Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 12, 1905, Image 6

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    „Hand auf s Herz, Herr Leutnant, haben Sie mit dieser
nicht aufgeschnitten?"
„Pardon, Gnädige, das ist gefährlich! Wenn ich Hand aufs Herz lege
muß ich allemal eine Liebeserklärung vom Stapel lassen!"
Schriftsteller: . Dieser
Gedanke ist meinem Kopf «ntsprun-
S«n!"
Kritiker: „Glücklicher Gedanke!"
Aus der höheren Töch
terschule. „Was wissen Sie,
Fräulein Alma, von der alten Ge
bkibU"
Arggeplagt. Köchin: „Heu
te hatte ich einen schiveren Stand
punkt in der Küche! Aus s«chs ver
schiedene Gerichte hatt' ich Acht zu ge
dige, die mitg«holf«n hat!"
Ein guter Kerl.
„Was macht denn jetzt der Herr
Flockerl immer für ein merkwürdiges
Gesicht?" sich h s '
Ausgleich. Dame (vor dem
Souper): „.. .Was? N«b«n den Nord-
Tochter des Hauses: „Das >var nicht
chübfch von Ihnen, Herr Referendar:
Die Torte, die ich selbst gebacken, ha-
Referendar (entrüstet):
„Nicht angerührt?... Leibschmerzen
hab' ich gehabt diesen Morgen!"
Unverbesserlich. Ge
richtspräsident (zu einem Wilddiebe):
„Angeklagter, Sie schützen als Mildc
rnngsgrund Ihrer Bestrafung vor,
daß di« vorzügliche Zubereitung des
Wildprets von s«it«n Ihrer Frau Si«
immer wieder zum Wilddiebstahl ver
nicht glauben!" Wilddieb: „Was, des
glawe Se nitt, H«rr Gerichtshof?
Warten Se, wann i wieder «raus bin
aus dem Loch, dann lad ich Sie emol
zu emme Rehschleg«lesse ein dann
glawe Ses hernochert!"
Natürlich.
. . Ich Heirath« nur d«n Mann,
' — AucheinGrund. „Was soll
Musikant!" „So? Hat er denn Ta
'kriegt!"
Mut t e r:„. .. Leugne nicht! Ich
lehrer wahrend des Unterrichts g«lußt
Mama!"
Wersch nappt. Baron:
„Wenn der Reisende wieder kommt,
sen!"
Ihre Auslegung. „Wa
denowerth«. er interessirt sich also für
! „In acht Tagen. Moritz, feiern wir
! „Ich bitt' Dich, liebe Rosa, hör' mer
. doch aus mit d« silbernen Sachen!"
„Oho! Das ist mein Ueberzieher
A e nd n e ueZeit. Sol
feuergeschlltzsieber!"
Herr (zu einem Bauern, vor dem
Schaukasten eines Schreibkünstlers):
„Da schau'n S' halt, Herr Vetter, wie
man nach zehn Lektionen schön schrei-
Bauer (sich umwendend): „Schön
ist's wohl? was nützt einem aber 's
schöne Schreiben lernen, wenn man's
Aus einer Beschw«rde
schrist. „...Warum zeigt man
mich wegen jeder Kleinigkeit an und
Gesetzes danach ge
sperren noch immer an Ihrer Thüre
zu rütteln?" Gefangener: „Ich schau'
blos allemal nach, ob auch gut zu
g'sperrt ist!"
«WvÄk l
„Das Schloß muß Sie ein« Menge
Geld gekostet haben, Herr Kommer
zienrath?"
„Nicht der Rede »verth: das hat sich
meine Frau so am Haushallungsgeld
erspart!"
—lm Eifer. Geheimpolizist:
„Jk>r Verdacht gegen Ihren Kassirei
Dienstmädchen: „Gnädige Frau, gehen Sie schnell hinein! Es
wird eben ein Toast auf uns ausgebracht!"
Eine Falle. „Sag' 'mal,
Paul, was hat Dir eben geträumt?
triibtes Gesicht!" Ge
sicht?. .. K«in Wund«r! Ich träumte,
Du wärst gestorben!" „50?... Du
Abscheulicher! Also darum hast Du
so geschmunzelt?!"
.. Di« zehn Mar! kann ich Ihnen leider nicht abzahlen! Dafür geb'
ich Ihnen einen Band meiner Novellen!"
„No wellen Se mich frotzeln?"
Kathederblllthe. Pro
fessor (an der landwirthschastlichen
Hochschule): „M«ine H«rren, täuschen
wir uns nicht, trotz der hervorragen
den und täglich wachsenden Bedeutung
künstlicher Düngstoffe muß nach wie
vor im landwirthschastlichen Betrieb«
der natürliche Mist di« erste Violin«
spielen!"
Nur zerstreut. Leutnant
von Streckwitz: „Da hast Du ja in
Dein Tagebuch geschrieben: „Habe
heute Fräulein Z. geküßt!". ..Ist
Wasser?" Studiosus: „Nein! Ein
chen. Fremder (zu einem Bauern
jungen): „Wo ist denn Dein Bater?"
Junge: „Der is im Schweinestall dort
sei Mütz am Kopp!"
Abge blitzt. „Mein Fräulein,
Bankier Meyer?" „Nicht näher
„Was feblt Ihnen denn, Fräulein
Melanie? Sie sind seit einiger Zeit so
nachdenklich!"
„Ach, mir gefällt halt mein Name
absolut nicht mehr!"
—Zusammenpassend. Jun
ger Gatte: „Das muß ich sagen. Deine
Schnitzel!" Junge Frau: „Nun, Du
Frau gewünscht!"
Kaltblütig.
Gattin (der ihr Mann einen
ich schwimme ja förmlich in Thränen?"
Gatte: „Desto besser, da brauchst
Du dieses Jahr kein Äebad."
Wichtiges Gespräch.
stand: „Sov?! Was haben Sie
denn mit Exzellenz gesprochen?"
Schreiber: „Guten Tag habe ich gesagt
Falsche Auffassung.
„Die Rosa von Teitelbaum hat ihr
Herz verschenkt."
„Wie haißt verschenkt? Sie bekommt
hunderttausend Mark mit!"
Nette Erfahrung. Frein
der: „Wo sind denn Ihr« Bad«zim
«ins." Fremder: „Wie? Nur eins?
bei uns!"
- -
"er ' kkl^
Wirkung der Hitze. On
kel: „Herrgott, das ist heute wieder
eine entsetzliche Hitze, kaum auszuhal
ten!" Nesse: „Ja, ein« fürchterlich«
Hitze, Onk«l! Da schau nur, die
zwanzig Kronen, die Du mir gestern
gegeben hast, sind heute bis auf zehn
Heller zusammengeschmolzen."
Verdächtig« Liebens
würdigkeit. „Einen aufmerlsa-
Wirth: „Was sagen Sie zu dem
Wein?"
G a st: „Meinen möcht mer!"
Rache. Wirth (zum Kellner):
„Was hat das Pärchen, das in der
dunklen Ecke sitzt, bis jetzt verzehrt?"
Tass"en
mir g'fallt, bleib' i hier!
Kleines Gespräch. „Sie
waren nicht Soldat, Herr Doktor?'
fragt. lautete die Antwort,
„ich habe als Militärschriftsteller die
nen wollen, aber sie haben mich nich je-
Hausfrau: „Unna, Ihre Lei-
Rache. Fräulrin Aeltlich (nach
„Was machst Du für ein glücklich«?
Gesicht, Frauchen ist Dir 'was be
sonders Erfreuliches passirt?"
„Denke Dir: ich habe heute selbst ge
kocht und niemand von Euch hat's ge
merkt!"
Aus einer Frauenver
sammlung. Rednerin: „Ich las
einmal bei Frau von Stael das
Grob. Mutter: „Ich habe dem
hört." Vater: „Vielleicht wartet es
darauf, daß Du aufhörst."
Devot. Der Landessürst (in
der Geflügelausst-llung): „Was ist
denn das dort, Herr Prozessor?" Pro
fessor lVereinsvorsch-ndcr): „Seins
Majestät der Wachtelkönig "