A-lt liegt der Weg Monden- — h! I Die WeU. der I!o»d Mir wie ein die Reineckt Rothfuchs i« Wald brand. 1. Irgend ein Idiot von Menschenkind hatte achtlos sein Lagerfeuer brennen ganz hinauf auf die Spitze einer nack ten Klippe, wo sie in Sicherheit das zauberisch« roth« Licht beobachten Mittlerweile saß Rothfuchs mit den Im Laufe der Nacht trat die rothe Linie, die sich über den südlichen Hori zont zog, immer greller hervor, und der erst so schwache Wind verwandelte sich in einen Sturm, welcher Rauch und Flammen vor sich her trieb! Bald rannten eine Rehkuh und zwei Reh kälbtr, die Augen vor Schrecken weit aufgerissen, an Meister Rothfuchs vor bei; aber er rührte sich nicht. Er wollte erst noch mehr über die drohende Gefahr wissen, ehe er sich über die Rich tung seiner Flucht entschied. Indeß er noch nachdachte aber nicht mehr unter dem Busch ruhend, seine Kleinen zitternd um ihn herum sich duckten schoß ein schwerfälliges Stachelschwein mit einer Schnelligkeit vorbei, deren Rothfuchs niemals ein Stachelschwein für fähig gehalten hät te. Unmittelbar hinter ihm her kamen «in Wiesel und vier od«r fünf Kanin chen vorbei galoppirt. Die Thiere hat- Jmmer unheimlicher war das Flam rnenprasseln zu vernehmen, und dicker Rauch kam stoßweise näher. „Bei meinem Fell, es ist die höchst« Zeit, et was zu thun!" sagt« Meister Roth fuchs. Er hielt raschen Kriegsrath, ober zu dem Schluß, daß es aussichts los sei, unmittelbar vor den Flammen Wettlauf bald gewinnen würden. Daher hielt er «s für das Beste, schräg über den Brandpfad zu laufen und so immer dicht auf seinen Fersen. Kaum hatten sie die Wiese verlassen, als dieselbe von fliehenden Gestalten aller Plötzlich sah Rothfuchs auf seiner zu streben. Aber noch hatte er seinen Kopf nicht verloren. Es fiel ihm «In, daß unge fähr eine Meile weiter, etwas zur Lin «r sich, gefolgt von seiner Familie und noch vieler anderen Gesellschaft. Wehe, die Häupter feiner Lieben verminderten sich um eines! Sein stärkstes Junges, welchem das Tempo der Flucht, das sich natürlich nach dem Schritt des schwäch- Rothfuchsins Einsicht, als auf sich selbst. Aber das panisch« Fluchtg«- dräng« um di«se Partie herum gewann Manche d«r schnellfüßigsten Geschöpfe, Hirsch, der in Sprüngen von dreißig Fuß durch das Dickicht schoß, mit den scharfen Hufen einen furchtbaren d' 112 T beiden Jungen eine lange Strecke mit sich geschleppt, bis sie leinen Schritt mehr weiterkommen konnten; und jetzt, vor den anstürmenden Flammen zu schirmen. Mutterliebe, wie groß bis! Du! 7. Mit Besorgniß bemerkte Rothfuchs, daß auch feine Kleinen matt zu werden sie herum. Obwohl Feinde des Wassers, konnte die FuchSparti« in einer solchen Noth- aen; denn d«r beißende Rauch legt« sich schon dicht über die Oberfläche d«s Tei- , ches. Da und dort fuhren rothe Feu«r bränd« zischend in das Wasser. Die Flammenzungen, welche die hohen bäum« hinauf schössen, schienen buch stäblich in die Lust zu springen, um an dere Bäume vor ihnen zu entzünden. J«tzt war d«r ganze südöstliche Himmel gleich einer Mauer von gluthflllssigem, flammendem Kupfer, die immer höher stieg und im Begriff war, über dem Teich zusammenzustürzen! Endlich kam dieser gräßliche Augen blick mit donnerndem Getöse, und un- Astwerk zusammengedrängten Ge schöpfe. In wildem Schmerz und dem höchsten panischen Schrecken trampel ten viele d«r Thiere einander unter das Wasser. Andere, die zu große Angst vor dem Ertrinken hatten, mußten jämmerlich verbrennen. Die Familie Rothfuchs hatte indeß auch jetzt noch eine ziemlich günstige Position, von dem dichtesten und tollsten Gedränge ent fernt; sie steckten tief im Wasser und Nase empor, um zu athmen. Der Fa milienvater selbst gab noch immer nicht das Beobachten auf, solange der sengende Schmerz in seinen Augen und seinen Nasenlöchern dies möglich machte. Er sah «inen großen Luchs, dessen Fell so versengt war, daß er taum halb so groß wie gewöhnlich aussah, mit einem gellen Schrei weit in das Wasser hinaus springen, um nie wie der zum Vorschein zu kommen. An dere mächtige Katzen schwammen ra send umher und kletterten dann aus d«m ungewohnten Element auf. den Rücken von Hirschen oder Rehen oder Bären, stets zwischen F«u«r- und Wassertod schwankend. Als gar die Flammen beide Seiten des Teiches umkreist hatten und in der Mitte zusammenschlugen, erreichten die schaurigen Auftritte ihren Höhepunkt! Das tollste Gedränge entwickelte sich jetzt nach der Mitte des Teiches; zum Schwimmen war jetzt gar lein Raum mehr, es gab nur gegenseitiges Nieder chen Geschöpfe «rtranken, «he sie die Mitte erreichten. Selbst von den grö ßeren und stärkeren Bestien, welche augenblicklich den fürchterlichen Kampf überlebten, gingen noch viele unter, von reichten die Biberhäuser in der Mitte, wo bereits der aufgeworfene nasse Schlamm Dampfwolten emporfandt«. Doch für Meister Rothfuchs und die Seinen, die hier zwischen Wasser und feuriger Luft nothdürftig sich inAthem erhielten, war diese unsäglich jammer volle Massentragodie das Beste, was si« wünschen tonnten; denn sonst wä lam verschlungen und erdrückt worden. So aber war de? Angriff, vor welchem Rothfuchs eine so furchtbare Angst ge habt hatte, völlig gebrochen. Nicht mehr war der Teich überfüllt; ja er sah in der rasenden Gluth bei nahe verödet aus. Die üb«rl«benden Geschöpfe mußten aber jeden Augen blick untertauchen, damit ihr Kops nicht versengt wurde. Nur die weisen Biber in ihren Wasserhäusern und die Mo schusratten in ihren tiefen Löchern fühlten sich vollkommen behaglich. Außer ihnen aber hatte die Rothfuchs- Familie hinter dem größten Biberhaus das beste Theil erwählt. 3. Hitze vermindert« sich fühlbar; d«nn das Unt«rholz, die Aeste und die klei neren Bäume aus der Windseite des Teiches hatten sich ausgebrannt, und nur noch die höheren, mächtigeren Baumstämme flackerten wie halb abge brannte Riesenfackeln. Noch prasselt« es in dem Unterholz auf der anderen Seite; aber die Hitze wurde natürlich Brandes und die noch immer auf schießenden Flammtnfäultn zogen wei ter, nur dicken Rauch und düster glü hende Scheiter zurücklassend, welche die Dunkelheit erhellten. Im geschwärzten Buschwerk am Gestade des Teiches ent lang knisterte es noch lebhaft von Fun ken. und der dichte Moosboden des Waldes glimmte wie glühender Tors. Auch jetzt bewährte Reineke Roth fuchs feinen Instinkt. Als die Hitze Natur d» Wassernxlt fremd waren. Doch das hatte nur zur Folge, daß sie ihre Füße garstig verbrannten! Roth fuchs war für dergleichen zu schlau. des großen Bibcrhauscs und wartete hier philosophisch, bis die entsetzlich« Nacht vorüber war. Der Brand starb verblassen, und Streifen reineren röth lichen Lichtes zogen facht am östlichen Himmel herauf, über einer furchtbar verödeten Welt. Aus dem Morgen wurde der Mit- zend«r Rauch auf; ja vereinzeltes Baumstumpf« flackerten noch immer Part. Gleichwohl war der verheerte Holz schlag kühl genug geworden, daß Mei ster Rothfuchs es wagen tonnt«, sein« Familie hindurchzufühlen. Aber Schritt für Schritt wählt« er seinen Weg sorgfältig aus, und auch so tonnte er nicht verhindern, daß die Füße noch manche unangenehme Be kanntschaft mit Feuerresten machten. Mancher Schmerzenslaut der Kleinen erscholl. Sich nach der Rechten zuwendend, erreichte die Rothsuchspartie endlich den ersten der tiefer liegenden großen Weidegrllnde, welcher für die Flam men zu breit war, als daß dieselben hätten hinüberspringen tonnen. Drü ben auf der anderen Seit« waren wie derum Waldungen; unv«rs«ngt und grün und schattig lockt«n sie die fuß wunden, versengten und vor Durst fast verschmachtenden Flüchtling«. Bon neuem Lebensmuth erfüllt, setzten Rothfuchs und seine Lieben über das Weideland hinüber, um in dem herrli- Das sind einige Bilder aus einem Waldbrand, die lein Maler und tein Zeitungscorres pond«nt aufg«griss«n hat, wenngleich Reinecke Rothfuchs schon der Held mancher anderen, von Menschenkindern gtlesenen Geschichte geworden ist. In der Aiinplerlaube. in B. saß nach Beendigung der Probe eine Anzahl Künstler, Mitglieder des Stadttheaters, beisammen, Männlein und Weiblein, alle in fröhlichster Lau ne. Man besprach Borstel- die heutige Probe, man fröhlichen Stimmen, von tollen Ein fällen und Bonmots, die nach Gebühr belacht wurden. Allen zuvor aber im Bühnenwelt that es der dicke Bassist schöpflichen Erinnerungsbrunnen so viel Heiteres, noch dazu Selbsterleb tes. zum besten gab, daß die Gesell schaft aus dem Lachen nicht heraus- 'e / i ich noch nicht lange beim Theater und in der Universitätsstadt G, engagirt vinzbühne ganz vortrefflich in allen Partien besetzt, nur mit den Requisi ten stand es nicht besonders? der Re quisiteur war ein altes Faltotum, der auch bei verschiedenen Studenten zu gleich Aufwartedienste versah. Für den „Rigoletto" - Abend war ihm auf neuen, großen Sack zu besorgen ihr wißt ja, daß di« an Stelle ihres Verführers ermordete Gilda in einem solchen zum Schluß auf die Bühne hin ausgetragen und dort vom Vater beim Schein der Blitze erkannt wird. Wir hüllen also hinter der Scene, ziemlich dunkel war's, die Sängerin in den vom Requisiteur gelieferten Sack, das Stichwort fällt, ich nehm« Gilda in ihrer Sackhülle auf und trage sie vor schriftsmäßig hinaus, sie auf die Ra senbank vor den gramgebeugten Rigo letto legend. Ein langer, greller Blitz erleuchtet die tragische Szene, und was sahen wir? Auf dem Sack stand in großen, schwarzen Lettern: „Brauerei von Paradies und Co." Das Publi kum jubelte! natürlich, es waren zu meist Studenten: ich machte, daß ich weg kam, und ließ Rigoletto zwischen Wuth und Lachen allein bei der Brauerei, über di« zum Glück bald der Vorhang fiel. Wir waren um un fern Erfolg, denn das Publikum rief schließlich die Brauerei von Paradies u. Co." Alle lachten, und die hübsche Senti mentale sagte elegisch: „Ja, so kann's einem gehen! Auch mir ist durch solch ähnliches Vorkommniß einmal dießolle des Grethchen gänzlich verdorben wor den. Wir gaben Faust nach der Dev rient'schtn Einrichtung, und da kommt in Valentins Sterbescene zur Ver wandlung das Betpult sür Grethchen aus der Versentung. Nun hatten die Arbeiter gemüthlich unter der Bühne ihr Abendbrot verzehrt und den Fuß meines Betpultes als Tisch benutzt; wie es kam, daß die Ueberbleibsel ver gessen waren, weiß ich nicht, aber denN beten: O neige, du Schmer-knsi^che —- Publikum auf dem Betfchemel ein halbes Seidel Bier und dioerse Brot-, Wurst- und Käsereste! Was blieb mir übrig? Ich mußte mein Gebet ange sichts dieser Eßwaaren beenden unter dem Gelächter des Publikums das si^ ! frische Leberwurst ein Eidamer Käse, mit dem Motto: „O neige, du " Schmerzensreiche, dein Antlitz gnädig auf dies Brot! Bergiß nicht Wurst und Käse und sei auch nicht mehr böse! ! Mehrere Publikümmer!" ! „Na. das war doch wenigstens eine humoristische Auffassung der fatalen Sache! Prosit, Kinder!" sagte Lummer lachend. .Mir ging'i vor einiger Zeit fast Male Donna Anna im „Don Juan" wir hatten wundervolle neue Detorationen, und in der Verwand kaschirtes Bett mit herrlicher Malerei mitten auf der Bühne Platz; daneben sitze ich mit meinem Brief; nun hatte «in Arbeit«!, mit Anbohren des Bettes noch beschäftigt, im Zwischenalt das Aufgehen des Vorhangs nicht zettig ganzen Publikum gesehen zu werden. Da kriecht der Mann, turz entschlos sen, eilig unter das Bett, wo er nun aber erst recht zu sehen war, und ich arme Donna Anna mußte meineVrief- Kichern und Flüstern des Publikums, das unter Donna Annas Bett an ei nem End« Füße in Pantoffeln und am andern einen struwweligen te. Schließlich mußte selber mit was gelegt, erhob sich die kleine, hüb sche Soubrette Frau Zahrt und sagte: „Höchste Zeit! Nun muß ich gehen, Warten nicht! Also b'hül Gott!" Böhme, indem er ihr molliges Händ chen packte. „Hierbleiben, so jung lom men wir nicht wieder zusammen, lein Spielverderber sein, kleine Frau; Ih rem Mann kommt's auf 'ne halbe wöhnt, und Sie werden schon einen plausiblen Grund für Ihr verspätetes mige Laube der Künstler, denen man auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zu dem heiteren Kreise ansah. „Franzius! Lindar! Jungens! Wo kommen, willkommen! Nehmt Platz, setzt euch!" schwirrte es durcheinander, und alle Hände streckten sich den beiden Sängern entgegen. ,Wi« geht's? Wo her des Wegs?" „Direkt von London, wo wir gehol fen haben, die Saison zu verherrli chen", sagte der Tenorist Franzius. „Ich sage euch, großartig war's, wir „Und Erfolge hatten wir noch groß artiger", fiel der Baritonist Lindar ein. „Und Sachen haben wir erlebt, Sachen nieine lieben Kollegen, nicht zu sagen, wie lomisch« Sa 's ll h se auf vor Erwartung!" Der Baritonist Lindar begann: „Ihr alle kennt die „Wallüre" der erste Alt war glatt vorüber; als der zweite beginnen soll, stehen während des Vorspiels sämmtliche Walküren erst d«n dritten Alt «rössnen sollen, noch schwatzend und lachend mitten auf der Bühne ich rufe ihnen zu. denn die Musil des Vorspieles war fast zu Ende, und ich bekam's mit der Angst: „Um Gottes willen, meine Damen, fort von der Bühne, der Vorhang geht gleich aus!" Aber sie ließen sich nicht stören na ja, ich hatte ihnen ja nichts zu befehlen bis nun wirklich der Vorhang in die Höhe rauschte nee. so was hab ich doch noch nicht er lebt, wie die schwatzende Walküren blikum lachte, denn da waren in der Eile zwei über ein Versatzstück gefal len. und während ich als Wotan zu Brunhilde singe: „Nun rüste dein Roß, reisige Maid usw.", rafften sich meine beiden, jetzt durchaus nicht hierher ge hörigen Töchter beschämt und eilig vom Boden auf, was gar nicht so leicht ging, da die Schuvpenpanzer schwer waren und Schild und Speer auch mitgerafft werden mußten! Alles lachte, und es dauert« ein ziemlichWeil chcn. bis sich das Publikum beruhigt hatte!" dch 'cht „Sicher nicht, nxil deutsche Künst ler gewissenhafter sind", erwiderte Lummer. „Es kam noch besser", fuhr Lindar fcrt. „Ich sah mir im Zwischenakt die Maschinerien für den Walküren ritt an, an dessen praktischer Ausfüh rung mir gelinde Zweifel ausgestiegen waren, nachdem der englische Regis seur im vorigen Akt vor Frickas Wa gen zwei lebendige Hammel mit gro ßen. vergoldeten Hörnern gespannt hatte, die aber fortwährend ein so jämmerliches ..Bäh, bäh!" ertönen lie ßen. daß sie schleunigst aus dem Thea ter entfernt werden mußten und Fricka ohne ihr Widdergespann zu Fuß die Scene betrat. Aber hier alle Ach tung! Die kunstvoll kaschirten Rosse standen parat, und die stellvertretenden Walküren saßen halb ängstlich, halb vergnügt darauf, um den Ritt der ver schiedenen Wotanstöchter, der am Bor mittag unzählige Male probirt und auch stets zur Zufriedenheit ausgeführt worden war, nun auch Abends dem staunenden Publikum vorzuführen. In ziemlicher Höhe war die Wolkenbrücke, der Weg für die ftreitbarenJungfrauen und ihre Pferde, gebaut, und wie sie einzeln und paarweise, genau nach Wagners Borschrift, in der ersten Sce ne des dritten Aktes vorüberstürmten, daS war wirklich ganz prachtvoll! Es störte das Publikum nicht einmal, daß die singenden Walküren «in fürch terliches Deutsch radebrechten oder ei gentlich mehr Englisch als Deutsch sangen, natürlich lauter Englände rinnen!" „Stärt dich erst, ich werd' weiter er zählen!" nahm Franzius das Wort. „Nun, meine Herrschasien, denken Sie sich die Scene: Brunhilde kommt mit Siglinde auf die Scene und fleht die Schwestern für sich und die Frau um Schutz vor Wotans Zorn; sie hat eben Siglinde den Weg zur Flucht gewie sen, sich dann verborgen unter den Schwestern, um WotanS erster Wuth des Gottes schrecklichen Strafbefehl, bei dem sämmtliche Waltüren entsetzt dem Zürnenden zu Füßen sinken und um Gnade für Brunhilde flehen als plötzlich unter donnerndem Ge räusch hoch oben auf ihrem Wollenweg die acht Rosse nebst drauf sitzenden Walküren über die Bühne zu rückgaloppirten dieselben Walkü ren, die sämmtlich noch im Border wegt um Gnade singen! Meine Herr schaften, hätten Sie in dem Augenblick das verblüffte Gesicht unseres Freun auch gelacht!" „Na ja, zu geistreich werd« ich wohl nicht ausgesehen haben, ab«r dann habe ich doch wohl losgelacht, es ging nicht anders! Wo alles lacht, tann Karl al lein nicht ernst fein!" meinte Lindar humoristisch. „Aber was wurde denn nun? Die Walküren müssen doch später auf Wo tans Befehl erst davonjagen?" fragte di« dramatische Sängerin. „Ganz einfach", sagte Lindar, „der Maschinenmeister ließ die Bühne schnell in ägyptische Finsterniß hül len und in deren Schutz die voreiligen Rosse wieder zurückziehen, damit sie dann zu rechter Zeit davonjagen konn ten!" Nun erzählte Franzms weiter: „Am anderen Tage sang ich den Lohengrin, und ein Engländer, Mr. Robertson, den Telramund; er hatte die Partie, wie er mir erzählte, in 14 Tagen deutsch gelernt aber wie?! Da stand er vor König Heinrich in seiner ganzen Glorie als schöner Mann meine Damen, er war wirklich hübsch aber man merkte ihm das auch fortdauernd an, er wußte, wie hübsch er war; ja, dieser Mr. Robertson war höllisch ei tel, und nun wollte er auch nochDeutsch singen; das sollte «in neuer Triumph für ihn w«rden! Er sang wirklich Deutsch, aber passen Sie aus. ungefähr so: „Ermcß nun, König, meinen krum men Smarz, als meine Ehre Kleines mich verraubt. Listmandeln fuhr Elsa bei Knaben aus den Wald, doch ohne ihn führte sie Burik; mit falschen Sar ge fräg sie ihren Bruder, da sie, oiom Im zweiten Akt gab er auf Ortruds Frage: „Was macht dich in so wilder Klage doch vergehen?" die Antwort: „Daß mich der Waffe selbst v«rraubt, mit der ich dir verschlüg!" Es war meten auf. als er erschlagen war! Lei der zu früh, denn wir hatten die Rech nung ohne Mr. Robertsons Eitelteit gemacht. Als in der letzten Vewand austrugen und der König wissen will: „Wen führt Ihr her?" da lag auf der Vahr« frei und offen, ohne bergende Hülle, Telramund, interessant blaß ge schmintt, mit über der Brust gekreuz ten Armen, die Augen gen Himmel ge richtet der schöne Mr, Robertson, der sich um keinen Preis hatte zudecken lassen, weil dann sein Gesicht nicht zu sehen sei! Als aber bei der nächsten „Lohen grin - Ausführung" Telramund vom Hinaustragenwerd«n dispensirt wurde, war's noch schlimmer! Denn statt sei ner wurde ein Statist auf die Bahre gelegt, der entschieden noch ein gu! Theil komischer wirkte! Man hatte den Mann wohl kostümirt, aber die Herrichtung seines edlen Hauptes ver gessen. So wurde also der Pseudo- Telramund, diesmal wohlverhllllt, auf die Scene getragen. Als nun Lohen grin mit der Frage: „Da dieser Mann zur Nacht mich überfallen, sagt, ob ich ihn mit Recht erschlug?" die Decke von seinem Feind zurückschlug, da leuchtete den Anwesenden ein glänzender Voll mond entgegen, von einem dünnen Kranz blonder Härchen umgeben, der in nichts an das üppige dunkle Lo '«nhaar Telramunds erinnerte. Die Erheiterung war natürlich «ine allge „Jessas, Kinder, es ist vier Uhr; für heute haben wir genug gelacht; wenn ich nun nicht gehe, holt mich mein Mann!" sagte Frau Zahrt auf stehend. sie zu holen, der große, gutmüthige Herr Doktor! > „Nicht böse sein, Männe". rief die kleine Frau, ihm um den Hals fallend Kuß gebend, „du weißt, Zuspätkommen ist sonst meine Sache nicht, aber heute war's zu hübsch!" Sein Grund. Knabe: „Pa pa, nicht dichten!" Papa: „Weshalb denn nicht. Paul?" Knabe: „Sonst müssen wir in der Schul« noch mehr Arzt: „Geben Sie Ihrem Manne wir ja nicht, Herr Doktor!" Seufzer. „Ich kann sazen, daß ich ordentlich verheirathet bin: ich wollte mich jetzt von meiner Mten scheiden lassen... fünf Advokaten wa ren nicht imstande, mich von ihr loszu» Emmy, Ihr habt ja heute Schillerfeier gehabt, da wurden, wie vor!" Im Bauerntheater. „Warum fängt denn di« Vorstellung gen!" Kadett ein Gespräch anzuknüpfen): „Haben gnädiges Fräu lein auch schon etwas von Heine gele sen?" Fräulein: „Freilich! Den hab' ich schon gelesen, wie ich noch so klein Unverblümt. JungerMann (der von einer reichen Erbin, welche er heirathen wollte, einenKorb kriegt): „Ja... Fräulein Julie, das nehmen Sie auf Ihr Gewissen, mich um so viel Geld zu bringen?!" — ~ Kühen?" „Wenn Du brav bist, Otto, bringt