DMS i» »es Mg. Fortsetzung.) „Ich dank Dir," sagte Volckardt bewegt, „von Dir nehme ich es gern." Da warf sie ihr« Arme um seinen Hali, und er fühlte ihre Thränen auf seinen Wangen und ihre weichen Lip pen an seinem Munde. „Melitta I Melitta! wo bist Du?" hörten sie tn diesem Augenblicke die Stimme der Erzieherin vom Haus! her. „Geh nur, geh!' flüsterte Melitta. „Sei ruhig; ich verschwinde in« Nicht«," erwiderte Volckardt und drückte sie noch einmal an sich, ehe er mit leichtem Sprung in dem Tannen gange verschwand. .Hier bin ich! Ich komm« schon!" rief Melitta hastig, indem sie der Er zieherin entgegeneilte, um das Ve rtusch von Volckardts Schritten zu „Du hast geweint, Kind? Was hast Du?" fragte die Tante, als Melitta in» Zimmer zurückkehrte. „Fräulein Ritter ist gleich so böse!" sagte Melitta und brach in heftig« Thränen aui. „Aber liebes Kind, nimm Dir das doch nicht so zu Herzen. Ich mag ja «twaS ungeduldig nach Dir gefragt haben. Du weißt, ich bin manchmal etwas nervös, seit Onlel krank ist." Alt Volckardt am nächsten Morgen nicht zum Frühstück erschien und die Mutter sein Bett unberührt fand, war der Verdruß groß. „Nun wirft sich der Bengel noch auf die liederliche Seite," schalt der Bater. „Das fehlte gerad« noch. Nichts als Schimpf und Schande er« lebt man an dem Jungen." Als Volckardt auch zu Mittag fehl te und dir Mutter unvorsichtig be merkte, er hätte wohl Angst sich zu «igen, entlud sich d«r Zorn d«s Va ters üb«r sie. ES kam aber noch schlimmer. Als die arme Frau am Nachmittag einige ausgebesserte Wä schestücke in ihres Sohnes Kommod« legen wollte und das Schubfach auf wog, war es leer. Mit zitternden Hän den öffnete sie den Kleiderschrank,- auch der gut« Anzug und die besseren Arbeitskleider d«s Sohnes fehlten. Nun lief sie laut schr«i«nd in den Garten. „Um Gottei willen, Mann, Vol cksrdi ist fort! Er ist fort! Mein Zunge ist fort! Mein armer Junge!" „Meinethalben mag er fein, wo er „Ja," sagte die Mutter, schon halb getröstet, „nach Stettin wird er ge gangen sein; davon hat er schon oft Als dieses Zwiegespräch stattfand, lag Volckardt an Bord des Kohlen dichte der runden Melittas Reichthums? M^ar^ nen ZopfeS, noch mit dir blauen Schleife daran, offenbar in höchster Eile mit einem Messer schräg abge schnitten. Voll Rührung betrachtete er daS kindliche Liebespfand, das ihm später in mancher Versuchung zum rettenden Talisman werden sollte. Zwei Jahr« vergingen, ehe Vol ckardt wieder von sich hören Ueß. Goldfelder eine Werkstatt zur Repa ratur von Maschinen und einen klei n«n Hand«l mit Werkzeug eingerichtet hatte. Es ging« ihm gut, berichtete er. Sobald er die nöthigen Mittel bei sammen hätte, gedächte er nach Chi cago zu gehen, wo ein in der Eisen industrie etablirter Freund lebte, und wo er auch seine wissenschaftlichen Kenntnisse vervollkommnen könn«. Er ließ den Vater und Melitta grüßen. Die Mutter zögerte lange mit der Antwort, denn Schreiben war ihre Sache nicht. Der Vater nahm Über haupt kein« Notiz von dem Brief, aber Frau Rippold und Melitta schickten freundliche Grüße, und Rip pold sagt« zu seiner Frau: „Den Jungen haben sie auf dem Gewissen. Der würde seinen Weg gemacht ha ben, hätten sie ihn verständig genom men und gewähren lassen." L. pfe deS L«b«nS stand, durchlebte Me litta noch das Freundschaftsstadium der Backsischzeit. So läng« sie Vol ckardt« kameradschaftlichen Umganz gehabt hatte, war sie in kein nähert! Verhältniß zu einem »»d«r«n kleine» Mädchen getreten. J«tzt aber erblüht! «in« warme Freundschaft zwischen ihi und Fanny kämpf, aui der sie sick sonst nicht viel gemacht hatte. Es wai eigentlich eine Kontrastfreundschaft, sie hatten nicht viel gemeinsame In teressen, ergänzten sich aber in gewis s,«r Weise vortrefflich. B«id« Ware- einzig« Kinder und gestanden sich einmal in vertraulicher Stunde, daß ri daS größte Glück sein müßt«, ein« Schwester zu haben. Da das nun nicht zu erreichen war, stifteten sie, wie Jonathan und David, eine» Bund miteinander, tauschten ihre Broschen aus und erklärt«,, sich für Schwestern. Die beiderseitigen Mitt ler, denen d«r näher« Umgang der lkinder sehr erwünscht war, gingen dereitwillig darauf «in, und die neuen Schwestern g«noss«n das Glück, sich zleich kleiden und die meist«» ihr«r llnterrichtsstunden theilen zu dürfen. Zanny war zwar «in Jahr alt«r, aber loch besonders kindlich und eine wah re Meisterin im Puppenspielen, wo raus sich Melitta nie viel gemacht jatte; j«tzt ab«r holt« auch sie, von « s«lbst «ineS Tages noch eine jerrliche Wachspuppe, als Braut ge meldet, mit einem feinen Schleier und Nelitta zieht nur noch Betty und veiß und rosa, und wir haben so urchtbare Mühe gehabt, genug roth« Siinseblumen zu den Kränzen zu sin en!" „Einen wirklichen Braten? Was >enn?" fragte die Mutter. >rät in der kleinen Brätröhr«. Wir Zossen. Ri«chst Du eS nicht?" Die Mutter war zwar so gefällig, >ie Lerche zu riechen, sagte indessen: „DaS wollen wir ja auch gar licht!" rief Fanny kläglich. „Es ist ja mr Civilehe! Da in der Ecke ist das „Nun, dann —" sagte Frau Kämpf. „Wir wissen nur nicht," fuhr Me itta fort, die eben der Braut- Such schreibt, oder den neuen." „Den neuen," sagte Frau Kämpf achend. Und so kam ei, daß die Puppe Zeokadie sich gleich als Baronin Ja nes von Adlerhorst - BrandenselS iuf der letzten S«ite einer alte» ranzösischen Grammatik eintrag«» >urst«. Di«s« harmlos glücklich« Zeit ver ging schnell, und aus den beiden Kin >«rn entwickelten sich zwei anmuthige unge Mädchen, die man überall zu ammen sah und von denen «S hi«ß, ,aß sie sich g«gens«itig gut siünden, >a Fanny eben so rosig und blond, Für diese hatte sich währenddessen >aS Leben im Hause durch die zu nehmende Krankheit d«s Onkels trau rig geändert. Jahrelang hatte sich Zrau Nippold darauf gefreut, die Pflegetochter in Gesellschaft zu füh ren; nun beansprucht« die Pflege des Nannes all ihre Zeit und ihr« Kräs le. Auch ihre «ig«ne Kränklichkeit Obhut die Vergnügungen mitmachen zu lassen, zu denen sie selbst sie nicht begleiten konnt«. dem Nippoldschen Hause an, das an statt wie sonst eine Reihe Heller Fen ster zu zeigen, jetzt wie ausgestorben, stav. „Ist es möglich! Herr Tschuschnn! Und bei diesem Wetter! Aber Herrn hat Fräulein Melitta akle Tage da während er d«n Gast dt« Trepp« hin ausgelittet«. „Geht es meinem Schwager s< schlecht?" Di« Aerzte sprechen von Rückenmark, Iber der Herr weiß es nicht. Ihm sagt man, es wären di« Nerven, und „Die können Herr Tschuschner heu te nicht mehr sehen; Frau Nippold zeht immer ebenso früh zur Ruhe,' vi« der Herr, weil er so schwer «in- schläft und leicht aufwacht." »Und meine Tochter?" „Ach, das wissen wohl Herr l Tschuschner nicht? Es ist ja heute Fräulein Fannys Polterabend! Fräu lein Fanny Kämpf heirathet ja Herrn illbert Hahn, den ältesten Sohn von > Hahn ck Froissard; sie kommt nach wingapore. Das ist auch «in rechter l Verlust fllr unser Fräulein. Ab«r es ist erst acht, da sollten doch Herr lschuschner noch hingehen. Herr und Zrau Kämpf würden sich freuen und Fräulein Fanny und alle. Um neun angen erst die Aufführungen an; le knoe Bilder und ein kleines Stück; 'in Freund vom Bräutigam, der jun ze Herr Dietert, hat eS gemacht. Aber oas Schönste kommt zuletzt. Da sind ille jungen Damen Blumen, und un ser Fräulein ist di« allerschönst«. Wirklich, Herr Tschuschner müßten sich das ansehen. Borgestern war Ko stümprob«! da hatten stch's Fräulein Melitta und Fräulein Fanny aus zedacht und die ganze Dienerschaft »on den drei Häusern dazu gebeten, weil wir doch sonst nichts davon ge sehen hätten. Fräulein Fanny war natürlich nicht dabei, aber als eS aus war, bekamen wir Torte und W«in, lind di« jungen Herrschaften kamen lind stießen mit uns an. Die alte Trina, die schon da war, als Fräu lein Fanny geboren wurde, weint« die lanze Zeit, und es thut uns auch al len leid, und lang« werd«» wir wohl »nser Fräulein auch nicht mehr ha „Wieso? Ist etwas im Werk?" fragte Herr Tschuschner unb«d«nllich. „Wir m«inen nur so ein so schönes Fräulein!" erwiderte der alte Diener ausweichend. „Ach was, sagen Sie eS nur gerade heraus," sagt« Herr Tschuschner. „Man sagt nur so," wiederholt« Gustav „es heißt, di« Hahns hätten unser Fräulein gern für d«n zweiten Sohn, Herrn Viktor, und es wär« ja auch hübsch, wenn Fräulein Melitta und Fanny Schwägerinnen würden." „Ist das alles oder kommt noch ein anderer in Frage?" .Ja," sagte Gustav, „es scheint fast so. Da ist eben noch der Herr Dietert, von Wechsler >k Co." „Der Sohn vom Senator?" „Ach, Herr Tschuschner erinnern ihn wohl noch? Er war einmal zu Tisch hier mit dem jungen Wernin gen." „Ganz recht und wo ist der junge Werningen?" „Verschollen, Herr Tschuschner. Er lief fort man fragt da nicht gern«. Es ist hart für die Eltern, st« hatt«« nur den ein«n. Herr Dietert ist jetzt auf Urlaub hier; er ist sonst in Ran goon. Das ist ein Staatsmensch ge worden; Herr Tschuschner wird auch sein« Freud« an ihm haben." „Und der, heißt es, bemüht sich um meine Tochter?" „Das kann ich nicht sagen, ab«r sie sind viel zusammen gewesen in dieser Zeit. Den ganzen Polter abend haben die beiden fast ganz al lein eingerichtet." Anderthalb Stunden später betrat Tschuschner da« helle, blumenge schmückie Treppenhaus bei Kämpss. Ein Diener eilte dem späten Gast entgegen. „Die Ausführungen sind schon im Gange, und hinten steht alles dicht gedrängt," sagte er, „aber ich werde die Seitenthür öffnen; der Herr Se nator wird zwar hinter Topfgewäch fen sitzen, kann jedoch von da auS alles übersehen." Tschuschner ließ sich nieder und be trachtete, wohl v«rbora«n, di« glän zende Gesellschaft und das d«r Bühn« gegenübersitzende Brautpaar. Von dem kleinen Stücke verstand er nicht viel. In dem Hauptspieler er kannte -r nach der Beschreibung des alten Bustav unschwer den jungen Dietert, txr einen Krämer vorstellt«, bei dem die Einkäufe zum Hochzeits mahl gemacht wurden. WaS er saate, schien witzige Anspielungen zu ent halten, denn im Saal folgte ein Hei terkeitsausbruch nach dem anderen. Ali nach d«m Schluss« des Stückes der Borhang sich wieder hob, hing an der Seite der kleinen Bühne ein» Tafel mit der Aufschrift: „Ort der Handlung: Fannys Gärtchen." Di« Musik spielte da» Kinderli«d: „Ku ckuck! Kuckuck ruft aus dem Wald." Währenddessen kam mit »eine» Schritten und gesenktem Köpfchen «in Veilchen aus der Kulisse, sah sich scheu um und duckte sich unter seine Blätter; gleich darauf noch eins; dann folgten, mit feinen silbernen Glocken läutend, ein Paar Schnee glZckchen, hierauf Fli«d«r vs> Gold r«g«n Hand in Hand und andere mehr. Kinder kamen als Maßliebchen gesprungen und drehten sich im Rin gelreihen. Dann schwieg di« Musik, und die Blumen begannen zu klagen, daß sie nun umsonst hier blühen müßten, denn die schönste und liebste der Schwestern zöge fort in ein frem des Land, und jede Strophe schloß halb gesprochenen Kehrreim/ „Fehlest beim Tanz«, F«hlst beim Gekose, Fe^ie^d^'Ros^"^ und dem rosa Kopftuch, auf einer in dischen Pfeif« spielend. Halb in ge brochenem Deutsch, halb in dem in Indien üblichen Pigeon-Englisch er klärte er, ein Zauberer zu sein, ließ zähn« ausgebrochen seien, macht« Münzen unt«r Thonnäpschen ver schwinden und betheuerte, noch ganz andere Dinge zu lönnen. Di« Blumen all«, die hier stünden, so reizend sie auch schien«n, wären bleich und matt gegen ihr« Schwestern im fernen Osten, und wenn die Herrin erlaubte, so würde er die schönst« d«r dortigtn Blum«n h«rzaub«rn, dt« heilige Tem pelblum«, die „Pagodaflower". Fanny nickte. Der Gaukler blies nun aus seiner Schalmei und beschrieb be schwörende Kreise in d«r Luft. „Jetzt!" sagte er, „jetzt! Still, sie Hintergrund kam langsamen Schrit tes, in halbdurchsichtigen gelblichen Gewändern, mit nachschleppendem Schleier, das dunkle Haar gelöst, die fünf zurllckg«bogenen Zacken einer großen gelbröthlichen Blüthe auf dem Haupte, mit geschlossenen Augen wie Gaukler, zog auS seinem Sack ein glänzendes Banjo und schlug ein paar Töne an. Die Pagodablum« öffnet« di« Augen, die infolge vo» braunen Strich«n unter den Lidern und sah sich verständnißlos um. Nun pfiff d«r Gaukler eine spanische Me lodie und begleitet« sich dazu auf dem Banjo. Die Pagodablum« bewegt« sich j«tzt in der Art, wie Jndierinnen tan zen, nur mit dem Oberkörper und den Armen, die Hände auswärts haltend. D«r Zaub«rer berührte sie schließlich mit dem Stab«. „Sprich," sagt« er, „begrüß« die Memsab!" Da trat sie mit gekreuzten Armen vor und flü sterte einige Worte auf Hindostanisch, „Deutsch!" gebot der Gaukler, und mit ruhiger, klangvoller Stimme brachte sie die Grüße der fernen Heimath unter den Palmen und den Blumenj die der Herrin harrten 1 glänzend wären sie und glühend und leuchtend, aber reizender als all« würde zwischen ihnen die deutsch« Rose sein, an Zartheit, Frische und an süßem Duft. „Herrlich!" rief der Gaukler, „du hast wahr gesprochen!" Dabei stimmte «r «ine lustig« Me lodi« an, die Musik fiel ein, die Blu men tanzten in allerlei Verschlingun gen in der Mitte al> si« einen feinen indischen Schlei«: von d«r Schulter und warf ihn Fanny zu. Der Gaukler schloß mit einem vollen Tschuschner war in einem seltsa, m«n inneren Widerstreit dem Spiele gefolgt. Er hatte Melitta als Kind verlassen und natürlich erwartet, si« würde nun ganz ihrer Mutter glei chen, deren Reiz fiir ihn in einer ei genthümlichen Herbheit, einer Ari schüchternen Zartheit bestanden hatte; und nun hatte si« vor ihm gestanden, aber so fremdartig und mit einer sol chen Ruh« und Sicherheit, daß ihNl war, als befände er sich nicht seinem regt, als Dietert zufällig zur Seit« blickte, Herrn Tschuschner voll inj „Fräulein Melitta! Da ist ja Ihr Vater!" te, während ein glückliches Lächeln um ihre Lippen spielt« und ihre Ali cen feucht waren und sie nach den er „Ja, Du bist es! Du bist es noch!" dert, Papa? In d«m Alter, weißt Du! Aber Du wirst mich schon wiederfinden, vielleicht mehr als Dir lieb sein wird." Herrn Neffe Robert und seine Frau Konstanz«, die Hahns, all« die nächsten Freund«, das Braut, paar; man umgab den Heimgekehrten in froher Begrüßung. Fanny hob sich auf die Fußspitzen, bot ihm d«n Mund und nannte ihn Onkel und Du, als wäre er gestern fortgegangen. „Das setzt dem ganzen Fest noch die Krone auf! Das ist zu herrlich!" jubelte sie. „Nicht wahr, Albert?" „Mein Sohn Viktor," beeilte sich schüttelt« ihm kardial die Hand. „Der beruhigt. Noch saß man beim Abendbrot, Melitta zu: „Darf ich bitten!" „Wäre es Dir nicht lieber, jetzt nach Hause zu fahren, Papa?" fragte Melitta. „Im Gegentheil, «S gefällt mir hier sehr gut. Weshalb wolltest Du mich um das Vergnügen bringen. Euch tanzen zu sehen?" „Wir werden uns die größte Mühe geben, Sie zufrieden zu stellen, Herr Tschuschner," versicherte Dietert. Der Vater suchte sich nun einen er zusrieden In der Sicherheit erhoffte» Glückes, tanzten sie dahin. „Unsere lieben Kinder sehen doch kann man Sie beneiden." „Na, si« ist ja so ziemlich gera then." „Und die Pagode, die sie auf d«w Kopf« hat, steht ihr bezaubernd. Ich habe ja leider nur die zwei großen Jungen. Der Aeltcsie ist schon seit zwei Jahren bei Reese rathen, und lang« Verlobungen sind mir ein Greu«l. Also für d«n Augen blick kann noch von nichts die Rede > f«in. Dazu kommt, daß ich «in« Be > dingung an m«in«n Schwiegersohn st«lle, dl« Si« wohl billig finden w«r -! d«n. Meiner Ansicht nach muß der Mann so viel haben, daß er die Frau erhalten kann; nachher kann die Frau dazu bringen, soviel sie mag, j« mehr, j« btsser. DaS verlange ich also auch von Jhn«n. S«h«n Si« zu, daß Si« «in« auskömmlich« St«llung bekom men, dann kommen Sie witder. Ist auch Melitta dann desselben Sinnes, dann sollen Si« sie haben." Dietert konnte seinen Schrecken nicht verbergen. „Si« haben gewiß al les Recht, Ihre Bedingung«!, zu stel len, Herr Tschuschner aber in mei nem Fall« bedenken Si«, ich muß fort." „DaS ist mir gerad« s«hr ange nehm. Solch ein Hin- und Herziehen ist nichts für die Dauer. Ich hätt« sonst mit meiner Tocht«r fortgehen müssen, und das wär« mir w«gen der Verhältnisse hier Im Haus« sehr schw«r geworden." „Schreiben Si« an mich, soviel Sie wollen, lieber Dietert," sagte Tschuschner artig, „auch an die Tante unten, w«nn Si« das erleiStern SI« nicht. Meine Tocht«r soll frei sein, ganz fr«i" „Das ist hart, H«rr Tschuschner. zu bringen; ich muh wart«n, bis ich b«förd«rt nxrde; währenddessen kön nen ander« kommen und mich aus d«m Felde schlagen." (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. Hasen - Steaks. Von einem möglichst frischen Hasenrücken löst man jene, lauwarme Butter legt und im lauwarmen Ofen stehen läßt. Inzwi schen stößt man das Gerippe im Mör ser, dämpft es nebst einer zerschnitte nen Zwiebel und einer zerschnittenen Mohrrübe in etwas zerlassenem Speck durch, gießt ein wenig Essig dazu, ftreicht di« Masse durch ein Sieb und läßt sie mit einigen Morchilscheiben ein Weilchen durchlochen. Nun brät man die Steaks aus raschem Feuer gar und - Charlotte. —» Man brüht und schält schöne reise Pflaumen (etwa R 1 Pfund), entlernt sie, schwenlt sie mit Zucker und etwas Zimmt etwa 10 Minuten in Butter über dem Feuer. Dann legt man ein« Porzellanform, die man sehr fett ausgebuttert hat, ringsum mit Semmelscheiben auS, füllt die Pflaumen darüber und deckt sie wieder mit Semmelscheiben zu, die mit Butterslöckchen bestreut werden, und läßt das Ganze eine halbeStund« Im heißen Rohr backen. Die Char lotte wird gestürzt aufgetragen. Man lassen« Butter tauchen, dann braucht die Form nicht ausgebuttert zu wer den. FranzösischerPfesferku chen. Man verrührt über dem F«u«r Pfund Syrup und Pfund fri sche Butter. Nach und nach thut man Schrote Vanille, einen Löffel Cog nac, Vs Unze gestoßen«« Zimmt, >/z Unze Ingwer, 1 Unze lleingeschmtte nes Citronat und landirte Pomeran zenschale nebst etwas Salz dazu. Nachdem er abgekühlt ist, wird der T«ig mit feinem Mehl zu einer festen Mass« vermischt, zu runden Kuch«n ausgestochen und b«i mäßiger Hitze gebacken. Gemüse - Salat. Man kocht gleiche Mengen von kleinen Karotten, Schnittbohnen, Spargeltöpfen und Kartoffeln ab, auch halb so viel mit einem »einen Gemüs«bohr«r ausgesto chene Ober-, Kohl- und Wass«rrüb«n und läßt dies«lb«n aus einem Sieb gut abtropfen. Dies alles kann man ebenso aus Büchsen nehmen. Nun ordnet man die Gemüse in einzelnen Gruppen in einer Salatschüssel und setzt einen Kopf recht weich gekochten Blumenkohl in die Mitte. Nun rührt man eine Sauce aus IL Eßlöffel voll feinem Oel, 2 Eßlöffel voll Essig, 1 Theelöffel voll englisch«! Anschovis sauc« oder Vs Theelöffel voll Anscho fügt Salz, Pfeffer und ganz wenig Sayenn«pfeffer hinzu und schüttet die sen Beiquß nach gutem Rühren über die Gemüse. Man rührt die Sauce in einer Schüssel, die mit einer Zeh« Knoblauch ausgerieben worden war. Panirt« Schweinszun ge n. Man kocht in einem nicht zu großen Topf mehrer« friicheSchweinS zungen in Wasser mit Wurzeln, Lor beerblättern, Kräutern und Salz voll ständig weich und fügt auch etwa» Citron«nfaft oder etwas gewöhnlichen Weißwein hinzu. Hierauf zieht man die Haut ab, ivendet die Zungen in zerrührten Eiern und fein gerieben«r S«mmel und bratet sie schön hellgelb in Butter. Man giebt sie als Beilage zu jungen G«müsen. Pfälzische Kartoss«lku ch«n. V 2 Pfund Mehl, 1 Pfund Milch, 2 Eier und etwas Salz wer den zu einem Teig verrührt. Dann schält man 2 bis 3 Pfund Kartoffeln, wäscht sie gut und reibt sie direkt in den Teig und verrührt alles gut. In einer Bratpfanne, deren Boden voll ständig mit Schweineschmalz bedeckt ist, läßt man den Teig von beiden Seiten bei guter Hitze schön hellbraun bocken. Schmorbraten. Man nimmt 4 Pfund Rindfleisch von Croß Ribs (Obtrarmstück), reibt es mit Salz und Pfeffer ein, stellt eine Kasserolle mit V 2 Pfund feingeschnittenem Rin derfett über das Feuer, läßt es hell braun werden, gibt das Fleisch hin ein und läßt es von allen Seiten Farbe n«hmen, gibt 1 Pint kochendes Wasser, 2 Zwiebeln, 1 Wurzel und ein kleines Stück Knoblauch hinzu, deckt di« Kasstroll« fest zu, stellt sie in einen mitt«lheiß«n Of«n und läßt das Fl«isch Stunden backen. Kurz vor dem Anrichten legt man das Fleisch auf «ine Schüssel, befreit di« Sauc« von alltm F«tt, mischt 1 Eßlöffel Cornstiirk« mit «in nxnig kaltem Wasser, gibt es zu der Sauce, läßt unter Rühren einige Minuten lochen, gibt 1 Tasse lochendes Wasser hinzu und läßt das Ganze zu einer sämigen Sauce verkochen, wenn zu dick, passirt Milch-Gelee. 1 Pint Milch kocht man mit Pfund Zucker und einer Prise Sali auf. Man läßt die Milch völlig kalt werden. Inzwischen löst man U Unzen Iveiße Gelatine in Saft, gibt «in halbes Glas Rothwein wird zusammengerührt, die Masse wird in Gläser gefüllt und erstarren gelassen. Kleines Backwerk wird da zu gegeben.