«tnteradtu». Mein alter Schreibtisch. und wieder mal eine Ausbuchtung setiirbissen, Obst. Der Anstrich der Mann mit reicher Vergangenheit, dei Persönlichkeit. Apartei Licbhaberstück, hübsch und zweifellos alt dazu, denn der Ueberzug schen übrig, als die Sprenkelung von Klecken jeder Größe aus der Perga mentplatte. Ja, einer dieser Flecke ging selbst über das hinaus, was man als Zugeständniß an das Alter willig in den Kauf nimmt. sine Gefahr für mich. Wer nicht selbst sammelt, kann es nicht ermessen, was in der Welt, Niemand kann ein gleiches besitzen. Mein Mann suchte mich von hinnen zu ziehen, aber es war zu spät. Schon hatte ich mit dem Händler in Französisch und Italienisch Verhand lungen angelnüpst, schon war eine ein schüchternde Preisangabe sür das sel tene Stück gefallen, die, wenn man Fracht und Zoll hinzurechnete, eigent lich von dem Anlauf hätte abschrecken sollen. Aber man weiß: leine Eiche fällt auf den ersten Hieb, und bei diesen Aannern von italienschen Althändlern heißt es: handeln, handeln, handeln, ! fortgehen —wiederkommen, von neuem handeln und von neuem fortgehen und wiederkommen nach Nothwendig keit. Schließlich werden sie doch mürbe. Zwei Tage darauf wollten wir wie der unser Heil versuchen, doch gelang :s uns nicht, den Laden aufzufinden. Da mußte unser Padrone aushelfen, ?r kannte Venedig wie seine Westen tasche und hatte sich außerdem schon bei »inkäul«n als nützlich erwiesen. Aber wunderlich, wie sehr wir auch in seiner Begleitung suchten, wie ge nau wir die Stelle beschrieben, uns be mühten, ihm Anhaltspunkte zu geben, mit ihm eine Gasse nach der anderen ibrannten alles Suchen blieb ver gebens. Selbst diesem geprüsten Fremdenführer gelang es nicht, den Laden ausfindig zu machen. Es schien als sei die ganze Straße über Nacht in nnen der Kanäle versunken. Mein Gatte athmete erleichtert aus aber nicht für lange. Denn mit oen Schwierigkeiten, die sich dem er hofften Besitz entgegenstemmten, wuchs für mich dessen Werth. Jetzt war mir's als hätte dieser, gerade dieser kleine arabische Schreibtisch zu meiner Einrichtung und zu meinem Glück ge fehlt. Ich besaß verschiedene hübsche alte Stücke, auf Reisen und durch Zu fall zusammengerafft, darunter einige von wirklichem Werth dieses aber würde ihre Krönung bedeutet haben. Da gab es eine heimliche Fensternische, in die der Tisch sich so gut einpassen würde, ein enaes, abgeschlossenes Plätz über die Landschaft. Wie viel gute sonderung kommen, an dieser alten platte, die so viele Spuren früherer Jedankenarbeit trug. Wer weiß, wes sen Hand aus dieser Unterlage alten Pergaments die Feder geführt viel leicht hatte die Gräfin Guiccoli im Palast Mocenigo einen ihrer zärtlichen Lriefe an Byron daraus versaßt, viel leicht hatte der große Brite selber dar auf jeinen Childe Harold vollendet, als ?r in dem Armenierkloster auf der In sel San Lazaro zu Gaste war; viel leicht hatte er gar im Eifer über das fertige Werk den mächtigen Flecken verbrochen. Von nun ab hob ein absonderliches Spiel des Ueberliftens zwischen uns Eheleuten an. Mein Mann versuchte, mich in die andere Seite Venedigs, möglichst weit fort von dem gefähr lichen Stadttheil zu dirigiren, ich wie derum, ihn durch einen Trsck nach dort zu leiten. Ich klemmte mich hinter den Padrone, damit er uns gerade in dieser Richtung etwas besonders Se henswerthes empfehlen möchte, und ali, dies nicht mehr verfing, sank ich so tief, daß ich zu einsamen Ausgängen meine Zuflucht nahm, unter dem Vor wand. ein besonderes Venezianer Glas, ein Stückchen Spitze kaufen zu wollen. Ein Dienstmädchen, das den „Weg zur Schneiderin" fingirt! tatloS und unsere Abreise rückte näl>?r. Keine Möglichkeit, sie zu hintertreiben. Man kann sich doch nicht aus lange Zeit in Venedig festsetzen, um einem ich war nicht vernünftig. Wie eine das Bild des alten Arabers. Es schien mir. als könne ich nicht abreisen, als müsse ich ibn in der elften Stunde noch wir in der Gondel saßen'die uns zum Bahnhof führen sollte, hoffte ich, daß nun mit schnellen Ruderstößen ein an- unwiederbringlich Verlorenen zu ver gessen, und wenigstens gelang es mir, mich so weit zu beherrschen, um nicht mehr von dem Verlust zu sprechen. Aber wenn ich die heimliche Fenster nische ansah, die meine Phantasie stets mit dem Araber geschmückt hatte, so gab's mir einen Stich in's Herz, als sei mir etwas, das ich wirklich besessen, nun genommen worden. Die Geister Byrons und der Guiccoli stiegen herauf und in all den winzigen Fächern und Kästen lebte es von Ideen, die nur dar aus gewartet hatten, von mir gestaltet zu werden. Was war mir alles ent gangen! Eine pietätvolle Scheu hielt mich ab, die Fensternische voll zu möbliren, immer stand der leere Platz wartend bereit, wie für einen, der doch italienischen Reise wieder einen Absti cher nach Venedig. Os thut selten gut, fahren. Unser Padrone vom Lido war kurz vor unserer Ankunft begraben worden. Im Hotel Bauer war's viel weniger gemüthlich, als ehemals in erstrebt hatte. ' ch lich abgeschickt war, denn in zwei Ta gen wollten wir reisen. Wohlweislich hatten wir beim gestrigen Rückwege jedes Straßenmer'mal auswendig ge die Kerls es doch fertig, einen über's Ohr zu hauen. Ich selbst habe schon meine Erfahrungen gemacht," und er gab die Geschichte einer „antiken" Kir chenampel zum besten, die schließlich als elende Dutzendwaare entlarvt wor sich allzu anhaltend mit meinem Schreibtisch beschäftigt hatten, so daß ich ihn nun an der alten Stelle zu er der wie einst mein arabischer Schreib tisch. Mein Schreibtisch, zweifellos der meine, mit jeder kleinen Galerie, von Gefährten der übergroße, wohlbe kannte schwarze Fleck an. Wie war dies möglich? Mein Schreibtisch war doch nach Deutschland verschickt, der Ich stand erstarrt, mein Mann des gleichen. Mit einem überstürzten Wortschwall, von dem keiner von uns nur ein Wort verstand, suchte der Anti quar den Fall zu erklären, während der Doktor sich an dem Möbel zu schaf fen machte, die Schubkästen innen be sah und mit dem Fingernagel an dem byronischen Tintensleck kratzte. End lich richtete er sich auf und lächelte: „Eine ganz vorzügliche Imitation, ein wahres Elitestück, gnädige Frau, so vorzüglich, daß Sie auch darauf stolz sein dürfen, vorausgesetzt, daß Ihr Schreibtisch hinter diesem nicht zurück steht." „Was, Sie glauben Sie nehmen an ?" hauchte ich fassungslos. „Es werden wohl in den fünf Jah ren eine ganze Reihe gleicher Schreib tische an dieser Stelle gestanden haben," meinte er. „Uebrigens glaube ich die Fabrik zu kennen, die diese Stücke dutzendweis herstellt und ganz Italien damit überschwemmt. Meine famose Kirchenampel stammt nämlich auch von dort." Ich sah meinen Mann an, der sich nun auch um das lügnerische Möbel bemühte. „Du mußtest ihn ja haben, gerade den einen," sagte er. „Die Einbildung ist bekanntlich schlimmer als die Pesti > lenz. Na, wenn er dich nur glücklich macht." Nun steht der falsche Araber in der Fensternische, die ich ihm so liebevoll reservirt, und obgleich ich weiß, daß er nur eift schnödes Fabrikerzeugniß ist, einzig hergestellt zum Betrug der Mein treues Festhalten an meiner sixen Idee hat ihn mir doppelt lieb ge macht. Schließlich sind die Dinge im mer das werth, was wir in sie hinein tragen. Die Gaukler. kend von dem «inen zu andern und dann sagt« Dr. Wilde achselzuckend: „Meine Herren! Sie erwarten eine ein«, die geeignet wäre, «rnste Men schen zum Nachdenken zu veranlassen, ein seltsames Erlebniß. dessen dunkle Räthsel ein wenig das geistige Niveau unserer üblichen Stammtischgespräche überragt ab«r" ein seines, iro nisches Lächeln kräuselte seine Lippen „ich befürchte, daß Sie mich am Schluß meiner Rede für einen phanta stischen Märchenerzähler halten iverden oder für einen Tollhäusler, der reif ist für „die Beobachtung seines Geisteszu standes". „Und mein verehrter College -- er verbeugte sich lächelnd gegen den jün geren Psychiater „wird mir zum Schlüsse schonende Kaltwasserbehand lung anempfehlen." Der kleine, blonde Irrenarzt mit dem fidelen Corpsstudentengesicht sagt« mension!" Weshalb nicht. Theuerster? Wir wissen ja, daß Sie für einen Arzt verteufelt wenig Zunftgeist und Mate rialismus besitzen." Es blitzte in den hellen, klugen Augen des ältern Arztes. Dann „Wir armen Erdenkinder sind allzu leicht geneigt, unser bißchen Sinnes wissen als der Weisheit letzten Schluß hinzustellen unsere Wissenschaft, auf die wir so stolz sind und über die man lachen wird in Io Jahren, wie wir von der Höhe der unsrigen herabsehen den wissenschaftlichen Aberglauben früherer Jahrtausende. Bor wenigen Jahren noch hätte man jeden als Toll häusler verspottet, der den Muth ge habt hätte, zu behaupten, daß wir mittels besonderer Lichtwellen durch Metall, Holz und geschlossene Wände sehen könnten. Sollte es aber nicht be reits heut« Menschen geben, Menschen älterer Kultur mit höherer geistiger Bildung, verfeinerten Nerven, die h?ute bereits psychische Fähigkeiten be sitzen, die wir erst erlangen werden in Jahrtausenden? Aber ich will nicht Die Sache selbst verhielt sich folgen dermaßen: Wie Sie wissen, war ich Jahr- hindurch Schiffsarzt der Ham burg-Amerikan-Linie. Später stellte ich mich in den Dienst einer holländischen Linie, welche den Ostindischen Archi j pel, die siidchinesischen Küsten und klei nen indischen Häf«n befahren hat. Es war ein harter, aufreibender Dienst in konnte mich damals noch nicht ent schließen. dem Heimathwimpel zu fol gen. nach der kleinen norddeutschen ich war das jahrelange unstete Wan derleben eines Globetrotters gewöhnt, ! ein fahrender Gesell da entschließt i man sich nicht so schnell, sich endgültig im vor Anker zu legen. Ich ließ mich in einer der kleinen süd indischen Städte als deutscher Arzt nie der. Wenig Gesellschaft, weder Thea ter noch Concerte noch Anre g«bildeier Kulturmensch bedarf. So begrüßte ich mit Dank den Vor schlag eines Hamburger Freundes, ihn zu einer Vorstellung indischer Gaukler zu begleiten. Mein« Herren, wir haben in den letz ten Jahren auf Ausstellungen häufig Gelegenheit gehabt, die seltsamen, ver blüffenden Fähigkeiten indischer Fa kire zu bewundern, und wir haben häufig die Ueberzeugung gewonnen, daß es sich in manchen Fällen nicht nur um die üblichen, mit verblüffender Technik ausgeführten Taschenspieler kunststückchen handelt, sondern daß diese braunen Söhne eines uralten hei ligen Kulturlandes psychische Fähigkei ten besitzen, die all das in den Schatten stellten, was wir im Abendland« an Wundern der Suggestion und Hypnose bewundern können. Die Sonne stand noch auf der Höhe die Luft war leuchtend und klar, als wir den runden Platz «rreichten, wo die Vorstellung stattfand. Die Ein richtungen waren primitivster Art, eine einfache Schnur, an Stcib«n befestigt, die den «ngen Raum umgrenzte, ein Korb, der auf dem harten Grasboden stand? als Kapelle sungirten eine kleine Handtrommel und ein paar Rohrpfei fen, deren schriller Ton zu uns her überklang. Eingeborene hockten re gungslos am Boden mit stillem, unb«- wegi«m Gesicht. Der Fakir selbst war ein schlanker, junger Mensch mit bronzebraunen, prachtvoll geschmeidigen Gliedern? sei-! ne einzige Kleidung bestand in einem Hllftentuch aus goldgelber Seide und einem schneeweißen Turban. Er hatte wundervolle, leuchtende Augen, sonst ab«r war das Gesicht abschreckend häß lich und «ntstellt durch Blatternnar- diesem Augenblick schon jonglirie er mit verblüffender Geschicklichkeit mit einer großen Anzahl schwerer sil berner und eiserner Kugeln. Dann stand er still, reichte uns die Kugeln herüber, sie bestanden aus massivem Ei sen jtde wog mindestens ihre 4 bis 6 Pfund. Dann warf er langsam, mit ruhiger Sicherheit die Kugeln in die Lust die Trommel dröhnte, die schrillen Pfeifen klangen betäubend, die Augen des Mannes waren concentrirt aus uns geheftet, seine Lippen beweg ten sich lautlos die Muskeln seines Körpers zitterten. Wir standen wie gelähmt die schweren eisernen Kugeln, die, dem Ge setze der Schwere gehorchend, zu Bo den fallen müssen, standen regungslos wie schimmernde Seifenblasen in der lichten, sonnigen Luft, mindestens eine Viertelstunde' lang, dann bewegte ?r den Arm, die Spannung seiner Züge löste sich, di« Kugeln glitten lautlos zu Boden vor unsere Füße. Wer vermag diese Räthsel zu lösen? Ist es möglich,' daß Menschen unter ge wissen Verhältnissen die Kraft haben, Naturgesetze auszuheben, oder waren wir alle Opfer einer Massensuggestion geworden? Wir hatten uns noch nicht erholt von unserem Erstaunen, da stand wie derum der Inder neben uns. Er führ te an seiner Hand ein kaum ILjähriges Hindumädchen mit kindlichen, unent wickelten Formen. Ein feines Kinder gesicht mit sanften, schwcrmiithigenAu- Mädchen ein paar frische Bliichen „Das ist Maja," sagt« der Fakir in Dialekt. spricht sehr gut eng lisch, mein« Htrren, sie wird Ihnen sagen, was Sie zu wünschen wissen. Sahib, sie hat die Gabe zu sehen, wo unsere Augen nicht mehr sehen zu hören, wo unsere Ohren verschlossen sind." Ich ergriff die Hand des Mädchens und sagte zu ihr: „Ich habe Menschen, sem Augenblick." Man stellte ihr einen niedrigen Stuhl hin. auf den sie sich nieder ließ. Der Fakir trat neben sie, strich sanft mit der Hand über Stirn und Nacken, ihre Augen schlössen sich zu schmalen Streifen, man das Wei aufgehob«n, sie war augenscheinlich >n lethargischem Tiesschlaf, und der Inder sprach langsam, indem seine Augen men die Worte über ihre Lippen: „Ich sehe «in Haus mit einem klei nen, spitzen, rothen Dach mit spitzen, meinem Leben sab ich ein solches Haus; tief hinten in einem Garten liegt es, ganz andere Blumen undßäu den Bäumen schimmert es weiß wie gestoßener Zucker ich weiß nicht, was das ist: und es ist kalt dort sehr kalt. Sie zitterte, wurde blaß. ihre Augen sind roth wie von vielem Weinen, sie hat ein volles, gutiges, weißes Gesicht unter silbernem Haar so viel Kummer um die Lip- Jch faßte ein Mädchen hart an der Schulter. „Meine Mutter!" Es war fast ein Schrei. Das Mädchen sagte klagend! „Es ist jetzt alles ganz dunlel, ich sehe nichts mehr!" fort, indem ihre Hände über die Stirne strichen, als wollte sie einen Nebel verscheuchen. „Meine Mutter!" sagte ich erschüt tert. „Was ist das für ein sonderbares Zimmer?! Es hat eine Tapete von das ist." „Mutters Kruzifix." Mein Herz erschauerte, und Maria sprach ruhig weiter: „In der Ecke steht ein großes Holzbett mit weißen Kissen und Bet ten, darin liegt ein Mädchen, ihre Au wäre oder schläft, ihr Gesicht ist weiß wie die Tücher ihres Bettes, ihr Mund ! Meine Hände zitierten. „Wie sieht l „Ich kann nicht deutlich sehen, 's ist alles wie im Nebel, sie hat langes, „Klara", schrie ich verzweifelt, „Kla. ! Das Mädchen fuhr ruhig fort: „Die und scherzte mit ihren Gespielinnen? sie besaß nicht mehr die geringste Erin- nerung an das Erlebte. übrige wissen Sie. meine Herren, daß ich sofort Hals über Kopf mit dem nächsten fälligen Dampfer nach Hause reiste und meine Braut bereits auf hatte eine schwere Lungenentzündung hinter sich und war im Hause meiner Mutter verpflegt worden. Daß sie bald darauf mein junges, geliebtes ! Weib wurde, sie mich über alle Matzen glücklich gemacht hat, daß ich trotz wil der Stürme endlich den Heimathhafen fand, das gehört nicht hierh?r. Im llbigen steht es Ihnen frei, mei ne Herren, mich für einen Lügner oder Narren zu halten: ich kann Ihnen kei ne Erklärung geben, leine, die Ihrem wissenschaftlichen Verstände genügt. Ich habe Ihnen die einfachen Thatsa chen mitgetheilt, wie ich sie weiß. Ver suchen Sie es, eine Erklärung zu fin den, oder halten Sie sich mit mir an das alte Dichterwort Hamlets, daß mehr Dinge sind zwischen Himmel und Tie Geschichte etneS Sarges. Der britisch« Nationalheld Nelson ruht in einer der Karypten der herrli chen Kathedrale von St. Paul in Lon don neben seinen Schlachtgenossen Collingwood und Northesk in einem Sarkophag aus schwarzem Marmor. Eine seltsame Geschichte hat dieser Sarg aufzuweisen. Er ist Jahrhun derte alt. Er war ursprünglich für den allmächtigen Günstling des Königs H«inrich VIII., den Cardinal Wolsey, gemeißelt worden, dessen Ruhmeslauf bahn und endlichen Sturz Shakes peare so grandios dargestellt hat. Wolsey hatte „in den Tagen seines Glanzes" sich seine letzte Ruhestätte in der Kapelle von Schloß Windsor aus gewählt, die ihm von seinem königli chen Gönner zum Geschenk gemacht worden war. Dort hatte er sich ein Bildhauer Benedetto da Maiano be stellt. Allein es war ihm nicht be stimmt, an dieser königlichen Grab stätte zu ruhen. In Ungnade gefallen, starb er in Elend und Vergessenheit. von den Republikanern gebrandschatzt und ausgeplündert. Wolseys Mar morsarg kam mit vielen anderen Sa chen auf die Rumpelkammer des Schlosses. Dort lag er vergessen, bis König Georg 111., der froh war, all den „Kram" weggeräumt zu sehen, den uralten Sarg zu Nelsons Begräbnis; hergab, um den großen Seehelden in ihm zu betten. Gerecht« Entrüstung. Madam: „Wie, der Schuster hat mein« Schuhe wieder mitgenommen? Konn „Leider nichs, Madam! Ich hatte ihm selbst eine Rechnung zu bezahlen!" Madam (entrüstet): „Daseist eine Un j Verschämtheit mein« Schuhe gehen Der Kaffee im Orient. Für Freund« und Freundinnen ei« mr guten Tafle des köstlichen Labsalt Kaffee geben wir einige Anweisun gen, wie im Orient, dem Lande der Kafseetrinker, das nervenbelebende Tränkchen zubereitet wird. Bei uns werden die Bohnen in der Mühle zu einem meist groben Pulver gemahlen, dann mit lochendem Wasser übergös sen, womöglich noch ein Surrogat als „Geschmackkorrigens" zugefügt und der Kaffee ist fertig. Der Orientale stoßt, da die Bohnen durch das Mah len einen Theil ihres Aromas einbü ßen sollen, diese im Mörser zu einem äußerst seinen Pulver. Dieses wird entweder für jede Tasse Kaffee extra gestößelt oder in einem Steingefäß, in dem es fest eingepreßt wird, auf Vorrath gehalten. Man nimmt für ein Täßchen, das etwa zwei Eßlöffel voll faßt, «inen kleinen Theelöffel voll des Pulvers und übergießt dies in ei nem der Größe der Tasse entsprechen den Kochgefäß mit siedendem Wasser. Das Kochtöpfen wird dann aufs Feuer gebracht, und in einigen Augen blicken steigt der Kaffee unter Schaumbildung bis an den Rand des Töpfchens. Hierauf wird es der direk ten Einwirkung des Feuers sofort ent zogen, worauf der Schaum zurücktritt. Nochmals, je nach Qualität der ver wendeten Kaffeebohnen ein- bis drei ziehen von der Feuerung. Der geübte Kaffeesieder weiß sofort, ob der Trank genügend gekocht hat und ob der Schaum durch den siedenden Kaffee durchgewallt ist. Das ganze Geheimniß der Berei tung liegt vor Allem in der richtigen Auswahl der Bohnen; sie dürfen nicht zu stark, namentlich nicht schiver ge brannt sein. Ferner müssen die fetten und mageren Sorten der Kaffeeboh nen in einem bestimmten Verhältniß gemischt sein. Dann ist beim Aufko chen genau darauf zu achten, daß der flüchtigen. Solange der Kaffee noch am Kochen ist, erfolgt vielfach Zusatz von Zuckerpulver, je nach Geschmack Im Kaffeehaus wird dem Gast di rekt aus den netten verzinnten messin unterscheiden, ob der vorgesetzte Kaffee gut hergestellt ist, ob er zu kurz oder zu lang« gekocht hat, ob die Bohnen stosse sowie das wirksame Prinzip des Kaffees das Coffein blei „Serviren Sie uns «in gutes Din- Seebären stellte. Der Capitän blickte schüttelte d«n Kopf und rief den Kellner: „Suppe, Herr," war die einfache Antwort. „Suppe!?" schrie ihn der Capitän