Eerauton Wochenblatt.
Fred.«. Wagner, Herausgeber.
S! 1 lackawanna Avenue.
S««ck. Snan««n^>-.
In den B-r. S>-i>lei> »2.M
E«4t Monate. " t 00
N«ch Deutschland. portofrei 2.50
Donnerstag, 1. März ISO 6.
Worden Rundschau.
Inland.
In der von dem Staat Missouri ge
gen den Sanitätsbezirk von Chicago
und den Staat Illinois angestrengten
«läge, in der die Ziläger versuchten, die
Benutzung des AbwasscrcanalS von
Chicago sür ungesetzlich erklären zu
lassen, hat da« Ober - BundeSgcricht
eine zu Gunsten des Staats Illinois
lautende Entscheidung abgegeben.
Eine vorläufige Statistik über da«
Rassiniren von Petroleum in de» Per.
Staaten veröffentlicht das CeiisuSbureau
sür das mit dem ». Dezember IRU zu
Ende gegangene Jahr, und e« ergab sich
daraus eine Zunahme der Petrolcnm-
Prodnklion um 41.2 Prozent. Der
Gesamnilwerth de« im Jalne !SN4 ge
wonnenen Petroleum« belies sich aus
t1?5,«>53.2» gegen hl 23,929,384 in
dem mit dem 31. Mai l9<x» beschlossenen
Fiskaljahr.
Gegen Richard A. McCurdy, den
früheren Präsident der Mutual vebeus
versicherungS-Gescllschast, wurden von
Vertretern der letzteren acht Klagen an-
Anch in Pittsburg, Pa., ist die Macht
Grastring« vernichtet! Mit einer Plu
ralilät von sechs- bi« achttausend Stim
men wurde der Demokrat G. W. Guth
rie, der unter dem Motto: »Ehrliche
Stadtverwaltung" eine lebhaste Cam
pagne geführt hatte, über seinen Geg
ner A. W. Jenkinson zum Bürgermei
ster von PittSburg gewählt.
Die nationale Gesetzvorlage gegen
Nahrungsmittel - Versälschung wurde
im Senat mit 63 gegen 4 Stimmen an
genommen. Sie verbietet die Fabrik«,
tion oder den Berkaus von verfälschten
Nahrungsmitteln, Droguen, Medizi
nen oder Likören im Distrikt Columbia,
in den Territorien und, Jnsularbesitz
ungen der Vereinigten Staaten und
Ausland.
In den Fabrikanlagen der Carnegie
Steel Co. zu Duquesne, Pa>, fand
eine furchtbare Dynamit-Explosion statt,
bei der dreißig Personen, die meisten«
Fabrikarbeiter waren, so schwer ver
letzt wurden, daß mindesten« zwei von
ihnen sterben werden. Verursacht wur
de die Explosion dadurch, daß eine
mächtige Dampfschausel mit voller
Wucht in einen großen Hausen Dyna
mit, der zum Sprengen zubereitet wor
den war, fiel und diese» entzündete.
So furchtbar war die Wirkung der Ex.
beifuhr, beinahe zertrümmert wurde.
Im Stadthospital zu St. Loui«
starb die 18jährige Frau Pearl Stelz
riede, die von ihrem Gattin au» Eiser
sucht durch vier Schüsse verwundet
worden war.
Ausland.
Sibirien hat von der Regierung den
ausdrücklichen Befehl erhalten, mit
Aufbietung aller ihm zu Gebote stehen
der Mittel da« Hissen der amerikani
schen Flagge aus dem von Capt. Mi
chclfon nördlich von Ost-Sibirien nahe
der Wrangel-Jnsel neu entdeckten Eon
tinent zu verhüten. Wie seinerzeit au«>
führlich berichtet wurde, schenkte Präsi
dent Roosevelt der Michelson'schen Ex
pedition große« Interesse und war
sehr befriedigt, als in Washington die
Nachricht eintraf, daß der unerschrockene
Forscher einen neuen Conlinent entdeckt
habe.
Die Annahme der dem Reichstag zu
gegangenen Borlage, durch welche der
Bundesrath ermächtigt wird, die Han
delsbeziehungen zu den Ber. Staaten
sür die bestimmt festgesetzte Zeit selbstän
dig zu regeln, ist anscheinend gesichert.
Die „Deutsche TageS-Zeitung", da«
Hauptmundstiick der Agrarier, verlegt
sich jetzt auf's Schwipsen, deutet aber
an, daß sie die Annahme der Maßregel
selbst erwarte. Sie schiebt die Schuld
an der schwächlichen Haltung der Regie
rung der Industrie und dem Handel
und der von diese» beeinflußten Presse
zu, die erst einen Zollkrieg verlangten,
aber sofort knieschwach würden, wenn
sie sich vor die Entscheidung gestellt
sähen. Dielandwirthschast sei weniger
berührt. Die freisinnigen Blätter er
kläre» das Resultat der Berhandlungen
lich.
Gras Witte sieht sich mit einem
Ichlage dreier seiner liberalen College»
zum 3l>. Juni IR>7 Gegenseitigkeit«.
stUtzung der Borlage hielt der deutsche
Reichskanzler Fürst von Bülow eine
eindrucksvolle Rede, in der er erklärte,
glaubet daß beide Länder zufrieden,
stellende Handelsverträge abschließe»
können, wenn den Vereinigten Staaten
Die in London allgemein herrschende
Ansicht betreff« der Lage in Marokko
geht dahin, daß Deutschland gar keine
Einigung betreffs der der Conserenz vor
liegende» Streitfragen wünscht, sondern
darauf hinarbeitet, daß die Conferenz
refnllailos verlaufe. Man will dieses
aus der Thatsache folgern, daß die deut
zufrieden gaben, die, wie man dort
annimmt, sehr liberalen Borschläge
Frankreichs betreff« Controllirnng der
Polizei in Marokko kurz abzuweisen,
sondern einem friedlichen Ausgleich
dadurch thatsächlich unüberwindliche
Schwierigkeiten in den Weg legten, daß
sie mit Bezug aus die geplante Staat«-
H // ' / Achtet darauf, daß
kauften Hüte vor- ?
stehende Handels-^
/ marke haben, da »
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dem ich d'r anner Dag gelese hab.
Seller Hot en Walfisch-Rensch ange
saugt. Es is en bissel hart zu glahbe,
Mir wisse ah, es gebt Walfisch. Wo
rum sot es do net ah Walsisch-Rensche
gewe kenne? Des is d'r Weg, wie
seller Brosesser druftumme is. Er Hot
tischt Conträlts g'hat mit die Käptens
vun Walfischschiff, daß se ihm all d'r
Abfall vun seile große Fisch, des aus
gebrote Fleisch, was frieher Niemand
gepickelt, dann geschmohtt un nochher
sor selekt Dreibies verkahft. Die Darm
Hot er ufgeschlitzt. gegerbt un uf selle
Weis Hot er Ledersticker kriegt, was
iwer en Uard breet un schier vierhun
sell all ferrig war, Hot er ebaut zwan
zig junge Walfisch, schier lauter Kuh
lälwer. aus em Meer dorch seller Ka
streechle kenne un se ihm aus d'r Hand
gefresse hen. Se sen ah arg schnell ge
wachst. Aus die Kälwer sen Küh
worre un nau war die groß Frog, wie
selle zu melke. Er Hot ausgerechelt,
daß en gute Walsischluh enihau ebaut
zehe Barl Milich d'r Dag gebt so en
Brosesser kann alles ausfigere un
daß do en Fortschen zu mache wär. Se
hen sich wol leicht genug melke losse,
juscht weil sell Hot misse im Wasser ge
schehne, so is ewe ah en bissel Wasser in
die Milich neigelahfe. un sell Hot er net
blendy do. Noch langem Studiere Hot
er en Pump erfunne. en Schlauch is
d'r Kuh an die Zitze geschnallt worre.
er Hot gepumpt un die Milich is in die
große Fässer neigelahfe, was newe em
See ufgestellt wäre. Weil des Lewer
thran so wiescht zu nemme ii, die
Milich «wer sieh is. so is d'r Brosesser
uf Gedanke kumme, en Fälterie zu
meen enihau so heeßt mer's), in Kanne
zu fille un uf d'r Markt zu bringe.
Wie ich versteh, is schun en Schifssla
ding so skändeleiste Walsischmilich un
nerwegs un Ihr werd nau bal in d'r
Zeiting lese: „Brosesser Miller's skän
deleiste Walsischmilich, hunnert Bro
zent besser wie seller eklig schmierig
Lewerthran. Wer so alt werre will,
wie en Walfisch, der soll en Kann bro
wiere. Es is kee Jwel so groß, was
net geheelt werre kann dermit."
Viel Leit denke verleicht, es kennt net
aenug pun seller Milich geliefert werre.
Awer do brauche se ke Bang zu hawe.
Erschien» emol steht en Walfisch nie
trocke. un dann werd sellem Brosesser
sei Heerd allsort greeßer. Er triet sei
Viehzeig recht un drum is es ah an
zwee anner Kiih mitgebrocht, was ah
bal zahm gemacht wäre. Uf seller
Weg kann ah alsemol en Kuh, was net
viel Milich gebt, gebutschert werre un
Worscht draus gemacht. Un ich sot
denke, daß scheene saftige Walfisch
werscht viel besser sen, as wie selle
Frankfurters. Enihau seller Mann
Hot sei Fortschen gemacht, des is schuhr.
D'r selig Baron Minchhausen war
gewiß ah en schmärter Kerl, awer sei
Hersch mitem Kerschbahm usem Kopp
war juscht en kleene Seitschoh zum
Brosesser Miller seiner Menätfcherie.
Jwerhahbt ich glahb, es dät es gar
Niemand glahbe. wann d'r Minchhau
sen so en Walsisch-Storie verzähle dät.
D'r Hansjörg.
StroudsburgW
e»l> islalcheu ,u z,,„, ab»eliesert.
Melir Unterseeboote.
Bundes - Abgeordneter W. Aubrey
Thomas hat als Mitglied des HauS
comiteS sür Flotten - Angelegenheiten
darauf ansmerksam gemacht, daß die
Bundesflotte unter allen Umständen un
terseeische Boote braucht. Thomas will
nämlich die Entdeckung gemacht haben,
daß die Flottenbehörden von den bis
jetzt vorhandenen Unterseebooten nur
zwei oder drei wirklich benutzen und
die Leistungsfähigkeit der andere» gar
nicht kennen. Er hält dafür, daß sub
marine Boote, deren Bau nur etwa
je K2<x>,«x« kostet, zur Küstenverthei
digung mit größerem Erfolg verwandt
werden können als moderne Schlacht
schiffe, deren Bau etwa I7,<XXI,(XXI
bis tzB,«XXI,W» pro Stück kosten
würde.
Wichtige Entscheidungen erwartet.
In deutschen unterrichteten itreisen
werden wichtige Entscheidungen aus der
internationalen Marokko-Conferenz in
kürzester Frist erwartet. Die Perhand
lungen über die Bankfrage dürften es
mit sich bringen, daß zum ersten Male
eine Gruppiruug der Mächte ersolgt,
und man hofst, daß bei dieser Gelegen
heit Deutschland, Oesterreich - Ungarn
und die Ber.?Staalen zusammenslchen
werden gegen Frankreich. England und
Spanien. Geht diese reinliche Schei
dung vor sich, die zugleich mit
Märchen von der Isolirung Deutsch
lands in der Marokko Frage definitiv
ausräumen würde, dann, meint Dan,
wäre auch sür eine Vermittlung die
Grundlage geschaffen und gälte eine
Verständigung für möglich. Frankreich
war bereits auf dem Sprung, in der
Banksrage die ersorderliche Zuge
ständnisse zu machen, besann sich aber
im letzten Augenblick eines Anderen.
Nach wie vor wird von verschikdenen
Mächten Alles aufgeboten, um den
deutschen und den smnzösischen Stand
punkt in Uebereinstimmung zu bringen. ,
Bestialische Rolibeit.
Einwohnerschaft in dem Städt
chen ?)ork, Pa., ist über die wirklich
bestialische Rohheit eines nur dreizehn
Jahre alten Dienstmädchen« auss höchste
empört, da« in der Familie eine« angc
sehenen HorkS Bürgers, Namen« Ro
bert Dorfey, angestellt war und da«
seiner Obhut anvertraute dreijährige
Rind der Dorfey'fchen Eheleute aus dem
iillchenosen thatsächlich röstete. Ihrem
eigene» Bekenntniß zusolge legte sie da«
hilflose iiind au« purer Bosheit aus den
zur Zeit fast glühenden Küchenosen
und ergötzte sich an seinen schrecklichen
Qualen. In ähnlicher Weise habe sie
bereit« mehrere kleine Kinder ihrer frü
heren Herrschaften zu Tode gemartert
und dann erklärt, daß ein Unfall vor
liege. Die kleine Dorsel, hat so schreck
liche Brandwunden erlitten, daß sie
Die deutsche Sprache.
In dem zwölften Jahresconvent der
deutschen Sonntagsschullehrer, welcher
unter den Auspicien der deutschen Christ
lichen Endeavor-Union von Philadel
phia daselbst abgehalten wurde, sprach
Prof. M. D. Learned von der
Pennsylvania Universität über die
Pflege der deutschen Sprache in der
Sonntagsschule, und nachdem er aus
die Mängel derselben hingewiesen,
sagte er: „Ich will Sie, meine Damen
und Herren, von einem Irrthum be
freien, der der Krebsschaden de« gan
zen Deutschthums in Amerika ist. Die
Zeiten, da hierzulande deutsch als die
Sprache der Bauern galt, sind vor
über. Eine neue Kulturepoche ist an
gebrochen. Deutsch nimmt hier heute
denselben Platz wie Englisch ein.
Deutsch ist heute die Sprache der Ge
lehrten aller Wissenschaften. Kein
Gelehrter kann auch nur einen Schritt
vorwärt« kommen, wenn er nicht die
deutsche Sprache beherrscht, ja, wenn
er sie nicht an der Quelle studirt hat.
Wie früher Latein die Sprache der
Wissenschaft war, so ist e« heute da«
Deutsche und jeder gebildete Amerika
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