Die Wildkatze. Nomen von Ida Peisktl. (13. Fortsetzung.) Graf Wolf war zum Mindesten gesenkte Wimpern zu verbergen suchte, wie sich die krystallklare Iris ihrer Blauaugen durch ein« aufsteigende der seinen, als hätten sie nicht die ge ringste Fühlung seiner impulsiven Be wegung. Als Else nach Schluß des Tages mer finden werde, angekleidet auf den Divan geworfen hatte, klopfte es an ihre Thür. Auf ihr überraschtes „Herein" trat Gräfin Erna bei ihr ein. „Du magst noch nicht schlafen?" sagte sie befriedigt. „Ich auch nicht. Bin ich dir willkommen?" Else eilte ihr entgegen und reichte der schönen lichten Gestalt erfreut beide Hände. „Bitte, bleibe bei mir, so lange „O nein," widersprach die junge Frau mit ihrer fast naiven Einfach heit, indem ein sonderbar wehmüthi „Willst du nicht Platz n/hmen," bat Else. „Sitze du nur, ich laufe lieber auf und ab... Es ist so traulich bei dir." meinte Gräfin Erna, sich behaglich umsehend. Als ob dies in ihren und ihres Gatten Zimmern nicht auch der Fall gewesen wäre. Bon der belobten Einrichtung des hübschen Raumes wanderten ihre Au gen wieder zu der dunkelgekleideten Mädchengestalt und blieben eine Weile nachdenklich daran haften. „Es ist nicht gar so langt her, daß wir noch beisammen waren," äußerte sie sin nend, „und mir ist doch, wenn ich dich ansehe, als lägen Jahre der Trennung zwischen »ns.„ „Liebe Erna ich habe viel Trau riges erfahren." „Schweigen wir davon," bat die junge Frau hastig. „Onkel Heinz würde böse darüber sein ich weiß." sprechen, die in Dein Leben fiel du bist in der Zeit Braut und Gattin ge worden "in Else's Zügen prägte sich «ine heimliche Erwartung wolle. Ob du eine Berlobungsan zeige erhieltest, weiß ich nicht einmal, da ich die Adressen nur angegeben „Erna nicht wahr, du b,st gluck- Die Gestalt der Gefragten zuckte „Du hast meinenGalten qi'ehcn, weißt seines Geschlechts aushält. Dann ist »Erna —!" Fenster geflüchtet. Wie sie litt unter hätte! ... . Doch nein! Nein! Wolf „Nein! Nein!" Sie sagte das „Nicht wahr, Else, ich bin schlecht, langsam und sah auf ihr wiederstrah lendes, lichtes Bild im Spiegel. „Und ich bin doch auch jung und schön." Weder Koketterie noch Eitelkeit durch klang diese Worte, nur das harmlose wirken zu versuchen. Sie kkidete sich stets weiß, weil sie fleckenlose Reinheit liebte, und sie bevorzugte bei der Wahl Bielleicht durchfuhr Elfe eine Ah welche Graf Woff h tt 'h 5' d den festen Bestand desselben/ de. „Ich danke dir, Else," sagte sie sucht, und Gras Wolf vollends —! noch zurückhaltender, stiller und da durch verschärfte sich ihre scheinbare Gela»enheit für ihre Umgebung bis Else war zu stolz, eine Aussprache mit dem Grafen zu suchen, obwohl sie und ihr Gemahl war, den Hausherrn ein Stück begleitend, ausgelitten. Draußen zog ein Gewitter auf und das junge Mädchen lief durch die Ge mächer des ersten Stockes, um einige Fenster zu schließen. Als sie durch das Bibliothekzimmer ging, trat Graf Wolf, der schon wie der zurückgekehrt war, von der ande ren Seile ein. Einen Augenblick stutzten beide, dann schritt Else ruhig weit«r vor wärts, obgleich sie so direkt seinen Wez sich beider Blick! unerkünstelte Sicher aufglimmende Leidenschaft, unsicheres Der Graf ließ sie wortlos an sich vorbei und es war, als solle dieses Zu sammentreffen denselben fremdgleich zültigen Charakter tragen wie jedes vorhergehende in Anwesenheit der an deren. Else war im Begriff langsam aus der Thür zu verschwinden. Da durchklang etwas wie der Fußtritt ei nes zornig Erregten die Stille und darauf der halblaute Ruf ihres^Na nung. Sie wandte sich zurück, keine Miene ihres Gesichtes zuckte. „Herr Graf, Sie wünschen?" Er trat aus sie zu, vergeblich be- Sie neigte stumm «in wenig den schmalen Kopf und verharrte in stil lem Erwarten. Es sah aus als läge in ihrer Geberde eine Ermuthigung für ihn, dieses Alleinsein auszunützen und doch schien sie ihm auch so unnah bar in ihrer unverstellten, innerlichen Festigkeit. „Beschämen Sie mich durch Ihre Fassung, Ihre Kälte, wenn die ande ren zwischen uns stehen," bat er heftig, „doch hier, jetzt, gönnen Sie mir ein mal das Vorrecht, Ihnen ohne Maske gegenüberstehen zu dürfen." „Und wer versagte Ihnen das?" fragte sie herb. Der schöne Mann »röthete und er blaßte in einem Moment vor dem rech tenden Borwurf ihrer bitteren Frage. „Meine eigene Schuld," bekannte er reuig. „Sie ist vergeben," sagte sie hastig. Ihre Natur verletzte sich an Demüthi gungen anderer so rasch wie an eige „Nein!" rief er in unbedachter Lei denschaft, „das sagt nur deine, ach, allzu gerechtfertigleHärte, deine Rache. Du kannst, du darfst noch nicht verge ben haben! —" „Herr Graf, Sie vergessen sich," warf sie mahnend ein, und der Zug ungeheuchelter Ruhe in ihrem ent schlossenen Gesichtchen verwischte sich selbst unter seinem ungeduldigen Auf stöhnen nicht. „Zu wem soll ich sprechen?" fragte er dann mit einschmeichelnder Füg samkeit, „zu der Verzeihenden oder der Hassenden?" „Zu der Freundin Ihrer Gattin." „Ah —!" stieß er getroffen aus mit einem Gemisch von Verletztsein, Un willen und Zwcifel. „Wie müssen Sie gelitten haben, daß Sie dies so gelas sen sagen . . „Gelitten ja, o Gott," gab sie halblaut zu, und er sah wie es in ih ren Augen, die nachdenklich an ihm Flehende Abbitte, mitleidige Zärt ihr Blick blieb klar und fest. seine Lippen. „Wahrlich, Sie vergef „Und dafür danke ich Gott," flu keit. mit gepreßter Stimme. „Ich sollte Ihnen dankbar sein für dieses Wort, Else ich kann es nicht. Ich wünsch te, Sie litten noch wie ich —" rer Gattin sprechen," erinnerte sie ohne Härte. „Diese Rolle ist für einen so schlech ten Schauspieler wie ich zu schwer." „So muß ich mich entfernen." zen Sie mir die ohnehin kargbemessene Wohlthat dieses endlichen, unbewach ten Beisammenseins nicht ohne Grund. Ich hofft, so sehr Sie mich auch des Wankelmuthes und der Treulosigkeit zeihen können, daß Sie mich doch einer Niedrigkeit für unfähig halten ich werde Sie weder um eine Zärtlichkeit bestürmen, noch Sie zwingen, sich des sen zu entsinnen, was einst zwischen uns gewesen." Das klang nicht frivol und nicht ironisch aber unsäglich bitter. Else wandte sich leise aufseufzend sie von Hohn, als sie durch sein kurzes Auflachen verletzt innehielt. „Es klang so gut und ist auch wahr. Au- Wllrde! Gelassensein! Frauenstolz! Eigenschaften bei ihr bis ins Extreme gehen und daß ihr das Beste des Wei bes fehlt: Herz und Empfindung. „Nein!" wiedersprach Else heftig. Er ließ ihren vertheidigenden Ein- Wahrheit ist. Ja, ich verließ Sie einst hung." 'Hz „Als ich vor Ihren Vater trat," fuhr Graf Wolf fort, „verletzte mich glücklichen Zustand. In die Zeit fiel ein Besuch bei Blllow's. Man hatte mir nie ein Hehl daraus gemacht, wie Sanftheit, ihre stolze Ruhe be unter. „Genesung! Als ob das öde Licht einer kühlen Mondnacht zu hei- Genugthuung muß es Ihnen doch be reiten, daß Ihnen mein eigener Mund gesteht, wie schwer ich mich selbst ge dt/Weibes auf den Mann spöttisch untrennbar an eine halb beseelte Sta tue gefesselt zu sein?" In zuckte Elfe's nominen. Graf Wolf gewahrte ihr Zusam menschrecken. Mit ein wenig erblaß nes Weibes sprach? .... Nein! . . Wäre Gras Wolf selbst nicht in Flucht. h -h u füllt, hob der Erschütterte die hilflos« die schneidendsten Vorwürfe, die fol terndsten Vorstellungen auf ihn einzu stürmen. Er hatte keinen Gedanken, vermieden ' — deren jedenfalls unge wollte Zeugin Erna gewesen so wäre das Unheil nicht gescheh:n! Wer weiß, was es für Folgen hatte —? gehen, sich zu erkundigen. „Sie stirbt ja doch," sagte sie sich, ganz und gar von Hoffnung und von verlas? sie finster ward wie in ihr, „Schick einen Blitz. Für wen bin -ch da? . . . Zu Niemandes Friede, zu Niemandes (Fortsitzung folgt.) Für die Gurkensalat mit Rettich. Man schält einige Rettiche, schneidet sie in sehr dünne Scheiben, bestreut sie mit Salz, schwenkt sie gehörig zwischen zwei Tellern, bis sie etwas mürbe wer den und mischt sie dann mit dünnen Scheiben frischer Gurken, indem man noch etwas feines Speiseöl, Essig m weißen Pfeffer dazugiebt. Grüneßohnen (englisch; Bor schrift). Die zerbrochenen oder ge schnittenen grünen Bohnen werden in Salzwasser weich gekocht und abgegos sen. Indessen bräunt man etwas Mehl in Butter, fügt etwas Fleisch brühe, Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnuß dazu !,nd läßt du Bohnen Paprilafleifch mit Reis. Ein junges Huhn wird zerlegt oder ein derbes Stück Kalbfleisch in hübsche Stücke geschnitten. Jetzt pflückt man in eine Kasserolle Butter klein, legt die Fleischslücken darauf, salzt sie und streut «intMefferspitze Paprika darauf, ja nicht zu viel. Nun legt man noch mals ein paar Stücke Butter darauf, gießt so viel kochendes Wasser auf, daß das Fleisch knapp bedeckt ist, und läßt es, fest zugedeckt, halb iveich dünsten. Dann verquirlt man saure Sahne mit Mehl und einer Kleinigkeit Zucker, gießt dies an das Fleisch und läßt es noch etwa bis Stunde dünsten, wobei man öfter schüttelt, daß es »ich! anhängt. Dazu wird derb gekochter Wasserreis servirt. Rindfleisch, Mohrrüben und Kartosfeln. Die entspre chende Portion Rüben und Kartoffeln wird in dicke Scheiben geschnitten, das Rindfleisch gut geklopft, mit so viel Wasser angekocht, daß es übersteht, et was Mehl mit Wasser verrührt und umgerührt, reichlich Petersilie dazu ge geben, sowie Salz, und Stunde gekocht. Gurkensalat im Winter. Dazu muß man die einzulegenden Gurken nach dem Schälen dünn schnei den oder hobeln und sodann, gesalzen oder ungesalzen, mit fein gestoßenem Pfeffer vermischt, in einen passenden Steintopf schütten. In diesem über, gießt man sie mit so viel abgekochtem, erkaltetem Essig, und gießt auf diese eine fingerdicke Schicht Oel, die den Zutritt der Lust verhindert. Beim Gebrauch wird dieser Salat mit fri schem Essig und Oel angemacht. Kürbissuppe. Der Kürbis wird geschält, von dem Kerngehäuse befreit, in kleine Stücke geschnitten und mit Milch zu einem Brei verkocht, als dann durch ein Sieb gestrichen und mit Milch verdünnt, mit der man Zimmt und Citronenschale, ein Stück But ter, Zucker und etwas Salz verkocht hat. Nachdem die Suppe noch einmal aufgekocht hat und abgeschmeckt ist, wird sie beim Anrichten mit ein paar Hammel - Schnitten. 3 Pfund zartes Lammfleisch (aus der Keule) wird in kurze dicke Scheiben von der Gröke kleiner Beefsteaks ge schnitten. tüchtig geklopft, gesalzen und mit seinem Pfeffer bestreut. In brau ner Butter brät man die Steacks rasch in der Pfanne braun und mürbe. Sie müssen innen noch rosa, aber nicht blu tig sein, und werden dann nebeneinan der auf einer Schüssel angerichtet. In einer anderen Pfanne hat man unter dessen eine Kalbsniere in Scheiben ge schnitten, gesalzen und gepfefftrt, mit Butter 10—15 Minuten ebenfalls gar und braun gebraten, und legt nun diese Scheiben auf die Lammsteaks. Dann mischt man in einem kleinen Emaille topf folgende Zuthaten: 3 Eigelb, 1 Stück Butter, 1 Glas Weißwein, i/g Quart Fleischbrühe, Salz, Pfeffer, 1 Eßlöffel feingewiegte grüne Petersilie, 2 geriebene Schalotten und den Saft einer halben Citrone, fetzt diesen Topf in einen etwas größeren, dessen Boden 2 Ringer breit mit Wasser bedeckt ist, und bringt nun die Sauce unter fort währendem Quirlen bis kurz vor's Kochen. Sowie das Außenwasser kocht und die Sauce vollständig dick ge worden ist. zieht man sie zurück, gießt sie über die Schnitten und richtet Speise sofort an. Gedämpftes Nothkraut.! Das fein gehobelte Rothkraut wird mitj kochendem Wasser gebrüht. 10 Minu-1 ten später läßt man es auf einemSiebe> gut ablaufen, thut es in eine Kasserole.' gießt etwas Essig an. fügt reichlich' Schweinefett hinzu (auf einen großen! Kopf Pfund), ebenso das nöthige' Salz, gut zu und läßt es lang-! thut man ein Glas Weißwein und ei nen Eßlöffel grstoßenen Zucker daran und läßt es turz einschmoren. In vie len Gegenden mengt man in Scheiben geschnittene Aepsel darunter oder auch Weinbeeren, dann aber auch mehr sei verquirltem Mehl ab. rii h r t). Ein Peck grüne Tomaten über Nacht Hingestellt. Dannj sel, dazu besten„Cider"-^ssig^