R«°i°n m achefr au: „Ich Hab's ja schon wieder ufsgewischt, Herr Professor!" .... Di« Räthin ist eine recht ein fältige Person! Man kann mit ihr nicht viel reden!" trauen? Ich/, . habt!" Nacht» «m zwei. Arzt: „Was wollen Sie denn st d Nachmittags?" Rhetorische Frage. Va soll ich nun mit dir anfangen? Soll ich dich gleich gehörig durchhaut»? Eöhnchen: Frag' doch nicht erst, Va ind ver trödelt die schön« Zeit," pflegte er zu sagen. „Ein Dutzend von diesen Sub jekten hätte man schon unschädlich ma chen lönnen." Die Herren vom Gericht lachten dar über. Als ob sie selber das nicht ohne hin schon thäten! Aber er wollte es nicht wahr haben. „Die sind ja all« verheirathet," erwi dert« er stets. „Und wer verheirathet ist, der wird leicht schwach und weich. Ich aber " Wenn er das sagte, dann schwang er seinen rechten Arm, baß di« Muskeln trachten, und bog die geballte Faust, als trüge er einen Säbel in ihr und berei tete sich auf einen schweren Kampf vor. Doch noch innner faß er und wartete. Die Zeit war ihm schon lang. „Na vielleicht triegt einer jetzt 'nen Schnupfen!" trösteten ihn seine Freunde. „Das Wetter ist scheußlich naß und kalt das halten ältere Se mester so leicht nicht aus!" „Jh," lachte ei, „bi- Wirben ja all« von Mutter so in Watte gepackt nee. wenn ich darauf warten will, dann kann ich's lieber gleich aufgeben." Allein —er hatte unrecht. Schon am nächsten Morgen war der Erste Staatsanwa-lt in ziemlicher Aufre gung. Einer der Herren war plötzlich an ein anderes Gericht berufen, drei Mitglieder derStaatsanwaltfchaft wa ren durch langwierige PriHisse abge halten und zwei hatten sich ganz plötz lich krank gemeldet. „Ja, zum Teufel noch eins was machen wir denn da? Wir können uns doch nicht zertheilen!" „Herr Staatsanwalt, wenn ich —" „Richtig. Monte, Sie! Aber natür lich! Sie brennen ja schon daraus. Na, warten Sie mal " Er begann die Akten durchzusehen. „Hier, das paßt großartig für Sie! Schulfall! Wie es gar nicht besser sein kann. Hat eine Wurst gemaust, 'n ganzes Ende, drei Pfund fast." „Ach," sagte der Ass«ssor «nttäuscht, „Eigentlich ia. Nur der Mann ist schon vorbestraft si«b«n Mal na, vi«ll«icht kritgen Si«'s auf Dieb stahl im Rücksall. So und nun frisch an die Arbeit! Sie haben knapp zwanzig Minuten Zeit." Voll Hast schritt er hinüber in sein Zimmer. Ihm war ganz eigen zu Muthe. Sein Herz klopft« ihm bis an den Hals hinauf, und seine Pulse Häm merten. Endlich also am Ziel, end lich Aber nein, er durfte jetzt noch nicht träumen. Er mußte seine Gebauten der guten Führung abhing. Pünktlich zur Zeit schritt er endlich Dann athmete er tief. „Nur Muth, junger Kollege," flü sterte ihm d«r alte Landgerichtsdirektor blikum nicht gefällt!" Er gab sich einen Ruck. Der alte H-rr hatte wirklich Recht. Wovor sollte er Furcht haben? Was konnte Mühsam suchte er sich zu fassen. Und erst, als der Vorsitzende das Verhör begann, kam wietxr die Unruhe über ihn. ui d dessen Sohn dessen Sohn Ganz deutlich klang's in diesem Augenblick: .Sie heißen?" „Walter Braun«." Kein Zweifel, daß er es war. Und bei dieser Erkenntniß lief es ihm glü hend heiß über den Rücken. Unruhig rückte er an seinem Platze hin und her. Der alte Landgerichtsdirektor stieß ihn leise an. — nehmen Sie sich zusammen! Was soll man den ken " ' Er wollte sich entschuldigen, aber er fand die rechten Worte nicht. Aufrecht saß er da, die Augen starr in das kahle Zimmer gerichtet. Kr rührte sich nicht mehr. Fest wollte «r bleiben und sei ner Pflicht bewußt, denn was was war es eigentlich, dieser Streich aus seinen Kinderjahren?! Nichts! Eine Thorheit, di« der ander« sicher ebenso wi« er schon längst vergessen hatte. Denn wie der ihn jetzt ansah so blickte nur einer, der sich an nichts mehr straft, Angeklagter?" .Ja." „Wie oft?" Höhnisch zuckt es um die Lippen des Gefragten. „Ich weiß es nicht." „Sie wissen es nicht? Na, hör«n Sie mal —" „Wie kann man das behalten?" „Nun gut. Dann will ich es Ihnen sagen. Sie sind" —er blättert in den Akten „sieben Mal vorbestraft. Und imm«r wegen Diebstahls. Hat das f«in« Richtigkeit?" »Ja." „Na also. Das erste Mal schon, als Sie knapp 14 Jahre alt waren." „Ich nahm einen Hut." „Einen Hut? Wieso einen Hut?" „Ich hatte keinen. Und ich suchte Arbeit." „So? Na, das ist ja ganz merkwür dig. Aber das kümmert uns jetzt hier nicht. Sie haben diesmal dem Schlächtermeister Bornstedt eine Wurst gestohlen. Und zwar knapp 14 Tag«, nachdem Si« Ihre letzte Strafe abge fessen." Der Angeklagte nickte leicht mit dem Kopfe, fast ohne den Blick zu erheben. „Und können Sie uns vielleicht sa gen, warum Sie das nun wieder ge than?" „Man wird's mir ja doch nicht glau ben: Aus Hunger!" „Aus Hunger! Nee, Angeklagter, das glaube ich Ihnen nun wirklich nicht. Erst stehlen Sie 'n Hut, weil Sie „Arbeit suchen" wollen, und nun 'ne Wurst, weil Sie Hunger haben? Nee, Freundchen, das reden Sie uns nicht «in, damit kommen Sie nicht wei ter. Sie werben wohl gehört haben, daß Mundraub leichter bestraft wird. Das ist das Ganze." „Ich hatt« Hunger!" Wurst von drei Pfund?! Da hätt's doch auch 'm kleinere gethan." Ein leises Lächeln flog über die blei chen Züge des Angeklagten. „Ich hatte keine Zeit zum Wählen." Der Vorsitzende wurde einen Mo ment sehr «rregt: „Unt«rlassen Sie solche Bemerkungen! Haben Si« mich verstanden? Wenn Sie Hunger hat ten, dann hätten Sie eben arbeiten sol len." „Ich hab« gearbeitet!" Auch ftint wer nimmt einen denn, wer läßt einen denn in Arbeit, wo wo das alles in den Papieren steht?!" „Ja. das hätten Sie bedenken sollen, bevor Sie die erste Schuld auf sich lu den!" „Es war nicht meine Schuld. An dere haben sie gehabt, ander«!" Erstaunt blickten sie am Richtertisch auf. Auch der Assessor beugt« sich vor, daß ihm kein Wort, kein Blick entging. Es schien, als wäre es nur das Jnter ess« d«s Staatsanwalts; doch es war etwas ganz, ganz anderes. Die Furcht, bi« «wige, nicht zu bann«nd« Furcht vor der Entdeckung. Der Land gerichtsdirektor nahm wieder das Wort. Nicht leicht und schnell, wie sonst, mchr mit Ueberlegung, und wei cher, interessirter im Ton. „Andere, sagen Sie, tragen die Schuld? Ja, wer wer sollte denn das sein? Kommen Si« mir etwa auch mit der billigsten Ausflucht. fag«n Sie etwa auch: die Verhältnisse?!" „Nein, das sage ich nicht. Es war ein Mensch, wie ich und und " Er brach ab und krallte di« Fing«r an das G«länd«r. „Ein kl«in«r Junge war ich. M«in Vater war Lehrer im Dorf und ich der Spielgefährte des Gutssohnes." Kreidebleich starrte der Assessor vor sich hin, das Haupt ganz tief gebeugt. Was kam denn nun „Täglich war ich auf dem Schloß. Ich lernte und spielte da oben, als ge hörte ich bazrl —" Der Athem verschlug ihm die Stim me. Die Pause benutzte der Vor sitzende. „Dü haben Sie also ein« gut« Ju gend gehabt. Um so schlimmer —" „Dort oben hat man mich zum Dieb gemacht! Ein bißchen Kuchen fehlte; ein kleines Stückchen, kaum der Rede werth. Aber ich ich mußte es ge nommen haben! Kein anderer wollte es gewesen sein. Man fragte, man forschte gar nicht. Man jagte mich einfach fort. Und ich war's doch nicht ich war es nicht!" Er schrie es ganz laut und schlug aus die Bant, daß es „Angeklagter!" Er mäßigte sich schon. .Erst nach langen Jahren, als mein Lebcn schon > verpfuscht war für immer, erst da er- j fuhr ich. daß es d«r Sohn gewesen! Mich aber mied man in dem ganzen Ort; k«in«r sprach mehr mit mir ! und als der Gutsherr einmal durch ldas Dorf ging und ich scheu beiseite stand, da lachte er auf. Da rief er vor allen anderen: .Na, Neiner Dieb, willst du nicht wenigstens die Mütze 'runterziehen?" Da hat mich die Wuth gepackt. Da bin ich an ihm hochge sprungen und hab' ihm mit der Faust tn's Gesicht geschlagen!" Seine Augen funkelten. „In dir Besserungsanstalt wollten sie mich da schicken. Ich aber bin, wie ich ging und stand, davongelaufen und nach dr«i Tagen da brachten sie mich zum «rsten Mal h«rein. Da hatt' ich mir den Hut genommen —" „Assessor! Nun halten Sie sich aber zusammen! Wenn Si« bei jeder Klei nigkeit w«ich werden wollen, dann dürfen Sie nicht richten wollen!" Der Landgerichtsrath hatte ziemlich erreg« gesprochen; jetzt wandte er sich wieder zu d«m Angeklagt«»: „Hören Sie mal, das klingt ja alles gut und schön, so ti«s durften Si« aber doch nicht sinken." „So tief?! DaS ist dann alles wie von selbst gekommen. Aber d«r, b«r „Na also um di« Sache abzukür zen. Sie haben Ihre That g«stanb«n. Sie g«b«n vor, es aus Hung«r gethan zu haben. Herr Assessor Mönke, wollen Sie jetzt, bitte, Ihre Anträge st«ll«n!" „Mönke?!" Der Assessor erhob sich. „Ach Von der Anklagebank erscholl ein wüster Schrei. „Ludwig Er inachte Miene, sich über die Bar riere hinweg aus den Assessor zu stür zen. Die Gerichtsbeamten aber hielten Ihn fest. Ich bin mir ist " sammengebrochen war. Modisch«»»« t« Schöne Frauen gibt es wohl über- Geltung zu bringen, als in Paris. Welch' eine unendliche Menge Kunst gesühl, welch' eine feine Kultur begeg- Mittags der Strom der kleinen Ar beiterinnen die Straßen durcheilt, wenn um fünf Uhr die eleganten Theestuben dichtgedrängt von Seide, Sammt und Edelsteinen blitzen, über all entzückt uns das, was man banal Pariser Mode n«nnt, und was doch gar kein« Mode ist, da all die Damen, Schneiderinnen und Toilettentünstl«- rinnen nur nach dem einen Grundsatz gehen: erlaubt ist, was gefällt. Es giebt da kein sklavisches Unterwerfen unter eine Regel. Das hat den Pariser Toiletten ihren Weltruf ver schafft, so ist es gekomme», daß all diese Dinge, die im Dienste der Schönheit des Weibes stehen, einen der wichtigsten Exportartikel Frank reichs bild«», der zugleich Tausenden von Arbeitern und Arbeiterinnen ihren Lebensunterhalt gewährt. Paris spielt als Markt wenn man ein so derbes, nach Ma schinenöl riechendes Wort auf all' diese entzückend«,» Seiden und Spi tzen anwenden darf, und es ist be greiflich, daß der Pariser Gemeinde rath daraus bedacht ist. die Tradition all' dieser Künste stets auf gleicher Höhe zu halten und ungemindert lxn kommenden Geschlechtern zu überlie fern. So überrascht es nicht, wenn berichtet wird, daß der Pariser Ge meinderath in sechs Gemeindeschulen, auf dem Montmartre, in Grenelle, in Montrouge und anderen Stadt theilen Spezialschulen errichtet hat, die in den Künsten der Mode unter richten sollen. An der Spitze dieser Schulen stehen ehemalige Direktricen oder, wie man auf franMsch sagt, der berühmtesten Häu ser der Rue Royale und der Rue de la Paris. Alles was Nähen, Sticken. Kostümschneidern, Wäscheanfertigen angeht, wird d»rt gelehrt. Diesen sechs Schulen gliedert sich eine sie bente in der Rue d'Abbeville an, in federn und anderen Garnituren für Damenhiite gelehrt wird. Die Unter richtspläne werden von einer Com mission ausgearbeitet, in der die be rühmtesten Schneider wie Doucet, Carlier, Paquin vertreten sind. Und die schönen Titel, die es nun geben «Zi-onrwi'i,- (Professor f-ür Kessel schmitdekunst) gibt es bereits in Pa ris, wie viel reizender wird es sich einer Visiitenkarte liest: Professor für für Wäschekunde und Privatdozent für Korsettwissenschaft! Genau« Bezeichnung. Major (beim Ausrichten des Batail lons wüthend aus einen Soldaten des ersten Gliedes losreitend): „Schoch'chwerenoth, Kreuzdonnerwet ter! der Mann mit dem Gesicht jcherern Sie sich zurück!" Haufirtr (d«r schon zw«imal 'nausgeworfen würd«, zum drit ten Male eintretend): „Na nu'aber Spaß beiseite!" Verschnappt. Gast (der ei ne Flasch« „Zeltinger" bestellt hat): Nein, bringen Sie mir lieber „Pis porter" (nach 5 Minuten) oder mei n«tweg«n auch „Brau»eb«rger". Wirth (ungeduldig): Herrgott, wie oft wol- Etiketterl auf die Flasche geklebt! BoShaft. Gast (der ein Gu lasch verzehrt, zum Wirth): Sie, Herr Wirth, alles ist in dem Gulasch d'rin. nur kein Fleisch! Mama: „Um Gottes willen, Elli, wie konntest Du nur gestern in d«r Gesellschaft so lachen, wenn wir doch Trauer haben?" Ausrede. Hausherr: Dis Hausir«n in diesem Hause ist streng verboten; haben Sie das an jetzt müssen Sie auch noch kommen, l wo ich alle Hände voll zu thun habe! Klient (bescheiden): Nehmen Sie's j mit d«m b«sten Willen nicht früher... > Die Kartoffeln, die ich gestohlen habe, waren nicht eher reif! „Nein, nichts!" Merlwürdige Schluß folgerung. Mann (geschmeichelt): Der Oberlehrer muß mich doch für Frau: Warum? Mann: Heut' hat «r „Rindvieh" zu mir gesagt, wie mein Kollege erzählt hat... aber aus lateinisch! Unter Studenten. Spund: Diese Nacht hatte ich einen dig bist! AusderSchul«. Lehrer: Sagt einmal, Jungens, weiß einer nenleben versteht? (Nach langem Schweigen.) Der kleine Max: Ich weiß, Herr Lehrer. Meine Jroßmut ter hat eins. Lehrer: Was! Deine Großmutter!? Max: Ja, sie hat einen Bandwurm. Einbildung. Moderner Maler (vor seinem neuesten Bilde): Nun beginn« ich ab«r meine eigen« B«wund«rung zu erregen! Stoßseufzer. „Ich lebk so meine Hochzeit!" Ein Erbstück. Advokat (zum Bauer, der ihm droht, zu einem an- Euch, Tipfelbauer; Eurem Vater und Großvater habe ich diesen Prozeß ge führt, und Ihr wollt mir auf einmal „Also Ihr Freund ist jetzt in Aine scheiben der Läden gleich, wer d'rauf sitzt, und hat nicht den geringsten Re spekt mehr!