Ter Icyte Pacific-Tceräubcr. mehr sagen, daß irgend eines der ' Weltmeere als solches von Rittern der Schwarzen Flagge, seien es weiße oder gelbe oder braune, unsicher ge sem Berus nachgehen, kommen nur als ganz ausnahmsweise örtliche Erschei nungen in Betracht und sind nur armselige Schindluderchen im Ver gleich zu den ehemaligen Schrecken der Meere. Aber als auf d«m Atlantischen Ocean schon lange das Piratenthum ein überwundener Standpunkt war (ausgenommen einen privilegirten Rest in Kriegslagen), gab es aus dem weiten Stillen Ocean mit seinen mancherlei wenig bekannten und aben teuerhasten Insel - Unterschlüpfen wenigstens im südlichen Theil noch einige recht beachtenswerthe Nachzügler dieser edlen Zunft. Der letzte bedeutend« dieser, und wohl ei ner d«r malerischsten und vielseitig sten Seeräuber aller Zeiten, wenn auch mehr listensinnig als tisenjresse risch, war Bully Hayes. Noch da« Jahr 1876 war von seinem Trei ben erfüllt, und wer weiß, wie lange er es noch in der einen oder anderen Form fortgesetzt hätte, wäre «r nicht zuletzt in der Auswahl seiner Mannschaft zu unvorsichtig gewor den! Seeräuber, Hochstapler, Schwin delspekulant, Sklavenverkäufer, Mis legentlich Wohlthäter und Retter: auf olle diese Titel hat er Anspruch er worben! In mancher Beziehung kann man ihn vielleicht einen Schin derhannes des Meeres nennen; ab«r er war ein mannigfaltigerer und len! Maat, und ihm verdanke ich alle Auskunft über dieses vielseitige Ge nie, welch« nicht in meine eigene Er- Ueber Bully Hayes' Herkunft läßt seiner Art, und das schon bald zwei Jahrzehnte ehe er sich in den Missio närspelz warf. Mit manchen erfolg- Hilfe, die ihnen sein langer Arm in Zeiten der Noth brachte. stete er das Aeußerste. auf beliebte Weise beiseite als „unge eignet für die Gesellschaft der Süd see". Er lud selbigen einfach mit Gin in das Vordertastell seines Schisses, wo er ihn Trübsal blasen ließ, bis er Deut s ch e i ch! Freilich, der Eines schönen od«r unschönen Ta ges strandete die Missionärsbarle „John Williams II.", welch« als Eingeborenen gar manches Mal un- Bord, und Bully Hayes ließ sie schloß die Luken und fuhr nach Ju stine „Gemeinde" als Arbeitskräfte an den Meistbietenden verkaufte! Dieses Geschäft blühte so lange, bis sowohl englische wie amerikanische Kriegsboote auf Bully Hayes Jagd machten. Aber sowohl der amerika- Eingeborenen so sest zu ihm gehalten hätten! Aber es ist sehr be helft sofort!" Um die Wette kamen Mer am Pier stand der Hilfszoll collector und wollt« das Kopfgeld ha fort wurden Boote zurückgesandt, um dasselbe vom Kapitän zu collectiren, aber der war mit seinem Schiff fort! Sobald wie möglich hotte er die Löcher, die er in den Schiffsboden gebohrt, wieder verstopft und sich schnellstens davongemacht. DaS war ein Stückchen, welches sich natürlich in derselben Gegend nur einmal ausführen ließ. Aber Hayes war unerschöpflich im Erfinden von lich Fuß des besten Bauholzes auf der Insel Ponape, brauchten aber Kapital, eine Dampf- Eine alte Shanghaier Firma, Glover, Dow <5: Co., lieferte das Mes. Hayes nahm die Sägemühle mit, fuhr aber feeland, wo wirklich werthvolles Bau holz wuchs. Er ließ Pease auf Po nape, um das sich rasch anhäufende In diese Zeit fällt mein erstes Zu tonnte. ' Mein Maat stellte mir den from men Herrn, sowie derselbe in Sicht stens dk Wohlthat des Zweifels zu. das Weitere. Natürlich erzählte Er hatte ein altes Boot d«S Ein- an, dingfest gemacht worden, und erst als die bereits auf dem Schiff Be findlichen dies sahen, seien sie, begün stigt von einem frischen Winde, da vongefahren. Diese Flüchtlinge er reichten, wie man später hörte, wohl behalten die Küste von Borneo. fand ich ihn mit dem Gefängnißdirek tor und feiner Familie auf der Ve randa sitzen und sich eifrig über re ligiöse Dinge unterhalten. Hayes wurde sowohl mit dem Direktor wie mit dem Gefängnißpriesler gut be freundet und ließ sich von Letzterem in den Schooß der römisch - katho lischen Kirche aufnehmen. Es konnte keinen eindrucksvolleren Büßer geben als ihn, zumal das Fie ber ihn arg mitgenommen hatte, und war, daß er sich nur noch durch seine ungewöhnlich hohe Gestalt und sei nen langen Bart erkennen ließ! Der alte Seeräuber, völlig mittellos, durch das Herz zu erweichen, dergeschlagen, und das Schiff „Whit- behandette Gattin war an Bord, um noch ein Abschiedsstündchen mit ihrem Ge spans zu verbringen. Werkstatt. ' Wollen Sie so freundlich feite gelehnt, auf die See starrte, ver- Schlag, daß er kopfüber in's Wasser stürzte. Wohl tauchte er wieder auf fluchend untergehen! So endete der letzte echte Pacific- Seeräuber. , „Usambara". „Verdächtig? Was willst Du da mit sagen, Guste?" Frau Lita, die erst seit zwei Mo- das Haussrauenszept«! fiihU. A bl'ck ' di E schon?!" entgegeneilte, sondern nur das heiße Gesichtchen aus der Küchenthür steckte. Lächelnd betrat der Doktor die geschrieixn?" murmelte der Sinnende, nachdem er die Zimmer durchschritten und in Frau Lita's Boudoir eingetre ten war. „Sie ist ossenbar dabei ge stört worden. Ah —" »Einzige Hortense! Ich kann der Versuchung nicht län ger widerstehen Du weißt, was ich meine! Heute Abend zwischen sieben und neun Uhr ist keine Stö rung zu befürchten. Oskar ist dann im Lehrerverein. Ach, Hortens«, es die Folgen nicht wären! Aber trotz dem...! Ich zähle die Stunden, bis Du mit Usambara!!!! hier bist, und —" und dann schwarz vor den Augen. Er tastete nach einem Halt; aber die Möbel schienen zu tanzen vor ihm und dazwischen ein paar Worte: hier bist." heute mit Eiermilchsuppe vorlieb! Ich hatte Kerbel-, Deine Lieblings suppe, gekocht, aber ein kleines Malheur damit." „So! Du hattest wohl wichtigere Dinge im Kopf?" Lita erröthete und sah verlegen zur Seite. „Uebrigens," fuhr der Sprecher nicht!" Mann: „Mein Gott. bist Du Freundin Hortense sie gewarnt hatte. „Du willst Dich mit dem Doktor Fo bach verloben?" hatte Hie seinerzeit hatte sie dgmals voll schelmischer Se „Du hast Aerger gehabt, gelt, Schatz? Laß Deine Lita ihn fortkllssen!" In der That. Laß das!" wehrte er „Vielleicht findest Du inzwischen an genehmere Gesellschaft, als ich Dir heute sein kann. Adieu!" er alle Rücksicht gegen seine junge Frau vergißt? O Gott, wie unglück lich bin ich! Hortense abschreiben? Es war um die achte Abendstunde, als Doktor Fobach gesenkten Blickes seiner Wohnung zuging. Der lange Wie ein Blitz aus heiterstem Himmel hatte die Entdeckung von Lita's Un treue ihn getroffen: seines Glaubens an ihre Liebe zu ihm und an ihren sittlichen Werth beraubt, stand er un vorbereitet dem Entsetzlichen gegen- Schlingel von Ausländern natürlich, die Lita's Mutter, eine Wittwe, in Penston hatte. Russen, Finnen, Spa nier, ja sogar «in Afrikaner war da runter; schon manches Mal hatten ihre dreisten Blicke auf Lita sein U>>- Und um eine« solchen Lassen wil- Und das End«? Ehescheidung! Ihm sträubten sichre Haare. Der ihm nichts übrig bleiben? als den Wanderstab in die Hand zu nehmen. O, diese Frauen! Und er hatte felsenfest geglaubt, Lita mit ihren siebzehn Jahren sei ein unbeschriebe nes Blatt eine rein« Sonne! Mit einem mühsam unterdrückten Oualschrei stand er vor dem Hause. Mit bebender Hand öffnete er die Thür wer weiß, ob nicht über ein kleines dieses Haus der Schauplatz eines jener Sensationsdramen sein Räuber seines Glückes, so Mit wenigen Sätzen raste der sonst so Ruhig«. Bedächtige, die Trepp? hinauf, besann sich aber noch rechizei auf. „Herr Gott, der Herr Doktor all!" entfuhr es der auf d«m Corridor b«- schäftigten Guste. Sie wurde feuer roth und zauderte offenbar; dann Weg"' „Frau Doktor hat Besuch, und und ich soll partout Niemanden rew laflen." Oskar Fobach ging der Athem aus; aber er beherrschte sich. „Dieses Ver bot gilt doch wohl nicht mir, will ich feite schiebend, schritt er rasch auf die Thür des Boudoirs zu und öffnete dieselbe. schwankend. „Dein Brief, Pflichtvergessene, den Du unvorsichtigerw«ise oss«n hattest kommen." lachte die junge Dame, welche die Bedenklichkeit des Irr thums, der hier waltete, rechtzeitig er- Erfahrung heute uns von dieser „Lei denschaft" geheilt, gelt, Lita, haha, haha?!" Doktor Fobach fand keine Worte; seine Seele kniete dankend vor der höheren Macht. Er fühlte zwei kleine Hände um seinen Nacken, ein heißes Antlitz sich an das s«inig« schmiegen: „Du lieber, böser armer Mann, nun verstehe ich Deine veränderte Stimmung heut« Mittag," klang es zwischen Lachen und Weinen an sein Ohr. „Sag', kannst Du verz«ihen?" Er zog sein wiedergefundenes Glück fest an sich. „Nur unter einer Bedin gung, kleine Sünderin," lachte er in jenem Jubel, wie nur der ihn empfin det. der schon sein Glück h« entflie hen sehen. Und in ausbrechendem Uebermuth sie zärtlich an sich ziehend, ri«f er: „Jetzt aber bitte ich, daß Du mir eine „Usambara" anrauchst!" Die Hausfrau. .Ei, Frau Meier, >vas häkeln Sie denn da Schönes?" „O, das gibt Schutz deckchen über meinen Sophafchoner." Neuer Wortsinn. „Was seh' ich, Thränen?.. .Dein Mann?..." „Ach nein! Es ist nichts Besonde res. Ich tränire mich bloß auf ein neues Kleid." Bedenkliches Zeichen. „Du wirst überglücklich sein, daß Dich „Nicht so ganz!... Als ich um ihre leichtert aufgeathmet!" Auch etwas. Ein Wittwer, der sich sein Heim von einer alten „Ach", erwidert die Tochter, .nur's Kartenschlagen!" Nicht zu belfea. Arzt: „Herr Baron sollten 'mal «inen Wechsel in Ihren Lebensge wohnheiten eintreten lassen." Baron (verschuldet): „Schon versucht, li«b«r Doktor, es pumpt mir keiner mehr!" O diese Mnderl Suppe nicht essen. Mama: „Wie manches arme Kind wäre froh, wenn es nur die Hälfte hätte!" Trudchen: „Ich auch, Mama!" Auf dem Sterbebette. Ein stark Verschuldeter liegt auf dem Sterbebette. „Ach," seufzte er, „könnte ich doch nur noch so lange leben, bis ich meine Schulden bezahlt habe!" „Herr," versetzte der Arzt, „wollen Sie denn ewig leben?" Ein praktischer Vater. Vater (zu seinem Sohne, einem jun gen Mediziner): „WennDu schon wer den willst Spezialist, so werd doch lieber Zahn- als Ohrenarzt; Zähne Wirthshaus): Jeden Abend dieses ja 'mal die Speisekart« geben lassen! Einwand. „Aber, Karl, du sagst doch immer, du möchtest 'mal ' "' > ' furchtbar große Waschschüssel in mei- Wirth: „Ja, bei Jhna komm'» aa die Leut' aus der ganzen Etag' zusainm'." Selb st verrath. Richter: „Der Angeklagte bestreitet, in der Nacht ruhestörenden Lärm verursacht zu haben!" Zeug- (Nachtwächter): „Aber i bitte die Herren wie hätt i denn sonst wach werd'n könne!" Ein Kunstkenner. Vater (im Museum aus dem Katalog erklä rend): Und das hier ist Melpomcne, die Muse des Trauerspiels, mit der tragischen Maske. Karl: Warum ha» denn die Maske den Mund so weit offen? Vater: Dummer Junge. sie gähnt doch natürlich!