draht zu nahe und da er in demselben Moment auch mit einem Eisentheil in Berührung kam, so übertrug sich die Elektrizität auf seinen Körper und führte den sofortigen Tod herbei. Vor Kurzem wurde der 66 Jahre alte Drehorgelspieler Otto Schlettner, als er mit feiner auf einem vierrädrigen Handwagen ruhenden Drehorgel über den Hafenplatz fuhr, von einem hinter ihm herfahrenden Kieswagen umgesto ßen und überfahren. Die Räder gin gen ihm über beide Oberschenkel, so daß er neben vielen Quetschungen «inen Bruch des linken Oberschenkels davontrug. Bor Kurzem beging der Oberbuchhalter im Sekretariat der hiesigen Handels - Gesellschaft Otto Stein das Jubiläum seiner 26jähri aen Thätigkeit bei diesem Institut. In d«m Erweiterungsbau der Kraft station der Hoch- und Untergrund bahn, Trebbiner Str. 4, wurde der 20 Jahre alte Bauarbeiter Meyer aus Mariendorf von einer 4 Centner schweren Seitenwand eines Kohlen bunkers, die beim Heraufziehen in folge Reißens des Taues aus einer Höhe von 10 Meter herabfauste, er schlag«n. Potsdam. Bon «inem Unfall betroffen wurde auf d«m Bornstedter Felde der Adjutant des hiesigen 2. Bataillons 1. Garde - Regiments z. F. Leutnant v. d. Marwitz. Er stürzte beim Hürdenspringen und zog sich eine starke Gehirnerschütterung zu. Der Verunglückte wurde bewußtlos nach dem Garnisonlazareth gebracht. Sein Zustand hat sich alsbald gebessert. Landsberg. Der 70 Jahre alte Holter Genske von hier, der eben von einer Reise zurückgekommen war, ließ feine Pferde vor einem Hotel ste hen, ohne sie abzusträngen. Plötzlich wurden die Thiere scheu und rannten nach der Stadtschule zu, wo der Nachtwächter Mangel sie aufzuhalten suchte. Er wurde jedoch zur Seite geschleudert und nicht unerheblich verletzt. Rastenburg. Vor Kurzem starb hier im Alter von 86 Jahren Rentier Beyer. Er war der Grün der der Lentz'schen Maschinenfabrik und hat sich um die industrielle Ent wicklung unserer Stadt sehr ver dient gemacht. Schippenbeil. In einer Stadtverordneten - Versammlung ist lesen worden. Gamp stiftet dazu ein Kapital von 25,000 Mark zum Bau geben, hat sich Miihlenbesitzer Po gen Bahnhofe fiel der Arbeiter Zie- Tolksdorf in der Angerstraße in der Abwesenheit der Mutter mit Streich hölzern und warf angezündeten t«n, das es nach kurzer Z«it starb. Flatow. Erschossen hat sich mit seinem eigenen Jagdgewehre in au genblicklicher geistiger Umnach tung der hiesige Kreisthierarzt En gen Grünau. Die Kugel ging mitten Jastrow. Bor Kurzem feierte dat der Tod auf der Stelle ein. Posen. Der Professor für Na zum Ordinarius in Greifswald er- Bromberg. D«r Hoflieferant Fritz Corel!, Inhaber der Weinhand lung Hermann Krause, ist gestorben. Er war mehrere Jahre lang als Stadt verordneter thätig und hat wiederholt feine vaterländische Gesinnung und sei nen Wohlthätigteitssinn bewährt, so u. ül. aus Anlaß des Bromberger Kaiser tag«s durch Stiftung eines kunstvollen Kaiserpoka's und aus Anlaß der sil bernen Hochzeit des Kaiserpaares durch Mark an den Magistrat für Wohl fahrtszwecke. Hohenfalza. Von einem Un glücksfall wurde d«r 17jährige Sohn wurde der 13jährige Sohn Kurt des Konditors Gustav Renner! überfah ren und getödtet. Den Lenker des Automobils t«ifft keine Schuld. Klinquenstedt. Diese« Tage feierte der frühere Schneider meister König mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. Lingenfeld u. St. Das Fest der Hochzeit konnte letztens feiern. Umgeben von allen Familien angehörigen und Verwandten, zog das Jubelpaar in die Kirche, wo es von Kaplan Leonhard eingesegnet wurde. Ganz besonders erfreut war es über das ihm überreichte Gnaden geschenk von 50 Mark. Schönebeck. Dem Arbeiter Lindner wurde für 60jährige treue Dienstzeit in der chemischen Fabrik Hermania Hierselbst das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Stendal. Bei einer Schlepp jagd stürzte Leutnant v. Ribbeck so unglücklich mit seinem Pferde, daß er einen komplizirten Schlüsselbeinbruch davontrug. Wernigerode. Vor einiger Zeit feierte der Hauptkassirer Stier sein goldenes Dienstjubiläum. Hannover. Tödtlich verun glückt ist vor einiger Zeit der Saison arbeiter Radzy. Derselbe war in der Zuckerfabrik beim Bahnhof Fischerhof beschäftigt und wurde dortselbst von einem Eisenbahnwagen, welcher ran girt wurde, gegen eine Mau«r gedrückt. Der Verunglückte, der Vater von fünf unmündigen Kindern war, wurde in das Krankenhaus in Linden gebracht, wo er kurze Zeit nach seiner Einliefe rung starb. Das 26jährige Dienst jubiläum beging vor Kurzem der be rittene Schutzmanns - Wachtmeister Rasemann Hierselbst. Von seinen Vor gesetzten und Kollegen wurden dem Jubilar Glückwünsche und Geschenke Burgstemmen. Der Hofbesitzer Friedrich Ohlmer und seine Ehefrau, Amalie, geb. Rühmekorf, feierten das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist 85 Jahre und die Jubelbraut 73 Jahre alt. Beide er freuen sich der besten Gesundheit. Dehnsen. Auf d«m Kaliwerk Desdemona ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Bei der Vornahme von Reparaturarbeiten glitt der Arbeiter Richard Werner von hier von einer Leiter aus und fiel in einen B«hält«r mit Lauge. Der Bedauernswerthe trug am ganzen Körper schwere Brandwunden davon. Gollern. Die Eheleute Alten theiler Franz Jürgen Niebuhr und Ka tharine Dorothee Elisabeth, geb. Oetz mann, feierten das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Aus dieser Veranlassung hat der Kaiser den Genannten die Ehe jubiläumsmedaille verliehen. Herford. Mit schweren Kopf wunden wurde letztens die Leiche des 49jährigen Zimmermannes Brockfeld aus der Werra gezogen. Wie zu Ver- Es hat sich herausgestellt, daß dermeister Nied Hierselbst mittels Ly > svl. Der Grund zur That ist unbe- kannt. dem neuen Bahndamm mit einem < Teschin. Dabei löste sich ein Schuß ! und die Kugel drang dem Sohn des Bahnwärters Beute in den Kopf. Der schwerverletzte Knabe wurde, nachdem ihm die erste ärztliche Hilfe zutheil geworden wcr, in'S Krankenhaus ge eS sich um ein Postkolli handle. Erst nehmen, daß Rcpol vergiftet und ist. Die „Geliebte" Repols, eine Lichtenplatzerstraße das Pferd des vom Wagen Ltsprungen. kam zu Fall und wurde, die Zügel fest haltend, eine Strecke weit mitge- Beinen blutige Verletzungen, wodurch, obwohl er in ärztliche Behandlungen genommen wurde, nach kurzer Zeit Frankfurt. Im Gefängniß tn der Hammelsgasse erhängte sich der aus Wassersoppen" Kreis Rathenow. Der Maurerlehrling Karl Bender, der vor längerer Zeit von einem Neu bau in der Schwalbacherstraße abge stürzt war, ist im Bockenheimer Elisa bethenkrankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Fronhausen. Der Orts- und Polizeidiener Schneider in Herbstein, welcher voriges Jahr sein 50jähriges Amtsjubiläum beging, stürzte beim Nachhausegehen die steilen Treppen herunter und blieb todt liegen. Marburg. Das Nau'sche Gut in dem nahen Beltershausen wurde für 150,000 Mark an ein Handelskonsortium verkauft. ker, der nächstens hundert Jahre alt wird. Mittekdentsche Stncrten. Braunschweig. Der Bäcker Heinrich Kammrath verunglückt« in der Bäckerei Südstraße 1 beim Mehl es nicht mehr aushalten konnte, sich fallen ließ. Dabei «rlitt «r einen Bruch des Unterschenkels und «ine Verstauchung des linken Fußes. Dermbach. Letztens stürzte hier der Tllnchcrmeist«r Lässer rückwärts von der Trepp«. Er würd« besin nungslos vom Platz« getragen und starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu Sturze einen Schädelbruch davonge tragen, d«r alsbald ihren Tod herbei führte. Gotha. Sein 26jähriges Jubi läum als Arbeiter bei der Firma Heilbrunn feierte kürzlich Adolf Kal lenberg. Das Verhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer war stets ein gutes. Sachsen. Leipzig. Im Leipziger Rosen thal erschoß sich der 66jährige Uni versitätsprofessor Dr. Friedrich Lud wig Hesse, Direktor des zahnärztlichen Instituts der Universität. Die Gründe sind unbekannt, doch wird angenom men, daß ein schweres Nervenleiden den Anlaß bot. Plauen. Aus einem Fenster der zweiten Etage, Ecke Rähnis und Heubnerstraße, stürzte das dreijährige Söhnchen des Geschirrführers Wolf herab. Das Kind schlug mit dem Kopse auf dem Pflaster auf und zer schmettert« sich den Schädel. Der Tod trat sofort «in. Radeberg. Ein bedauerlicher Unglücksfall, der leider ein junges, blühendes Menschenleben forderte, er eignete sich in den hiesigen Eschebach fchen Werken. Beim Rangiren eines Eisenbahnwaggons wurde der in der Eisschrankfabrik beschäftigte 16jäh rige Arbeiter Köhler gegen die Wand gedrückt und oer Wagen zertrümmerte dem Unglücklichen den Kopf. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ullersdorf. Vor Kurzem brannte hier die VölkelfcheWirthschaft völlig nied«r. Infolge des ungünsti gen Windes war eine Rettung des Gebäudes unmöglich. Nur mit gro ßer Mühe gelang es den zahlreich er schienenen Wehren der Umgebung, das Hoffmansche Gut zu schützen. Die Entstehungsursache Ist unbekannt. Darmstadt. Vor Kurzem feier ten die Eheleute Daniel Grey«r, Hei- und dessen Frau Christiane geb. Kammermusiker Alfred Hayn be ging unlängst sein 25jähriges Jubi läum als erster Violoncellist der hiesi übte sie die Tha!. Auge. beim Bügeln mit dem Kohleneisen einathmete. Dazu gesellte sich noch eine schwere Lungenentzündung und Selb. Im hiesigen Bahnhofe wurde de» Lademeister Rudolf Judas von hier infolge eines Rangirciufsto ßes durch eine in's Gleiten gerathene Granitplatte derart verletzt, daß er nach kurzer Zeit im Krankenhause starb. Würz bürg. In d«r hiesigen Fabrik der Deutschen Steinwerle sprang der H«bel ein«r Maschine ab und erschlug den »«rheiratheten Ar- Stuttgart. Eine in weiten Kreisen bekannt« Persönlichkeit. Pri vatier Karl Körner, ist im Alter von Kollegien vor.—Vor einiger Zeit fei erte Genxrbehalleauffeher Jakob Bräun sein Dienstjubi schenk bedacht, desgleichen von der Heidelberg. Der Professor für innere Medizin, Dr. Krehlin Straß- Ruhestand tretenden Geh. Raths Erb Lottst et ten. Das Wohn- und Breitenstraße. Der verheirathete Maurer Joh. Beck stürzte durch ein Glasdach in den Keller und erlitt schwere innerliche Verletzungen. Mit tels Sanitätswagens würd« er in daS Krankenhaus gebracht. Hotelier Franz der silbernen Hochzeit, außerdem gleichzeitig seinen 50. Geburtstag und sein 26jähriges Berufs- und Ge fchäftsjubiläum. Billingen. Der hier beschäftig te 26 Jahre alte Schreiner Fridolin Krauß (gebürtig aus Bermatingen, Amt Ueberlingen) hat sich auf offe ner Landstraße erschossen. Krauß war feit dem Schreinerstreik, wo er nicht mitmachte, sehr still und schwermll thig. ?lipeinpfi,r,. Speyer. Der Kaiser von Oester reich spendete einen namhaften Betrag dem Dome von Speyer zum würdigen Ausbau der Gruft Rudolfs von Habsburg, des Ahnherrn des Habs burger Herrscherhauses. Annweiler. Letztens verun glückten die bei dem Schieferdeckermei ster August Hornbach in Landau be schäftigten Schieferdeckergesellen Ru pert Mildenberger und Johann Rohr von Mannheim am hiesigen Schul hausneubau tödtlich. Sie wollten ihre Fahrstühle, auf denen sie saßen, verstellen, aber durch irgend einen Zu fall, der nicht aufgeklärt ist, stürzten die Stühle in die Tiefe, mit ihnen die beid«n Schieferdecker. Nach we nigen Augenblicken waren die Verun glückten todt. Bad Dürkheim. Von seinem Fuhrwerk überfahren wurde der Fuh r - Eppstein. Seine Leiche wurde hierhergebracht. Lothringen. Klei n - Hettingen. In einer Kiesgrube in der Nähe von hier stieß man auf frühhistorisch! Gräber, die in Gegenwart des Bezirks - Präsidenten und des Kreis-direttors geöffnet wur den. In den Gräbern, die, wie fest gestellt, merovingischen Ursprunges ! sind, fand man außer Skeletten auch > Messer, Perlengehänge und eine Streitaxt. Neubreisach. Die Unterschla , gungen des Sparkassenrechners Jdler . sollen nach Blätter - Meldungen viel höher sein, als bisher angegeben wor ! d«n ist Es w«rden da ganz phantasti ! sche Zahlen genannt. Und dabei heißt I eS, daß die Untersuchung vermuthlich Herzogthum feierten das Fest der gol denen Hochzeit der Böttchermeister Döring und Frau in Gadebufch, der Rohwedel und Frau zu Luplow bei Groß-Barchow und der Altentheiler Rechels und Frau zu Schimm bei Ventschow. Lübz. Der König von Preußen Ehrenzeichen verliehen. Schneiderkrug. Hier ist die große Schröder'sche Dampshäcksel schneiderei mit sämmtlichen Lager -160,000 Pfund Stroh vernichtet. Visbek. Durch das Scheuwerden der Pferde gerieth der Sohn des Zel- und wurde so erheblich an den Beinen verletzt, daß er in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Wildeshausen. Kürzlich brannten hier die Wirthschaftsgebäude des Brennereibesitzers Kolloge vis auf den Grund nieder. Der mit Roggen- und Hafergarben gefüllte Stall war äußerst schnell eingeäschert. Die ganze Ernte, die Ackergeräthe, ein fettes Kalb und 14 fette Schtveine verbrann ten. Die Brennerei konnte gerettet werden. Mreie Städte. Hamburg. Ein entsetzliches Un glück ereignete.sich in einem Hause der Jägerstraße. Eine in der Lindenallee wohnende Frau Mennicke hatte bei ei ner in der Jägerstraße 16 wohnenden Familie eine Tagstell« zum Waschen jährige! Töchterchen allein in der Woh nung zu lassen, nahm sie es mit. In einem unbewachten Augenblick stieg daS Kind auf die Fensterbank d«r Küche, öffnete das Fenster und stürzte von der zweiten Etage in die Tiefe, wo es regungslos liegen blieb. Nachbarn trugen das Kind in das Haus und hol ten sofort einen Arzt. Dieser konnte aber leider nur noch den bereits einge tretenen Tod feststellen. Eine unse rer angesehensten Firmen, die am Speersort 12 —14 belegene Schoko lade- und Konfitürenfabrik Reese s verletzt. Aus den Leistungen der drahtlosen Telegraphie sind schon zahlr.iche Fälle bekannt geworden, in denen ste Schiffen in See von Nutzen gewesen ist. Der nachstehend beschrie bene Borgang dürfte aber bisher wohl einzig dastehen. Die von England nach Irland kreuzenden neuen Tur binendampser sind mit Einrichtungen für Funkcnklcgraphi« versehen. Al« einer dieser Dampfer sich kürzlich auf der Fahrt nach Irland befand, trat ein Maschinenschaden ein, der dai Schiff an der Entwicklung seiner vollen Geschwindigkeit hinderte. Trotz allen Suchens konnte nicht ermittett werden, worin der Fehler bestand. Man beschloß daher, mittels Fun kentelegraphie die Sachlage dem Ober» ing«ni«ur der Rheder«! mitzutheilen, der sich in England aufhielt. Dieser traf nach Empfang der Nachricht auf dieselbe Weise sein« Anordnungen, gemeldet, und kannte der Oberingemcur den Fehler, der nun von den Maschinisten besei tigt werd«» konnte. Ueber die Blutthat ei nes Irren in der hessischen Landesir renanstalt Philippshospital werden folgende Einzelheiten berichtet: Der Thäter ist der 30jährige aus Sachsen gebürtige frühere Student Hagen. Er befindet sich seit zwei Jahren in der Anstalt und galt nach Ansicht der Anstaltsärzte als nicht bösartiger Kranker, der freien Ausgang batt« und darum ohne Begleitung kleine» Ausflüge machen durfte. Bor meh mit dem er den Wör?er Hofstetter erschossen und den Anstaltsarzt Dr. Weber verwundet hat. Da sein Ge sundheitszustand in der letzten Zeit zu ernsten Besorgnissen Anlaß ten. Einer Aufforderung des Wär ters, daS von ihm bisher bewohnte Einzelzimmer zu verlassen, er staltsarztes Dr. Weber leistet« hervor und gab auf die beiden An staltsbeamten zwei Schüsse ab, von denen d«r eine den Wärter ins Herz traf und ihn sofort tödtete. Der an dere Schuß drang dem Dr. Weber durch das Schlüsselbein in die Brust und hat ihn lebensgefährlich verletzt.. Aus Budapest wurde unlängst die ebenso rührende wie ro mantische Geschicht« erzählt, daß ein ehemaliger Geistlicher, Dr. Gerlach, der als Bettler und Almosenempfän ger gelebt hatte, vor seinem Tode ein Vermögen von 230,000 Kronen wohl» thätigen Zwecken vermacht habe. Nun mehr wird aus Budapest gemeldet: Wie sich jetzt herausstellt, war Dr. Gerlach, der «llerdings Geistlicher ge wesen ist, nichts anderes als ein Dieb; das von ihm hinterlassen« Geld war Literatur werden wissen, daß das Vorbild für die Hauptfigur d«S Jo kaischen Romans „D«r ungarische Nabob", der bekannte Baron Baldaczy gewesen ist. Die in dem Romane nunmehr verstorbene Dr. Gerlach, der bei Baron Baldaczy Hausgeistlicher war. Baron Baldaczy hatte in sei -120,00 Gulden fehlten. Alle mögli auf den Geistlichen lenkte sich kem Verdacht. Um diesem für alle Zu kunft zu entgehen, gewöhnte er sich. war, meldete sich ein Geistlicher, der der Spitalsdirektion mittheilte, Ger 'ach habe ihm seinerzeit anvertraut, Bettelleben in der Absicht geführt ha be, um nach Verjährung des Verbre chens sich in den Genuß des Geldes zu setzen. Schließlich aber habe er oary w/rd den Betrag reklamiren, um ihn selbst ihr genehmen Wohlthätig» teitszwecken zu überlassen.