Jung« D i ch te r s g a t t i n: „Es ist ja b«ka»nt, daß Dicht«r Welt nicht einmal ich bei Dir fem """" Am Telephon. „Na, Herr Müller, haben Sie den Huber antele wegen seiner Nachlässigkeit?" „Ja hal er halt!" Ahnungsvoll. Vater (zu tigteitslonzert gesungen): „Na, wie war's denn?" Tochter: „Denke Dir, Papa, während ich meine Arie sang, fiel ein alter Herr vom Stuhl und Urach seinen Arm!" Vater: „Siehst Du, ich hab' Dir doch immer gesagt, Du sollst nicht singen!" „Nein." Und was sagte sie?: —Dopp e l t« s P e ch. Reifem schalt." —Zu stark« V «rfu ch un g. „Ja, aber auch gleich mit 20 Mark zu beginnen! Sie hätten's 'mal erst Verkannt. „Also, in der Erster Kurgast: „Na, wi« geht's mit der Mastkur, Mister Knox?" Zweiter Kurgast: „Danke, ich werfe schon wieder «twas Schat ten!" Maler: „Nein, eine Landschaft!" «ritik. „Haben sich Gnädigste bei meinem Stück gestern gut unterhalten?" gessen babe?" Das Höchste. Besuch«! (in beil"!" Sine banale Geschichte. Als sie ungefähr zwölf JahreWirth „lch?" frag!« sie erstaunt. „Was mochte das wohl s-in? Sonst wollte er niemals gestört wndeii! las er vvr Tisch di« Zeitung, durfte nicht einmal jemand anllopsen. Keuchend lief sie so rasch wie mög lich die Treppe hinauf, die Hände aus die schmerzenden Kniee gelegt diese Treppen waren n:ch ihr Tod! sah den Tisch vor sich, den Tisch, den sie selbst gedeckt hatte den Tisch mit dem frischen Stück Käs« unter der Glocke, dem halben Viertel gelochten Schinlen und dem Rest Marmelade. Nein, sie hatte nichts vergessen. Viel leicht war die Butter nicht m«hr ganz frisch, oder sollte sonst etwas nicht in Ordnung sein? Erst gestern hatte er das Mädchen furchtbar angeschrieen, weil sie ihm zum zweiten Frühstück ei ne quittirte Rechnung präsentirte, und jetzt ließ er sie rufen. Was moch!« das nun wohl se,n?! Schüchtern klopfte sie an. Gott sei Dank, in seinen Zügen war zu lesen. Er saß am Fenster, die Hände über dem dicken Bäuchlein ge kreuzt und las in einer illustrirtenZeit schrift. „Setzen Sie sich, Fräulein." „Setzen?" sagte sie verwundert, „wollen Sie denn nicht frühstücken?" „Ja, ja," sagte er, indem er weiter die Bilder besah. sicher. ... Sie fühlte es; er war so eigen thümlich, er drehte die Seiten der illu ftrirten Zeitschrift so furchtbar schnell um und sah si« so seltsam zögernd an. „So", sagte sie beunruhigt. In ihrem alten Kops mit den silbergrauen Haaren jagten sich tausenderlei Ge danken ob er irgend «twas auszu setzen habe und w«s es wohl sein könnt« ob beim Abstäuben des Schreibtisches am Ende etwas verlegt worden sei ob an seinen Stieseln vielleicht die Schnürsenkel «ntznxi ge wenn sie so müde war, so entsetzlich müde, während sie doch eigentlich kaum etwas zu thun hatte. illustrirt« Zeitschrift plötzlich schloß und sie zwischen seine Knie legte: „Ich habe Ihnen eine große Neuigkeit zu erzählen." Vor Schrecken schlug ihr das Herz. Sie sah ihm an, was er sagen wollte. „Ich habe mich gestern Abend ver- Schoß sinlen und saß ganz verstört da. Dann sagte sie halb mechanisch: „So, so", und schwieg. nen dicken Zeigefinger. Er war ja al lerdings mit der Thür ins Haus ge fallen, vielleicht ein wenig allzu plump und unvermittelt. Aber nun wußte sie es doch wenigstens, nun konn!« er ihr das Uebrige in aller See lenruhe sagen. Indem er aus die schaute, wartete er, durch ihr Schwei te Geschichte! Wenn nur bloß leine Weinscene darauf folgt«! sie regungslos. k! Z 'HL Er stampfte n«rvös mit dem Fuß auf und heuchelte zornigen^Aerger. zu laden daß er sich an dem Leben feines Bruders, der für «in« Frau und sechs Kinder schwer zu arbeiten men daß er es niemals besser haben würde als jetzt. Angesichts dieser al ten Frau, die kein Wort sagte, di« wie vom Blitz getroffen dasaß, mit einem Ausdruck in den Augen, als sei jetzt al les aus. als gebe es jetzt gar nichts mehr für sie auf d«r Welt, angesichts dieser stummen Resignation hatte er all seine Argumente, all« sein« schönen, vorher zurechtgelegten Reden vergessen, radikal brgessen, mit den Füßen. Mühsam erhob sie sich. „Und wann wollen Sie, daß ich...?" „Ich will ich will ich will nichts," rief er zornig, seltsam gereizt das ist Blödsinn, so etwas lann man nicht versprechen. Ich hätte Ihnen ebenso gut schwören können, daß ich hatte ich mir die Sach« so gedacht damit alles nicht so plötzlich kommt, wollte ich Ihnen noch für sechs Mona te Ihren vollen Gehalt ausbezahlen für sechs Monate, hören Sie wohl net. . ." Jetzt erwachte si«. Ihre Gedanken, der Luft. „Ich hatte spitz Braut hat keine Mitgift." Schlächt«r nicht zu viel aufschrieb. . . Nein, es war so entsetzlich von ihm, sie so ohne weiteres an die Luft zu sitzen, so unerhört. . . „Wenn ich dann doch gehen muß", sagt« sie scharf: dann gehe ich je eher, desto lieber. .." „Na, na", sagte er beschwichtigend. „Dann gehe ich noch heute. . ." „Das ist ja wirtlich sehr freundlich von Ihnen", sagt« er, ein wenig beun ruhigt. „Und dann müssen Sie nur sehen, wo Sie heute Mittag zu essen bekom men." Sie wurde heftig. Ihr silberweißer Kopf ziterte so, daß die silberweißen Haarsträhnen in Bewegung geriethen. vernünftig sein, ich bitte Sie wel cher verständige Mensch würde es wohl einem vierzigjährigen Mann zum Vor- Ein halbes Jahr Gehalt, das macht ich bitte Sie, was fällt Ihnen doch nicht zwingen, unrerheirathet zu „Ich zwinge Sir zu nichts", sagt^sie than haben nein, das fällt mir gar Als die Hausthür ins Schloß gefal len war er pflegte täglich pünktlich 2 Uhr auszugehen lief sie in den Keller hinunter. Dicke Fäden eines Spinngewebes legte sich auf ihr« wei ßen Haare, bedeckten ihr Kleid. Hinter dem Faß mit den eingemachten Schnei debohnen stand ihr Koffer, grau ange schlagen. Das kleine Dienstmädchen war fort. Es war jetzt gerade «ine gut« Gelegen heit, es unbemerkt auszuführen. Starren Blickes, die Spinirwebefä den aus ihrer Stirn wischend, begann sie den Koffer über den Cementboden und die kleine Kellertreppe hinaufzu schl«ppen. Da lockerte sich eine Latte. Der Koffer war feucht und beschim melt, hatte zu lange im Keller gestan den. Reinhalten half da nichts. Scharf wie Rabengekrächze fuhren die «ifernen Ecken über den Cement. Auf der Treppe gab es «inen wüsten Lärm. Allein bekam sie ihn nicht hin aus. Sie hatte ihn auch nicht allein heruntergebracht, d«r Herr hatte gehol fen. Sie ließ ihn wieder vorsichtig auf den Boden gleiten, suchte nach dem kleinen Schlüssel in ihrem Portemon naie; er war noch da. Sie verlor nie etwas. Dann nur hier einpacken: die war das gar nicht: ein paar Röcke ihr Sonntagstleid das Testament ihr Nähtäsien die Leibwäsch«. Sie wollte gehen unter allen Umständen gehen es war ihr ganz gleichgültig, ob er beim Nachhause tommen warm«s Essen fände oder nicht. Am liebsten hätte sie ihn vergif tet. Gestern Abend erst hatte Im Keller, auf dem Rand des ver schimmelten Koffers sitzend, begann si« Doch als sie sich «in wenig beruhigt hatte, war sie vernünftig, schl.'Ä den debohnen, ging schlürfenden Schrittes in die kleine Küche und begann Kar toffeln zu schälen während sie sich häufiger als sonst die Nase putzte. Dann palte sie grüne Erbsen, wusch das Kaffeegeschirr . . . und so wei ter LicitZwerbung i» Holland. Eine reizende Sitte, um die Hand des geliebten Mädchens zu werben, herrscht in einigen Provinzen der Nie derland«, und ihre Einführung em pfiehlt sich für alle diejenigen, die nicht den Muth zu einer mündlichen Liebes erklärung finden. Der Holländer fetzt sich, sobald er des Alleinseins müde ge worden ist und «in Mädchen kennen ge lernt hat, dem er die Stellung der bes seren Hälft« einräumen möchte, in den genliebt überzeugt sind. Solch ein ver blümter Korb bleibt Familiengeheim niß und schmerzt dann weniger, als wenn alle Welt davon weiß. Eine ähn lich« Sitte herrscht auch bei den Einge borenen des Kaiserreichs Anam. Nur durch Ueb«rsendung eines chens Ausdruck zu bringen. sie das Priemchen in Gegenwart ihres Verehrers, so ist dessen Glück gesichert. Allerdings ist dies bloß der äußerliche Abschluß langwieriger Verhandlungen d«r Aussteuer und der Wahl de/glüi^ LilndNch. „Sagen Sie, Frau Wirthin, wann ist denn b«i Ihnen Table-d'hote?" „Da brauchen S' nur ausz'passen, wann 's Vieh g'fiittert wird a' halb« Stund' später is Tabl-dot'!" Wortgehalten. Prinzipal: Als ich Si« damals engagirle, Herr Meyer, da sagten Sie mir doch, Sie machten sich gar nichts daraus, 'mal j des Ab«nds einige Stunden länger auf dem Kontor zu arbeiten, jetzt iz?- hcn Sie immer so früh fo>:? Kom mis: Nun eben! Ich will Ihnen ja nur beweisen, daß ich mir wirklich nichts lich geringen Beute heimlommt): „Schorschl, hast wirklich net mehr erwischt? .., Gesteh mir's fein ein,. .Du weißt ja: „Ehrlich währt am längsten"!" Auf dem Kasernenhof. Unteroffizier: „Was sindSie in Ihrem Berufe?" Rekrut (Sachse): „Pyro technik«r." Unteroffizier: „Sagen wir auf gut Deutsch: Bierbrauer!" Eingegangen. Schuster: „Hier bringe ich Ihnen die reparirten Stiefel, Herr" Doktor. Drei Mark, wenn ich bitten darf!" Doktor: „Was, drei Mark? Sie sind wohl verrückt! Lassen Sie Ihren Kopf untersuchen... Kann nichts finden. So, die Konsul tation kostet fünf Mark da belonim' ich noch zwei Mark heraus!" Komme rz ienra t h (die Liste der Eingelad«nen durchsehend): Wer hat d«nn zu unserem Souper di« vielen Leutnants eingeladen?" Tochter: „Ich, Papa, Du sagtest doch, ich sollt« für den Taselschmuck zraen!" Treuherzig. Leutnant: .Wie gefällt Ihnen denn meine Braul, Johann?" Bursch«: „O, Herr Leut nant, als ich sie zum ersten Mal gef:- hen, da liab' ich mir gleich gesagt: .Die oder keine!" Abwechslung. Freundin: .Wie, nachdem Ihr drei Jahre geschie den war't, habt Ihr Euch wieder ver söhnt?" Jung« Frau: „Ja das Diener (auf dem Sofa seines Herrn): „Wenn doch endlich die hinter mir schlagen möchte, damit ich wüßte, wie spät es ist!" ? 5 Theorie und Praxis. „Sind Sie auch für die Erbschafts- doch halt« ich ihr« Einführung noch einige Zeit wenigstens für entschie den verfrüht." „Wieso?" „Ja, Derewig Gl«iche. „Ist der Herr Professor noch immer so zerstreut und vergeßlich?" „Noch viel schlim — Verschnappt. Händler (zornig): Mit Ihrer Firma mach« ich keine Geschäfte mehr. Die Zündhöl zer, die Sie mir so empfohlen haben, habe ich alle in den Ofen gesteckt und verbrannt. Reisender: Ach, machen Sie I m Zwei 112 e l. Jnseratenches R ücksi chtslos. Parvenu (der