Der falsche Schlüssel. „..Aber Emil, wenn Du auch nur «ine Weile weggerufen wurdest wie konntest Du da dem jungen Mann den Kassaschlüssel zur Ausbe „Jch wollt' ihm nur e' bischen schmeicheln! . . . Meinst De wirklich, daß ich ihm hab' gegeben den Kassaschlüssel??!" Ein neues Delirium. »Warum wollen Sie denn Ihr Möd lich zu sein!" „Reinlich ist gar lein Wort dafür! Die wäscht den Wahnsinn!" Prinzi». W'S Toch t er de« Hau se s (zur Köchin): „Nani, Ihnen kann Man doch etwas anvertrauen! , . . Wissen Sie, was unglückliche Lieb« ist?" Herzenswunsch. In der Volksschule ist der Nachmittag wegen großer Hitze freigegeben worden, da terricht wie sonst. „Weischt", sagt einer von ihnen auf dein Schulwege, „mer sollten halt au an dicke Direktor habe, der ordentli schwitze thät na wär'S annersch!" Nothwendige Folge. Max: „Mama, was steht in dem Te legramm, welches Du eben erhalten KnirpS, bist Onkel geworden!" Max (sich in die Brust werfend): „Dann werd ich auch bald angepumpt wer» Fatal. „Warum sagen denn die Leut' alle „Herr Förster", wo er ist?" „Weil'S ihm Niemand Fatale Zerstreutheit. unter Ihrem Bett versteckten Gauner entdeckt?" „Ach, der Kerl hatte ja aus Zerstreutheit seine Stiefel vor die Thür gestellt!" Wir der Wolf in die Hürde brach... Ganz Jenkins Flat hielt sich für außerordentlich duldsam. Jenkins Flat war auch duldsam. Nur wenn Jemand sich «in ganz klein wenig an ders gab, als es Sitte. Gebrauch und Gewohnheit in Jenkins Flut verlang ten, dann hörte die Duldsamkeit schleunigst auf. Nun geht es schließ lich total civilisirten Menschen, die sich schrecklich entrüsten würden, mit den Goldgräbern von Jenkins Flat ver glichen zu werden, genau ebenso. Ja, ich könnte Ihnen da Beispiele erzäh len von Leuten, die Duldsamkeit, Moral und Nächstenliebe von Amts wegen gepachtet haben. Aber das ist eine andere Geschichte Der Spektakel fing eigentlich schon droben bei des alten Jim Hütte an, die am Thalrand lag, Meilen und Meilen von grellem, dunlelgelb«m Arizonasand mit vereinzelten Bü scheln harten Wüstengrascs und win zigen verkümmerten Kakteen konnte Es war an einem glühend heißen Nachmittag. Der alte Jim sonnte sich vor seiner Hütte und wunderte sich ungeheuer, wer wohl der Reiter mußte d«r Reiter ein Fremder sein, spekulirte Jim. D«r Alte grinste bei dein Gedanken. Jenkins Flat bildete nämlich sozusagen eine große Familie. digen, aber unsäglich zähen Neugier, wie sie nur westlich vom Mississippi zu finden ist, läßt kein Auge von ihm „Heiliger Moses, heiliger Moses!" „Charley! Tom! Kommt 'raus! Das Kleeblatt lief vor die Hütte and all« drei blieben erstaunt stehen. „Jetzt will ich aber verd... sein!" sagte Charley. Dieser etwas derbe Ausruf gab di« Gefühle des Klee- An dem Pferd war nichts Merk würdiges. Ein zäher, langbeiniger, struppiger Pony. Auch das Sattel zeug, jene Kreuzung zwischen texani allright. Aber der Reiter! mit lachenden Augen. Auch das scha det nichts. aussah, als wäre er eben erst gekauft worden. Zweitens ein blendend wei ßes, frisch gestärktes Hemd. Drittens einen fünf Zoll hohen Stehkragen. Und viertens «ine Art Sportanzug Dergleichen war noch niemals dage wesen in Jenkins Flat. „Ein Cir kus, ein richtiger Cirkus!" brummt« sagte der Reiter. „Dies ist Jenkins Flat. nicht wahr? Wo ist denn das Hotel?" Das Kleeblatt starrte ihn mit wachsendem Erstaunen an. „Dort lich der Alte. „Bill's Saloon. Wenn die Jnngens all« fort sind, läßt er Euch vielleicht hinter der Bar schla fen!" „Ich danke verbindlichst," sagt« der Reiter, lüftete den Panama und trabt« (trabte!) zum Thal hinunter. welchem Narrenhaus der davongelau fen ist!" sprach d«r Alte weise zu sei nen Söhnen. „So, jetzt geh' ich Hin 's ist 'waS los!" Unduldsamkeit. kam über J«nkms Mite, der Jrländer, fing an: „Oh holla - eh Mister, wo habt Ihr benswürdig, „Sie scheinen gut auf gelegt zu sein. Meine Frau Mama ist in New Jork. Wo ist denn die Ihrige? Sie könnten sie so gut ge brauchen zum Hosenslicken, wissen Sie!" lich die Basis zu verlieren drohten, Jenkins Flat nicht. Wer in Jenkins Flat fünf Zoll hohe Kragen tragen „Ich rechne, 's ist ein Pfarrer/ verkleideter Chinamann ist es, der bei uns in Jenkins Flat eine Wäscherei und Feinbügelei errichten will!" Andere Witzbolde fanden Der den sei vor lauter Gewürgtsein. Man fragt« ihn nach der Adresse seines Schneiders. Man erkundigte sich, ob nicht gerade zu verachten war, daran dachte kein Mensch.... Unduldsam keit macht blind. Die Sehenswürdigkeit wollte sich liche Bürger von Jenkins Flat (sieb zehn Männer und sechs Hunde) wa patriotische Begeisterung. Die Spitz buben von Jenkins Flat b«trog«n sich zwar auch g«g«nseitig gerne, aber et licher Sicherheit schon von vornherein Verlorenen, ein fremdes Huhn zu rupfen, das war entzückend! Alles wollte spielen. Die vier Glücklich««, die an der Partie theilnehmen sollten, mußten ausgeloost werden. Und ganz Jenkins Flat stand grinsend um d«n Das Spiel begann. Das Spiel! Es war «in merk würdiges Spiel ein Spiel zwi- Fremde stellte die Maus dar. Die vier Mitspieler operirten unter des alten Jim Leitung selbstverständlich gemeinsam. Daß sie die Rückseiten der Karten ebenso gut kannten wie die Vorderseiten, braucht kaum beson ders betont zu werden. Daß vier Kniepaar« sich die gegenseitigen Kar ten ihrer Besitzer durch einen genau Bis das große Spiel kam. Dieses Spiel nämlich sollte den stark. glänzten über di« famosen Karten. Nun fing das Wetten an. Die anderen drei Spitzbuben halfen ge- Zwanzigdollar - Goldstücken auf dem Tisch Auch der Fremde schien gar nicht genug bekommen zu können. Immer wieder .steigerte" er. Wi« aut es doch war, dachte sich der alte Jim, daß er sich vorhin noch schnell fünfhundert Dollars von Bill, dem Wirth, geborgt hatte, um gewappnet zu sein gegen solche Wetten. Es war ja eine todtsichere Sache ein gut' Ding. DaS Spiel sei doch «in bißch«n hoch, h«m«rkte d«r Fremde, und ei nlach« ihn nervös, Zuschauer hinter seinem Rücken zu wissen. Da ver fügt« sich J«nkinS Flat grinsend hin ter die Stühle der anderen Spieler. Eintausendsiebenhundert Dollars lagen in Wetten auf dein Tisch. waltigen Satz sprang der Fremde, der Unschuldige, das Opfetlamm auf. mächtige Revolver glänzten in die Mündungen über die verblüfften Männer von Jenkins Flat gleiten. „Hände hoch!" schrie er. „Hände hoch, Ihr Lumpen, oder ich pump' Euch voll Blei. Hände hoch!" Und ganz Jenkins Flat streckte ge- Das arme Opferlamm aber steckt« d«n einen Revolver in die Tasche und heimste mit der freien Hand ruhig und gelassen sämmtliches Geld «in, das auf dem Tische lag, während er in ganz gemüthlichem Ton den gab: . gehend, zur Thür hinaus" Kein Mensch wagte es, sich zu mucksen. Ein Stampfen von Pserdehusen ein gellender Jubelschrei !i —ih!"'^^ die mehr von Poker verstünden als die Männer von Jenkins Flat. Aber an d«m Begräbniß bin ich dann nicht schuld. Ich habe Sie ge warnt Die Automobilist!«. Lucie Delarue-Marbras entwirft im Pariser „Journal" eine geistreiche Skizze der Automobilistin. Die Frauen, die früher mit den Kleinig keiten des Haushaltes sich herumschlu gen, über Dienstmädchen klatschten, Handarbeiten machten, sind heute wandelt. Mit fieberhafter Span nung studiren sie die Generalstabs karten und werfen mit Fachausdru cken um sich, die nur der Eingeweihte versteht. Die Damen, die sich im Automobil spazieren fahren lassen Winke ünd Anweisungen. Sie sind Pferde!", als die Pferde sich gehörig sie nutzen nichts, aber sie dienen zum Amüsement, zur Verzierung. Sie sind der Schmuck des Automobils sam. In ihren Unterhaltungen be schäftigen sie sich mit Vorliebe mit den erschreckten Radfahrern und Bauern und den überfahrenen Gän sen, Hühnern und Hunden. So hat das Automobil einen Typ der Frau geschaffen, und doch im Grunde bleibt'S dasselbe: Schmuck d«S Autos wie des Lebens. Zerstreut. Professor Dus ler verbrachte einen Abend im Hause eines Freundes. Als er gehen wollte, regnete es stark. Die Gastgeberin bat ihn daher, die Nacht im Hause zu verbringen, was er auch dankend annahm. Plötzlich aber war der Gast verschwunden, ohne daß Jemand sein Fortgehen bemerkt hatte. Schon wollte man zu Bett gehen, als der Professor wieder eintrat, naß wie eine Katze. Er war nach Hause gegangen und hatte sich sein Nachthemd geholt! „Gnädiges Fräulein haben sich schon wieder di« Müh« gemacht, ein Paket Noten mitzubringen wie an den drei früheren GesellschastSabenden, an welchen immer der Klavierschlüssel verlegt war. Leider hat er sich bis jetzt „Macht nichts! Ich hab« mir zur Sich«rh«it einige Dietrich« mitge — In der Falle. „Wie gesagt, Herr Kommerzienrath, ich sehe durch aus nicht auf Vermögen, ich liebe Ihre Tochter nur um ihrer Sanft muth willen." „Dann Heirathen Sie lieber meine Nichte, die hat gar g-r." Ihr Maystab. Frau (zur neuen Köchin): „Kön wie Militärmusik!" Deplacirt. „Hörst Du denn nicht, daß Deine Braut ganz falsch singt?" „Lieber Freund, Du weißt doch, die Liebe ist blind." Machtder Gewohnheit. anmachen?" Ei» gute» Mittel. „Sagen Tie mtr doch, bitte, liebe ,Hm sehr einfach —: Nichts!" Der Unzufriedene. Dein Weib zu schelten? Sie ist doch so fleißig und brav!" Wirth: „Hat sich . „WaS sehe ich, da geht ja di« Frau Professor allein; dabei erzählt sie ikk-^ ausgeht!" „Ach, waS Sie denken, der ist ja nur von der Seite nicht zu sehen!! " Gemüthlich. chen bestellt hat, zum Wirth): das ist doch eine Unart, daß Sie erst aus der Flasche trinken und dann mir Wirth: „Na, ich muß doch kosten, hab'.'" Gast: „Aber, Herr Wirth, der Wein theuer!" Wirth: „Zu theuer, sagen Sie? Wissen Sie, wie viel ich bei jeder Flasche zusetze?" Gast: „Ja wohl ein Viertelliter Wasser!" schon wiedermal den Schirm vergis — Zur Ausfüllung. Rich ter: „Zum Dank dafür, daß Ihnen der Schlächtermeister einen alten An» Diener (bei «inem jungverheira theten Ehepaar): „Heut' hat der Herr zum ersten Mal g'merkt, daß ich von seinen Cigarren mitrauch« die Flitterwochen sind also j»tzt vorbei!"