Nsrbenspieledes Lebens. Roman von N. ZLeout. / Fortsetzung) in Lindheim und hoffte, dort noch einige Jahre zu bleiben. Vielleicht käme doch noch einmal der Tag Pferdes. Sollte---? Doch nein, die Gestalt des Freiherr» von Not- Sattel. Gesicht hatte sich mit dunklem Roth ge sie sagte: „Die Gesellschafterin Ihrer Frau Die lomische Würde, die sie sich bei ,ich des Lachens nicht enthalten konnte. „Ich ziehe ein Gespräch unter freiem Himmel und zu zweien im einsamen «inen Ritt über's freie Feld. Wenn es bat Weit« durchmißt, meint man, sich in der Ferne das Glück erjagen zu kön- Pserd in seinem Laufe anhält, kehrt man in das Bereich der schalen All täglichkeit zurück und der süße Traum ist verflogen —" Der Freiherr hatte die letzten Worte mit einem Anflug von Trau rigkeit, die Hilda sonst n.e an ihm be merkt hatte, gesprochen und fügte jetzt in warmem, innigem Tone hinzu: „Wenn er nicht wie heute in ein so schönes Erwachen übergeht, daß man glauben könnte, man erlebe ein reizen des Waldmärchen!" Hilda fand im Ton und Blick des Freiherrn etwas, das sie beunruhigte, und si« beschleunigt« deshalb ihre Schritte, um bald den Ausgang des Gehölzes zu erreichen. Ihrer alten Liebhaberei getreu, einem Gespräch, das ihr unliebsam zu werden drohte, einen neckischen Anstich zu geben und es auf ein anderes Gebiet zu führen, sagte sie, freilich mit etwas gezwunge nem Lächeln: „Ei, «i so poetisch sind Sie an gelegt wer Ihnen das zugetraut hätte! Sie begehen gewiß Dichtersün den in stillen Stunden und vertauschen Leda oftmals mit dem Flügelroß! Aber Scherz bei Seile! Ich würde es hier einen Damensattel gäbe! Ich habe noch nie auf einem Pferde ge- s > ll w' l'chp b' nem Sattel ein wenig nach Damenart sitzen. Ich führe Leda am Zügel und Sie brauchen nichts zu befürchten," rief der Freiherr freudig «rregt, ind«m er stehen blieb und sein Pferd anhielt. „Setzen Sie nur den Fuß in mein« Hand und halten Si« sich am Sattel fest in einem Augenblick sind Si« Hilda stand nachdenklich vor dem Thiere und klopfte den Hals desselben. Leda bog ihren Kopf zur Seite und schaute mit ihren klugen, glänzenden Augen nach dem jungen Mädchen hin, als ob sie dasselbe zum Ritt ermuntern wolle. Die große Lust, es einmal auf Situation, wohl auch der ihr angebo rene, leichte Sinn, siegten über alle Be denken des Berstendes, und mit ra schem Entschluß setzte Hilda ihren Fuß in die dargehaltene Züchte des Frei herrn. Leicht wie eine Feder schwang sie sich in den Sattel und das Pferd ging, von der Hand seines Herrn ge- Das Wetter hatte sich unterdessen etwas aufgeklärt, es stürmte längst nicht mehr so arg und die blasse Fe bruarsonne machte schüchterne Ver suche, hie und da den dichten Wolken vorhang zu durchbrechen uird etwas auf die Erde hinabzugucken. Wetter sich und da gesagt, wie er, seit er sie in Franzens bad gesehen, stets ihr Bild im Herzen getragen und welche Freude er Lust mit ihr zu athmen und sie täglich sehen zu dürfen Hilda hatte ihn, zu Tode erschreckt, mehrmals unterbrechen wollen, aber seine starke Mannesleidenschaft, von der er selbst nie vermuthet hatte, daß sie einmal über ihn in solcher Weis« kommen könnt« und die, schon lange unter festem Druck geHallen, sich j«tzt mit um so größerer Kraft Bahn brach, schoß dahin wie der brausende Wald bach, dessen Gefall« durch den schmel zenden Schnee verstärkt war und der in der Nähe des Weges, den sie verfolg ten, seinem Ziele, dem nahen Fluß, entgegenrauscht«. Sie blickt« ängstlich den Weg entlang, der kein Ende neh men zu wollen schien, und wäre am liebsten vom Pferde gesprungen und so rasch als möglich nach Hause gelaufen, wenn sie nur nicht riskirt hätte, geradeswegs in die Arme des nebenher gehenden Freiherrn zu gelangen. Jetzt sprach er ihr von der bevorste henden Trennung, sagte ihr, wie tief es ihn bedrücke, daß ein widriges Geschick ihre Mitreise nicht zu gestatten schien, und bat sie inständigst, ihm zu schrei ben, um ihm sein Leid zu versüßen. Sein« Leidenschaft drohte ihn zu übermannen, doch ein plötzlicher Schrei Hilda hatte ihn ausgestoßen, denn ihr Entsetzen war dadurch noch ver mehrt worden, daß sie völlig unerwar tet vor sich an der Biegung des Weges in geringer Entfernung die Gestalt der alten Freifrau gewahrte. Das Blut schoß ihr bis unter die Schläfen und sie biß sich die Lippen wund. Ein Au genblick und sie war vom Pferde gesprungen, ohne daß ihr der Freiherr dabei hätte Hilf« leisten können. näher getreten. Sie sah sehr erregt aus und ihre Lippen zitterten. Au genscheinlich vermochte si« sich nur mit großer Mühe zu beherrschen. Bon al len dreien faßte sich der Freiherr zuerst; sein Gesicht war todtenbleich, aber seine Stimme klang fest und ruhig, als er, indem er den Hut lüftete, um seine Mutter zu begrüßen, sich mit folgenden Worten zu ihr wandte: „Ach, Mama! Dir war das Wetter also auch nicht schlecht genug, um den gewohnten Spaziergang zu versäu men? Hier im Walde ist es allerdings recht lch traf Fräulein Her- Blick auf Hildas bestürztes Gesicht hin zu. si""" si^ Mädchen auf dem Rückwege zur Rede zu stellen. Sie wollte zuerst ruhig überlegen, aus welche Weife sie am an um eine Aussprache mit einander zu halten. Ein Aufsehen mußte für jeden Fall vermieden werden, und so war es am besten, daß vorläufig von dem Vorfall gar keine Notiz genommen würde. Der gesellschaftliche Takt mit seinem Zwange, den er den Menschen auferlegt, würde über den Abend und hinweghelfen und morgen würde die Angelegenheit, die für alle Theile un heilvoll zu werden drohte, zum Ab schluß gebracht werden das sagt« sich die alte Dame. Sie richtete daher unterwegs nur einige gleichgiltige Worte an Hilda und beide beeilten sich um ihr«r Rückkehr, um nicht zu späi »>n Theestunde einzutreffen. Als sie In die zum Herrenhause führende Alle« einbogen, sahen sie das schaumbedeckte Roß des Freiherrn, welches von einem Stallliiecht langsam umhergefllhrt wurde Nottinghausen schien einen kurzen, aber scharren Ritt mit Leda ge macht zu haben. Hoheiisvvll und ruhig wie gewöhn bald nach ihrer Heimkehr vom Spa ziergange am Theetisch im Salon ihrer Schwiegertochter erschien, Nur ein solch. Hausherr und Hausfrau nebst ihrem mütterlichen Gaste nur die Gesell schafterin, die d«n Thee einschenken sollte, fehlte noch. Frau Martha sah gelangn-eilt nach der Uhr und wollte die silberne Handglocke in Beivegung setzen, um die Säumige herbeizurufen und an ihre Pflicht mahnen zu lassen, meldete, daß Fräulein Hertel sich ent schuldigen ließe, es wäre ihr nicht msg ihn und er bezwang sich. .Fräulein Hertel klagte schon beim Spaziergange über Kopfweh," sagt« die alle Dame zu ihrer Schwiegertoch ließ. „Es ist gut, Lisette, bas Fräulein soll sich nur ausruhen, ich werd« den Thee besorgen," fügt« sie hinzu. Die drei tranken ihr«n The« bei et» war, indem er etwas von nothwendi gen Briefen sprach, die er zu schreiben hatte. Die beiden Damen griffen zu ihren Handarbeiten und besprachen die letzten Ereignisse aus der Nachbar- ver in eine Viert l iunde d öffnete sich die Thür und Hilda Hertel trat ein. Sie ließ ihre Blicke durch's Zimmer gleiten und athmet« erleichtert auf, als sie d«n Fr«iherrn nicht er blickte. Mit ungewohntem, schlepp«»» d«m Gange näherte sie sich dem Tische, an dem die beiden Damen saßen, und kam, erschraken dies« über ihr Aus» sehen. Eine geisterhafte Blässe deckte ihr Antlitz und die großen dunklen Augensterne hatten einen eigenthümli chen, trockenen Glanz, wie sie ihn an zunehmen Pflegen, wenn ein Feuer der Unruhe in der Seele brennt. Ihre sei nen Nasenflügel bebten und ihr« wandt«. l 3 F „Ich komme, Sie um meine sofortige Entlassung zu bitten, gnädige Frau." Frau Martha sah ihre Gesellschaft«' k«larbeit in den Schooß fallen. Auf den Zügen ihrer Schwiegermutter malte sich ganz unverkennbar ein gro ßer Schreck. Wollte das junge Mäd chen ihnen jetzt eine Scene machen? Wie taktlos und unklug wäre das von ihr! „Ick habe bei meiner Rückkehr vom Spaziergang auf meinem Zimmer ein „Ach ja, ich erinnere mich," unter brach die junge Frau die Rede ihrer Gesellschafterin, „es kam an, während Sie fort waren, und ich schickt« es auf „Es enthielt «ine schlimm« Nach richt," fuhr Hilda fort, während sich ihr« Aug«n mit Thränen füllten. „Meine Schwester in Stuttgart, die schon lange kränkelte, ist heute früh ganz Plötzlich am Herzschlagt gestorben Die junge Frau hatt« nach dem eng lischen Riechsalz g«grisfen, das sie stets b«i sich trug sie konnte nicht vom Tode sprechen hören, ohne sich unwohl zu fühlen. Ihre Zchwiegermutter überhob sie der Mühe des Antwor te»s. „Selbstverständlick wird Ihnen meine Schwiegertochter kein Hinderniß Martha?" dünnen Schleier leickten Bedauerns Ein leises Zucken flog über Hildas Gesicht, sie hatte den Wink verstanden und er bohrte sich wie ein spitzer Pfeil in ihre bedrückte Brust. „Ich wollte Sie eben darum bitten, nicht mehr auf mich zu zählen." sagte sie, so ruhig, als es ihr möglich war. Frau Martha legte ihr Riechfläsch einigen freundlichen Worten an das junge Mädchen; ihr gutes Herz war er wacht. Hätte sie von der Scene im Walde gewußt freilich, da wäre -s etwas anderes gewesen! Nachdem si« Hilda ihr Bedauern ausgedrückt, si« aus ihrem Hause scheiden zu sehen, er theilt« sie ihr die erbetene Entlassung und sagte daß der Wagen bereit Abendessen und packt« ihre Koffer bei verschlossener Thür. Bei Tisch würd« des jungen Mädchens mit keiner Silbe Weis?' gedroht hatt«, rollte, vom schnaubenden Dampfroß getrieben, in die unabseh bare Ferne. Daß die nächste Gef«llschaft«r!n auf Neunzehntes Kapitel. Die Welt stand in Blüthen und vom ten Thalkessel ergießend, in welchem die P«rle des Schwabenlandes, die Sta?t Stuttgart liegt. Der Fremden zufluß in derselben ist in diesem Mo len, welche die Stadt selbst bietet, hat chen Natur erhöhen und dem Auge so viel Fesselndes bielen, daß es sich nur schwer von ihnen losreißen kann. In den Slraßen der Stadt herrschte an diesem Tage, obwohl Re Uhr erst den Stätten der Wissenschaft und der Kunst, zuweilen sehnsüchtige Blicke nach den Wagen werfend, welche die An der Ecke des Kaffeehauses Mar quardt. wo sich der Blick auf den fchö- „Ließ sie Dich abblitzen?" fragt« d«r „Gründlich! Ich fragte sie, ob i^ch Börse zu Hause vergessen und mir kein Trinkgeld anbieten könne, weswegen sie auf meim Dienste verzichten müsse. schämte." „Ach, Du hast es nicht richtig ange fangen," entgegnete lachend der ander«. „Wir bringen uns morgen frische Ro sen mit, und wenn sie hier unter dem Fenster vorbeikommt, lassen wir sie ihr zu Füßen fallen. Hebt sie ein« auf und wohl nicht so gefährlich mit ihr sein." Das jung« Mädchen, das die Auf merksamkeit der beiden Stammgäste «rregt hatte, war unterdessen durch di« Säulengänge d«s Königsbaues gegan gen, di« ihr Schutz vor den heißen Sonnenstrahlen gewährten. Den reich ausgestatteten Schaufenstern, die sich ihr rechts und links darboten, gönnt« sie keinen Blick, nur vor einer Blumen auslage blieb sie stehen, und als sie die herrlichen Rosen in allen Farben ge wahrte. die in verschwenderischer Füll« sich vor ihren Blicken ausbreiteten, zö gert« sie noch einen Augenblick und trat dann in den Laden, um «ine Rose zu kaufen, die sie an ihrem Kleid« befestig te. Darauf schritt sie eilig weiter und war bald an ihrem Ziele angelangt. Dasselbe war eines der ersten photo graphischen Ateliers von Stuttgart Retoucheuse angestellt. ES ist unsere alt« liebe Bekannte Hilda Hertel, die wir in diesem jungen Mädchen wiederfinden. Nach dem Tode der Schwester, der Hilda vor einigen Monaten so rasch auS der Nottinghausenschen Familie hinwegge sllhrt, ivar Tante Julie frei geworden und die beiden hatten beschlossen, sich nicht mehr von einander zu trennen. Hilda war, nach den Erfahrungen, die sie bisher gemacht, der Gedanke, wieder in «in fremdes Haus zu gehen, ganz unleidlich geworden und sie wollte ihr Fortkommen auf andere Art suchen. Die Pension der Majorin ermöglicht« derselben einen bescheidenen Unterhalt, und sie miethete ein« kleine, anspruchs lose Wohnung für sich und ihre Nichte, die ihnen Herr Dalwig mit den einfa chen Stücken seines Mobiliar? aus stattete. Er selbst verkaufte seine ganz« Einrichtung und siedelte nach Paris üb«r. Aus l«tzterem Grunde hatten sich auch Hilda und die Majorin entschieden, Stuttgart zu ihrem ständi gen Aufenthalt zu wählen; wäre Franz Dalwig an demselben Orte ge blieben, so würden sie in dieser Bezie hung einen anderen Beschluß gefaßt haben. Hilda hatte sich in dem letzten Jahre wieder etwas im Malen geübt und hoffte nun in der großen Stadt ge winnbringende Beschäftigung in die sem Fach zu finden. Sie versuchte es auch, für verschiedene Geschäfte Por zellanteller und Fächer zu bemalen, aber sie fand nur äußerst schwer Ab satz, da es so sehr viele junge Damen gab, di« ihr Talent in derselben Weis« verwertheten, und w«il der Verdienst dabei auch nur «in äußerst geringer war. Ihr wäre diese Arbeit, di« si« in Ruh« zu Hause machen tonnte, die liebste gewesen, doch da sie so wenig Erfolg von ihren Bemühungen sah den Mitteln der Tante zu leben. Al lerdings hatte H«rr Dalwig derselben ein kleines Jahrgeld ausgesetzt, das neben ihrer Pension zur Noth für beide gereicht hätte, aber das jung« Mädchen sollte, m«ldete sie sich bei dem Inhaber des betreffenden Geschäfts und konnte der Tante bei ihrer Rückkehr mit freu digem Gesichte melden, daß sie ange- Lehrzeit Aussicht hätte, ein gutes und sicheres Gehalt zu betommen. Freilich mußt« sie bereits früh Mor gens auf dem Platze sein und es gab Abwechslung, aber dafür hatte sie Nachmittag und Abend frei und blieb ihr eigener Herr, hatte nicht nöthig, sich Unterhalt hatte. cTSI-.ib solau Für die Küche. Rindsbraten auf Pari ser Art. Ein zartes Stück Ochsen fleisch, etwa 3 Pfund, spickt man mit tene Gelbrüben, etwas Salz und legt auf dies alles das gespickte Fleisch. Bei schwachem Feuer läßt man es min was darin ist, zu Tisch gegeben. Gänseleberwurst. Man koch« 3 Pfund Speck, lasse ihn erkalten, fülle von der Brühe das Fett ab und ten Weißbrod, treibe die Lebern und das Rückenblut (die Lungen) von 20 Gänsen durch die Maschine, die Zwie- Stunde in heißem Wasser ziehen. Schweins - Rippchen mit Pflaumen. 3 Pfund stark gepö- Dann gießt man nach und nach Quart Milch hinzu. Wenn alles weich, fügt man nach Geschmack etwas Zu- Aehnlichkeit mit Giinseschwarz. Kastanien - Püree als Ge müse. Man schält ungefähr 2 dampfte Ent«, Frikand«au vd«r Kro Kartoffelpuffer. Große Kar lebhaftem Feuer verwendet man aus gelassenen Speck. Man legt 3 —4 kleine Puffer (ein Löffel Masse) in dunkelbraun werden. Kohl Pudding. Pfund ge hacktes rohes Schweinefleisch, Pfd. gehacktes rohes Rindfleisch, 4 Eier, 1 Zwiebel, Salz, Pfeffer, 1 Eßlöffel voll und ein größerer Kopf Weißkohl oder Wirsing. Löse den Kohl, die Rippen und Außenblätter ab, koche ihn >/s Pfeffer und Butter, ziehe den steifge steht. Eine festschließtnde Pudding bls der Pudding gar ist. Kalbfleische I» Bourgoi se. Man nimmt ein Stück Kalbfleisch schnitten? Mohrrüben, vier Zwiebeln, Quart leichle Brühe oder Wasser dazu, deckt einen gutfchließenden Deckel Marmelade vermischt. Pflaumenkuchen. Man be reitet einen Butterteig, rollt ihn nicht Mehl besiebtes Blech, versieht ihn mit einem Rand und bestreicht ihn mit Butter. Dann schält, spaltet und ent kernt man Pflaumen, verrührt 3 Eier