DernrmeNiM. Roman von Ossi? Schubii. (8. Fortsetzung.) dich mit dem Postzug abzuholen!" Pips lächelt unwillkürlich. Dann Nicki die Hand auf die Schulter le daß du die Mutter deiner Kinder mitführst, Drewinsly! Apropos, Pips, hast du dein Testament ge den Lippen, auf der Zunge! Dieser Druck auf der Brust! Nicht einmal Nicki schellt. „Vorfahren!" Sein fest, daß sein Lieblingspferd ein ge schwollenes Knie habe. Der Graf, dessen Anhänglichkeit an seine Pferde Better auf der Bahn treffen, der hat schaftlichen Wohnzimmers bemerlt cr die Börse seines Vetters auf dessen Nachttisch. „Herr Gott, Pips muß die auch lein Geld bei sich hätte." Er Blick aus die Uhr. Es ist allerhöchste Zeit. In athemloser Eile stürzt er die Treppe hinunter, schwingt sich auf „Haben Sie Prinz Derzheim gese hen?" fragt« Nicki den Portier. „Ja. Herr Graf, dort im ersten Coupö." Er will in das Coup«?: es ist zu weit und nicht mehr vor Abfahrt des mittelt auf den Regen und Sturm der letzten Tage gefolgt ist, lehnt er sich in die rothen Polster zurück. Derzheim hatte richtig den Zug versäumt. Aber nicht aus den von Nicki vermutheten Gründen. Trotz seiner anerkannt gemeingefährlichen Fahrerei hatte ihn Drewinsky nicht in einen Graben hineinlutschirt. Er hatte nur zu viel Zeit verloren mit dem Abschiednehmen bei Wildstein. Diesmal war der langmiithige Pips wüthend. Er hatte sich auf den Derz heimschen Ball gefreut und Nicki be aufsichtigen wollen. Zu guter Letzt zur Verschärfung seiner schlechten Laune bei. Das Ding hatte zwar, wie er sich genau erinnerte, nur war «in Andenken seiner verstorben» H>k»tter. In einer Ecke stand in Gold gedruckt «in Faksimile ihrer Hand schrift: ,M»ma", und das machte ihm D«r Rückkehr seines Herrn nicht ge wärtig, hatte es sich der Privatdiener dort bequem gemacht. Ohn« Rock, nur in H«mdsärm«ln saß er auf einem niedrigen Schemel, putzte mit Eifer und englischem Creme an einem lack letxrnen Reiterstiefel, den er über die Hand bis über die Ellbogen aufgezo gen hatte, und pfiff dabei aus Her zenslust das Fiakerlied. Beim An blick des Prinzen ließ er vor Schrecken den Stiefel fallen und stolperte üb«r den dreib«inigen Schemel, den er beim Aufspringen umgeworfen hatte. Derz heim fragte ihn gutmüthig lächelnd, ob er sein Portemonnaie nicht gesehen hätte. Ohne sich zu besinnen, erwiderte der Bursche: „Zu dienen, Durchlaucht, auf dem Nachtkasten." Er eilte, es zu holen. Da er es na türlich nicht fand, konnte «r sich di« Sache nicht erklären. „D«r Herr Bau fcher hat es vielleicht aufgehoben," „So, d«r Bauscher!" Ebenso wie Derzheim in des Burschen Ehrlichkeit unbegrenztes Vertrauen setzte, hielt er den Kammerdiener jedes Dieb stahls für fähig. Ein abgeschliffener, mehrerer Spra chen kundiger Diener, war er ihm von einem Wiener Vetter empfohlen worden. Derzheim konnte ihn nicht leiden und hatte ihm vor vierzehn Tagen gekündigt. Seitdem zeigte der Diener sich kaum in d«r Wohnung sei« n«s H«rrn. Auch jetzt mußte er erst aus «inem benachbarten Wirthshaus geholt werden. Als der Prinz ihn etwas her risch fragte, wo das Portemonnaie hingerathen sei, zuckte er die Achseln und erklärt«: „Kann l«id«r ktin« Aus kunft geben, Durchlaucht!" „Sie Haben's nicht aufgehoben?" „Durchlaucht, wenn ich nicht noch bis zum Ersten in Durchlauchts Dien sten stehen möchte, würde ich sagen: welche Zumuthung!" Dann die recht« Hand an d«r Hosen» naht und drei Finger der linken zwi schen seinen Westenlnöpsen, erklärte er: „Wenn ich einen Brief auf d«m Nacht tisch von Durchlaucht gesehen hätte, so hätt« ich ihn ausb«wahrt. Aber fremdes G«ld rühre ich nicht an!" Zimmix gewesen sein könnte?" „Niemand als der Herr Graf Sen senberg." schettenknLpfe, Bauscher?" Wenn niemand in der Wohnung ge wesen sei als Bauscher und der Bursch, müßten die Sachen der beiden durch sucht werden. Vor allem forderte er bcid« auf, ihr« Tasckxn umzukehren. Aus den Taschen d«s Bursch«» siel ein Taschenmesser, ein Stück Bindfaden, ein paar Brotrinden, die er sich für die Pferd« aufgehoben hatt«, und mehrere Kreuzer. Die Taschen Vauschcrs ent hielten ein Portemonnaie, das sein Ei ' ich ' > Tuck. „Sensationell war bei der ganzen > As'äre nichts als die Unverschämtkeil > des Bauscher," grollte der Prinz. »Um zwanzig Gulden drin." „Was du sagst, nur zwanzig Gul den," verwundert« sich Drewinsly, für einen Dieb?" Da fuhr Derzheim auf. „Ich hab« mein Cigarrenetui in seiner Hosenta aus seiner Partie Ecartö heraus Bo huslav Derzheim. „Ach, «r sagt«, der Pipsl sei wll mitgetheilt hatte. „Ach, was weiß ich," grollte Pips. das Halbe Offizierskorps zog noch den selben Abend Erkundigungen ein. Und es verging kein« halbe Stunde, eh« nicht dies selbige Offizierskorps'über die Art der aber unvor „Txr Drewinsky wird springen," sagte den Abend der Freiwillige Kra mer zu dem Leutnant Mores, wäh rend er mit ihm über den großen, stil len Ringplatz der Brücke zuschritt, hin ter der seine Wohnung gelegen war. Die kleinfenstrigen, ungleich«» Häuser der Provinzstadt ragten verschlafen in den Sternhimmel, an dem der Boll mond stand, und warfen ihre Schatten auf das unebene Pflaster. Als beide Kameraden die Brücke erreicht hatten, erweiterte sich das Bild. Die blühenden Gärten an den Ufern schimmerte» weiß und ebenso der Schaum des Wassers dort, wo sich der Strom gegen das hemmende Wehr stieß. Aber kaum hatte er dos Wehr hinter sich, so glitt er wieder still und dunkel, glänz- und fast lautlos dahin. „Einer von beiden muß springen!" berichtigte d«r Leutnant Mares, „ent weder Drewinsly oder Sensenberg." „Schad«!" „Um Drewinsky?" „Nein, um Sensenberg!" „Du glaubst doch nicht am Ende wirklich, daß er das Portemonnaie ge nommen hat?" sagte Kramer. Er sagte es eigentlich nicht, er flüsterte es nur bellommen. „Genommen? Daß Sensenberg «in Portemonnaie mit zwanzig Gulden stiehlt!" „Um Gottes willen!" unterbrach ihn Kramer. „Was soll ich für ein Wort finden? und von seinem Vetter, der jeden Au genblick bereit ist, ihm Tausend« zu borgen so etwas zu vermuthen, ist einfach lächerlich. Aber ich bin einfach überzeugt, daß er's eingesteckt hat weil er kein Geld hatte, um auf der Bahn zu fahren, und Derzheim nicht zu Hause war!" „Aber so etwas thut man doch nicht!" „Einer, der die Welt und die Men schen kennt, der thut's nicht, aber neben all seiner Gescheidtheit und er ist ein begabter Bursch kenne ich keinen naiveren, unerfahreneren Menschen als Sensenberg." „Die Geschichte bricht ihm das Ge nick." „Hm!" meinte der andere, „das würde ich selbst glauben, wenn es sich nickt um einen so guten Freund Sen senberqs handelte, wie Derzheim es ist zwischen den beiden hat es kein Mein und Dein g«geben." »Ja, bis in die allerletzte Zeit. Aber du weißt, vor einige» Tagen hat sich die Nachricht verbreitet, Sensenberg babe seine Zuflucht zu einem Wuch«r«r nehmen müssen, w«il Pips es rundweg abgeschlagen hatte, ihm noch mehr Geld zu borgen —!" .Beklatsch!" „Denk ich auch! Aber daß Derzheim ihm in letzter Zeit ein paarmal ernst lich ins Gewissen geredet hat, ist That sach« und bekannt!" Kramer. „Vor sieben Uhr Morgens geht lein Zug nach Prag wo willst du ihn su chen? Und Drewinsly auf dem Ball. Ah!" Leutnant Mares stieß einen un geduldigen Fluch aus. „Wenn ich frü her gewußt hätte, um was sich's dreht, hätte ich dafür gesorgt, daß der Dre winsky ein zweites Mal die Bahn ver säumt." Jedenfalls hatte sich Drewinsky zu weit vorgewagt. Ihm wurde recht un heimlich zu Muthe auf dem Weg zu dem Fest. Er wußt« ganz gut, daß, dächligungen zu begründ«», seine Lage äußerst mißlich war. Ja, selbst wenn es ihm gelang. Nicki unschädlich zu Rllckzugsmöglichkeit zu überlegen. Rühren würden die Verwandten Nickis schließlich nicht an die Sache, leid«r nicht d«r Fall. Als «r nach «lf Uhr mit seiner Frau «intrat, war der Ball in vollem Gange, allen Ecken herumlehnte oder -stand, ließ Drewinsky nicht als Entschuldi gung gelten. Abtheil erster Klasse aus die Abfahrt stellt? Ueb«r dies«n Punkt hatt« er nicht das Ding v«rmißt und Lärm geschla gen hätte! Ach was! Pips mußte er rathen haben, wie die Sache zusam men hing, und würd« sich hüt«n, davon zu reden. Er hatte ja so viel Takt. Aber Sensenberg blieb unruhig. Er wußte, daß der Zufall ihm nicht mehr hold, daß er ein unzuverlässiger Bun „Wir sind gleich angelommen," sagte Drewinsly. Nicki fuhr auf und rieb sich die Au gen. „Ich bitte dich, kannst du mir nicht mit etwas Kleingeld aushelfen?" Noch halb im Schlaf griff Nicki in und murmelte „ja, es ist ganz ähnlich." .Merlwürdig!" sagte, sich de» Schnurrbart streichend, Drewinsly. Da fuhr Nicki auf. „Was meinst du Hause kann!" Worauf Drewinsky langsam und deutlich: „Mein lieber Sensenberg, es Im selben Augenblick hielt d«r Zug. Eine halbe Stunde später stand «r ne b«n dem Bett seines Vetters und rüt „Pips Pips wach auf." '.Um Gottes willen, Nicki, was hast du?" schrie Nicki. Pips starrte d«n Vetter mit Augen an, in denen langsam das Bewußtsein genblick glauben konntest, daß ich —" „Wie sollt ich «twas etwas so Dummes etwas einfach Unmögli- G«sicht gegen die Wand. „Um Gottes Willen, Pips! Du stellt, sobald die Satisfaktionsfähigkei! armloser Spannung darauf Spartet es nützt nichts, daß er die „Iridis» kretion" seines Vetters gut heißt. Wa rum hat Sensenberg gelogen! Wenn er Rücksicht auf den Ruf des Regiments, Ab«r dir Ob«rst ist s«it einer Woch« in V«tt«r das Wort ab. Jetzt zeigt sich, ner Faden drin und kein schwächlicher. „Schweig, Pips!" ruft er, „du hast keine Schuld; du hast mir näher ge zum Aergsten kommen sollte!" „Nicki, sprich nicht so! Das kann ich nicht hören," rust Pips. Er ist neben ihm stehen geblieben und legt seine ner fürchterlichen Lage nur irgendwie zu behaupten, um ruhig den letzten Wöglichleiten und ihrem einzigen, an ständigen Ausiveg in die Augen zu se he». Der Prinz setzt sich rittlings auf einen Stuhl, den Kopf tief über die Lehne gebeugt. Nach einer Weile hebt schuld, ich bin schuld!" ruft er. „Es ist niemand schuld," erklär! Nicki sehr ruhig, „als das Schicksal und ich selbst!" „Das Schicksal meinetwegen, das will ich zugeb«n, aber du was hast alles gehört, was mir gehört!" „Ich durfte es doch nicht »«hmen, ohne dich zu fragen." „Nun, m«inetw«gen war's ein« Jn diskr«tion «ine Taktlosigkeit ein Manierfehler —" ehrwlzu erklä' p«rlen von der Stirn zu wischen. „Ehrlos," wiederholt Nicki mit mat ter Stimme und tromm«lt mit dem teuils. zumuthen! Wegen lumpiger zwanzig Guld«n! Es ist nicht auszud«nten!" „Pips, du hast recht, es ist nicht aus zudenken, daß irgendein Mensch aus keiner im Regiment hält «s für mög lich. Meiner Ansicht nach haben die Herren nur eins zu thun; einer dem Briefträger ist'S. Er bringt einen Brief von Lori, den Brief, den Nicki sich. Fast ist's,"als habe er alles Jnti- und liest. „Mein lieber Nickel kann ich Dir's ja sagen weil mir die ganze Zeit Dein liebes Bild vor den Augen stand. Nun hat das Schick- ""ch ne große Beruhigung daraus erwach sen. Ich weiß, was ich soll, was ich muß. Du kannst Dir gar nicht denken, wie befreiend das wirkt. lFortsctzung folgt.) schiffe? Sie sollte» lieber lenkbare Pferd« «finde»! Für d«e Ruqe. Ente auf italienische Art. in 2 —3 Obertassen leichter Brüh« nebst etwas Salz, Pfeffer, 1 Löffel zerschnittener Champignons, 2 Löf feln gehackter Petersilie und vier Schalotten weich gedünstet. Dann kochendes Wasser daran gegossen. Salz, etwas Pfeffer und ein ganz klein wenig Paprika dazu geschüttet Kartoffeln ausgezeichnet. Buttermilch - Pfannku chen zum Frühstück. Einen Tassenkopf voll Buttermilch, zwei ganze Eier, das Weiße zu Schnee ge schlagen. ein Löffel Brandy, Thee löffel Backsoda, etwas Zimmt und drei Tropfen Citronenöl rührt man Geschmack und gibt so viel Mehl da zu, daß es wie ein Eierkuchenteig mit Zucker. Kartoffel kl ößchen mit Schinken. Ouart gekocht« Kartoffeln werden, noch heiß, ge stampft und dann durch ein Sied gepreßt, mit einem Theelöffel frischer Butter, zwei Eßlöffeln voll dickem Schnee, vier Eidottern, einem Eßlöf fel voll feingewiegter grüner Petersilie, zwei Eßlöffeln voll ganz fein gewieg tem, roh«m Schinken, Salz und einer Prise Cayenne - Pfeffer nach G«- dieser muß zusammenhalten. Ist die Masse richtig fest, so sticht man mit einem scharfen Blechlöffel kleine läng liche Klößchen ab und backt sie in Backfett zu schöner, hellbrauner Farbe, worauf man sie abtropfen läßt und Roastbeef, Rinderfilet, Kalbs- oder Wildbraten sind diese Klößchen eine schöne Beigabt an Stelle de: üblichen Kartoffeln. Brot - Pudding. Alles ange sammelt« alte Brot gibt, auf nachfol gend« Weise bereitet, eine angenehme Speise für den Abendtisch. Man weicht am Tage vorher das alte Brot 1 Pfund Brot V- Pfund Pflaumen) ein. Am folgenden Morgen wäscht man das Brot aus dem Wasser her aus, s«tzt es mit wenig frischem Was ser (nur eben bedeckt darf es sein) zum Feuer und läßt es einige Minu ten langsam kochen. Alsdann wird diese Masse durch einen Durchschlag gerührt, wieder aufs Feuer gesetzt und gewürzt. Etwas Salz, Zucker, Citronenschale, sowie der Saft einer runter und verdickt das Gericht mit Eßlöffel Kornstärke, die mit et was Wasser glatt gerührt wurde. Nachdem alles gut durchgelocht ist, läßt man das Gericht erkalten. Man serviert es mit süßer Milch oder Rahm. Rindfleisch mit Gemüse. Man klopft ein saftiges Stück Rind fleisch gehörig und salzt es schwach. Dann zerläßt man etwas Butter in einer Kasserolle, giebt ein Viertel Pfund würfelig geschnittenen Speck und zwei würfelig geschnittene Zwie beln hinein, läßt alles etwas verlau fen, legt das Fleisch vazu und dün stet es unter öfterem Begießen lang sam gar. Nebenbei läßt man unge fähr 3—4 große, gelbe, gut geputzte, zerschnittene Karotten in etwas But ter nebst etwas Salz, 1 Messerspitze Zucker und ein Spitzglas Rothwein halbweich dampfen, giebt dann in nette Stücke geschnittenen Sellerie dem das Fleisch dunstet, läßt das Gemüse weich werden, aber nicht zer fallen und staubt etwas Mehl dar über. Die Sauce vom Fleisch rührt nöthig, mit wenig Salz nach und richtet das Gemüse auf einer Schüs sel rund um das zerschnittene Fleisch an.