Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 21, 1905, Image 6

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Christkind«!, was hast al>
Bei Santa Clans i« Bürger
kriege.
Der plötzlich und kräftig einsetzende
Winter des Schreckensjahres 1864
ttonen beider Heere ein Ende gemacht.
Die Truppen hatten ihre Winterquar
tiere bezogen, welche meistens ziemlich
und im Süden lagen. Nur an beson
ders wichtigen Punkten, welche man
für die im nächsten Frühjahr wieder
standes, die sich dort zeigten. Ein
Teppich bedeckte den schadhaften Fuß
boden, einzelne Möbelstücke, von unge-
den Kindern «ine Zuflucht gesucht, als
Mitte Oktober die Kriegsfurie ihr
trautes Hnm im Süden völlig zerstört
die heimathlos Gewordenen. So hatte
MrS. Stevens mit Joe und Malwina,
so weit nach Süden vorschieben wür
den. Als der Winker dann hereinge
brochen war, konnte man an ein Wei
der hauptsächlichste Wohlstand des Sü
so reichen Pflanzer waren fast über
Für Mrs. Stevens war es das
größte Glück, daß Malwina und Joe
ihr
stets nur die Dame gespielt hatte, in
dieser verschneiten Wildniß auch an
sangen können, ohne die Hilfe dieses
schwarzen Ehepaars? Joe, der sich als
„,1-lck ok «II trutles auf der großen
Pflanzung schon so nützlich gemacht
hatte, setzte das alte Farmhaus in
Stand, unternahm oft den fechsstündi-
Briefe seiner Herrin nach der nächsten
südlichen Poststation zu bringen und
den nothwendigsten Proviant einzu
kaufen. Auch hatte er es verstanden,
aus den Erträgnissen der Farm noch
manches vor Einbruch des Winters zu
retten, einiges Geflügel und genügend
Korn, um bis zum Frühling die Fa
milie vor dem Aeußersten zu bewahren,
auch einige Fasser mit Aepseln und an
deren Früchten. Die Seele des neuen
Hauswesens in der Wildniß war aber
Malwina, Joe's handfeste Frau. Sie
war Köchin und Mädchen für Alles,
Trösterin ihrer seelisch und körperlich
leidenden Herrin und liebevolle Pflege
rin der beiden Kinder, Ruth und Tom-
So war der November dähingegan«
gen und die erste Woche des Decembers.
Man hatte sich eingerichtet, so gut es
ging, in der Einsamkeit. Im Kamin
brannte Tag und Nacht ein lustiges
Feuer, denn es fehlte in der Umgegend
ia nicht an zusammengeschossenenFenz
riegeln. Von ihrem Gatten hatte
Frau Stevens bessere Nachrichten er
halten. Die Folgen seiner schweren
Verwundung waren gewichen
und er befand sich im Winterquartier
im mittleren Georgia jetzt wohl und
munter, that lckwn seit einigen Wochen
wieder Dienst und brannte vor Be
gierd«, bei Eintritt des Frühlings
wieder gegen die verhaßten Dankees
in s Feld zu ziehen. Auch die Kinder
aedi.hen hier in der herzhaften Winter
luft des Gebirges vortrefflich. Sie
trieben sich viel im Freien herum, hal
fen Joe die Hühner süttcrn und die
Fenzriegel zur Feuerung herbeizu
schleppen, und beobachteten die Dankee
posten, welche einige hundert Dards
vor dem Hause an der Landstraße stan
den und in regelmäßigen Pausen ab
wechselten. Mehrmals waren die
Kinder schon näher an die Posten her
angegangen, so daß die Soldaten sie
erkennen konnten. An den Lagerfeu
ern der Dankees hatte man häufig von
diesen beiden städtisch gekleideten Kin
dern gesprochen und hatte sich über sie
gefreut. Wie mochten die beiden süßen
Geschöpfe wohl in diese Bergwildniß
bekommen sein, was mochte es für eine
Winterluft! Mit Feldgläsern hatten
der Nähe des Hauses zu wandeln
pflegte. Und der Anblick dieser Fami
liengruppe hatte den Herzen der rau»
Eines Morgens, als Mrs. Stevens
„Ich wW nicht stören, Miß Mary,'
Trubel."
„Das sind sie auch, Miß Mary, es
sind die liebsten und bravsten Kinder,
auf die die Sonne scheint. Aber der
sen für die Kinder zu Santa Claus,
und Geld haben wir ja auch nur noch
wenig und die Kinder wissen, daß
sie haben gestern Abend schon durch
den Schornstein hinauf gesprochen zum
guten Santa Claus, und recht schöne
Sachen haben sie sich gewünscht und
wir können ihnen doch nichts geben,
—
„Oh, das wird er sicher; Master
George kommt bald zu Miß Mary und
den Kinderchen," tröstete nun ihrerseits
die alte Negerin ihre Herrin.
„Nun also, dann werden wir so
unbeschreiblich glücklich sein, daß wir
alle Schrecken des Krieges und unserer
„Was denkt Ihr Euch denn? Wie
fassen und todt machen, darauf könnt
Ihr Euch verlassen."
Damit nahm Malwina das Licht
in ihren Bettchen und sahen sich ent
setzt an. Die kleine Ruth fing sofort
an zu weinen.
se nem Schwesterchen Petting
Sorgen mit.
„Weißt Du, Tommy, ich habe mir
etwas ausgedacht; wir müssen den ar
vollen wir morgen zum Dankee - Ka
pitän gehen und ihn so lange bitten,
bis er ihn freiläßt."
„Aber Ruth," antwortete eine noch
etwas verschlafene Stimme vom ande
ren Bettchen, „wie willst Du denn da
hinkommen? Du hast ja überhaupt
immer gleich Angst und wirst zu wei
nen anfangen! Was willst Du denn
zum Dank« - Kapitän sagen?"
„Das weiß ich jetzt noch nicht so ge
nau; aber er wird schon gut sein, er ist
ja auch ein Soldat wie Papa; und
mein Papa ist immer so lieb zu kleinen
Mädchen und Jungens. Wir dürfen
natürlich nichts zu Mama und Mal
ten?"
"t D hst ' dch s
„Na, dann kommt nur mit mir und
habt keine Angst," damit nahm der
große Soldat jedes der Kinder an eine
Hand und führte sie durch Reihen von
Zelten und an verwundert und sreund
dem Quartier des Kapitäns. Sie tra
fen ihn auf der Landstraße. Der Ka
pitän war ein noch junger Mann von
zier, als die Kleinen geendet hatten:
„Alle Kinder in der Welt werden Euch
Santa Claus errettet habt. Aber Ihr
sich K d Sp^e'se
zen Tag herumgelaufen, um sie zu su
chen. Als die Vermißten aber endlich
unter dem Schutze des Dankees gesund
und vergnügt ankamen, war die Freude
groß und des Fragens und Erzählens
kein Ende.
Bei ihrem Bericht führte Ruth mei
stens das Wort: „Und denkt Euch
nur," plauderte sie unter anderem,
„der arme Kapitän war so erkältet, er
mußte immer husten und sich die Au-
Danleesoldat wieder vor dem Hause,
von den Kindern mit Hellem Jubel be
grüßt. Er brachte eine große Kiste auf
einem Wagen und auf dem Deckel
stand geschrieben: „Da Santa Claus
es dieses Jahr sehr eilig hatte, so über
gab er dieses dem Dankee - Kapitän,
und bat ihn, es an Ruth und Tommy
zu schicken.
Also hatten die Kinder doch ein
wundervolles Weihnachten; aus der
Kiste kamen die prachtvollsten Sachen
zum Vorschein? der Weihnachtsbaum,
den Joe aus dem Walde mitgebracht
hatte, erstrahlte in hellstem Lichter
glanze und die Kinder sangen glück
selig Weihnachtslieder.
Hausschmuck für Weihnachten.
wohl der Mühe, die damit verbunden,
werth ist. Die Freuden der Weih
daß auch für sie ein Festtag ist das
spielen, die in der That die Welt als
!
freieren Spielraum lassen. Jeden
falls ist das, was von lieber Hand
gemacht wird, für uns weit werth
voller als alles was man beim Gärt
ner kaufen kann, wenn man auch das
steht; trotzdem das Original für ein
Bogenfenster gemacht, läßt sich das
Arrangement an jedem Fenster aus
vier, das uns ja so oft während des
Jahres geholfen, unser feelischesGleich
gewicht wieder zu erlangen, in dank
barer Anerkennung, mit grünen Blät
tern und Schleifen, der Weihnachtscho
ral wird noch einmal so hell erklingen,
den Illustration ersichtlich, und gewiß
haben wir alle Bilder, die wir gerne
mit einem grünen Kranze versehen —-
und Orte, wo wir fröhliche Stunden
verlebt.
Die anderen Illustrationen zeigen
ganz leicht in entsprechender Größe
aus Kupferdraht herstellen kann. Das
Bild über dem Kamin ist mit Grün
Für das Büffet ist d» Rahmen
.... Du wohnst natürlich bei mir,
Onkel! Ich schlafe auf dem Sopha und
das gestatten?"
„Mit Freuden, Onkel! .. Die war
tet schon seit drei Monaten auf Dich!"
Abgeblitzt.
„Aber gnäd'ges Fräulein, beglücken
Sie mich doch wenigstens mit einem
„Adieu!"
Trübe Erinnerung.
Schmuhl (an einem Bache): „Hier hat
mich ämol mein guter Engel verlassen,
Jakob... Hier hab' ich gebadet!"
Heimweh. Madame: „Wa
rum wollen Sie uns denn schon wieder
verlassen, Rest?" Dienstmädchen (das
aus Tirol gebürtig ist): „Ach, Mada
me, weil Si« gar zu hoch wohnen; je
desmal, wenn ich hier die Treppen
'naufklettere, da krieg' ich Heimweh!"
Anzüglich. Wirth: „Ent
anderes Glas." Gast: „Ist nicht mehr
„Das ist aber merkwürdig, eine
Braut, die sich nicht küssen läß!!"
weißt Du, diesen Kuß hatte
Unerhörte Neugierde.
Ein Reisender kam in ein Hotel und
wollte seinen Namen in das Fremden
buch eintragen, als er eine Wanze in
dem Buche herumkriechen sah. Die
Feder wegwerfen, sein Gepäck nehmen
und fortgehen, war bei ihm das Werk
eines Augenblicks, wobei er ausrief:
„Ich habe in Bezug auf Ungeziefer
schon Einiges mitgemacht, aber daß
dieses Vieh schon gleich im Fremden
buch nachsieht, in welchem Zimmer ein
Reisender unlergebracht ist, das ist mir
zu stark."