tkrwiinal.v'.oman von Gaston Nene. (10. Fortsetzung und Schluß.) Das Erste war, daß ich an Diebe und Einbrecher dachte, welche die Verwir rung benutzten, um einen Raub aus zuführen. Ganz mechanisch machte ich meine Waffe zurccht und näherte mich den Fenstern. Das Licht verlöschte aber in diesem Moment, und ich schritt um die Hausecke nach der eisernen Treppe, die zu dem Ballon meines Ar beitszimmers führte. Jeden lauten Ton vermeidend, stieg ich nach oben. Da stutzte ich. Auch hier war Licht, wenngleich öie Sammetvorhänge dicht zugezogen waren. Eine lleine Spalte zur Seite war doch geblieben und ge stattete mir, das Innere des Zimmers zu überblicken. Ich sah zu meinem nicht geringen Erstaunen «inen Mann vor meinem Schreibtische, welcher er brochen zu sein schien. Der Fremde, dessen Gesicht ich nur von der Seite be obachten lonnte, arbeitete beim Schein einer Blendlaterne und warf meine ganzen Papiere durcheinander. Da sprengte er soeben mein Geheimfach auf und in diesem Augenblick erfaßte mich eine wahnsinnig« Erregung. Ich sah, wie der Mann, welchen ich nur für einen Einbrecher halten lonnte, das ge fährlichste Dokument meines Lebens, den Trauschein aus London, entfal tete und zu lesen begann. Ich war wußte nur, daß mein so angstvoll be hütetes Geheimniß preisgegeben wer den sollte. Den Revolver erhebend, schoß ich auf's Gerathewohl, ohne eigentlich zu zielen. Als die Splitter des zertrümmerten Glases vor meine Füße fielen, erwacht« ich gleichsam wie aus einem Traume. Ich stand wie er starrt da, als auch schon die Thür zer trümmert wurde. Der fremde Mensch starrte mir in's Gtsicht und nun stürzte ich davon, ohn« mir klar zu machen, was ich eigentlich wollte. Ich war ja doch ein Geächteter, ein sür todt gehaltener Mann, der sich nicht festnehmen lassen durfte! Gerade jetzt durchblitzte meinen zu treffen hoffte, der mich nach Mar seille brachte. Inzwischen hatte es wieder begonnen zu schneien, und ich sah mich plötzlich am User des Seine kanals. Die Beleuchtung war hier sehr mäßig, dazu umwirbelten mich auch noch die dichten Schneeflocken. Eine Gestalt tauchte vor mir auf, und ich «kannte voller dersel- Musiklehrer einzuquartieren. Wer diejer Mann war, der auf Ei fas Ruf herbeieilte, kann ich unmöglich sagen, denn ich vermochte sein« Züge nicht zu erkennen. Ich habe seitoem das dämonische Weib nicht wied:r ge sehen, las aber unter steigender Angst und Aufregung die täglichen Polizei berichie. Vielleichl wäre ich inzwischen nach Paris zurückkehrt, um alles zu enthüllen, mochte geschehen was im mer, aber da wurde der Tod der nen Aiann, welcher um dieselbe Zeit eine Fahrkarte nach Marseille löst«. Unter dem furchtbaren Verdacht, einen Mord begangen zu haben, wagte ich es nicht, mich in der Öffentlichkeit zu zeigen, nur schickte ich einige Zeilen an den Baron von Brefont. Die Ver zweiflung mich ganz und gar, abwarten, bis der wahre Thäter ge funden wurde. Inzwischen verhaftete man mich und bracht« mich hierher. D r Herz . . ei e Zeit- U sch rich e dt zählte! Ich will die Geschichte auch Sit noch nicht wissen.^ aus dem Keller des Vaters Noah, in dem er eine Verkleidung anlegte, um Der Untersuchungsrichter hob den Kopf. «Wo befindet sich dieser John richter. „Das Uebrige ist leicht erklärt," ver setzte der Fuchs'Niit cynischer Gelassen heit. Hand des Herzogs zu sein. Schließ selben Dienst!^ St. Louis verschafft hatt«. Bald dar- Die Gräfin fand ich nicht, sonst wäre ich zu ihr gegangen. Bei diesem Zu mit mir anfangen, was Sie wollen." Der Untersuchungsrichter Mb Be fehl, den Fuchs in das Gefängniß zu- Blicke auf den Richter. Wahrscheinlich hofft« der Marquis imponiren. Der Untersuchungsrichter begann sofort: über das Verhältniß zu geben, in wel chem Sie zu der Gräfin Kovalsky. der vormaligen Gifa Cornary, standen? rief der Marquis, aber feine Stimme besaß nicht volle Festigkeit. „Dann antworten Sj« mir vielleicht Thür. Ein Wink des Richters ge nügte, und er verstand. Der Marquis de Lerma stand mit unruhigem Gesicht und sah von Z«it zu g«nd verhalt«nden Detektiv Bernard hinüber. Auf diesen Menschen hatt« er einen ungeheuren Haß. Plötzlich hob er den Kopf. Aus dem Nebenzimmer war «ine Gestalt getreten, und kaum hatte d«r Marquis dieselbe erkannt, so taumelte der Marquis, von «inem Schwindel anfall betroffen, und der Detektiv mußte ihm beifpringtn. Er ließ den Auftauchen des Herzogs derart über rascht zu sein, daß seine ganze Fassung dahin war. Bahn frei. Freilich ging nun alles anders, als er geplant hatte. Nicht zum Wenigsten war die schroffe Ab- Baronesse Brefont erlebte. „Fuchs" hatte ihn thatsächlich von Bligny herbeischaffte und den in das alte Haus gelockten Herzog nicht sofort tödtete, so daß derselbe entwi schen konnt«. Von diesem Vorgange ahnte de Lerma nichts, denn auch die Gräfin fand es für gut, den Marquis im Glauben zu lassen, daß der Herzog wirklich getödtet wurde. DaS plötz liche Erscheinen des todtgeglaubten Cannes erzielt« d:shalb eine nicht xk» ringe Wirkung auf den hochgeborenen Verbrecher. Als der Marquis de Lerma bei die sem Punkte seiner Bekenntnisse ange langt w«ir, machte er eine Pause. doch bereits einen weiteren Entschluß gefaßt haben. Er richtete feine scharfen Blicke auf den Verhafteten durch eine solche Frage zu überrumpeln. Die List war glänzend gelungen! er mußte wohl oder übel auch diese letzte That schildern. Die Erklärung war einfach. Er hotte in jener die Gräfin! Wohin mag sie wohl gehen?" Dann hörte er einen Schrei und sah jetzt nicht! Die überraschende Mittheilung, daß er aus der Untersuchungshaft entlas sen wurde, übte »ich! einmal eine Wir kunz auf ihn aus. Der Zug von Schmerz und Gram schwand nicht aus In dem Wagen, welchen Bernard gleich mitgebracht hatte, verließ Ana tok von Bligny den Justizpalast und fuhr wiederum nach seiner Behausung. Als er das Thor des Parkes hinter sich zufallen hörte, entstieg ein schwerer Seufzer seiner Brust. Mit welchen Hoffnungen ging er vor wenigen Tagen durch dieses Thor und wie kehrt« er heute zurück! Er fühlte, daß sein Leben einen mals zu überwinden vermochte. Der Name seiner Braut glitt über seine Lippen. Sie lag schwer erkrankt durch seine Schuld im Hause ihres Vaters, welches für ihn gewiß für alle Zeit verschlossen blieb. Niemals würde Lcontine ihm verzeihen leinen, und es Paris so rasch wie möglich zu verlas sen, um in fremden Ländern ein« Milderung des Schmerzes und der Verzweiflung, die ihn erfüllten, zu suchen. Stundenlang verharrte er in seinen Zimmern, trostlos vor sich hinblickend. Mit vergrämtem Gesicht schlich der alte Francois durch die Räume. Natürlich war es rasch bekannt ge worden, auf welche Weife die Lösung des sensationellen Verbrechens erfolgte. wußte um jede Einzelheit. Der Herzog war somit kein Ver brecher, und seine Schuld bestand wirklich nur darin, daß er seine erst« Ehe verschwiegen hatte. Durfte er je doch Lcontine mit diesen neuen Vor gerte noch immer, zitternd für das Le ben seines Kindes, als Leontine selbst bei ihm eintrat. Die gesunde Natur des Mädchens hatte sich noch einmal durchgerungen. Wenn auch ein rüh render Zug von Schmerz um den fei nen Mund sich legte, eine eigentlich« G«fahr bestand kaum mehr. „Was ist Dir denn?" Händen hielt. Nun wußte er, was ge schehen. Er führt« sein schwerathmcn des Kind nach «inem Stuhle, konnte jedoch zu f«iner Freude bemerken, daß Leontine sich rasch erholt«. „Er ist unschuldig," stammelte ihr Mund, „vollkommen unschuldig!" Ein Schluchzen brach sich aus der Tiefe ihrer Brust und ging in ein erschüt ihn verloren!" Ganz verblüfft starrte der Baron seine Tochter an, deren Wangen sich fieberhaft rötbeten. „Du liebst ihn noch imm«r, Kind," stieß er dann hervor, und etwas wie Hoffnung breitete sich über seine Züge. „Aber er hat uns doch betrogen, indem er seine erste Ehe verschwieg." „Er that es meinetwegen, Vater," Sehnsucht nach ihm verzehre?!" Der Baron schloß sein Kind mit ei nem befreienden Athemzuge in feine ' Die Vorbereitungen zur Abreise des Herzogs von Bligny waren been det und der schwergeprüfte Mann ge dacht« am kommenden Tage Paris zu verlassen. Der Gedank« und di« Sehnsucht. Lcontine vor dem Scheiden noch einmal zu sehen, verließen ihn nicht. Er fand jedoch keinen Weg, die ses Ziel zu erreichen. So wollte er mit einigen Zeilen für immer von der Als er den Brief beendet hatte und mit schwerem Herzen sich erhob, mel dete Francois mit einem Gesicht, in »Ich empfange Niemand," sogt« der Herzog finster, und seine Stimme klang wie gebrochen. sungslosen Herzog zi^ ontine hegen!" Da überzog eine jähe Nöthe das bkich« Gesicht des Herzogs, gedenke m die weite Ihr fester Wille ist, so meine ich, Sie Nur das „Glasauge", der gefürch tete Detektiv Bernard, steht noch im mer in Diensten der Pariser Krimi- ""Dostes (Ende.) „Und wenn ich Spinnen «ffen soll««!" Diese in Deutschland gebräuchliche er nur ein dürftiges Einkommen von kaum 300 Thalern hatte, studiren wollten und auch studirt haben. Unter Arzt (gest. 1834), welcher eines TageS mit der bestimmten Erklärung vor den Vater trat: „Ich will Doktor wer den." »Du bist nicht gescheidt, hab' ich kein Geld." »Thut nichts," Auch diese Vorstellung aber hatte die erwünschte Wirkung nicht. Der Knabe war vielmehr von seinem Plan nicht Und so wurde der Spinnenfresser Ernst Heim Doktor. Kindlich. Karlchen (der in den Alpen eine Kuh eifrig Wasser sau thr/Milch?!" Gekränkter Ehrgeiz. Gauner (eine Zeitung lesend): „Was ist denn das für ein Schmierenblatt! Dienerst - Gesellschaft. Nebenzimmer und de? ..guten Ton" xachschlaee.'»!' Für die Kiche. herbes. Ein Pfund Kalbsleber man mit der Sauce in der Leber- Pfanne, legt die Leberstücke hinein, be schöpft sie und läßt sie an warmer nach in vier bis sechs Spalten ge theilt und diese in kleine Würfel ge schnitten. Ein Stück Butter oder ebensoviel gutes Kochfett wird heiß gemacht, darin Mehl leicht gelb ge röstet und mit etwas heißer Rinds suppe oder Wasser, einem Gläschen Weißwein, oder statt dessen etwas gu tem Weinessig, zu einer glatten, nicht zu dicken Sauce gekocht, dann werden die Gurkenstiickchen, Salz und Pfeffer weich gelocht. Man kann die Gur kenstückchen auch erst in Fett oder Butter etwas ablösten, dann mit Mehl stäuben, mit heißer Suppe be gießen und mit der nöthigen Würze wie vorher zur dicklichen Sauce ko chen. Auch eingelegte Gurken können auf diese Art zur Sauce gelocht wer den, die eine vorzügliche Beigabe zu Rind-, Kalb- und Hammelfleisch ist. Kalte Fische. Forellen, Schill oder dergleichen, werden geputzt, auf gemacht, ausgewaschen und eingesal zen. Dann reinigt man alle Arten Wurzelwerk, stößt von allen Gewür zen etwas gröblich, giebt geschnittene Zwiebeln, Peitzkraut, Lorbeerblätter, gestoßene Nußkerne und Mandeln zu sammen in eine Beize, welche man, je nachdem man sie stark haben will, mit Wasser mischt, und siedet dieselbe, bis die Wurzeln weich sind, giebt danach die Fische hinein und läßt sie je nach ihrer Größe fünf Minuten bis zu einer halben Stunde sieden. Sodann legt man die Fische auf einen Teller, rührt ein wenig Milch mit Mehl ab, giebt dies in Beize, läßt es auf sieden und seiht die Sauce darüber. Kalbsbrustragout mit Vaprikasauce. Zwei und «in halbes Pfund Kalbsbrustspitze mit den Knorpeln, jedoch ohne Knochen, werden in gleichmäßige, nicht zu kleine Stücke geschnitten und auf raschem Feuer in etwa drei Unzen Butter auf allen Seiten angebraten. Nun wer den zwei feingeschnittene Zwiebeln zu gegeben; wenn diese gebräunt sind, hat man drei große Löffel Mehl auf zustäuben, das Fleisch anzurösten und mit einer starken Messerspitze Paprika und Salz zu würzen. Es werden noch zwei Glas Rothwein, etwas Fleischbrühe sowie Fleischextrakt und ein halbes Pint saure Sahne zugege ben, worauf das Ragout in der Brat röhre etwa 1 bis Stunde zuge deckt langsam zu schmoren hat. Etwa eine halbe Stunde vor dem Garwer den des Fleisches sind 40 kleine spa nische Zwiebeln in heißer Butter rasch anzubraten und zu dem Ragout zuzu iverden. Zum Schluß zieht man noch etwas saure Sahne mit Paprika ver mischt unter das Ragout, schmeckt es Man siedet eine große Schweinsleber wenige Minuten, hackt sie ganz sei», treibi sie durch ein Sieb (Durch schlag). Dann mischt man selbige mit soviel abgelochtem Speck, welcher mög lichst sein gewiegt ist, fügt die lurz eingekochte Speckbrühe hinzu, in wel cher man ungefähr »X, Theelöffel Fleisch - Extrakt aufgelöst hat, giebt eine große feingeschnittene Zwiebel noch warm in seine Scheiben, über gießt diese mit einer Tasse heißer Fleischbrühe und deckt sie zu. damit Oel, halb soviel Essig. Pfeffer. Salz