Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 15, 1906, Image 6

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    „Sie haben also überhaupt keine Hasen vor die Büchse bekommen?"
„Nein, die Bestien sprangen mir ja immer durch den Gewehrriemen
- Ein anstren gender B?-
ruf. „Wovon leben Sie eigentlich?"
„Noch immer von dem Wintersen
ster, das mir vor fünf Jahren auf den
Kopf fiel!"
emanzipirte Frau?"
„Das ist eine Frau, die ihren Kopf
für sich hat und sich damit auf die Hin
terbeine stellt."
Standesbewußtsein.
„Ihr Jüngster scheint sich nicht mit
seinen Brüdern vertragen zu können?"
Parvenu: „Nein.. .der ist nämlich ge
boren worden, als ich bereits Commer-
Wirth (zum Wilderer): „Hiasl —
Wildbret!"
Hiasl: „A Katz oder a Has?"
Ausder Kaserne. Unter
gehen?" Patinllnn: „Mit Massen
Meier: „Putztalk!" Unteroffizier:
..Schafslops! Heine, sag' Du es!"
Heine: „Zum Putzen der Knöpfe be-
Privatier Stutzenbacher
(zu seinem Freund): „Maxl, Du
iönnt'st mir nächstens amal an Has'n
schiaß'n; was lost' er denn?"
Maxl: „No. weil Du's bist, zahlst
mir halt s' Patronengeld!"
Stutzenbacher: „Na, na,
Freunderl, a so kommt mi der Has'
viel z' theuer!"
Gegenbeweis. Vertheidi
ger: „Den Vorwurf des Herrn
Klienten jedes Gefühl für Ehrlichkeit
abgeht, muß ich energisch zurückwei
sen: denn sie haben ihren Gewinn stets
Schirm in den Th«atersaal treten
will): „Die Garderobe müssen die
Herrschaften aber ablegen!"
sind!"
Boshaft, Fremder (im Ho
tel auf dem Berggipfel): „Drei Marl
lostet der Wein, das finde ich theuer!"
Wirth: „Bedenken Sie, der muß
aber auch taufend Fuß heraufgeschleppt
ziren?" S chh
Aufgeschoben. (Im Kaf
feekränzchen.) Die präsidirende Frau
Amtssekretär: „Von den Todten soll
Frau Posthalter eine stille Tasse
weihen!"
Kleines Mißverständ
nis;. Richter: „Sie behaupten also,
der Pratz'n g'schlag'n!"
Weiter Blick.
Jung« Frau (zum Gatten, der
sen will): „Nicht doch, Alfons, Thrä
nachher wieder Durst und gehst in den
Abfuhr. Alte Kolette: „Ich
habe sehr viele Körbe ausgetheilt!"
Herr: „Das war sehr edel von Ihnen."
Bezeichnend. A.: „Mein
Sie sich recht gut?" Veteran: „Dö>?
glaab i, fünf Maß hab' i' fcho' auf
Eana Wohl g'fusfa, Hoheit!"
„...Was, Dein Bruder hat diesen
Anzug drei Jahre lang getragen
Selb st e r kennt n i ß. Ma
schon längst gekündigt!"
Zu weit gegangen. Der
Pikkolo hat vom Wirth den Auftrag
erhalten, nur ja recht auf den Herrn
Weile ruft der Herr Professor? „Pik
kolo, dies ist ein Rostbraten la
besten eignet: er hat ein ganz vortreff
liches Fassungs - Vermögen." „Na,
dann lassen Sie 'n Schutzmann wer
den!"
Ihre Auffassung. Haus
frau: „Mir scheint, Grelhe, Sie ha-
Bräutigam. Haben Sie denn eigent
lich gar kein Gewissen?"
Grethe: „Ei freilich! Aber nicht hier;
„Weiß nicht! Ich bleib' halt, bis ich
Win k. Bater der Braut: „Was
zur schweren Kavallerie!"
Deplazirteßedensart.
A.: „Glauben Sie die unheimliche
„I wo. die hat er sicher aus der Luft
gegriffen."
Junger Mann:.... Essiggurken!? ... Aber Bertha, wir sind ja
JmZeitalterdesAuto
— Bettlerfrechheit. „Sie
betteln schon wieder? Haben wir
Ihnen nicht sagen lassen, daß Sie
nichts mehr bei uns bekommen?"
„Na ja, Madamchen, durch die Köchin,
offiziell weiß ich aber von nifcht!"
Im Zeitalter de« Automobils.
„ ... Wo, Eugen, ist Deine Liebe von früher? Da hattest Du nur Augen
für mich! Da gab's keinen Tag, wo Du nicht mindestens eine Katze übersah-
Recht gemüthlich. „Was
ist denn in Deiner Küche für ein Ge
töse?" Hausfrau: „Mein Mann
rauft mit dem Soldaten um unser
Nachtmahl!"
Durchschaut. Er: „Nun,
theure Bertha, hast Du dem Papa
Alles vorgetragen, damit wir seine
leitet?" Bertha: „Ja!" Er:
„Nun?" Bertha: „Er sagte: Ich
trieb!"
Vom Kasernenhof.
Leutnant (»um Einjährigen): „Meyer
hier wird nicht geträumt! Sie sind
hier nicht Ueber-Mensch, sondern Je
EinPraktikus. Professor
A.: „Womit beschäftigen Sie sich
denn augenblicklich, Herr Kollege?"
Professor V.: „Ich versuche schon
längere Zeit, aus einer Mischung von
Kartoffeln, Rüben, Abfällen u. f. w.
Fett herzustellen." Professor A.:
„Aber ich bitte Sie, füttern Sie doch
einfach die Schweine damit!"
Mm
»Herr Leutnant sind in Civil?"
„Ja, meine Gnädige!... Will Civilisten 'mal zeigen, was aus Civil zu
machen ist!"
—A hnungsvoll. Junge Frau:
„Männchen, Du wirst heute nicht er
rathen, was ich gelocht habe." Jun
ger Mann: „Beim Essen auch nicht?"
—-DasOpferlamm. Dienst
mädchen: „Heute ist der gnädige Herr
aber schlecht gelaunt!" Diener:
„So?" Dienstmädchen: „Na, die
Desdemona kaun sich freuen, die er
heut' Abend als „Othello" umzubrin
gen hat!"
Auskunft. Cavalier: „Com
mercienrath Meyer's Tochter ist wohl
noch nicht erwachsen?" Herr: „Nein,
dessen Millionen sind noch nicht hei
— Beim Wort gefaßt. Dich-
—V eränderte Situation.
Hausherr (der vier Stunden beim
Frühschoppen gesessen hat, ängstlich):
„Was sagt meine Frau, daß ich so
lange bleibe?" Dienstmädchen: „Sie
weih noch nichts? seit zwei Stunden ist
sie bei der Nachbarin." Hausherr (sich
aufrichtend): „So, feit zwei Stunden
Frauenarbeit, don der Niemand
spricht.
Zu den „himmlischen Rosen", die
nach eines glaubwürdigen Dichters
ben flechten, gehört ohne Frage auch
das „trauliche Heim". Das klingt wie
eitel Poesie, wie laue, reine Luft, woh
liges Behagen, beschaulich« Ruhe und
klare Sauberkeit; kein Mann ob
Dichter oder Nichtdichter wird und
soll dabei an Teppichklopfen, Eimer
klappern, an Besen, Schrubber, Zug
sprungene Hände Kenten.
Diese Kehrseite der Sache bleibt uns
lichkeit breitet; unsere Hände sind oft
ein Beweis dafür, daß jene „himmli
schen Rosen" Dornen haben, wie ihre
irdischen Schwestern.
Ich sage das nicht im Märtyrerton,
wahrhaftig nicht. Es ist schließlich kei
ne Heldenthat, «in Haus zu reinigen,
vor dieselbe Aufgabe gestellt, sich ihrer
soweit eine gründliche Säuberung
in Frage kommt dank seiner Kör
perkräfte durchaus zufriedenstellend
Wir haben da ja ein klassisches Bei
spiel an „Herkules". Der Mann lei
tete „einfach" einen Strom um, damit
die Augiasställe in «inen propren Zu
stand gelangten. Ein Radikalmittel,
das in seiner verblüffenden Wirksam
keit zweifellos jeden Scheuerlappen,
j«d«n Staubwedel überflüssig gemacht
hat. Wie die Augiasställe sich Dieser
ob überhaupt dabei etwas von ihnen
übrig geblieben ist, das meldet uns lei
der die Sage nicht; auch ist ein ande
rer Punkt bedauerlicherweise nicht fest
zustellen: wie würde dieser Prachtkerl
die Zumuthung aufgefaßt haben, jenes
Großreinemachen ein Leben lang tag
täglich von neuem vorzunehmen?
Ich taxire, seine Bravour hätte noch
zwei-, auch dreimal zum Werk ausge
wäre.
Natürlich hinkt mein Beispiel, wie
jeder Vergleich. Erstens handelt es sich
nicht um einen Augiasstall, sondern
um menschliche Wohnungen, zweitens
jeden Tag Großreinmachen, und drit
tens treten selbst bei diesem solch tita
nenhaft« Kraftleistungen nicht in Ak-
Heim ein ganz erhebliches Pöstchen
speziell weiblicher Arbeitswerthe, als
da sind: körperlich« Anstrengung, Ge
wissenhaftigkeit, Umsicht und Geduld
nimmer versagende Geduld.
es dasselbe. Der Reiz der Neuheit
sicher. -
Ruhmlos« Arbeit das ist Haus
sichtspunklen beantwortet werden
kann: die Frage von den Werthen und
Wichtigkeiten unserer verschiedenen
Pflichten.
An eine einzige all unsere Kräfte
bersicht müssen wir behalten üb-r das
Gesammtbild unserer Obliegenheiten,
es ist die «inzige Möglichkeit, um b«i
jeder Arbeit an der rechten Stelle
Schluh machen zu löm.cii.
Wo aber ist diese rechte Stelle? Wo
sollen wir der täglichen Reinigungsar
teit ein Ziel setzen? »
Es ist der Zweck des Thuns, d«r
fem s«ine Grenzen anweist. Zweck der-
Hausreinigung: das Wohlbehagen,
aller Familienglieder, die Haussraui
mit eingeschlossen. Damit ist eine be-»
stimmie Richtschnur gegeben, an
das „Bis hierher und nicht weiter"
mit einiger Sicherheit zu erkennen ist.l
Es bedarf einer gewissen
nicht nur zum Thun, sondern auch
zum Unterlassen; die Balance zu Hal-I
ten zwischen beiden das ist die ersteh
wesentlichste und zugleich schwierigste.
Aufgab« innerhalb der aus vielen Glie-I
dern zufammengesetztenKett« der Häus-I
lichen Pflichten. Wo sie gelöst wird.s
diese Aufgabe, wo eine menschliche
Heimstätte gleichzeitig Sauberkeit und
wirkliches Behagen athmet, wo der
unvermeidlich«! Kampf mit dem
Staub geleistet wird ohne nennens
werthes Geräusch, wehleidiges Stöh-.
nen und verhetzte Gesichter, da erst darf
die Frauenarbeit Anspruch auf volle.
Anerkennung erheben.
Viel Gutes wird geschafft, viel Ueb
les vermieden, wo ein denkender Kopf,
die fleißige Hand leitet, die unt«r die
ser Führung zu wirken versteht, daß es
eine Lust ist. Keine Minute, die nicht
voll ausgenützt würde, kein Handgriff
ohne ersichtliche gute Wirkung, keine
Bewegung ohne Ziel, kein Schritt ohne
Zweck. Kein Weg von Zimmer zu
Zimmer, ohne den raschen Blick der Er
von ivenig Schritten und ein hal
bes Dutzend Dinge ist nebenbei erle
digt. Es sind viele solcher Gänge zu
thun und der kleinen Dinge, die am
Wege liegen, scheint kein Ende zu sein.
Aber ganz allmählich kommt ein ruhi
tur ist. Sie macht sich als Leistung
nicht bemerkbar, mehr noch: sie soll und
darf nicht bemerkt werden. Ihr Er
gebniß: daß alles sauber, wohnlich und
ordentlich ist gehört zu d«n selbst
verständlichsten Dingen.
verstreutes Eigenthum: Cigarren,
Manschettenknöpfe, Handschuhe, den
gebrauchten Hammer und ähnliches
ft«ts wied«r am rechten Platz vorfand?
Ich glaube behaupten zu dürfen, solches
kommt nicht vor.
Vielleicht aber, daß er, die Hände
in den Taschen, mit behaglichem Ge
sicht durch seine Wohnung spazirt und
sich ein Liedchen pfeift irgend eins,
auf die Melodie kommt's nicht an.
Und dieses Liedch«n ist ihm sel
sleißigen Hände, die der Dornen nicht
achten, wenn es gilt, „himmlische
Ros«n in sein irdisches Leben zu flech
ten".
D«r «hiuese auf einer preus>tschei»
Münze.
Wenn man einem Unbefangenen er-
Und doch ist es so! Es betrifft jenen
Piast«r der Königlich Preußisch-Asia-
Aus der Hauptseite ist das Brustbild
Arme.l. .>l., d. h.: .1. (?. .^luiin«?,
I''. li. aus der Brust. Als Schildhalter
dem Mittelschild ein kleines, fast herz
ig
ein schönes Motto! Der Besitzer
eines solchen Piasters od«r Thalers,
letzterer wiegt ca. 26,5 Gr., d. h. soviel
wie etwa 4,50 M. (in Silber), kann
sich freuen, denn Liebhaber bezahlen
für. ,
Verschnappt. Mutter (zu