Tas Autogramm. Die Mittagsglocke des Hotels Tan nenhof in Friedrichroda läutete, als hatte; Frau von Wernher, «ine junge Wittwe aus Berlin, und Rentier Meyer, der, als Durchreisender ange gen Wittwe gefesselt, seinen Aufenthalt bis auf weiteres verlängert hatte. „Was?" rief Frau v, Wernher, „fünf Gedecke? Die Wintersaison be ginnt wohl? Der Besuch hebt sich mäch tig!" Erstaunen der Assessor. die junge Berlinerin. „Ah, ah!" stieß der Rentier hervor, obgleich er keine Ahnung hatte, um begann eine der Dichtungen Hans Wa stert der Assessor. „Diese Kriegsschilde die Reiterattacke bei Roßbach! Man sieht die Säbel durch die Lüfte sau sen!" theil über Schillers „Tell" ausbat, soll er geantwortet haben: „Ein oberfläch liches Machwerk! Man erfährt nicht einmal, ob der Apfel, nach dew geschos- Ariedrichrodas spielte bei weitem die inen?" rief Rentier Meyer. „Die Her ren könnten den Nachmittag nicht schö ner verbringen. Der Wirth würde ent- silbig gewesene Begleiter des Dichters. „Mich ruft eine geschäftliche Verpflich tung zu meinem Freunde, dem Pastor des Ortes. Zudem kenne ich den Jn selsberg von früheren Jahren her „Ah!" machte lebhaft der Rentier und hätte fast hinzugefügt: „Desto besser, Sie brauchen wir ja auch gar Man beschloß, um drei Uhr aufzu brechen. Di« beiden Herr«n erhoben sich, um auf ihr Zimmer zu gehen, die Kurz darauf fuhr der Wagen vor. Die junge Wittwe stand in lebhaf ter Unterhaltung mit dem Dichter vor dem Portal des Hotels, als man den Assessor ausrufen hörte: „Na nu, Berehrtester, was ist das?" „O, bitte, meine Herrschaften, keine unnütze Verschwendung von Beileid! Bin im Zimmer ausgeglitten und habe mir beim Fallen eine Muskeldehnung zugezogen. Uebermorgen wird alles wieder in Ordnung sein." Und so ging es denn hinaus über den kalten Markt, zwischen den ewig grünen schönen Bergen hindurch, wo der Weg allmählich ansteigt, an der langen Wand des Regenbergs vorüber, beim Heubergshause vorbei und dann langsam hinauf zum Könige des Thü ringer Waldes, von dessen Gipfel der frohe Beschauer ein Stückchen Deutsch land zu Füßen sieht, das weit und breit seinesgleichen sucht. Auch die Bewirthung ließ nichts zu wünschen übrig, und so trat die kleine Gesellschaft den Rückweg in heiterster Laune an. Auf dem Heubergshause sollte, wie allgemein üblich, noch ein kurzer Halt von einer Biertelstunde ge macht werden. Ah, da war es ja schön, das malerisch gelegene alte Chaussee- und Wirthshaus an der Straßenkreu zung auf der Wasserscheide. Mit einem eleganten Sprunge hüpf te die junge Wittwe aus dem Wagen, aber gleich darauf einen hellen eilte." zu Hilfe Eben hatten die Herren am Fenster tische den ersten Schluck vom schaumen den Biere genippt, als der Kutscher die Stube betrat und daß der Braune ich word's schonst L bar hundert Schridde vor'n Heibergshaufe weise! sich einen Dorn ins Hinter bein getreten hatte und lahmte. Ueber dies war eine Achs« des Wagens ange knickt und an ein Weiterfahren vorder- haben Sie Geschirr? Oder ton nen Sie aus der Nähe einen Wagen verschaffen?" Es war nichts da, und der nächste phen auf der Welt?" rief der Rentier, und es floß Blut. hige der Gesellschaft seine Brieftasche er das Telegramm niedergeschrieben hatte. „Dars ick Ihren werthen Na men darunter setzen, gnädige Frau?' den Ihren?" „Setzen Sie als Unterschrift: „Im Brillant, dachte sie, so wird das Autogramm noch sechs Worte länger! Und wieder herrschte lautlose Stille, bis der Dichter das Blatt dem Rentier „Ja, aber, mein verehrter Mitver „Jch verstehe Sie nicht, Fritz Schnei- Tie Hosdame. Hoswagen. Wie köstlich weick dessen Polster waren! Die Maldiner beste Gänge, bis der Lakai eine große Flü gelthür öffnete. In großen weilen Raum, in klommen zumuthe, daß sie gar nicht an Essen denken konnte. Als sie allein war, athmet« sie auf. Das Geschwätz Jetzt saß Wendelin als schmucke auf. „Bist du es denn, Anna Laura? Wirklich? Das ist aber eine Freude! d" denn, wa- vorgefallen zum zweiten Male nehmen!" rief sie glühend, „Was geht uns das alles an? Er lachte. lich begriff. „Wird sich wohl hüten. Die hat tirte sie sich selbst." Auf dem Gange draußen börte 'an seidene Kleider rauschen. Die wurde weit geöffnet, und her- ?rat eine ältere, corpulente Dam- stark ausgeschnittenem Kleide, gefolgt von der blonden Hofdame. „Das ist also Fräulein von Dro benau," sagte sie, als sei sie zu einer hatten sich tief verneigt. „In Gesell schaft des Herrn von Laroche? Wohl alte Beziehungen?" lin betonend. „Fräulein von Wörne bat mich, ihr noch etwas Gesellschaft zu leisten, als ob sie diese Ueberraschung „Wir waren Nachbarslinder in Ostpreußen, Hoheit," erzählte Anna Laura unbefangen. Die Ueberzeugung, etwas zu Wendelins Rechtfertigung beitragen zu können, nahm ihr die Scheu, „Heute haben wir unsere alte „Nicht so stürmisch, liebes Kind. nehmen es hier als in dürfen. Begleiten Sie mich, Herr von Austern heißt es u. A.: Daß ein viel für den Berständigen nur noch höhcr an Werth, selbst wenn der fchmäh süchtige Feind ein berühmter Poet ist. Lustfpieldichter, von dem deutsa)e Bühnendichter seit Kotzebue „Die deutschen Kleinstädter" usw. rech: Sehr" hübsch ist z. B. das Gesprach Doktor, sind Austern gesund^" „Hm, hm", räusperte sich der ali« Austernfreund anscheinend bedenklich, „Gast: „Kellner, die Austern sin! doch frisch?" Kellner: „Sehr wohl —" Gast: „Und ohne Schalensplitter!" Ziellner: „Ich werde es bestellen —" LGast: „Also gut! Worauf war- Kellner: „Ich wollte mir nur noch die Frage erlauben, wieviel Perlen Sie in den Austern wünschen." Seltsamer Traum. gesprochen. Auch «in Arzt befand sich in der Gesellschaft, der mit den Mie nen des Skeptikers zu all' den Berich- „ln Jahren," anl> wortete der Arzt, „halte ich einen Traum, oder richtiger gesagt, eine Reihe von Träumen, die an Seltsam keit alles übertreffen, was ich je gehörl habe. Wenn Sie wünschen, will ich es Ihnen gern erzählen." Versammlung begann der Doktor: „Vor zwölf Jahren hielt ich mich eines Sommers in Biarritz auf, um ich mich in eine Engländerin, die eine merkwürdige, mit Fischschuppen gar nirte Badetoilette zu tragen Pflegte. Sie war eine sehr originelle Dame, Ideen. Eines Morgens lud sie mich und ihre anderen Bewunderer um drei Uhr früh schon zu einer Bootsahrt ein. Wir beobachteten von unserem kleinen denen Brieses in meinem Stuhl ein scklief. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, als ich mich in einer großen unbekannten Stadt zu befin den glaubte und aus einem fremden Hause heraustrat, vor d«m ein Lei-, chenwagen stand. Es war ein ver deckter Wagen, rings herum durch Glaswände geschlossen, mit «iner Hin teren Thür, durch die der Sarg hin eingeschoben wurde. Neben dem Wagen stand ein Knabe von etwa fünfzehn Jahren, in einem galonirten schwarzen Rock mit Me tallknöpfen. Als er mich sah, öffnete er die Thür des Leichenwagens, ver neigte sich und machte mir «ine artige Bewegung mit der Hand, mich zum Einsteigen auffordernd. Obwohl sich im Traum oft die seltsamsten Dinge ereignen, erinnere ich mich doch, daß ich heftig erschrocken war und so hef tig zurückschnellte, daß ich mit dem Kops gegen die Stuhllehne stieß. Na türlich erwachte ich sofort. Während der beiden nächsten Tage vergaß ich an der Seite meiner Scho ständig. Aber in der dritten Nacht wiederholte er sich in erstaunlicher Uebereinstimmung. Und danach kam er regelmäßig in jeder dritten oder vierten Nacht wieder. Schließlich wurde ich unruhig. Das merkwuc-' digste war, daß das Haus, der Wa gen, die Kleidung und das Gesicht des Knaben sich stets gleich blieben und daß der Knabe mich stets mit der, gleichen Artigkeit bat, einzusteigen. Ich behielt das alles in ganz sicherer Vorstellung: sein« Tracht, die Metall- Inöpfe, sein blondes Haar, seine grauen Augen, die weit aneinander standen und lebhast an F-schaugen er- Sie werden begreifen, daß eine so eigensinnige Wiederholung eines Traumes schließlich unbedingt beun ruhigen muß. Einige Wochen später reiste ich nach Paris und stieg in de,n selben Hotel ab wie meine Englände rin. Wir kamen Abends an und waren eine große Gesellschaft. Ich beeilte mich mit meiner Toilette und begab mich dann nach dem Lift, um zu dem Speisesaal hinunterzufahren. Im Korridor traf ich meine Reise begleiter, die ebenfalls auf den Lift warteten. Ich drückte auf den elektri schen Knopf, und einen Augenblick später hörten.wir den Lift herunter kommen, die Thür wurde zur Sei-e geschoben und ich fuhr plötzlich zurück, als hätte ich ein Gespenst ge sehen. In der offenen Thür stand ein etwa fünfzehnjähriger Knabe, blond schwarzen Rock mit Metallknöpfen, genau so, wie ich ihn im Traum ge sehen hatte. Mit einer artigen Ver beugung bat er mich, einzusteigen. Ich gestehe, daß ich zum erstenmal in meinem Leben fühlte, daß sich w'i die Haare auf dem Kopfe vor Ent setzen buchstäblich zu Berge stellten. Ich wandte mich um und raste wie ein Besessener die Treppe hinunter. Der Lift wartete augenscheinlich aus meh rere Passagiere. Ich warf mich in einen Sessel und suchte be- Recht einen Skeptiker, denn wäre das einem anderen Menschen Passirt. so hätte ich das nicht geglaubt." Der Einstich d:r Nahrung a»f de» Teint. geben, nur nicht ihrer Nahrung Alle diese Uebel können ebensogut durch zu vieles als durch zu wenig Essen hervorgerufen werden, »ament nen Nährstoff enthält. Man kann von irgend einer Sache wohl genügend gehen lassen. Man kann wohl sagen, sten ist. Bon Obst allein zu leben, Damen pflegen für gewöhnlich mehr Süßigkeiten zu essen, als ihrem Teint zuträglich ist; Zucker ist wohl für den Organismus nothwendig, darf wird, Essenszeit naht, keinen Appetit verspüren, sie ißt nicht, und der Mangel an genügender Nahrug macht sich in ihrer äußeren Erschei nung bald an ihrer blassen, gelblichen Hautfarbe, an ihrem Athem, an ihrem glanzlosen Auge, an ihrer gebeugten, müden Haltung, sowie an ihrer ner vösen Stimmung bemerkbar. Um die natürliche Abnützung und den Verbrauch seiner Gewebe wieder zu ergänzen, bedarf ein vollständig gesun der Körper eines gewissen Quantums von Nahrung. Ein Mädchen, das als leidlich hübsch gelten will, sollte sich stets vergegenwärtigen, daß sie auf ! ihren Körper achten muß, ganz beson ders aber dann, wenn sie so schön wer den will, als die Natur es gestattet. Denn kein Weib, das einen klaren Teint, glänzend« Augen und j«ne per sönliche Anmuth besitzt, die eben nur die peinlichste Sauberkeit zu geben ver mag, kann häßlich genannt werden. Und mit etwas Selbstbehrrschung ist eine jede im Stande, sich dies anzu eignen. Sie braucht nur auf sich zu achten, und sie darf niemals ihre Lei denschaft über sich Herr werden lassen, und bewundernswerthes körperliches Wohlbefinden und eine unerschütter liche Seelenruhe werden ihr diese Selbstbeherrschung bald reichlich ver gelten. Unerwartete Wen»uug. Bon dem englischen Professor Hux ley wird erzählt, daß er während einer Vortragstour aufgefordert wurde, in einer Anti - Tabak - Versammlung und wurde von der großen Menge der Zuhörer herzlich begrüßt. Der Professor begann seine Rede mit der Erzählung eines persönlichen Erlebnisses. Er hatte einmal einen Freund be sucht, mit dem er sich angelegentlich über eine neuere Entdeckung der Wis senschaft, unterhielt, die beide interes sirte. fort, „wir halten doch einen Punkt, in dem unsere Ansichten auseinander gingen; mein Freund nämlich war ein leidenschaftlicher Raucher, wäh rend ich den Tabak in jeglicher Form verabscheute." Hier wurde der Red ist das beste Mittel." rauchte Aber seit jener Zeit, zulassen." SS Verschnappt. Fremder: Warum ist denn das Parterrefenster so dicht verhangen; ist Jemand krank bei Ihnen? Schlächtermeister: Be wahre, das ist ja die.. .Wurstküch! Boshafter Doppelsinn. Aelleres Fräulein: „Was soll ich denn