MWWWIIe. (3. Fortsetzung.) melte er mit zuckenden Lippen' „Und dieser Schuft von John! Wenn er unS wirtlich derart betrogen hätte —" i Polizeichef selbst - n den Apparat. ES Umstände waren interessant genug. Der Todte war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und «S sehlte ihm die rechte Hand, welche durch einen sichteS, wie überhaupt des ganzen Kopfes hin. Ter Todte schien den ersten Gesell mehrere kleine Miniaturorden. In der Innentasche der Leiche hatte sich zudem eine Brieftasche gesunden, genommen, unzweifelhaft die Identität d«S Todten bewies. Die Papiere lau teten auf den Herzog von Bligny. Von dem Kutscher John zeigte sich je doch keine Spur. Das Innere des Wagens wies weder Blutflecken noch welches in diese dunkle Sache einiges Der Staatsanwalt hatte sich dieser mysteriösen Angelegenheit angenom klärende Mittheilungen, in welchen Kreisen er di-Verbrecher suchen mußte. Nach seiner Ansicht spielte eine Liebes geschichte mit; vielleicht handelte es sich um ein verlassenes Weib, das durch nahm. Darauf deutete der Umstand ganz besonders hin, daß der Herzog unmittelbar vor seiner Vermählung rüchte, die ihm eine bestimmte Spur zeigten. Er besprach sich mit dem Sicherheitschef, und dieser drückte nige Notizen. Inzwischen erschien eine neue Per son in dem Amtszimmer des Polizei- Herrn Bernard nicht näher kennen ge lernt hatte, mußte ihn für einen Pro vinzler halten, der nicht viet Wasser und in Verbrecherkreisen trug, war einer der gefährlichsten Detektivs der in einfachem, dunklen Anzüge vor sei nem Chef. „Es gibt wieder etwa! zu thun, Bernard," sagte dieser mit einem viel sagenden Lächeln. „Etwas Großes!" Der Detektiv nickte nur leicht. „Es handelt sich gewiß um den ver sagte er halblaut. Nicht eine Muskel bewegte sich dabei in seinem harmlosen Gesicht. Selbst die Augen, welche in Momenten der Gefahr oder wenn der Persönlichkeit des Mörders!" Das „GlaSauge" machte nur wenige Worte, und zehn Minuten später rollte zu fahren, bis das Bureau 13 erreicht wurde. Der diensthabende Polizei leutnant erstattete seinem Chef kurzen Objekt. Der Polizeiarzt hatte sich kurz vor dem Verlassen des Zustizpalastes der Der Polizist entfernte die paar dunklen Weste. Auch die mit Brillan ten besetzte Uhr steckte in der Tasche, war jedoch stehen geblieben. Der Staatsanwalt ließ den Deckel „Die Uhr ist Punkt zehn stehen ge doch sonderlich Wichtiges nicht dar unter. Das werthvollste Schriftstück war die Geburtsurkunde des Herzogs, Leiche gerieth unter die Schaufelräder eines Schiffes. Der Polizeiarzt mußte seine Unter suchung beenden. Es ließ sich abso lut nichts Bestimmtes feststellen, aber anders in dem Todten vor sich hatte. Zu allem Ueberflusse sollte noch diesen Vormittag der Diener des Herzogs, der werde», um jedes Stück des Anzuges sich anzusehen. Der Staatsanwalt gab Befehl, den Todten nach dem Pa riser Schauhause zu bringen, wie dies in solchem Falle immer geschieht. Dann kehrte Gerichtscommission Der begleitende Polizeicommissär hatte alle Mühe, den Alten zu beruhi gen: er mußte Francois ersuchen, sich derobe des Todten anzusehen, aber wo hin der Diener auch blickte, sei es auf die kleinen Manschettenknöpfe, auf die „Es ist mein armer, unglücklicher Herr!" Damit war die Persönlichkeit des Todten festgestellt. Der Staatsanwalt legte aber trotz dem Beschlag aus dieselbe noch natürlich nichts von des Herzogs erfahren. Als der Polizeibeamte sich bei dem Baron meldete, standen fremder Herr es war wie ein Lauffeuer bekannt ge- AIS der Kavalier die Meldung de? Dieners vernahm, daß ein Polizeibe während der Polizeibeamte die Schwelle überschritt. e Schwäche drohte ihm? Der Diener drehte zur besseren Be leuchtung einen elektrischen Hebel, und mit einem dumpfen Schrei fuhr Bre font iiirllck. Er streckte beide Arme ab wehrend aus, und murmelt: mehrmals ist der Herzog, darüber ist gar kein Zweifel! Wenn ich auch sein Ge sicht nicht mehr erkennen kann, s'ese seinem Verschwinden! Ich muß hin aus in's Freie, denn mich will eine Ohnmacht anwandeln!" M ch um den von einem schwarzen Barte be schatteten Mund des Südsranzosen. Plötzlich zuckte der Marquis heftig zu sammen. Hatte Jemand seinen Arm berührt? Er wendete den Kopf und ein zorniger Blick traf das Gesicht eines unauffäl lig gekleideten harmlos aussehenden .Ich bitte um Verzeihung!" stotterte der Mann. .Man hafmich hierherge schickt, weil auch ich den verschwunde in seinen Diensten!' Der Marquis wendete sich unange nehm berührt ab. Was ging ihn dieser ehemalige Be diente an. Er wollte rasch die Halle verlassen, doch bewog ihn ein unbe durchauS nicht mehr so harmlos wie vorhin. Wie ihn dieser Mensch fixirte! Sollte es vielleicht ein verkleideter Polizeispion sein? Der Marquis hielt sekundenlang den prüfenden Blick des angeblichen Dieners aus, zuckte dann verächtlich die Schultern und entfernte sich. Gleich darauf rollte der Wagen, in welchem er mit dem Baron von Bre font Platz genommen hatte, davon. Der Marquis hatte wirtlich alle Mühe, den auf's neue erschütterten Baron von Bresont zu beruhigen. Als mit einem Aufschlag seiner dunklen Augen: „Darf ich mir erlauben, morgen Baronesse mich zu erkundi gen? Sie wissen, Herr Baron, welche Hoffnungen ich einstmals hegte? Der mir allerdings vor, und gönnte ihm wirklich das Glück, Leontine zu besitzen! Trotzdem vermag ich auch äuge." Der Detektiv sah dem davoneilen den Wagen eine Weile regungslos Tone: „Ich werde diesen Marquis de Ler ina nicht aus dem Auge lassen. Es ist 4. bereits von Seiten des Staatsanwal tes geschehen war, so hatte selbst dieser gegen den Wunsch B-rnards nichts Haupt vollkommen sreie Hand. Wenn und in tiefstes Dunkel gehüllte Mord- 'tte Ab ch de slüster!e er dem alten Diener einige halblaute Worte zu. Francois suhr entsetzt zurück, öffnete war, dem alten Manne die beglaubigte ! Ermächtigung des Polizeichefs und! eine Anweisung des Staatsanwaltes. ! .Ihr könnt schlafen gehen, wenn Ihr danach Verlangen tragt!" sagte das .Glasauge" zu dem alten Manne. Herzogs einschießen und dort ohne jede Beihülfe von fremder Seite eine ge naue Durchsuchung vornehmen.. Küm- dagegen nichts thun. Der Detektiv ließ sich die einzelnen Schlüssel aushändigen, fragte kurz, wo mer lagen und schritt nun, ohne ein weiten- Wort, davon, den Alten ein fach stehen lassend. . sen und nur der in der verhängnißvol len Stunde erkrankte Kutscher befand sich noch im Hause, und zwar in einem dem Manne und die Ansicht des Poli zeiarztes, daß der verschwundene John Franklin dem Kutscher des Herzogs im geeigneten Moment irgend etwas in das Essen warf, das bei demselben dann starke Krämpfe hervorrief, schien sich voll zu bestätigen. Inzwischen hatte sich der alte Mann welcher untröstlich über die furchtbaren Vorfälle war, so ziemlich erholt. Francois wäre gern zu ihm hinüberge im Hause zu bleiben und zu keinem Menschen von seiner Anwesenheit hier etwas verlauten zu lassen. Nun stand das „Glasauge" im Vor zimmer der herzoglichen Gemächer. Tasche und machte Licht. Dasselbe genügte ihm vollkommen bei seinen Untersuchungen. Es war weiß und sehr kräftig. Wenn eS nöthig war, konnte er übrigens auch die elektrische Leitung in Thätigkeit setzen, vorläufig dachte er jedoch nicht daran. Nachdem er die Thür hinter sich sorgfältig abgeschlossen halte, sah er sich im ersten Raume um. Bernard entwickelte bei solchen Jn spizirungen einen geradezu bewun denSwerthen Scharfsinn. Er schritt langsam weiter, denn hier war nichts zu entdecken. Nun befand er sich im Schlafgemache deS Herzogs! Die Thür war durch ein Siegel ver schlossen gewesen, aber Bernard hatte vom Staatsanwalt die Berechtigung, dasselbe vorsichtig zu lösen. Das .Glasauge" leuchtete mit seiner La terne in alle Ecken des prunkvoll aus gestatteten Raumes. Er wußte, daß jeder Teppich untersucht wurde, ob sich fand. Trotzdem ging er noch einmal an die Untersuchung. Nicht die klein ste Falte blieb unberücksichtigt. Das Gesicht Bernards hatte nun etwas spitzes, fuchsartiges angenommen. Seine Augen schienen an tausend Stellen zugleich zu sein. Wie er aber auch suchte, eS fand sich nicht das ge ringste von Werth für ihn. Mit der Polizeilaterne in der Rechten, legte er sich nun platt auf den Boden und kroch unter daS große Bett, auch dort jedes Winkelchen ableuchtend. Nichts, immer nichts! Er erhob sich, ohne ein Wort zu sagen und schritt unhörbar aus dem Raume. Die Dienermlltze hatte er in die Innentasche seines Rockes gesteckt, damit sie ihn nicht genirte. In der Tasche seines Beinkleides ruhte ein scharf geladener Revolver, um für alle des Herzogs aus, der vom Staatsan walt nicht versiegelt wurde. Auch hier nahm die genaue Durchsuchung eine längere Zeit in Anspruch. Bernard hatte trotzdem keinerlei Erfolg zu ver- Nun blieb noch das foge- Bernard ärgerte sich nicht im gering sten Über die Refultatlosigkeit seiner Arbeit. Er wußte, daß nur zähe Hartnäckigkeit zum Ziele führen konnte. Als gelöst hatte, welches ?ig den schweren Sammet auseinander und blickte in's Freie. Seine An nahme täuschte ihn nicht. Vor der der mittelst einer eisernen Trepp« mi! den Blicken des Detektivs. Der M^nd leiner Menfchenscele belebt. DaS .Glasauge" versuchte die Thür Schlüssel. Er betrachtete sich den Bal- Spalt in das Zimmer zu blicken. Wer sollte dies aber zu solch unge wöhnlicher Stunde wagen! Wozu auch? Der Detektiv setzte sein Licht derart aus den Vorsprung einer Säule, daß nommen und notirte sich von Zeit zu Zeit einige Daten. Stets schob er das Durchsuchte aber wieder in die Fächer Kopf und blickte nach dem geschlossenen räusch? Vielleicht täuschte sich daS so schnell ritz er den Stoss auseinander und blickte in'S Freie. Dort herrscht« noch immer der sahle Mondschein. ES Tochter eine Ahnung. Der Detektiv las mit halblauter Stimme: »Im Mai d. I. ZSOI -- Maurice de ziemlich neue Papier, über welchem daS französische Wappen prangte und stand eben im Begriffe, dasselbe zu sammenzufalten, als ein Krachen er folgte. Dicht vor der GlaSthür war ein Schuh abgegeben worden, dessen Kugel die Scheiben zersplitterte und kaum eine Handbreit vom Ohr des Detektivs vorübersauste, um in die Wand zu schlagen. „Hollah!" rief der Detektiv, wäh rend er in die Höhe schnellte. „Das Herzogs von Bligny. Bernard wurde derart überrascht, daß er zurücktaumelte und sich an die träumte. Die Glassplitter am Boden und die durchbohrte Mauer brachten ihn jedoch rasch wieder zur Besinnung. Vor allen Dingen hieß eS, sich des Herzogs zu bemächtigen. Die Thür wich einem erneuten Fuß tritte und der Weg war frei. (Fortsetzung folat.) Mitle i .Heute Mittag biß Für die Küche. Jussuppe. Man belegt einen Schraubtopf mit allerlei Abfällen von Schinken, rohem Rauchfleisch braun ist. Dann tassen weise kaltes, später heißes Wasser a» und läßt die Suppe fest zugeschraubt Mehlspeise von Aeps e l n. Stückchen Butter und einigen Eßlöffeln voll Wasser recht weich, treibt sie durch ein Haarsieb, rührt Pfund Butter die Hälfte von einem geriebenen Bröt chen recht gelb, thut es nebst 8 starken Löffeln voll durchgetriebenen Aepfeln ReiSfritters. Man kocht Pfund gebrühten Reis mit Quart Milch zu steifem Brei, ver mischt diesen, wenn der Reis weich ge ren Stelle, wenn man den leichtbitter lichen Geschmack dieser Marmelade nicht liebt, andere Marmelade verwen det werden kann), 3 zerquirlten Eiern und etwas frischer Butter und rührt alles so lange auf gelindem Feuer, bis die Eier ganz fest in den Teig eingezo gen sind. Man schüttet nun den Reis drei auf eine flache Schüssel, klopft ihn gut auseinander und läßt ihn erkalten. Sobald er steif und kalt ist, schneidet man Streifen von der Länge eines taucht diese in Ei und geriebene Sem mel, bäckt sie in heißem Schmalz braun und giebt sie heiß, mit Zucker und Zimmet bestreut. Rindfleisch auf türkische Art. Man schneidet 4 Pfund Rinds sämmtliche fest übereinander und ver schnürt sie gut. Dann sticht man an verschiedenen Stellen mit einem spitzen Knoblauch steckt. Nun läßt man 10 Unzen Butter zergehen und dämpft darin etwa 3 Stunden ganz langsam das Fleisch, indem man es alle halbe Stunde umwendet. Dann thut man 6—7 reife durchgedrückte Tomaten und einen Teller voll rohe, in Butter gebackene Kartoffel nebst Salz und dünstet es so lange, bis Fleisch und Kartoffeln ganz weich sind. Dann löst man dm Bindfaden los, garnirt die Kartoffeln herum und übergießt daS Fleisch mit der Sauce. Rinderbraten, saurer, auf Wildbretart. Ein dickes, großes Stück Rindfleisch aus der Keule oder vom Schwanzstuck wird geklopft, sn eine Kasserolle gelegt, mit grobgesto ßenem Gewürz eingerieben, mit ge schnittenen Zwiebeln und Lorbeerblatt belegt, mit sehr mildem rohen Essig Übergossen und darin 3 —4 Tage ma rinirt und täglich gewendet. Vor der Zubereitung wird es abgetrocknet, ge salzen, in eine passende Pfanne gelegt, in heißer Butter aus beiden Seiten ge bräunt, einig« Wacholderbeeren und etwas geschnittene Möhre hinzuge fügt. Dann bestreicht man es mit fet tem sauren Rahm und schüttet all mählich reichlich Quart Rahm an die Sauce. Sollte dieselbe zu dick wer den, so gießt man etwas heißes Wasser oder dünne Fleischbrühe zu und dämpft den Braten so lange, bis er vollständig weich ist. Die Sauce wird, wenn nöthig, mit Mehl verdickt und der Rand mit etwas kochendem Was ser losgekocht. Man gibt gewöhnlich Salat oder Kartoffeln zu dem Bra ten. Linsen auf franzöfNche Nacht in kaltem Wasser geweichtenLin fen werden mit neuem, kalten Wasser aufgesetzt, ein Weilchen gekocht und das bräunlich gesärbte Wasser abge gossen. Dann gießt man etwas heiße» Wasser dazu, legt ein Stück durchwach senen Speck und einige kleine, geschälte Zwiebeln hinein und läßt alles lang sam weich kochen. In einem Stückchen zerlassener Butter bräunt man einen Löffel Mehl und einen Löffel recht fein gehackten Petersilie und Schnittlauch, gibt dies« Einbrenne an die Linsen, schwenkt sie eine Weile damit durch, vertocht sie noch 20 Minuten mit et was Rothwein und gibt sie nebst den Zwiebeln und dem in Scheiben ge» schnittenen Speck aus.